Verbindliche Lernzeit in den Ferien

Hallo,

wir haben gestern eine Information von der Schule erhalten, dass in den letzten beiden Ferienwochen (Baden Württemberg) verbindlich Lernzeit für Schüler besteht, die vom Lehrer dafür empfohlen werden.
Natürlich weiß ich noch nicht, ob meine Tochter (3. Klasse) dazu zählt. Vor Corona war sie eine gute bis mittelmäßige Schülerin, aber das Homeschooling hat wirklich ganz schlecht geklappt. Ob sie dadurch Defizite entwickelt hat kann ich selbst nicht beurteilen und von der Lehrerin habe ich noch kein Feedback bekommen.

Finde diese Information aber auch generell bedenklich. Wir sind nicht die einzigen, die trotz Corona einen Urlaub (innerhalb Deutschland) zu dieser Zeit gebucht haben. Das kann doch diese Schule nicht einfach so anordnen. Alleine die Wortwahl finde ich unpassend?!

Gibt´s bei euch auch sowas? Verstehe auch die Familien die solch eine Chance begrüßen, finde die Möglichkeit generell ja auch so toll, aber man kann ja deshalb keinen Urlaub stornieren, was mit Kosten verbunden ist.

Viele Grüße
Jenny

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Hallo,

ich weiß nicht, wie das Schreiben bei Euch formuliert ist. Aber es handelt sich um keine Anordnung.
Allgemein gilt, dass BW Lernbrücken anbietet an vereinzelte Schüler. Die Auswahl erfolgt über die Klassenlehrer/Fachlehrer.
Es handelt sich um ein "Angebot". Verbindlich daran ist nur, wenn man das Angebot annimmt, dass man das komplette Paket "bucht", also die vollen 2 Wochen vor Schulbeginn.
Niemand ist gezwungen, zumal die die Umsetzung für viele sehr umständlich ist.

Informieren kann man sich auf der Seite des KM. Zum Beispiel über diese Konzeptbeschreibung.
https://km-bw.de/site/pbs-bw-km-root/get/documents_E507503626/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/KM-Homepage/Artikelseiten%20KP-KM/1_FAQ_Corona/2020%2007%2002%20Anlage%20Konzeption%20Lernbr%C3%BCcken.pdf

Ich denke, es werden nur sehr vereinzelt und eher wenige Schüler angesprochen werden. Ob Ihr dabei seid, lässt sich bestimmt relativ zügig bei dem KL erfragen. Dann habt Ihr schon mal Planungssicherheit.

LG

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Hi,

ich kann dir erstmal sagen:
Entspann dich!

Der Brief ist vermutlich nicht von der Schule selbst erstellt worden, sondern vom Ministerium und es ist lediglich der Schulbriefkopf drauf. Sollte dein Kind bei diesen Kindern dabei sein und du teilst der Schule mit, ist das ok und ihr dürft natürlich in den Urlaub. Also alles halb so wild.
Insgesamt kann ich mir aber sowieso nicht vorstellen, dass dein Kind zu diesen Kindern gehört. Gute bis mittelmäßige Schüler sind nicht für die Lernbrücke vorgesehen ;-).
Bei uns ging der Brief bereits am Donnerstag an die entsprechenden Kinder raus. Dieser muss nämlich bis spätestens Dienstag an der Schule zurück sein. Raus geht er in der Regel an Schüler, die bereits bis zum Halbjahr versetzungsgefährdet waren oder bei denen man glaubt, dass sie das nächste Schuljahr nicht schaffen.

Liebe Grüße

Isabel

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Wie soll denn die verbindliche Lernzeit aussehen?

Gibt es dazu Materialien, die von zu Hause aus erledigt werden sollen?
Wenn ja, in welchem Umfang?
Findet die verbindliche Lernzeit an der Schule oder mit online Präsenz statt?

Bei: die Eltern tragen ein, dass die Kinder x Stunden am Tag verbindlich Material y bearbeitet hat, fände ich das ok.
Super, wenn es zu Beginn der Ferien ausgeteilt wird, so dass es auch vorher schon erledigt werden könnte.

Wird das Material zu den 2 Wochen hin verteilt, stelle ich es mir schwierig vor.
Anwesenheitspflicht an Schule oder online, fände ich schwierig.

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Es handelt sich um 2-wöchigen Präsenzunterricht mit jeweils 4 Schulstunden täglich in den letzten beiden Ferienwochen in BW; Unterrichtsort und Lehrkräfte werden nach Kapazität zugeteilt. Es soll sich um individuelle Förderung handeln.
Das Angebot richtet sich hauptsächlich an Schüler, die während des Fernunterrichts schwer erreichbar waren und dadurch große Wissenslücken aufweisen bzw. deren Defizite sich durch die Fernlernphase noch vergrößert haben.

Es besteht keine Pflicht, diese Angebot anzunehmen.

Die Umsetzung des Konzeptes liegt beim jeweiligen Schulamt und die Akzeptanz bei Eltern/Schülern muss man erst mal abwarten.

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Danke.

Bei Freunden in BW kam nur die Info, dass die Schule versuchen wird freiwillige Angebote in den Ferien zu ermöglichen und Material bereit stellt. Ohne Pflicht, eher als Unterstützung.

