Was wünscht ihr euch von den Eltern?

Vielleicht möchten ja auch die Lehrer ihre Wünsche an die Eltern (und Schüler) äußern?

Mein Wunsch: bleibt entspannt. Zumindest ich gehe davon aus, dass die wenigsten SchülerInnen den ganzen Stoff so bearbeiten und beherrschen wie man es vielleicht unter "normalen" Umständen erwarten könnte.
Wenn es dann irgendwann mal in der Schule weitergeht, sind eh alle auf sehr unterschiedlichem Niveau. Da wird man als Lehrer kaum sofort eine Klassenarbeit schreiben.

Gesundheit und Familienfrieden sind doch viel wichtiger. Und die Kinder haben auch so schon an der Situation zu knabbern.

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Ich bin Mutter und meine Lehrerin, wünsche mir aber von den Eltern, dass sie ihren Kindern nicht die Aufgaben bearbeiten.

Meine Älteste (10 Jahre, 5. Klasse) muss unendlich viele Dinge online erledigen. PowerPoint Präsentationen, Mappen, Mindmaps usw.
Wenn sie ihre Freundinnen fragt, wie irgendwas geht, bekommt sie Antworten wie „ach, wir hatten auch Politik auf? Wusste nicht nicht, meine Mutter bearbeitet das für mich!“

Oder eine Aufgabe einer Klassenkameradin wurde laut deren Portal gestern um 23:50 erledigt. Echt?

Das macht mich wütend! Zumal das alles benotet wird. Heißt also, Mamas Dinge werden gut benotet (Kind weiß aber nichts), die selbständig arbeitenden Kinder schneiden uU schlechter ab, alleine weil die Technik gerade neu und teilweise überfordernd ist.

Das wäre mein Wunsch. Eltern, helft, beantwortet Fragen, aber lasst die Kinder arbeiten.

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Zitat "Das wäre mein Wunsch. Eltern, helft, beantwortet Fragen, aber lasst die Kinder arbeiten."

Ich bin zwar nur eine I-Hilfe in der Grundschule, darf aber auch im Unterricht unterstützen wenn ein Kind fragen hat.

Man merkt echt ob die Kinde das in der Schule lernen oder von den Eltern vorgekaut kriegen.
Die Kinder können heute gar nicht mehr selber drüber nachdenken..Versuchen auch bei mir so lange herum zu bohren um an die Antwort zu kommen, Man kann erklären aber rechnen sollen die alleine.

LG

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Das beruhigt mich, dass das auch dein Eindruck ist, also das viele nicht mehr selber deiner nachdenken, sondern Mama machen lassen.
Ich hoffe meinen Kindern kommt zugute, dass das bei uns nicht so ist. Mich ärgert nur, das diese Präsentationen usw. benotet werden.

Mich beruhigt auch, wenn du sagst, das man das merkt.

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Ja, Gesundheit ist wichtiger. Seltsam finde ich, dass jetzt eine Flut an Aufgaben gesendet werden. Es gab noch n i e soviel auf . Auffallend genau die, die eher sehr luschig sind, senden und senden werden die jetzt besser kontrolliert? Hier wurden die Aufgaben gemacht und gut aber ist schon komisch.

Uch wünsche frohes Schaffen und Gesundheit

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Klar ist es eine Flut an aufgaben.. das ist aber auch der Stoff vom Unterricht inkl. Hausaufgaben.

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Das ist der Stoff dem die ach so kitschigen Lehrer deinem Kind sonst in der Schule beibringen.
Logisch oder?

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Wir haben für einige Fächer garnichts bekommen, in anderen dafür so viel wie sie sonst in Wochen nicht machen, für 1 Fach 2 Themengebiete wo im Schuljahr nur 5 behandelt werden. Heute hat mein Sohn seine Prüfungstermine bekommen, ich denke aber nicht das die wirklich stattfinden. Er bearbeitet den Stoff teilweise, bei einigen Sachen hab ich aber auch keine Ahnung was da in den Lückentext rein muss. Die Klassenlehrerin steht nicht wirklich zur Verfügung, sie hat den Kindern schöne Coronaferien gewünscht 😖 und geschrieben man kann sich an den Lehrer der Parallelklasse wenden, die meine die Kinder sollen sich untereinander aushelfen falls jemanden Blätter fehlen, na ja.

Wir genießen das schöne Wetter und schauen das er die Blätter macht die er bekommen hat, wenn ich mitbekommen wie die Nachbarn mit ihren 3 Kindern wegen dem Schulzeug kämpfen, bin ich froh das ich nur einen habe.
Ich gehe nicht davon aus das in diesem Schuljahr noch Schule stattfindet, Mal sehen was sie mit den Abschlussklassen machen 😏.

LG
Visilo

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Hallo,

natürlich sind Gesundheit und Familienfrieden, warten wir ab, was sonst noch auf uns zukommt, wichtig. Wichtig ist aber auch ein halbwegs strukturierter Tagesablauf für die Kinder. Darauf sollten die Eltern achten.

Als Lehrer befindet man sich datenschutzrechtlich gefühlt mit einem Bein im Gefängnis. Bei uns wurde diskutiert, was ins Netz und was nicht. Da dürfen keine Schulbuchseiten in Kopie reingestellt werden. Dementsprechend schwierig ist es für viele Kollegen sinnvolle Aufgaben zu erstellen.

