Kind liest und schreibt E statt I. Kennt das jmd.?

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob jmd. dasselbe Problem hatte und was man ggf. machen kann, um es zu beheben.

Mein Kind ist 7 und in der ersten Klasse.
Gesundheitlich ist alles in bester Ordnung. Ohren und auch alles andere top.

Sie ist eine gute Schülerin lt. Elternsprechtag und ich empfinde es ebenfalls bisher so.

Sie liest jeden Abend ein wenig mit mir und fängt nun an selbst Wörter und kleine Sätze zu schreiben. Soweit alles völlig normal.

Sie liest und hört und schreibt aber bei vielen Wörtern ein E statt ein I. Umgekehrt besteht das Problem nicht.

Beispiel: MET statt MIT. TEM statt TIM.
Sie hört auch beim Wort "KICK" ein "KECK". Bei PI(E)NGUIN ist es ebenfalls so. Bei Milch musste sie lange überlegen.

Es gibt noch ganz viele Wörter, wo es genauso ist. Bei wenigen Wörtern erkennt sie es sofort. Habe kein Beispiel leider grad.

Ansonsten hat sie mit keinem Buchstaben Probleme.

Mir macht das irgendwie Sorgen.

Beim letzten Elternsprechtag konnte sie noch nicht lesen. Daher habe ich bisher nicht mit der Lehrerin darüber gesprochen. Bin unsicher, ob dies ein Grund ist VOR dem nächsten Elternsprechtag (April) das Gespräch mit ihr zu suchen.

Danke für Tipps!

Lg

Moumi

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Was ich am komischsten finde ist, dass sie es auch LIEST. Obwohl sie weiß wie E UND I klingen. Wenn sie es es nur so hören würde, wäre es irgendwie was anderes.

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"Sie liest und hört und schreibt aber bei vielen Wörtern ein E statt ein I. Umgekehrt besteht das Problem nicht. "

Wie ist euer Dialekt?

Mir ist das früher nie sooo aufgefallen (trotz vieler Dialekteinflüsse durch verschiedene Regionen) bis wir in der Schule ein Experiment gemacht haben.


Jeder sollte bestimmte Wörter einmal aussprechen.

Unter Anderem

Kirche
Kirsche
Stein

Und dann sollten wir die Ausspreche besprechen.

Bei Kirche waren dabei

K- III - rCHe

K - i RRR ch (é)

K (e) rche
K E Rch (é)

K Ä rch e


Bei Kirsche kam das "sch" unterschiedlich

Bei Stein war von SCHtein über ß-T - ein auch vieles dabei.


Wenn Kinder nach Gehör schreiben sollen, kann das schwierig werden, wenn derjenige, der vorliest unterschiedlich betont.

Das mit der Betonung fiel zu meiner Zeit schon in Diktaten auf. Je nachdem WER diktiert hatte. Lehrer bemühten sich in der Grundschule oft noch um deutliche Betonung. Mit Eltern Diktat lernen trieb so manche zu Fluchattacken.
Damals war zwar das Schreiben nach Gehör noch nicht so sehr, aber es fiel schon auf.


Jetzt mit Schreiben nach Gehör ist es teilweise noch extremer.

Da ich visueller Lerntyp bin, schreibe ich es, wie ich es lese/gesehen habe.
Für auditive Lerntypen oder visuelle Lerntypen, die das Wort nicht geschrieben sehen, kann eine undeutliche Aussprache durchaus einen Einfluss haben.

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Vielen Dank für Deine lange Antwort.

Ich spreche das I wie ein I und das E wie ein E. Also richtig hochdeutsch. Daran kann es nicht lesen. Wir reden hier alle so.

Das Problem ist, dass sie es ja auch oft falsch liest, obwohl sie während des Lesens noch überhaupt nicht weiß, welches Wort dabei herauskommen wird.

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Hallo.

Meine Tochter schreibt es derzeit auch so. 'Ech ben... anstatt Ich bin....' Sie ist ebenfalls eine gute, interessierte Schülerin laut Klassenlehrerin.

Wir sollen die Kinder nicht verbessern und daran halte ich mich, solange meine Tochter es nicht deutlich einfordert.

Sie sind im ersten Schuljahr, mach dir weniger Gedanken, solange die Lehrererin keinen Handlungsbedarf sieht.

