Entfernung zur Grundschule

Hallo zusammen,

gibt es hier Kinder, die einen relativ weiten Weg zur Grundschule haben (30 Minuten mit Auto)?

Wie ist das für die Kinder?
Wie ist das für die Eltern, die fahren müssen?

Würdet ihr es nochmal so entscheiden (weite Entfernung) oder nicht?

Liebe Grüße
Reh

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Hallo Reh.

Nein, meine Kinder gingen zur hiesigen Grundschule - deshalb keine Erfahrungswerte.

Warum ziehst du eine so weit entfernte GS in Betracht?
Kommt m.M.n. immer drauf an, ob es notwendig ist (Förderbedarf usw.) oder einfach nur, weil man eine andere Schule "für besser hält".

LG

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Liegt die Fahrstrecke auf dem Weg zur Arbeit?
Fährt ein Schulbus?
Fährt ein Schulbus, der die Kinder aus den kleineren Ortschaften einsammelt?

Auf dem Land kenne ich es, dass ein Bus Kinder aus verstreuten Orten einsammelt. Das ist dort üblich und klappt ganz gut. Alternative wäre noch weiter weg.

Wenn die Wahl besteht zwischen: Kind kommt selbst zu Fuß hin und Eltern fahren täglich mit dem Auto und holen wieder ab, kann das schwierig werden.
Eltern dürften dann nicht krank werden. Ein Elternteil sollte immer fahrtüchtig gesund sein.
Auto dürfte nicht kaputt gehen. Bei zwei Autos müsste es so getimet sein, dass das andere Elternteil jederzeit einspringen kann und keine Probleme mit der Arbeit bekommt.

Gibt es gute Öffentliche Anbindung und ist das Kind fit genug, dass es auch ohne Hilfe der Eltern zur Schule kommt? Linienbus, Schulbus, andere öffentliche Verkehrsmittel.

Verabredungen mit Freunden aus der Schule kann schwierig werden. Wohnen diese in der Nähe der Schule, muss das immer vorher geplant werden. Spontan treffen ist ohne Zutun der Eltern kaum möglich. Voraussichtlich fahren nur die Eltern, deren Kind weiter weg wohnt. Die anderen haben es einfacher, wenn sich deren Kind mit anderne aus der Umgebung trifft.

Kind krank und Materialien werden gebraucht. Wie kommen die Materialien zum Kind?
Bist du als Elternteil bereit die Strecke zu fahren, um es bei anderen Kindern abzuholen?

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Hallo,

wir hatten 1 Schuljahr lang einen weiteren Weg zur Grundschule, da ein Umzug anstand und unsere Tochter aber bereits 1 Schuljahr vor dem Umzug die Schule gewechselt hat. Allerdings befand sich meine Arbeitsstelle am neuen Schulstandort, sodass es oft gepasst hat sie mitzunehmen. Allerdings nicht immer. Ich habe dann mit ihr das Busfahren früh geübt, sodass sie ca. 2-3 mal pro Woche den Bus auf der Hin- oder Rückfahrt genommen hat. Sie ist zum Glück sehr selbstständig und das hat in der 2. Klasse mit ihr schon geklappt.
Wenn es mit der Arbeit etc. nicht zusammenpasst und du oder dein Mann nicht besonders viel zu Hause sind, wäre das für mich auf Dauer nix gewesen. Seit September geht sie wieder ganz selbstständig zur Schule und das ist eine immense Erleichterung. Und das, obwohl es oft mit meinen Arbeitszeiten gepasst hat und ich somit nur sporadisch einen Extraweg hatte. War ich noch nicht fertig, musste sie auf dem Schulhof auf mich warten.

LG

Isabel

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Wir wohnen sehr ländlich. Direkte Entfernung zur Grundschule 6,5km. Entfernung zur Bushaltestelle 1200m entlang einer Landstraße. Unsere Tochter verlässt um 7.05 Uhr das Haus, Unterrichtsbeinn 7.45 Uhr. Fahrtzeit mit dem Auto auf direktem Weg mit Ein- und Aussteigen und Fußweg vom Parkplatz zur Schule max. 15 Minuten.
30 Minuten reine Fahrtzeit zur Schule sind doch locker 30 km.

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...30 Minuten reine Fahrtzeit zur Schule sind doch locker 30 km....

Kann ich nicht bestätigen
Unsere benachbarte Kreisstadt, mit den weiterführenden Schulen, ist 11 km entfernt. Die Bundesstraße chronisch überlastet, zu Stoßzeiten steht man immer im Stau. Je nach Schule muss man durch die Stadt - da bist Du locker 45 Minuten unterwegs.
Mein Mann arbeitet dort. Er radelt im Sommer immer und ist da schneller zuhause (der Feierabendverkehr ist ne Katastrophe) als wenn er mit dem Auto fährt.

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Ich vermute mal ihr denkt über eine spezielle Schule nach, von der es nicht soo viele gibt (Waldorf, Montessori oder sonstige freie Schule mit Konzept xy). Lies doch mal in entsprechenden Gruppen quer, da ist sowas ständig Thema. Und ja, es gibt wirklich sehr sehr viele, die so eine Strecke fahren und dann nochmal so lang in die andere Richtung zur Arbeit, wenn einem das entsprechende Konzept wichtig ist, dann nimmt man sowas gerne in Kauf.

