Junge 9 Jahre kleidet sich gerne als Frau

Hallo zusammen.

Mein Sohn ist 9 Jahre alt und seit einem halben Jahr dreht sich bei ihm alles um Mode und Beauty. Er verkleidet sich gerne als Frau, findet Drags total toll und spannend und schminkt sich gerne auch so, wenn er zuhause ist.
Er sagt, er ist gerne ein Junge, ihm macht es aber Spaß, sich manchmal als Frau zu kleiden.
Im Alltag kleidet er sich schon mit Jungskleidung aber eher feminin, also enge Jeans, Paliettenshirt etc. .
Er informiert sich extrem viel über Drag Queens, ist größter Fan von bekannten Drags. Er trägt gerne Ringe, Ketten und wünscht sich jetzt auch Ohrringe.
Gleichzeitig ist er aber auch gerne wild, spielt gerne laut und wild mit seinen Freunden und interessiert sich auch für „Jungssachen“.

Jetzt zu meiner Frage, gibts hier auch andere Mamis oder Papis die so einen Jungen haben? Würde mich so gerne mal austauschen.

Mein Mann und ich stehen voll und ganz hinter unserem Sohn und alles was ihn glücklich macht, macht uns auch glücklich.

Mich würde nur mal ein Erfahrungsaustausch interessieren. 🙂

Liebe Grüße

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Hallo,

mit Erfahrungsaustausch kann ich nicht dienen.

Ich wollte Dir aber sagen, dass ich es schön finde, dass ihr so hinter eurem Kind steht und er sich ausprobieren darf!

Vielleicht ist es eine Phase, vielleicht auch nicht....aber so werdet ihr ihn stärken und hoffentlich zu einem selbstbewussten Menschen machen, der zu sich selbst stehen darf und glücklich ist.

Soviel Toleranz, vor allem beim eigenen Kind, ist leider nicht selbstverständlich, daher #pro

Alles Gute für Euch.

Viele Grüße

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Wie cool seid ihr dass ihr das so toll akzeptiert - obwohl es eigentlich eh selbstverständlich sein sollte :)
Mein Sohn ist erst 3,5 - steht auch auf rosa und Glitzer und hat lange Haare - ich glaub in dem Alter is das wohl noch normal :)
Aber ich hab selbst in dem Alter deines Sohnes immer angezogen sein wolle. Wie ein Junge - Riesen baggy Hosen damals, Cap, sogar Jungs boxershorts - ich hatte einfach nen grossen Bruder den ich bewundert habe und wollte so cool sein wie er :D

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Ich kann dir wahrscheinlich nicht viel helfen. Unserer ist erst vier. Sein feminines Interesse beschränkt sich auf Kleider und Pink. Blumen auf seiner Kleidung gehen aber gar nicht, weil die für Mädchen sind🤣

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Ich kann nicht als Mutter antworten, nur als Freundin.
Ein alter und sehr guter Freund von mir hat sich in diesem Alter so verhalten.
Er wollte dauernd meine Verkleidungssachen anziehen usw. hatte mich manchmal schon genervt, weil ich nicht dauernd Lust darauf hatte und je älter ich wurde umso weniger.
Aber er hat es geliebt.
Und seine eigene Kleidung war auch nicht so ganz jungstypisch.

Jedenfalls hat mir dann irgendwann gesagt, dass ihm klar geworden ist, dass er schwul ist.
Wir waren in denselben Jungen verknallt oder haben geschwärmt.
Da waren wir wohl so 12-13.

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Ihr akzeptiert ihn so, wie er ist und das ist super😊

Mein Sohn ist auch ein "typischer" Junge, interessiert sich aber seit Jahren für Glitzer, Pink, Einhörner und auch Kleider (gerne mit Glitzer Pink und Einhörnern😆).

Mit 3,5 hatte sich meine Schwiegermutter über ihn lustig gemacht, da hat er ihr erklärt, dass seine Freundin gerne blaue Latzhosen trägt und er pinke Kleider "Jeder, was er am liebsten mag, Oma"😁

Ob ich später Schwiegersöhne oder Töchter bekomme, ist mir egal, Hauptsache meine Kinder sind glücklich 🥰

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Hi,

Meine Tochter war lange Zeit (bis zur Pubertät) auch kein typisches Mädel... Gut - bei Mädels fällt das weniger auf, weil ja auch nicht alle Mädchen ständig Röcke oder Kleider tragen, aber es zog sich durch...

Röcke / Kleider ging gar nicht, nur Hosen, die Haare waren immer raspelkurz, weil man dann beim Fußball schneller laufen konnte - und das Hobby ist damit dann auch auch klar... So war sie halt - ein kleiner Wirbelwind.... Stress gab es nur einmal auf (bzw. nach) der Goldhochzeit meiner Schwiegereltern - da sind meine Schwiegereltern recht konservativ, sie erwarten, dass man sich zu so einem Anlass „chic“ macht - und bei einem Mädchen bedeutet das eben Kleid oder Rock... Wir hatte es ja versucht (weil wir meine Schwiegereltern diesbezüglich ja kennen - und ich schon finde, dass man sich an solchen Festen durchaus nach dem Gastgeber richten kann), allerdings standen wir dann mit einem heulenden Kind im Kaufhof, weil sie partout kein Kleid haben wollte... Wir haben eine Bluse als Kompromiss gekauft... Und das haben wir Schwiegereltern dann auch noch mal in aller Ruhe erklärt.

