Distance Schooling (9 Jahre) wird immer mühsamer...

Hallo, hat hier jemand gute Tipps für mich?

Meine Tochter (9) hatte im Laufe der Schulschließung immer weniger Motivation ihre Schulsachen zu machen. Es wurde bis zum Schluss hin ein richtiger täglicher Kampf mit Geschrei, Getobe, Heulerei und schlussendlich Drohungen meinerseits. Wir haben mit ein paar Ausnahmen oft Stunden gebraucht um die paar Punkte zu machen.

Ich war soooo froh, dass die Schule nun wenigstens teilweise wieder begonnen hat - bei uns hier ist der Modus zwei Gruppen an abwechselnden Tagen. Dazwischen ist weiter Distance Schooling und jetzt ist es noch schlimmer. Sie sperrt sich total, schimpft über ihre Lehrer, die ja soooo viel aufgeben. Dabei wäre das ganze in einer bis eineinhalb Stunden machbar, wenn sie sich mal konzentriert hinsetzen würde.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter und habe bald auch keine Nerven mehr.
Hat hier jemand vielleicht Tipps für mich?

Danke!

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Sämtliche Konfliktsituationen solcher Art konnten wir immer mit absoluter REGELMÄSSIGKEIT regeln...

sprich: Wecker+Frühstück, dann an die HA --- JEDEN Tag, ohne Ausnahme, das ist der Ablauf! Punkt! ...

sobald man zeitlich eine Wahl hat, gibts Geschrei... wenn alles andere "verboten" ist (Handy, TV, spielen usw.... bis die morgendlichen "Pflichten" erledigt sind, merken die meisten Kinder eigentlich, dass sie eh keine Wahl haben und diese Regelmässigkeit schleift sich ein und sie hören dann auch auf zu diskutieren... setzt natürlich voraus, dass man wirklich auch täglich auf die festen Abläufe besteht....

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Das ist der wichtigste Punkt. Es ist schule und es sind keine Ferien.

An Tagen wo wir uns nicht an den normalen Ablauf halten weil der Papa mal frei hat oder ein Arzttermin ist klappt es nicht mit dem Lernen

Ist der Ablauf wie in der Schule klappt es super.

Die Kids haben hier um 8.30 Uhr fertig am Schreibtisch zu sitzen und es wird das Fach gelernt was auch auf dem Stundenplan steht.

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Unser Kind ist auc 9 und genau das! funktioniert bei ihn auch am besten. Feste Regeln für den Vormittag haben uns gerettet.

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Hallo,

einen wirklichen Tipp kann ich dir nicht geben, aber ich kann dich beruhigen, in dem ich dir sage, dass es momentan den meisten Kindern und Eltern so geht. Ich habe eine sehr ehrgeizige und eigentlich sehr motivierte Tochter. Ebenfalls 9 Jahre, 3. Klasse. Bisher hat sie alles selbständig und zuverlässig erledigt. Seit 2 Wochen geht gar nichts mehr und sie hat keinen Bock mehr. Die Luft ist bei den Kindern einfach raus. Ich diskutiere da auch nicht mehr oder über Druck aus, ich lasse sie so weit machen wie sie kommt. Was fehlt wird am nächsten Tag durchgesprochen. Meistens noch nicht mal, weil die Lehrer im Stoff vorwärts kommen wollen. Unsere Kinder haben in den letzten Wochen großartiges geleistet. Ich über jetzt ganz sicher keinen Druck bei Aufgaben aus, die zum x-ten Mal wiederholt werden, nur damit die Kinder beschäftigt sind. Ich schaue mir die Aufgaben an und entscheide was relevant und wichtig ist. Ist es Wiederholung von neuem Stoff, welcher gefestigt werden muss, muss sie es machen. Ist es Wiederholung von etwas, das sie im Schlaf kann, entscheide ich es wegzulassen.

LG
Lotta

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Meine Tochter (8/ 2 Klasse) war genauso.

Nach Wochen knallte sie mir an Kopf:" Du bist meine Mama...und nicht die Lehrerin" ...rums.....
Hab ihr das Telefon in die Hand gedrückt und gesagt....Sie soll das selbst klären mit der Lehrerin. Es wurde etwas besser.

Und dann bin ich eine "böse" Mama....6:00 Uhr klingelt der Wecker das erste mal. 06:30 Uhr steht sie jetzt auf. Es zieht sich zwar jetzt alles noch etwas aber sie weiß 09:00 Uhr hockt sie am Tisch. Ansonsten gibt es Abends keine Sendung zum schauen.

Ich habe auch mit der Lehrerin gesprochen das sie den Wochenplan schreiben soll und nicht wir Eltern und dann auch bitte persönlich an die Kinder. Hat sie tatsächlich gemacht.
Sie spricht nicht mehr und Eltern an,sondern die Kinder direkt im Brief,teilt die Aufgaben ein und die Kinder können dann Häkchen setzten,wenn erledigt.

