12 jährige hyperventiliert unter Maske, Lehrer empfiehlt psychologe

Hallo ihr lieben,
Ich bin seid gestern Abend ziemlich ratlos.
Meine Tochter ist 12 und kommt mit den corona Verordnungen in der Schule nicht zurecht. Es verunsichert sie total, das alle Abstand halten müssen, das es Einbahnstraßen gibt mit Haltestellen, das Abstand gehalten werden muss und das geschimpft wird, wenn auch nur die freunde sich trotz Ermahnung immer wieder zu sehr nähern. Doch das schlimmste ist für sie das Maske tragen.
Sie ist sehr sehr empfindlich muss ich dazu sagen.
Ich habe schon mal überlegt sie testen zu lassen auf hyper Sensibilität.
Wenn sie traurig ist, ist sie meist übermäßig traurig. Wenn sie glücklich ist, zittert sie vor Freude und kichert wie eine Erbse.
Schmerzen empfindet sie bei Kleinigkeiten schon so sehr...
Und wenn man jetzt meint, es sei vielleicht einfach nur pupertär übertrieben... Sie hat es schon so lange ich denken kann.
Das zittern bei Freude fing schon als Kleinkind an, was uns zu verschiedenen Ärzten führte, aus Sorge es sei etwas schlimmes.
Und nun das Problem mit der Maske, die ja nun mal Pflicht ist.
Sie fängt an zu weinen und hat das Gefühl zu ersticken. 🙈
Nach Rat einholen vom Lehrer, hat dieser nun den Besuch bei einem Psychologen empfohlen.
Ich bin ziemlich zwigespalten was Psychologen an sich angeht.
Wenn man nicht wirklich den richtigen für sich findet, doktort jeder anders in deinen Erinnerungen rum und formt meiner Meinung nach auch Probleme, wo vielleicht garkeine sind.
Dann bin ich aber auch der Meinung, daß Kinder an sich garkein problem haben können, sondern es wenn immer von den Eltern kommt.
Aber das mag ja verschiedene Meinungen aufwerfen.
Jedoch eine 12 jährige zum Psychologen schicken, nur weil sie die Maske nicht tragen mag?
Wie ist eure Meinung dazu? Wie würdet ihr verfahren? Ist es nicht verständlich das diese ungewöhnliche Situation den meisten Kindern Angst macht?

3

Hi,
der Lehrer deiner Tochter kennt sie ja nun sicherlich schon eine Weile und sieht sie im Vergleich zu Gleichaltrigen und da wird ihm ihr „übertriebenes“ Verhalten schon aufgefallen sein. Das Verhalten deiner Tochter ist einfach nicht normal, was ich jetzt gar nicht abwertend meine, also wird er es pragmatisch sehen und sie auch irgendwie unterstützen wollen. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wohin ich eine Schülerin empfehlen würde, die wegen einer Maske hyperventiliert, hätte aber tatsächlich das Bedürfnis tätig zu werden. Er kann deiner Tochter nicht erlauben, die Maske unten zu lassen, das zieht nämlich den Rattenschwanz nach sich, dass andere SuS das ggf. auch tun möchten. Wie soll man das begründen?
Da wäre ein Attest schon hilfreich, das bekommt man von einem Arzt. Einen Psychologen (ich weiß, das ist kein Mediziner) vorzuschlagen war jetzt halt der Ansatz des Kollegen, vielleicht mag es bessere geben.
Irgendetwas müsst ihr ja unternehmen, so kann das ja mit deiner Tochter nicht weitergehen, wenn sie so unter einer Situation leidet, die vom Gros ihrer Altersgenossen klaglos ertragen wird.

vlg tina

4

Zu deiner Frage, ob es nicht normal sei, dass Kinder in dieser Situation Angst haben: nein, es ist normal. Gewöhnungsbedürftig sicherlich, befremdlich auch, aber Angst dürfte eher die Ausnahme sein.

1

Meine Tochter hat ähnliche Tendenzen.
Aber Maske tragen kriegt sie gut hin.

Sie darf bald wieder in die Schule. Im Klassenzimmer muss keine Maske getragen werden, aber auf den Gängen schon.