Aber gut - so war es damals... Und heute? Die Pubertät hat voll zugeschlagen, sie ist Mädchen durch und durch... Kleider mag sie immer noch nicht, ist aber durchaus bereit, zu Feierlichkeiten eins anzuziehen. Fußball wurde durch Tanzen ersetzt, die Haare sind lang und die Winterschuhe (die gestern gekauft wurden) sind rosa...... Nen Freund hat sie (zu meinem Leidwesen) auch schon..... Sie ist übrigens jetzt 13....

LG

Frauke

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"Im Alltag kleidet er sich schon mit Jungskleidung aber eher feminin, also enge Jeans, Paliettenshirt etc."

Ich finde das jetzt nicht wirklich feminin! Mein Sohn genauso wie fast alle seine Freunde, haben in diesem Alter Paillettenshirts geliebt. Sie waren DER Renner unter den Jungs. Enge Jeans mag mein Sohn (mittlerweile 12) auch am Liebsten und das schon seit er 3/4 Jahre alt ist. Er ist unter den Jungs in der Klasse auch nicht der Einzige der engere Jeans trägt, die meisten tragen eher engere als weite Jeans. Meist haben die eher pummelige Jungs etwas weitere Hosen an.

Mein Kind ist jetzt zwar nicht der typische Junge, da er noch nicht mal gerne wild spielt und kaum ein Interesse an "typischen" Jungsdingen hat, aber er hat doch deutliches Interesse an Mädchen, falls deine Frage auch ein wenig darauf zielte... ;-)

Ich habe aber in meinem Bekanntenkreis Freunde die als Kinder viel, bzw. ausschließlich mit Puppen gespielt haben, deutliches Interesse an (Frauen-)Mode/Kleidung hatten. Einer der Bekannten, hat abends heimlich die Röcke und Kleider seiner Mutter getragen oder oft Modenschau gespielt und dabei ihre Kleider getragen. Gerne geschminkt hat er sich dabei auch. Das hat so mit 6-7 Jahren angefangen, glaube ich.

Beide Bekannte sind Schwul.
Bei ihnen konnte man aber einen deutlichen Unterschied in ihrem Leben erkennen. Der Eine mit den Frauenkleidern, wurde von seinen Eltern tatsächlich so angenommen wie er war. Es gab ihm gegenüber keine Vorhaltungen, er wurde einfach akzeptert und das in einer Zeit, wo das noch ein recht schwieriges gesellschaftliches Thema war. Aus ihm wurde ein sehr selbstbewusster Erwachsener der fest im Leben steht und immer ganau wusste was er wollte.
Beim Anderen hingegen, ist es anders gelaufen. Gegen das mit "Pupen spielen" wurde zwar nie was unternommen, es wurde einfach so hingenommen, aber "Schwulsein" ging für die Eltern gar nicht! Er hat sich dann erst mit 17/18 geoutet, als damals diese Welle mit den Outings anfing. Seine Eltern waren entsetzt, bestürzt und erschüttert! Es gab große Probleme zwischen Ihm und seinen Eltern. Nachdem er sein Abi gemacht hat, hat er die Stadt verlassen und er kam seit dem (ist heute auch noch so!) nur noch für ein paat Tage im Jahr nach Hause. Die Situation zwischen ihm und seinen Eltern ist mittlerweile entspannter, aber das hat sicher mehr als 10 Jahre gedauert, bis seine Eltern das "verkraften" konnten. Er selbst ist heute noch ein sehr orientierungsloser Mensch, er geht zwar seinen Weg, aber sein Weg ist heute noch sehr chaotisch und wechselhaft und zwar in allen Dingen. Job, Wohnort, Partner... Diese Dinge wechseln ständig.

Ich bin kein Psychologe, aber ich denke das handeln der Eltern ist ein Stückweit mit verantwortlich wie sich beide Jungs entwickelt haben.

Letztendlich gibt es nur eine wichtige Sache, IHR Eltern steht hinter eurem Sohn! Alles Andere wird sich von selbst entwickeln, bzw. zeigen und ändern könntet ihr daran sowieso nichts!

Für mich persönlich war das nie ein Thema, weder als ich noch kein Kind hatte, noch seit mein Kind da ist. Oft habe ich darüber nachgedacht, wie ich mich fühlen oder reagieren würde wenn mein Kind mir eines Tages erzählen würder er stünde auf Männer. Immer wieder kam ich wirklich zu einem einzigen Entschluss: Es ist mir sooo egal! Hauptsache ER ist mit seiner Partnerwahl glücklich und zufrieden!
SEIN Leben muss er selbtst leben und nur er weiß was ihn glücklich macht, ob nun Schwul oder nicht. ICH tue mein Bestes, dass er sein Abi hat, damit ihm soviele Türen wir möglich offen stehen. Durch welche Tür er dann geht, entscheidet er!