Seitdem scheint es auch in ein paar anderen Familien zu klappen.

Kinder brauchen einfach eine Lehrer/in.

Vorher hat man übrigens von der Lehrkraft weder was gehört noch gesehen,da war es :"Friss oder stirb" . Sie nahm vor einiger Zeit Kritik der Eltern an und ist jetzt greifbarer.

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Warum der Wecker um 6 Uhr, wenn sie erst um 9 am Tisch sitzen soll?

Hier klingelt nicht mal der Wecker um 6, wenn Schule ist #hicks. Deswegen bin ich verwundert.

Meine sind schon etwas älter. Der Kleine (10,5) steht auf, wenn er wach wird (so 8 bis 8:30 in der Regel), der Große (16) wird um 9:30 geweckt.

VG

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06:00 Uhrklingelt er das erste mal....
06:30 Uhr das gefühlte zehntemal und sie stolpert aus dem Bett.
Dann streckt sie sich erstmal gefühlt Stunden ,der Hamster ist auch noch wach und natürlich wird der noch mit Liebe und Futter überhäuft. .sind wir bei 07:30 Uhr ....

Waschen ,Haare ,eincremen usw.dauert. Klamotten liegen schon von Abend parat.

Dann liest sie immer noch...macht sie auch wenn Schule ist und dann wird ruhig ü d ausgiebig gefrühstückt. Inzwischen sind wir bei 08:30 Uhr ....

Sie sagte mir jetzt ihr fehlt Luft zum denken . Damit sind die 2 km Schulweg gemeint,die sie läuft. Also geht es für die raus zum spielen oder wie machen Spaziergang. 09:00 Uhr Lernzeit .....

Alle anderen Pläne doe wie hätten sind gescheitert. Der funktioniert. Warum auch immer ......

Und dadurch das der Druck weg ist,Gas zu geben,da andere Laufkinder warten,wird eben statt 10 Minuten Hamster 30 Minuten...statt 10 Minuten lesen..dann 20 Minuten....

Das mit dem Ausschlagen hatten wir auch versucht aber aus irgendeinem mir unbekannten Grund läuft es dann nicht und der Tag ist im A*****

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Das mit der Regelmäßigkeit kann ich bestätigen.
Bei uns geht einfach der geregelte Rhythmus am morgen weiter. Aufstehen, anziehen, Frühstücken, dann "Schule" , d.h. alle Aufgaben werden. Dazwischen kleine Pause und dann Mittagessen. Wenn es wirklich viel war, dann werden danach noch "Hausaufgaben" erledigt.

Für meinen Sohn ist einfach klar, dass er ansonsten keine anderen Aktivitäten haben wird. Also keinen Freund treffen, keine filme, keine Hörspiele oder sonstiges in der Zeit.
Es hat sich eingespielt und es läuft eigentlich ganz gut.

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Kinder sind verschieden. Auch wir haben erstmal streng nach Plan zu Hause beschult. Morgens um 7 Uhr geweckt. Gemeinsames Frühstück. Anziehen. Schulbeginn 8:30 Uhr. Inzwischen haben sich die Kinder dran gewöhnt Zuhause zu arbeiten und dass sie etwas machen müssen und wir können die Zügel wieder etwas lockerer lassen. Fakt ist aber, dass an Schultagen auch immer Schule gemacht wird und dass wir uns eine Art Plan machen, was alles überhaupt bis wann gemacht werden muss und wie man sich das aufteilt, dass es möglichst an jeden Tag gleich viel ist.

Aktuell funkt uns die Nachmittagsschule in unseren Rythmus. Wir lassen die Kinder länger schlafen und später anfangen, damit sie nach hinten raus für den Nachmittagsunterricht motivierter sind.

Ich habe aber auch schon gehört, dass es bei Freunden weniger Streit gab, bei mehr Freiraum mit folgenden Regeln Mo-Fr sind Schultage. Ein Lernpaket für jeden Tag wird gemeinsam festgelegt und überschlagen wie lange man dazu braucht und was für Zeitfenster dazu zur Verfügung stehen (möglicherweise gibt es ja auch noch andere Termine oder Verpflichtungen). Das Kind entscheidet dann selber, wann es die Aufgaben macht. Auch wenn es sich erst kurz vorher ran setzt. Nur wenn es sich ran setzt, dann eben auch richtig. Und wenn das Abends um 18 Uhr ist. ... Hauptsache am Ende des Tages ist der Plan für den Tag geschafft.

Aber das kommt eben auf den Typ an. Manche brauchen eine feste Struktur. Für manche zählt mehr das Ergebnis.

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Hallo,

ich wollte dir zuerst schreiben, dass Du gar nicht alleine bist. Ich denke schon, dass man aber nachdenken muss, wie man es machen sollte, damit man es überlebt. und das gilt für beide Seiten.

