Schludrig korrigierte Klassenarbeit - würdet ihr etwas sagen?

Hallo zusammen,

mein Sohn ist im dritten Schuljahr und hat entsprechend die ersten benoteten Klassenarbeiten geschrieben.

Nun habe ich mich schon über einige Klassenarbeiten bzw. über deren Bewertung gewundert, aber bisher noch nicht viel gesagt, denn "man will ja nicht pingelig sein".

Bei seiner letzten Mathearbeit hatte er zum Beispiel bei 50 von 75 Punkten eine 4. Fand ich jetzt sehr sportlich bewertet, aber gut - ich dachte, vielleicht ist die Arbeit ja sehr gut ausgefallen/ leicht gewesen. Und: "Es werden ja nun nicht alle eine vier gehabt haben - wird schon okay sein." Haken dran.

Heute kam dann eine Arbeit zurück, die ich schon sehr lustlos korrigiert fand. Und zwar sind die Fehler angestrichen und daneben steht jeweils für die gesamte Unterkategorie (z. B. für alle drei Textaufgaben) die erreichte Punktzahl. Es steht aber NICHT da, wie viele Punkte es insgesamt gegeben HÄTTE (z. B. NICHT 5/9 Punkten, sondern nur: 5 P) und ich kann da auch nur spekulieren, denn es ist bei über der Hälfte der Aufgaben nicht von selbst ersichtlich.

Unter der Klassenarbeit steht KEINE erreichte Punktzahl und auch KEINE mögliche Gesamtpunktzahl. Also ich musste mir die Punkte meines Kindes selbst zusammenzählen und weiß gar nicht, wie viele Punkte mein Sohn hätte erreichen können.

Um zu spoilern: Vom "Gesamtbild" der Arbeit her scheint die Note gerechtfertigt. Darum geht es mir gar nicht.

Die Lehrerin hatte das bei der ersten Arbeit auch schon so gemacht, aber da war es mir nicht so aufgefallen, weil die Anzahl der möglichen Punkte offensichtlich war. Bei der zweiten Arbeit (wo er eine 4 hatte), hatte sie es "richtig" notiert. Das hier ist die dritte.

Und jetzt stört es mich. Ich würde mit meinem Kind schon gerne darüber sprechen, wo es welche Punkte verloren hat, denn es sind viele "Schluderfehler" dabei. Und das kann ich nicht.

Hinzu kommt, dass sie bei den Schülern sehr genau hinschaut. Mein Sohn hatte z. B. eine Deutscharbeit um eine Note schlechter, weil er eine Aufgabenstellung nicht mit abgeschrieben hat und dafür drei zusätzliche Fehlerpunkte kassierte. Das fand ich in dem Moment nicht SO schlimm, weil mein Sohn das ja lernen soll. Aber wenn sie dann selbst so schludrig korrigiert... versteht ihr, dass ich dann etwas angezeckt bin?

Deshalb die Frage: Würdet ihr da etwas sagen? Oder bin ich pingelig, weil "ist ja nur ne Grundschul-Klassenarbeit"?

Ich bin gespannt, was ihr darüber denkt.

LG

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Bei 50 von 75 Punkten kommt rechnerisch genau die Note 4,00 raus. Also das ist völlig richtig bewertet.

Ich bin selber Lehrerin Klasse 3 und ich schreibe immer hin z.B. 3/5 Punkten. Das macht die Notengebung für die Eltern transparent und natürlich hoffe ich auch, dass die Schüler selber sehen, oh, da fehlen mir Punkte, warum eigentlich?

Ich würde die Lehrerin einfach freundlich darum bitten und zwar mit dieser Begründung, die du hier geschrieben hast:

"Ich würde mit meinem Kind schon gerne darüber sprechen, wo es welche Punkte verloren hat, denn es sind viele "Schluderfehler" dabei. Und das kann ich nicht."

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NEIN, ich hab falsch gerechnet 🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♀️🤦🏼‍♀️ Mann, wie peinlich 😝
Ich komme auf 2,67! Also 3+ würde ich geben. Ich nehme IMMER die gleiche Formel, egal wie leicht oder schwer der Test war.
Ausnahme: Kurztests im Kopfrechnen.