👋🏼

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Ich kann dir sagen, wie es für mich als Kind war: Einfach nur scheiße!
Und ich brauchte das nur ein Schuljahr mitmachen. Obwohl ich noch nicht mal im Ansatz an deine Entfernung rankam, ich war einfach raus. Keine Treffen ohne Hilfe Erwachsener, warten auf Muttern (hatte kein Anrecht auf eine Buskarte, da Wohnort nicht zum Einzugsgebiet passte), nicht mit dem Rad, Bus oder zu Fuß zur Schule können. Wenn ich krank war hat mir niemand die Hausaufgaben gebracht, meine Mutter hat sie wg der Entfernung auch nicht geholt. Wir sind damals umgezogen, ich sollte einfach nur noch das Schuljahr an der alten Schule zueende machen. Beliebt war damals am Nachmittag, sich auf dem Schulhof zu treffen, auch da war ich dann raus. Auch meine Mutter hat diese Zeit echt angenervt und hat im nachhinein oft gesagt, das es das nicht wert war. Ich stimme ihr da voll zu!

Bei mir war es ein absehbarer Zeitraum, aber für einen Grundschüler ist ein Jahr eine verdammt lange Zeit. Nichts auf diesem Planeten könnte mich dazu bringen, für mein Kind so zu entscheiden. Kein Konzept, keine Erleichterung für die Erwachsenen (weil die Schule vielleicht auf dem Weg zur Arbeit liegt was auch immer) kann das aufwiegen, was einem als Kind an Eigenständigkeit flöten geht. Und auch vom neuen zu Hause aus, alle Kinder in der Nachbarschaft waren zusammen in der Schule, hatten dort ihr Leben. Klar hat man auch zusammen gespielt, aber auch da habe ich nicht richtig dazu gehört, das kam dann erst nach dem Schulwechsel. Ich glaube ich habe mich nie wieder im Leben so "zwischen den Stühlen" gefühlt, wie in dieser Zeit.

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Hallo,

wir haben unsere Tochter im Nachbarort in der Grundschule. Weil das nicht unser Schulbezirk ist, haben wir damit gerechnete täglich hin und zurück zu fahren.
Das sind bei uns nur 10 Minuten in jeder Richtung, aber du glaubst gar nicht, wie froh wir sind, dass sie den Rückweg mit dem Bus fahren kann.

Ein selbstständiger Schulweg erleichtert so viel!! Ich selbst habe z.b. gerade eine Knieverletzung und kann sie nicht fahren - keine Ahnung, was ich ohne den Bus machen würde... Solche unvorhersehbaren Dinge sollte man einplanen, sonst bleibt man jahrelang auf dem Betreuungsstand eines Kindergarten-Kindes... Und anders als im Kindergarten kann man das Kind eben nicht mal aus Bequemlichkeit Zuhause lassen.

Was an unserer Entscheidung gut war: wir kennen am Schulort viele andere Familien, das ist sehr angenehm. Absprachen klappen, ich weiß, dass ich mich auf die anderen Eltern verlassen kann, wir kennen uns schon ewig. Es gibt wenig Konkurrenz unter den Eltern ("klar hat Anna-Sophie das schon fertig, für sie ist das kein Problem") sondern ehrlichen Austausch - das ist super.

Was schlecht war: unsere Tochter muss zu jeder Spieleverabredung gefahren und abgeholt werden, das nervt.

Wir kommst du jetzt auf diese Frage? Schulanmeldungen für 2021 sind doch erst im Herbst?

LG!

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Hallo,

es wird ja einen Grund geben, warum Ihr nicht die Grundschule nebenan nehmen wollt.

Natürlich ist es für die Eltern sehr aufwendig und teuer, vier Jahre lang das Kind zur Schule zu fahren und abzuholen.
Mit den Freunden wird es ebenfalls schwieriger, weil man das Kind da auch hinfahren oder zumindest abholen muss.

Wenn an der nahen Grundschule bekanntermaßen viel Gewalt herrscht oder ein problematisch niedriges Niveau oder wenn Euer Kind irgendwie ein Spezialfall ist, der besser in das Konzept der anderen Schule passt, kann das selbstverständlich trotzdem sinnvoll sein.
Wie es damit aussieht, wisst nur Ihr.

LG

Heike

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Die GS meines Sohnes ist 40min mit den Öffis entfernt. Sie hat ein besonderes Konzept, liegt aber in einem nicht so guten Viertel.

Da er erst 5 ist, werde ich ihn im ersten Jahr (EZ) begleiten und im zweiten Jahr noch bis zur Umsteigestation.

Spätestens ab der 3. Klasse muss er es aber komplett selbst bewältigen. Das musste ich damals auch und es war kein Problem.

Ich halte nichts davon, die Kinder die ganze GS-Zeit zu begleiten, wie es hier bei uns sehr oft gemacht wird. Würde er in die Grundschule hier im Viertel gehen, wäre für mich nach 2 Wochen Begleitung langsam Schluss.