Hallo, vielleicht hat ja jemand gute Tipps für mich 😊
Ich habe folgendes Problem: Mein Sohn wird im März 13 und besucht ein Gymnasium. Er ist ein guter Schüler, schreibt selten mal ne 3, meistens 1en oder 2en - ohne zu lernen. Zwei Mal in der Woche geht er für 2 Stunden zum Fußballtraining, Samstags hat er meistens ein Spiel. In der übrigen Freizeit hängt er meistens vor der Playstation, oder am Handy. An den Wochenenden verabredet er sich auch schon mal mit Freunden. Ich denke soweit ein normaler Teenie.
Was mich allerdings wahnsinnig macht, ist seine Trödelei und sein "verpeilt sein". Ich muss ihn oft an die selben Sachen erinnern, wenn ich ihm vorm Training nicht sage, dass er dann und dann bitte unten sein soll, seine Sachen alle einpacken soll, dies und das nicht vergessen soll, kommt er meistens erst auf den letzten Drücker und dann ist er im Streß/vergisst irgendwas. Klar, ich könnte ihm seine Sachen packen, ihn mit dem Auto zum Training bringen, anstatt ihn mit dem Bus fahren zu lassen usw. Aber ich denke einfach, dass er sowas irgendwann ja mal lernen muss, oder? 🥴 Grade war hier schon wieder Theater weil mich dieses Thema echt nervt. Er hängt dann halt in seinem Zimmer am Handy und verpasst die Zeit. Ich möchte ihm auch ungerne sein Handy verbieten, oder ihn irgendwie anders "bestrafen". Eigentlich ist er nämlich ein ganz lieber Junge und ich bin sehr stolz auf ihn.
Ich hab ihn vorhin darauf angesprochen, ob ihn sowas nicht selbst nervt - das war ja jetzt nur ein Beispiel, grundsätzlich muss ich ihn oft erinnern, dass er an irgendwas denken soll. Darauf kam diese Antwort: "Ja das wird mir einfach alles zu viel wenn ich immer an ALLES denken muss. Immer muss ich 3fach überlegen ob das gerade falsch ist oder nicht"... Hmm. Irgendwie tut er mir auch leid 😥
Vielleicht versteht jemand was ich meine. Ich möchte, dass mein Kind glücklich ist, aber irgendwie gehört das ja auch alles zum Leben dazu. Mit meiner Tochter (18) hatte ich solche "Probleme" nie. Ich würde ihm gerne helfen, dass er nicht so gestresst ist (das Gymnasium ist ja auch kein Zuckerschlecken), und wir beide nicht immer streiten müssen. Aber ich weiß im Moment nicht wie. Vielleicht hat ja jemand gute Tipps für mich 😊
Wie können wir uns weniger stressen?
Jungs während der Pubertät sind tüdelü im Kopf, das wird von alleine wieder.
Bis dahin:
Wunderlist als App auf sein Handy laden und dort Pack- und To do-Listen speichern, die er abarbeiten kann.
Wecker stellen oder Erinnerungen in den Kalender speichern, damit er an Termine denkt.
Und zwischendurch knuddeln, bald ist er zu groß dafür.
Hi,
Wir stellen immer Handy-Wecker.
Aktuell bin ich im Normalfall zu Hause und erinnere meine beiden (10 und 11). Wenn ich weiß, dass ich nicht da bin, diskutiere ich das vorab mit ihnen und sie stellen dann selbst den Wecker (da wird dann auch drauf geachtet, dass das Handy/Ipod auch aufgeladen ist und in der Nähe liegt).
Ich selbst hab auch ganz viele Wecker: morgens mehrere, die angeben, wann sie sich jetzt wirklich mal beeilen müssen, um mich daran zu erinnern, dass ich los muss, um die Kinder abzuholen, aber auch abends, um ggf. Bücher einzusammeln, wenn im Bett noch gelesen wird. Sonst kann es nämlich passieren, dass ich um 11 ins Bett gehe und da noch fröhlich gelesen wird...