#winke

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Im Moment gibt es ja auch einen großen Trend rund um Transgender, Gleichgeschlechtliche Paare, verschiedenen Identifizierungen des eigene Geschlechts....
ich merke, dass das Thema bei den Jugendlichen heutzutage ein regelrechter Hype geworden ist

Vielleicht hat euer Junge das ja nun auch irgendwo aufgeschnappt und probiert sich aus.

Was solls? Verbieten ist wohl auch nicht der richtige Weg. Kann es womöglich sogar verstärken. Vielleicht hat er irgendwann ganz andere Hobbies und Interessen und es bleibt nicht so. Und selbst wenn: dann ist es halt so.

Vielleicht fühlt er sich aber auch nicht Wohl in seiner Haut. Dann würde ich daran arbeiten, dass er sich auch wunderschön empfindet so wie er halt ist -ohne dass er sich für Aufmerksamkeit in dem Bereich verkleiden muss.

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„Hype“ wenn man das draus macht. Die TE beschreibt eine Interesse ihres Sohne, die erst einmal absolut nichts mit den von dir erwähnten Dingen zu tun hat,, dann kommt eine Antwort wie deine. Wieso? Jungendliche die sich trauen zu sich zu stehen und ihre Gefühle zu hinterfragen sind sicher nicht das Problem. Menschen die mit „Verbieten verstärkt es am Ende nur“ ankommen oder direkt meinen, es kann so nicht sein („...ohne dass er sich für Aufmerksamkeit verkleiden muss“), weil sie etwas nicht verstehen wollen, sind das Problem.

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Es ist Fakt, dass manche so nach Aufmerksamkeit suchen. Mir egal, wenn du versuchst, diese Möglichkeit unter den Teppich zu kehren und das alles nur positiv zu sehen versuchst. Machs gut!

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Es ist definitiv nicht normal für einen Jungen Kleider zu tragen und sich zu schminken. In dem Alter hassen sie eigentlich Mädchen und alles was damit zu tun hat. Jungs raufen gern, spielen mit Autos, spielen Fußball, fahren gern Rad, entdecken die Welt, machen sich gern schmutzig, sind immer auf Achse. Aber Glitzer und Einhörner, da würden meine 5 Söhne mir den Vogel zeigen.

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"In dem Alter hassen sie eigentlich Mädchen und alles was damit zu tun hat. Jungs raufen gern, spielen mit Autos, spielen Fußball, fahren gern Rad, entdecken die Welt, machen sich gern schmutzig, sind immer auf Achse."

Sorry, aber das stimmt so nicht wirklich! Ich kenne genug Jungs auch in diesem Alter (meiner hat auch dazu gehört!), die sehr wohl KEIN Problem mit Mädchen haben, die Fußball hassen und Autos keine großartige Begeisterung bei ihnen aufruft!

Spätestens in der 3. Klasse waren die meisten Jungs in der Klasse meines Sohnes "verliebt" und hingen spätestens dann sehr wohl auch mit Mädchen zusammen und eher der geringerere Anteil der Jungs wollte so gar nichts mit ihnen zu tun haben. Mein Sohn war bisher an keinem Geburtstag gewesen, wo nicht auch mehrere Mädchen eingeladen waren.

"Aber Glitzer und Einhörner, da würden meine 5 Söhne mir den Vogel zeigen."
Da habe ich auch die Beobachtung gemacht, dass die meisten Jungs da einem nur deswegen einen "Vogel zeigen" würden, weil das gesellschaftlich von ihnen so erwartet wird. Das beste Beispiel sind diese Pailletenoberteile. Als es die noch nicht in der "Jungsversion" gab, haben die meisten Jungs sich nicht getraut zuzugeben, dass sie sie eigentlich ganz toll finden, als dann die ersten Jungsmodelle rauskamen, sind sie alle damit rumgelaufen. Zumindest hier bei uns in der Gegegend gab es keinen der nicht so ein Oberteil hatte. ;-)
Genauso Glitzer, viele der Jungs mögen Glitzer, es traut sich nur keiner das offen zu zugeben. Zuhause jedoch benutzen sie gerne Glitzerstifte und auch die Farbe rosa wird benutzt. Das habe ich sehr oft von Jungsmüttern gehört.

#winke

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Bei der Pallette an Klischees die du aufzählst fehlen mir die Worte. Du weisst schon, dass vor der Pubertät der rein physische Unterschied zwischen Jungs und Mädels verschwinden gering ist, oder?
Die allermeisten Unterschiede in diesem Alter kommen von individuellen Präferenzen (wie der Sohn der TE) und ausgedrückten Geschlechterklischees (ich vermute deine Kinder - die armen).

Kinder möchten vor allem ihren Eltern gefallen und wenn diese eine bestimmte Erwartung an das Geschlechterverhalten ihres Kindes haben werden die allermeisten Kinder diese erfüllen wollen. Ob sie dabei 1. glücklich und 2. sie selbst sind sei dahingestellt.

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