Daraufhin haben sich viele Eltern beschwert. Was zur Folge hatte, dass sie diese Vorschrift relativiert haben.
Nun muss niemand Maske tragen, aber es wird empfohlen.

Lg mcbess

P.S. Ich war schon kurz davor, wegen eines anderen Themas, mit meiner Tochter zu einer Kinderpsychotherapeutin zu gehen. Hatte mir schon die Nummer geben lassen. Aber kurz davor hatte sich die Situation so stark gebessert, dass ich es habe bleiben lassen.

2

Das sie mit der Maske Probleme hat, kann ich gut verstehen. Habe mich anfangs auch ziemlich angestellt und brauchte eine Weile um mich daran zu gewöhnen.
Inzwischen komme ich gut zurecht.

In unserer Schule sind auch die Wege mit Einbahnstraßen und anderen Schildern gekennzeichnet. Damit kommen eigentlich alle sehr gut zurecht. Erste bis vierte Klassen haben das gut angenommen.Da sie sich auch zusätzlich mit der Abstandsregel so schwer tut, finde ich es nicht verkehrt sie mal auf hochsensibel testen zu lassen.

Aber selbst wenn man dir das nun bestätigt. Dran halten muss sie sich ja doch.
Ich denke diese Maßnahmen begleiten uns noch bis ins neue Schuljahr. Sie wird sich also noch eine ganze Weile damit arrangieren müssen.

5

Hallo,

hm, da scheint nicht nur die Maske das Problem zu sein, oder? Du schreibst, dass dir ganze Situation sie ängstigt und verwirrt.
Natürlich ist es schräg, wenn sie sich privat mit ihrer Freundin treffen darf (darf sie?) und dann in der Schule Abstand halten muss.
Aber so sind z.Zt. die Regeln.

Ich würde da einfach noch mal ganz viel reden. Der arme Lehrer kann nicht wissen, bzw es geht ihn auch nix an, wer zu dem privaten Bekanntenkreis deiner Tochter gehört. In der Schule ist Kontakt verboten und der Lehrer muss das durchsetzen. Sonst könnte ja jeder kommen und sich über das Kontaktverbot hinwegsetzen. Privat darf man sich treffen - so sind einfach Kontakte reduziert. Wenn sie jetzt in der Schule zu manchen Kontakt hat (weil auch privat) und zu anderen nicht, klingt das erstmal logisch. Aber der Lehrer hat keine Kontrolle mehr - deshalb die strengen Regeln, Striche auf dem Boden usw. Reden, reden, erklären - auch noch mit 12.

Maske tragen kann man ja auch mal gemeinsam üben - nimm sie Mal mit zum Einkaufen oder zur Sparkasse, wo sie die Maske nur kurz auf hat. Und wo sie dich mit Maske und hoffentlich ganz entspannt erlebt ;-)
Oder frag, ob so eine Plexiglas-Scheibe auch okay wäre. Gerade, wenn sie unter der Maske hyperventiliert.
Oder versuch, an diese medizinischen Einmal-Masken zu kommen, die sind zum Atmen angenehmer als die Stoffmasken.

LG!

6

Hallo,

Wie macht Deine Tochter das denn wenn ihr einkaufen geht? Meine Tochter (7,hochsensibel) hat sich auch erst geweigert. Dann hatte sie Termin beim Psychiater, da ist die Maske nunmal Pflicht. Hat dann auch problemlos geklappt. Fürs einkaufen hat sie jetzt eine aus Stoff mit Skelett drauf, das findet sie ganz lustig. Im Unterricht müssen die Kinder ja keine Masken tragen, nur im Treppenhaus. Das sollte Deine Tochter schon aushalten. Sie weiß ja sicher wofür die Dinger getragen werden.

LG
Sunny

9

In vielen Schulen trägt man die Masken auch im Unterricht.

7

"Nach Rat einholen vom Lehrer, hat dieser nun den Besuch bei einem Psychologen empfohlen. "

"Jedoch eine 12 jährige zum Psychologen schicken, nur weil sie die Maske nicht tragen mag?"

Als ich deine Überschrift las, dachte ich noch: was soll denn der Psychologe wegen einer Maske machen. Und woher so schnell einen Termin bekommen? Gibt es bei euch an der Schule keine anderen Lösungen? Oder mal Trainieren im Alltag.