Bei uns war es so, dass sich mein Sohn die ersten 14 Tagen komplett verweigert hat. Es gab tägliche Kämpfe und Konflikte. Dann wurde es besser, ich fühlte mich aber immer noch massiv unter Druck gesetzt. Erst als ich verstand, dass ich niemals die Lehrerin sein kann und auch nicht sein will, ist es grundsätzlich ,,gut´´ geworden.

Was uns gut getan hat, war das Aufstellen eines Rhythmus. Mein Kind hat erst am Nachmittag Schule, dennoch steht es jeden Tag in etwa um die gleiche Uhrzeit auf und am Vormitag ist immer Schule und Spielen.

Auch wichtig ist das Lernen zu begrenzen! Zeitlich. Der ,,Wecker´´ klingelt nach x Minuten und dann ist Pause.

Ich sehe es nicht mehr als notwendig an, wenn strikt nach Plan gearbeitet wird. Ich lasse mich durch die Schule nicht irre machen, wenn zu viel auf den Plan stehen würde!

Im gewissen Maße bin ich zwar nicht die Lehrerin aber ich weiß genau, was ein Kind lernen muss um erfolgreich im September zu starten. Und dafür kauften wir Sofatutor. Nicht ich erkläre ich aber das Online-Programm. Das funktioniert klasse! Damit schaffe ich Distanz. Ich werde dann zur Mutter, wenn Kind dennoch kommt und wir es kontrollieren oder ich es nacherkläre. Sofatutor sorgt bei uns für positive Stimmung.

Es ist eiserne Disziplin jeden Tag mit einem Rhythmus durchzuziehen, es ist aber der Verstand der mir sagte, dass mein älteres Kind nicht sämtlich auf Kontakte verzichten kann. Das Kind musste erst im gewisseren Maße krank werden, damit ich es verstehe. Einer wird depressiv, der andere rebelliert. Lernen, Rhythmus, Spaß! und Gleichaltrige.

Ich will nie wieder in die Situation kommen, dass wir hier täglich angespannte Stimmung haben, ich vollkommen fertig nicht mehr weiß weiß und anderes Kind zwar brav zuhause hockt aber seelisch auf dem Abgrund steht.

#winke#winke

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Also mir geht es genau andersrum wie den meisten hier… Ich habe zwei Söhne in der dritten Klasse, neun Jahre alt. Am Anfang haben wir vormittags eben die Bücher rausgeholt und die Kinder haben ihr Zeug abgearbeitet und es gab ein zweites Frühstück so zwischen zehn und elf und dann Mittagessen so zwischen zwölf und eins und Nachmittag sollten Sie spielen… Hat super funktioniert…
Mittlerweile machen wir es vollkommen anders. Die Kinder doch morgens erst mal spielen (unsere stehen so gegen 5:30 Uhr auf) und es gibt Frühstück und dann dürfen sie immer noch spielen bis sicher 8:30 Uhr oder neun. Dann macht man mal eine Runde Schule. Und es gibt trotzdem ein zweites Frühstück. Und über Mittag wird gespielt und getan und ab 16:00 Uhr sind alle Kinder wieder total konzentriert. 17:30 Uhr geht es (aktuell) auf die Gass. Roller fahren, spielen. Bis zum Abendessen.

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Hallo,
bei uns hat es von Anfang an ganz gut geklappt, vielleicht kann ich deshalb nicht richtig mitreden... aber seit die Motivation nach der Anfangseuphorie nachgelassen hat, machen wir es so:

Wir schreiben gemeinsam einen Plan, überlegen, was sein muss und wie lange das etwa dauert.
Dann machen wir noch einen Plan: wo passen ein paar Überstunden hin, damit sie sich einen freien Tag verdienen kann?

Wir waren schon in einem Safaripark, neulich die Kinder und Papa im Zoo und zwei Tage am Meer. Immer vormittags, wenn dort leer ist. Und immer mit der Erklärung, dass das nur geht, wenn sie zügig arbeitet und auch mal mehr. Denn die Arbeit muss ja fertig werden - die Kinder haben hier alle 15 Tage Abgabetermin.

LG!

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Unser Tagesablauf ist komplett anders als bei vielen hier. Ich lasse meine Kinder bis ca. 10 Uhr schlafen (Sohn fast 10, Tochter 4 1/2). In der Zeit kann ich nämlich in Ruhe im Homeoffice arbeiten.
Der Große muß dann Hausaufgaben machen. Erst wenn er die gemacht hat darf er um frühestens 13:30 Tablet. Das aber auch nur 1 Std. Gegen 15 Uhr trifft er sich jetzt quasi täglich mit einem Freund. Abends geht es dann entsprechend später ins Bett.

Nicht unbedingt das was man sich wünscht, aber ich muß halt eben auch arbeiten. Schule ist bei uns noch nicht. Erst ab Dienstag und dann auch nur lächerliche 1x pro Woche für 2:15h