LG

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Hi,
Das "e" ist ja beim sprechen des Buchstabennames da (M - "em") und das bei den meisten Buchstaben, auch, abgeschwächt, wenn lautiert wird.
Das Kind probiert also beim zusammensetzen das e einzubauen...
Lest mal quatschsilben, ob sie es da auch macht

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Dass Erstklässler beim Schreiben nach Gehör statt einem I ein E schreiben, ist absolut nicht ungewöhnlich.
Die Wörter, die du als Beispiele dafür angeführt hast, sind typische Beispiele dafür.

Das liegt an der Aussprache. Die Kinder lernen z.B. I wie Igel oder Tiger. Also ein ganz deutliches, langes I.
Sprechen sie sich dann Wörter wie "mit" oder "Pinguin" vor, um sie zu schreiben, hören sie kein deutliches, langes I. Deine Tochter sagt ja nicht "miet" bzw. "Pienguin", oder?
Und dieses kurze I, das man da hört, klingt für viele Erstklässler erstmal wie ein E.
(Das deutlichere, zweite I in Pinguin erkennt sie vielleicht schon als solches!?)

Ich verstehe allerdings nicht, wie sie das beim Lesen auch ersetzt. Kannst du das nochmal genauer erklären? Was liest sie denn, wenn da Pinguin steht?

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Danke sehr!!!

Also, im normalen Gespräch sagt sie Pinguin. Liest sie das Wort sagt sie Penguin. Das irritiert mich extrem. Sehr unlogisch!

Lg

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Ok, das hab ich so noch nicht erlebt... Sagt sie I, wenn du sie fragst, was das für ein Buchstabe ist? So lange sie die Laut-Buchstaben-Zuordnung sicher kennt und die Wörter im Alltag richtig ausspricht, würde ich es einfach mal beobachten - und, sollte es so bleiben, beim nächsten Elternsprechtag die Lehrerin danach fragen.

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Also ich würde mit da gar keine Sorgen machen. Sie lernt doch die Buchstaben erst....

Mein Sohn ist ebenfalls ein sehr guter Schüler. 1. Klasse. In Lernzielkontrollen hat er immer Null Fehler.

Er hat Probleme mit dem r. Schon seid sie es gelernt haben. Momentan ist das r immer ein w.
Ich machen mir da keinen Kopf. Sie lernen zur Zeit so viel. Jede Woche einen neuen Buchstaben, Zahlen, Rechnen, Schreiben, Lesen. Das muss doch das kleine Köpfchen erst mal alles hin bekommen. Da darf man am Anfang auch mal Fehler machen und was falsch machen. Auch über einen längeren Zeitraum.
In Mathe schreibt er die 7 oftmals Falsch herum. Was solls. Ich berichtige ihn u d er schreibt es nochmal richtig herum, fertig!

Also ich würde mich da keine Gedanken machen außer gleich berichtigen. 🤷‍♀️

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Ich finde das recht normal. Es machen vielleicht nicht alle Kinder, aber doch einige in der ersten Klasse und von denen kenne ich wirklich keinen wo sich das Problem nicht von selbst gegeben hat. Sie ist ja erst am Anfang des Lesens und Schreibens. Ihre Kompetenz Laute zu hören und die der Rechtschreibung und des Lesens wird ja noch in jedem Bereich wachsen und zunehmen und dann wird sie die Feinheiten schon erkennen. Einfach weiter üben und Zeit geben.

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E und I liegen von der Aussprache her sehr nah beieinander. Das fällt dir nicht auf, weil du für beides eine Kategorie hast. Wusstest du, dass es Naturvölker gibt, die kein Wort für "Blau" haben und denen es viel schwerer fällt, aus mehreren grünen Punkten den einen leicht andersfarbigen (=blauen) Punkt herauszufinden als uns das fallen würde?

Das Kinder leicht E und I verwechseln ist mir schon aufgefallen (z.B. Imil statt Emil sagen) und dann habe ich neulich von einer hier lebenden Amerikanerin gehört, dass sie damit auch Schwierigkeiten hat.

Klar, bei ihr wird der Buchstabe E und "I" gesprochen und der Buchstabe I "Ei".Zwischen den Lauten "I" und "Ei" ist der klangliche Unterschied deutlich größer als zwischen "E" und "I".

Ich denke, deine Tochter wird sich noch daran gewöhnen.