Dann las ich deinen Text.

"Jedoch eine 12 jährige zum Psychologen schicken, nur weil sie die Maske nicht tragen mag?"

Entweder sie ist hochsensibel und hat deswegen ein Problem mit der Maske: dann wäre Hilfe durchaus sinnvoll. Sie so stärken, dass sie lernt damit zu leben und sich selbst so einzuschätzen, was ihr gut tut.

Oder sie ist nicht hochsensibel. Aber auch dann geht es ganz sicher nicht nur um die Maske.


Ohne diese Info, wie sie sonst reagiert, würde ich raten: sprich mit dem Lehrer, übe mit ihr im Alltag., sonstiges.


Mit dieser Info würde ich raten:

suche einen Psychologen, der sich damit auskennt
oder doktor selber daran rum, sofern es zu deinem Bauchgefühl passt.

Schustere aber NICHT dem Lehrer die Verantwortung zu, dass er sie "NUR" wegen einer Maske zum Psychologen rät. Sondern dann, weil das das Tüpfelchen auf dem i ist.

Oder um vom Psychologen ein Attest zu bekommen, damit er in seiner Position mit der Schulleitung eine individuelle Lösung finden kann, die er ohne ärztliches Attest nicht darf.

So oder so: das Problem liegt nicht "nur" an der Maske und ein Psychologe kann deiner Tochter Türen öffnen. Sofern ihr zeitnah einen Termin bekommt.
Bis dahin wünsche ich deiner Tochter, dass ihr Lösungen findet, die gut für sie sind.
Und für die Schule, dass diese sich dafür nicht verbiegen muss, ohne Abklärung/ohne Offizielles. (ich bin sehr offen für individuelle Wege, wenn sie einzelnen helfen, die es brauchen. Aber nicht weil Eltern meinen , sie könnten es durchsetzen versuchen ohne es klären zu lassen, weil sie Vorbehalte haben und doof finden, wenn Lehrer zur Abklärung von geeigneten Fachpersonen raten. Er gibt ja keine Diagnose, nur den Mut, den Schritt zu wagen).

8

ich habe extreme Atemprobleme unter der Maske. ich kriege schwere Sauerstoffmangelerscheinungen, Sternchen vor den Augen usw...

Ich habe nun so einen LOOP-Schal umfunktioniert und ziehe ihn hoch, - da gehts irgendwie besser. und habe aus JERSEY eine einlagige Maske genäht für längere Einkäufe.... ich krieg da sonst einen Kollaps....
okay: über Sicherheit eines Jerseystoffes reden wir hier nicht, - aber von aussen sieht jeder, dass ich ich eine Maske aufhabe und gut is.....
-- das wäre eine kurzfristige praktikable Lösung? ... Leichtereres Material oder Schal?

10

Hallo,
der Rat des Lehrers mag dich schocken, aber du wirst sicher nicht die Einzigste sein, der das Verhalten deiner Tochter aufgefallen ist. Die Maske ist hier nur der Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt.
Das Zittern bei Freude...kann sie das Kontrollieren? Ich kenne das durchaus von meinen Kindern, nur die sind Autisten. Du nennst hier gerade sehr viele Dinge, die in diese Richtung deutbar sind. Ein Besuch beim Psychiater wird da sicher hilfreich sein. Weniger um die Maske zu erzwingen, eher um herauszufinden was dahinter steckt und ggf. zu helfen. Übrigens doktert ein Psychiater nicht in den Erinnerungen herum. Daher ist es doch so wichtig, dass das noch passiert, solange sie minderjährig ist. Niemand kommt an den Eltern vorbei. Kein Test, keine Untersuchung ohne Einwilligung der Eltern. Du kannst hier an jeder Stelle dein Veto einlegen.

11

Huhu,
Ich würde ihr so ein Gesichtsvisier besorgen. Da bekommt sie mit Sicherheit besser Luft und es geht ihr vielleicht insgesamt besser.
LG Vanessa

19

Und damit bringt man dem Kind dann bei, dass nur Eigenschutz zählt und die anderen egal sind ... ist das pädagogisch sinnvoll?