Viele Grüße
Ach so. Und ich würde ihm Packlisten schreiben. Besser noch, er schreibt sie selbst, dann sind sie vielleicht auch so, wie es für ihn am übersichtlichsten ist.
Mein Sohn zB ist noch nicht in der Lage, auf den Stundenplan zu schauen und anhand dessen seinen Schulranzen zu packen. Statt dessen hat er für jeden Tag einen Zettel, auf dem steht, was raus kann und was rein muss. Sowie ein Feld für Extras (aktuell zB Schwimmsachen).
Du könntest auch ein Foto davon machen, wie es aussieht, wenn alles, was mit muss nebeneinander liegt. Also Fußballschuhe, daneben liegen die Schoner, daneben die Stutzen, dann die Trinkflasche
Oder mehrere Fotos, die er einzeln durchgehen muss.
Oder die Liste in eine Klarsichtfolie packen, dann kann er die einzelnen Punkte jedes Mal mit einem wasserlöslichen Stift abhaken.
Mein Mittlerer spielt auch Fußball und ist ein kleiner zerstreuter Professor. Aber seine Fußballtasche bekommt er gepackt. Mit 8. Das ist ja nun auch kein Hexenwerk, und wird dein Sohn (wenn es ihm einfach mal nicht vorgekaut wird) ohne große Anstrengung sich hinbekommen. Das ist kein Stress seine Klamotten und ein Getränk da einzupacken. Dauert nicht mal 2 Minuten.
Ich bin eigentlich auch so eine Mutter, die ihren Kindern am liebsten alles aus der Hand nehmen möchte und erledigen will. Daher weiß ich, was da in deinem Kopf vorgeht. Aber sei mal ehrlich: auf die Uhr gucken und Tasche packen stresst. Niemanden. Auch keinen 13-jährigen Gymnasiasten. Es ist einfach keine Arbeit.
Meine Große (10, auch Gymnasium) ist eine SuperTrödlerin. Morgens hab ich da schon einen Blick auf die Uhr. Sie geht auf eine Privatschule und da fährt nur ein einziger Bus morgens um 7. Verpasst sie den, muss ich sie die 15 Kilometer fahren. Da gucke ich also wirklich drauf.
Möchte sie zum Training, mache ich das nicht mehr. Dann kommt sie eben zu spät, oder schafft es gar nicht mehr. Nur so lernt sie es. Wenn Mami doch immer das Popöchen rettet, wird das nie was.
Du verlangst nichts unerreichbares mit der Pünktlichkeit und der Tasche. Das ist keine Arbeit, und stresst niemanden. Lass ihn auflaufen, es geht nur ums Training. Das wird ihm 1-2 mal passieren und peinlich sein, dann klappt es.
Ich finde übrigens, wenn deinem Sohn das Tasche packen „zu viel ist“ ist das eine super tolle Teenie Ausrede. Er schafft es schließlich auch problemlos eine ganze Weile an der Konsole zu hocken. Das ist auch nicht mehr Arbeit als die Tasche.
Im Zweifel soll er sie einen Abend vorher packen, oder direkt nach dem Training. Eben dann, wann er mal 2 Minuten opfern kann.
Schön, wie du sagst, "dein Problem ist kein Problem". Das hilft ganz bestimmt weiter. Man man ...
Naja, ich kann das jedenfalls auch nachvollziehen. Nicht bei meinem Sohn, sondern bei meinem Mann mit ADHS.
Lösungsvorschläge finde ich von den vorschreibern schon ganz hilfreich ... Ich hoffe, er bekommt es irgendwann hin, dein Sohn. ;)
HI,
Wenn er das Handy so gerne mag, zeig ihm doch Strategien für die Organisation, die er mit dem Handy machen kann.
CHECKLISTE Für die Tasche, regelmäßige Timer etc.
Vllt ist das ein Ansatz.
Lg
Das kommt auf die Ausprägung und Gewohnheit an
spontan fallen mir 3 Beispiele ein, die alle einen VÖLLIG ANDEREN Ansatz zur Lösung hätten
1. Gewohnheit, Mama macht ja .....
ein Mitschüler im Alter deines Sohnes sagte mal: er wisse nicht, ob ihm kalt sei, seine Mama hätte ihm nicht gesagt, ob er eine Jacke mitnehmen solle
er wusste ganz genau, wenn er es selbst nicht macht, macht/denkt sie für ihn. wenn er es macht, kann er es vielleicht oder auch nicht, aber warum sollte er es machen, Mama übernimmt es ja schon automatisch!