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50/75 Punkten sind 67%. Das wäre hier auch eine 4. Wie kommst du denn da rechnerisch auf eine 3+?

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Ich würde es Mal beim Elternabend ohne Vorwurf ansprechen, ob sie in den Tests bitte genauer die zu erreichenden und Gesamtpunkte angeben kann bzw. dir so die Notengebung nicht immer klar ist, da du das Zuhause gerne mit deinem Sohn durchgehen würdest, wo er konkret Punkte verliert und warum, weil bei euch stand es bisher nicht dabei. Dann wird es bestimmt Eltern geben die dir beipflichten und die Lehrkraft wird dann sicher einlenken ;).

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Guten Morgen,

ich schließe mich meiner Vorschreiberin an. Versuch es freundlich neutral auf einem Elternabend anzusprechen.

Letztendlich siehst du ja, wo die Fehler sind, du kannst sie ja trotzdem mit deinem Kind besprechen. In meinen Augen ist es unrelevant, ob ihm 2 Punkte abgezogen wurden oder 3. Fehler bleibt Fehler.

Ich finde es wichtiger, dass bei allen Kindern, die den gleichen Fehler machen, gleichviel Punkte abgezogen werden. Da war bei „uns“ teilweise ein Problem.

VG

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"Ich finde es wichtiger, dass bei allen Kindern, die den gleichen Fehler machen, gleichviel Punkte abgezogen werden. Da war bei „uns“ teilweise ein Problem."

Das ist aber schwieriger rausfinden, wenn die Punktevergabe nicht nachvollziehbar notiert wird. ;-)

LG

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Nicht unbedingt. Wenn z.B. zwei Kinder denselben / dieselben Fehler in einer Aufgabe gemacht haben, der eine 4P. stehen hat, der andere 3 P.

Wie erwähnt, habe ich als Elternteil so erlebt.

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Wenn Fehler angestrichen sind, dann kannst du sie doch korrigieren. Dafür braucht man nicht zu wissen, wieviele Punkte es dafür hätte geben können.
Wenn du weißt, dass es für nicht abschreiben der Aufgabe keine Punkte gab, wird es ja auch irgendwie erkennbar sein.

Wenn es dich so stört, würde ich es bei einem Elternabend oder Elterngespräch Kurz anmerken.

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Genau so sehe ich das.

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Wir haben 5 Kinder 5 verschiedene Lehrer und die Art der Benotung...
Die Punkte und Noten passen bei Deinem Sohn,hilf lieber Deinem Kind besser zu üben und gut vorbereiten in die Arbeiten zu gehen.
Es scheint sich bei ihm durch die Fächer zu ziehen.
Üben,üben,üben und dies bitte stressfrei.
Nein,ich würde nichts sagen........

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Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was genau du mit "schludrig / lustlos" meinst? Ich bin selbst Lehrerin und außer Punkte dranschreiben und Note drunter mache ich auch nicht viel. Gut, ein Motivationssprüchlein / Sticker / Stempel noch und hier und da mal ein Hinweis...
Wenn du gern die Punkte in der Form x/y möchtest, solltest du das höflich ansprechen und wenn die Lehrerin nicht völlig festgefahren ist, ändert sie es vielleicht. Wobei wir auch Kollegen haben, die das so machen und es hat bisher scheinbar noch niemanden gestört...
Die Gesamtpunktzahl sollte mMn schon drunter und die Prozente bis wohin es welche Note gibt, kannst du dir geben lassen... Bei uns legt die jede Schule selbst fest aber innerhalb der Schule muss sich jeder Lehrer dran halten. Da fände ich es auch berechtigt, wenn du dort nochmal nachhakst.
Bei "schludrig" hätte ich jetzt erwartet, dass sie häufig Fehler macht / übersieht oder Punkte falsch zusammenrechnet. Das kann ja durchaus mal passieren (wenn man 25 gleiche Arbeiten vor sich hat, wird man mal betriebsblind) aber sollte kein Dauerzustand sein...

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"Bei "schludrig" hätte ich jetzt erwartet, dass sie häufig Fehler macht / übersieht oder Punkte falsch zusammenrechnet. Das kann ja durchaus mal passieren (wenn man 25 gleiche Arbeiten vor sich hat, wird man mal betriebsblind) aber sollte kein Dauerzustand sein..."