Außerdem ist die Digitalisierung der Schulen unterschiedlich weit, z.B. in Bezug auf Lernplattformen. Da muss sich nach Corona einiges an einigen Schulen tun.

Ich arbeite mit einer Schülerklientel, bei denen ich noch nicht einmal, ob überhaupt digitale Endgeräte zur Verfügung stehen.

Meine Schüler sollten täglich wiederholende Übungen machen, damit ich nicht bei null anfangen muss. Da würde ich mir wünschen, dass die Eltern darauf achten, dass etwas getan wird.

Da meine Schüler keine Bücher haben, sondern es wird individuell am Kernstand gearbeitet, habe ich Arbeitsblätter, die ich nicht online stellen darf, kopiert und bei den Schülern persönlich in den Briefkasten geworfen bzw. postalisch geschickt.

Ich bin per Mail täglich erreichbar, rufe sie täglich mehrfach ab.

VG

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Ja, Datenschutz und Copyright machen es nicht besonders einfach...
Wir mussten alle eine kleine Webseite erstellen inkl. Passwort wegen des
Copyrights. Für viele völliges Neuland.
Dann stürzte die Plattform ab, also wieder alles abgetippt/kopiert, in PDF
umgewandelt, per Mail verschickt...

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Hallo,

ich würde mir wünschen, dass Eltern begreifen, dass die Aufgaben keine Hausaufgaben im eigentlichen Sinne sind, sondern v.a. für die Zeit gedacht sind, in der die Kinder normalerweise Unterricht haben.

Natürlich sind die Aufgaben in der Regel nicht mit einer Stunde pro Tag erledigt. Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein. Die Kinder haben keine Ferien und die Aufgaben sind kein Wunschkonzert. Ich wurde heute tatsächlich ganz verwundert angeguckt, als ich erzählte, dass mein Kind vormittags seine Schulaufgaben erledigen muss und das, obwohl es doch "Corona-Ferien" hat. Manche Eltern scheinen die Aufgaben als Angebot, nicht als Pflicht zu sehen.

Ich finde es auch eigenartig, wenn Eltern sich über bockige Kinder beschweren und erwarten, dass Lehrer doch bitte berücksichtigen sollen, dass nicht alle Eltern ihre Kinder zum Lernen und Arbeiten motivieren können. Bockige Kinder unterm Tisch? Dafür kann doch der Lehrer nichts. Und mit manchen Kindern hat man nunmal mehr Arbeit als mit anderen - trotzem sehe ich die Pflicht ganz klar bei den Eltern.

Lustig waren auch Kommentare von Eltern auf der Schulhomepage. Sinngemäß: Was denkt sich Schule dabei jetzt so lange zu schließen? Wie sollen wir die Zeit mit unseren 4/5/8/10 Kindern bewältigen?

Natürlich (zum Glück!) sind nicht alle Eltern so, aber mir fallen mal wieder genau die Eltern auf, die bei den geringsten Schwierigkeiten nicht an sich arbeiten wollen, sondern lieber dem Lehrer die Schuld und Verantwortung zuweisen. Darunter sind Eltern, die sich beschweren, wenn ihr Goldstück keine Empfehlung für das Gymnasium bekommt, aber auch Eltern, die sich sonst kaum bis gar nicht für die schulischen Belange ihrer Kinder interessieren.

LG

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Dazu fällt mir nur ein:#klatsch#klatsch#klatsch

Es ist NICHT meine Pflicht einen Lehrer zu spielen, dafür gehen die Konder in die Schule. Dafür hast Du ein Staatsexamen samt Referendariat. Dafür ist die Lernortsituation eine andere!
Unsere Aufgabe ist es famliär so gut wie zu überstehen, mit Kids, die ihre Energie nicht in dem Maße loswerden können, weil Sportstätten geschlossen sind und wir bald Ausgangssperren haben werden.

Und umso unverschämter finde ich deinen letzten Absatz, der gemau beweist. Wie wenig du Eltern kennst. Mein Kind, sechste Klasse, Jahreszeugnis bis auf Sport nur einser, Gewinnerin von mehreren Olympiaden. Mein Kind wird NICHT getrietzt. Ich bin als Mutter überengafiert, lasse mich aber nicht zum SKLAVEN der Situation machen. Sie fordert, wenn nicht überfordert uns alle.

Was ich mir wünsche, dass wir sie eigenrmaßen entspannt überstehen. Als Familie, als Team. Bildung gehört in die Schule. Ich bin die Ergänzerin, nicht der Ersatz!

Freundliche Grüße

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Mir scheint, du hast meinen Beitrag völlig missverstanden. Anders kann ich mir deine Überreaktion nicht erklären #gruebel

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Ich würde mir wünschen, dass die Eltern ihren Kindern vermitteln, dass sie auch Zuhause sechs bis acht Schulstunden ableisten müssen und dass dann noch die Zeit dazu kommt, die für Hausaufgaben und Lernen gedacht ist.
Sie sollen nichts erklären, das ist unsere Aufgabe und ehrlicherweise sowie verständlicherweise funktioniert das eh nicht.
Setzt euch bei euren Kindern durch, ihr seid die Erwachsenen. Nehmt eure Erziehungspflicht wieder wahr und seid nicht nur zum Kuscheln und als Entertainer da. Ihr müsst auch fordern.