2. ADS/ADHS
das zeigt sich dann in allen Bereichen.
1er/2er Zeugnis Gymnasium ist KEIN Ausschlusskriterium
dies zeigt sich dann aber in ALLEN Bereichen. Wobei es auch auf die Wichtigkeit ankommt. Was mir SEHR wichtig ist, bekomme ich hin. Was mir weniger wichtig ist, bekomme ich gar nicht auf die Reihe.
3. eine Mischung aus 1 und 2.
Wobei dann nicht ADS zu Grunde liegt. Sondern eher der Punkt der Wichtigkeit.
Bei 1. würde ich klare Vereinbarungen treffen und in abgesprochenen Bereichen auch mal auflaufen lassen. Die Menge der Bereiche dann erweitern.
Bei 2. ist klar, da wäre Diagnose, Elterntraining etc. wichtig
Bei 3. können Hilfsmittel helfen.
- Eieruhr stellen, wann er los muss. Wobei ich mir meinen Wecker stelle, wann ich Schuhe anziehen muss! Sind die Schuhe mal an, starte ich auch.
Mein Kind stellt sich schon länger einen Wecker, wenn sie los muss. Dann muss Mama nicht schimpfen; sie muss nicht ständig auf die Uhr schauen (vor allem beim Lesen nervig).
- Sachen vorher packen zu festen Abläufen/Uhrzeiten
Am besten am Tag vorher, dann bleibt noch Zeit kurz vorher etwas zu ergänzen
- nur mitnehmen, was wirklich notwendig ist.
Je weniger dabei ist, desto weniger muss man dann dran denken.
- Checkliste(n) anpinnen, dort wo man gewohnheitsmäßig packt.
ggf, Checkliste mit in die Sporttasche. Gedanklich abhaken, ob alles drin ist.
Alles, was ich mir nicht merken muss, entlastet das Gehirn. Was ich an verlässlichen Stellen habe, kann ich nachsehen. Das entlastet mich.
Wenn mein Kind diese Hilfsmittel inzwischen auch nutzt, entlastet das uns beide.
Beim Trödeln:
meiner sage ich am Tag vorher und am Tag selbst, wenn ein Termin wichtig ist und dass sie sich beeilen soll.
An anderen Tagen sehe ich es lockerer. Da haben wir dann mehrere öffentliche Verbindungen rausgesucht. Wird der Bus/die Bahn verpasst, ist es kein Drama. Dann fährt eben der nächste. Nur kurze Info via Handy wäre ganz nett, damit ich ruhiger bleibe beim Warten und sie auch.
wir haben das gelöst, indem wir die Kinder anhielten sich in ihrem Handy Kalender (das Ding kann ja außer YouTube auch noch andere Dinge) Erinnerungen RECHTZEITIG aufpoppen zu lassen. Dann wird seitens Mami nicht mehr erinnert. wenn das Training verpasst wird - sein Pech. Passiert es zu oft, wird das Training nicht mehr bezahlt. Sie sind ja nunmal alt genug und ich denke einfach nur faul und/oder bequem. mami wirds schon richten
Handy-Wecker
Listen schreiben (Kalender im Handy mit Erinnerungsfunktion)
Sachen schon am Vortrag oder direkt nach dem Mittagessen richten.
Bei uns funktioniert es gut, direkt nach dem Mittagessen aufzustehen und erst einmal alles zu richten und drüber nachzudenken, was heute (morgen) noch wichtig ist und an was gedacht werden muss.
Die Tochter merkt sich das und macht das auch. - Dem Sohn haben wir das Listenschreiben angewöhnt...
aber ja: sobald der Kopf auf dem Handy hängt, ist die Zeit und die Planung und Organisation "verschwunden" -- deshalb muss man alles vorher erledigen.