Klar kann das passieren. Werde ich aber nie herausfinden, weil ja keine Gesamtpunktzahl drunter steht und auch nicht ersichtlich ist, wofür es wie viele Punkte gab.

LG

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Hallo,

ich würde das auf jeden Fall bei der Lehrerin ansprechen, denn auch Lehrer machen Fehler und wenn es keine mögliche Gesamtpunktzahl gibt und keine möglichen Unterpunkte gibt, kann man das nicht nachvollziehen.
Das ist nicht böse gemeint, aber bei unseren Kindern gab es schon 2 oder 3 Klassenarbeiten, wo sich Lehrer vertan hatten, und in meiner Schulzeit hatte ich das auch schonmal.

So kann man außerdem schwer nachvollziehen, mit welcher Art von Aufgaben die Kinder sich schwer tun, und es geht ja nicht nur darum, eine Leistung zu bewerten, sondern auch darum, zu lernen, wie das Kind es besser machen kann.

Die Klassenarbeiten in der 3. Klasse finde ich übrigens alles andere als unwichtig, denn in der 3. Klasse werden die Empfehlungen für die weiterführende Schule gemacht.

LG

Heike

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Wird das bei euch tatsächlich in schon in der 3. gemacht?
Bei uns erst nach dem 1. Halbjahr in der 4. , was gut war, denn unser Sohn hat da einen guten Schub gemacht.

VG

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Bei uns (NRW) zählt erst das Halbjahreszeugnis der 4.

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Komisch, ich kenne das von meiner eigenen Schulzeit und jetzt beim Herrn Sohn so, dass bereits vorgedruckt die max. erreichbare Punktzahl neben der Aufgabe steht, dann daneben ein / und die erreichte Punktzahl mit Rotstift von der Lehrkraft eingetragen.
Also

5/ 3

Und die Fehler entsprechend angestrichen/korrigiert whatever.

Darunter dann die zusammengerechneten Punkte maschinell und was der Schüler erreicht hat + Note.

Beim Sohn stehen unten auch noch die passenden Noten zur jeweiligen Punktzahl, gut, das gab's bei mir nicht, da wurde der Notenschlüssel kurz auf die Tafel geschrieben.

So finde ich das sehr übersichtlich und klar. Dass bei Euch jegliche Angaben fehlen, wäre für mich auch ein Grund um das mal anzumeckern.

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Hey,

Ich hatte erwartet, dass sie Fehler übersehen hat oder ähnliches.
Also, ich weiß ja nicht welches Bundesland das ist, aber hier in Hessen würde das so nicht gehen. Wir müssen sogar eigentlich einen vollständigen Notenspiegel unter jede Arbeit schreiben. Ich würde beim nächsten Elternabend darum bitten, dass beim nächsten Test die mögliche Punktzahl am Rand stehen. Ich schreibe sie auch nie hin, diktiere sie aber den Kindern.

Wegen der vier, kannst du ja mal nach dem Bewertungsschlüssel fragen. An meiner Schule bekommt man bis 65% noch eine drei. Das ist bei euch dann schon wirklich außergewöhnlich streng bewertet.

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Danke für deine Antwort.

Das mit der vier ist mir nicht so aufgestoßen, dass ich deshalb hätte anfragen wollen. Wie im Eingangstext beschrieben: Ich dachte - "wird ja nicht jeder eine 4 haben, wird schon passen" und hab einen Haken dran gemacht.

Es ist im Moment mehr so ein Sammelsurium aus mehreren "schon komisch, aber nur deswegen sag ich jetzt nix" - Sachen. Da ich es jetzt aber auch unfair finde, der Lehrerin die anderen Dinge bei dieser Gelegenheit auch noch an die Backe zu tackern, wollte ich mal wissen, wie diese eine Sache hier gesehen wird. Ich werde - wenn überhaupt - auch wirklich nur das ansprechen.

Die Antworten waren für mich interessant und aufschlussreich. In beide Richtungen. Ich schlafe da jetzt nochmal übers Wochenende drüber.