Da wohl alle/fast alle Schüler erreichbar waren, sind diese Klassen wohl eher nicht betroffen.

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bei uns war das Schreiben so formuliert, dass die Eltern "das letzte Wort" haben.
so "verbindlich" ist das nicht. (zumindes bei uns in BaWü).

Aus urlaubsgründen kann man absagen, -- aber es ist ja im INteresse der Kinder, und aus anderen Gründen (Kind hat kein Bock auf sowas z.B. o.ä.) würde ich nie solch einer Gelegenheit eine Absage erteilen.

KLar. gebuchter Urlaub geht vor.

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Das ist freiwillig und Du als Elternteil entscheidest. Nächste Woche werden wir alle mehr wissen.

Ich finde es sehr positiv, dass sowas angeboten wird, gehe davon aus, dass mein Kind nicht betroffen ist, aber für den wiedereinstieg ins neue Schuljahr profitieren alle, wenn der Lernstand wieder zusammengeführt wird und die die es brauchen, die Sachen vorher wiederholt haben und nicht erst ab dem ersten Schultag bis Weihnachten nur wiederholt wird, auch für die die es eigentlich können.

Einen Urlaub muss keiner stornieren, wenn aber mein Kind vom Lehrer zur Gruppe gezählt wird, die Nachholbedarf hat, dann würde ich mir schon überlegen, was nun wichtiger ist und was passiert, wenn ich nicht entweder selber die Zeit und Mühe aufbringe, mit meinem Kind zu lernen oder ihm selber Nachhilfe organisiere bzw. wie es ihm wirklich bekommt, wenn es Klasse 4 wiederholt oder ins untere Drittel abrutscht. Immerhin findet dann am Ende von Klasse 4 der Schulwechsel statt.

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Hier auch BW.

Meine Tochter (2 Klasse/9Jahre) ist so im 3 er Notenschnitt.

Ich wollte sie gerne zur Lernbrücke schicken aber der Zahn wurde mir gezogen.

Es ist wirklich nur (bei uns) für die Kinder gedacht,die akut Versetzungsgefährdet sind und beim Homeschooling "verschollen" waren oder absolut nicht zurecht kamen und rein gar nichts gemacht haben.

Homeshooling war bei uns auch ein Desaster. Aber es ist überraschend mehr im.Kopf meines Kindes hängen geblieben als ich dachte.
Ich habe auch versucht Nachhilfe über BUT zu bekommen. Sie ist tatsächlich noch zu gut.
Jetzt heißt es für uns in den Ferien das gelernte vertiefen, das eine oder andere nacharbeiten daheim ,damit nicht alles für die Katz war.

Ich denke nicht das deine Tochter jetzt so akut gefährdet ist,das hätte man dir bestimmt schon gesagt.

Ich würde in Urlaub fahren.Auch Kindern tut so ein Tapetenwechsel gut. Oft ist es auch genau das was ein Kopf braucht. Einfach mal nichts tun.

Wenn du wirklich Sorge hast,kannst du ja Mathematik und Deutsch ein paar Tage vor Schulbeginn mit Wiederholungen anfangen. So für eine Stunde am Tag.

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Vielen Dank für alle eure Antworten.

Es steht in unserem Brief von der Schule:
Bei einer Empfehlung durch unsere Schule ist die Teilnahme für die Schülerin oder den Schüler pädagogisch erforderlich und verbindlich eingeplant.

Aus euren Antworten habe ich herausgelesen, dass es von unserer Schule einfach etwas unglücklich formuliert war.

Eine Rückmeldung kam, dass man sich ja entscheiden müsse, was einem wichtiger ist - ein Urlaub oder die Schulausbildung des Kindes.

Aber es geht ja nicht nur darum. Bei meinem AG habe ich genau diese zwei Wochen Urlaub eingereicht. Und dafür Sorge getragen, dass meine zwei Kinder vorher, in der Zeit, in der ich noch arbeiten muss, eine Betreuung habe. Den genehmigten Urlaub kann ich nicht mehr verschieben, wäre also genau dann zuhause, wenn mein Kind in die Schule geht :-p

Natürlich ist es schön, dass diese Möglichkeit angeboten wird, aber es fühlt sich doch an, wie ein Schnellschuss und zu wenig durchdacht. Es sind heute noch 50 Tage bis wir in den Urlaub fahren/diese Lernbrücke beginnt. Man hätte ja auch weiter vorausschauen können und zb. eine Woche in den Herbstferien anbieten. Da können sich die Menschen das noch besser einteilen, da es noch mehr Zeit bis dahin ist.

Mache mir allerdings sicher unnötig Gedanken. Von Schwierigkeiten in der Schule war im Halbjahresgespräch im Januar nicht die Rede und wir waren erreichbar während dem Homeschooling. Mit Sicherheit ist es bei vielen in dieser Zeit nicht ganz so toll gelaufen.

Viele Grüße
Jenny

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Hi Jenny,

so ist auch unser Brief formuliert. Das war die Vorlage, die die Schule zur Verfügung gestellt bekommen hat. Verbindlich eingeplant heißt aber nur, wenn ihr eben nicht im Urlaub seid oder anderweitig keine Zeit habt.

Also alles ok!

LG

Isabel