Weiterführende Schule--schwierig!

Hallo, der Jüngste ist in der 4. Klasse in NRW, Empfehlung für die weiterführende Schule lautet Realschule. Er steht in Mathe, Englisch und Sachunterricht 2, in Deutsch 3 und der Rest 1. Mein ältester Sohn hat mit diesen Noten eine eingeschränkte Empfehlung fürs Gym bekommen und kommt da super klar (ist inzwischen in der Q1/11. Klasse).
Der Kleine will unbedingt aufs Gym, weil er Polizist werden will.
Der Mittlere ist auf einer Gesamtschule, aber die habe ich schon immer eher kritisch gesehen. Der Mittlere ist in der 9. und macht nur das Nötigste und wenn kein Wunder geschieht, dann macht er einen mittelmäßigen Hauptschulabschluss (er ist absolut nicht doof, aber nicht Kompatibel mit einer Schule).
Nun haben wir uns die Gesamtschule am Tag der offenen Tür angeguckt und mein Mann und ich wurden nur bestätigt, dass diese Schule katastrophal ist. Alles unorganisiert, man wusste überhaupt nicht wo was stattfindet und alles voller Teenager, die so drauf waren wie mein Mittlerer #schein
Irgendwie sehe ich den Kleinen da nicht....
Die Gründe für die Realschulempfehlung waren, dass er zu langsam arbeitet in Mathe (er will keine Fehler machen) und viel fragt. Im Unterricht macht er super mit und steht an der Spitze, aber die beiden Kritikpunkte der Lehrerin überwiegen.
Es kommt nur das Gym und die Gesamtschule in Frage, auf die Realschule will mein Sohn absolut nicht. Alle anderen Schulen fallen aus organisatorischen Gründen raus.
Mein Mann meint, wir sollen das Gym probieren und wenn das absolut nicht klappt, dann eben die GS.
Wie würdet ihr entscheiden?
LG

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Ich persönlich? Ich würde die Realschule wählen, auch wenn er sie ablehnt.
1. Danach kann man immernoch das Abitur machen.
2.Die Gefahr, dass er die Schule wechseln muss ist gering.
3. Bei uns sind die Schulen so voll, dass es immer wieder KInder gibt, die vom Gymnasium abgehen (müssen) und so durchgehen zu Hauptschule, weil sie an keiner anderen Schule (Realschule, Gesamtschule, Gemeinschaftschule) einen Platz bekommen.
4. Da ich selber vom Gymnasium mußte, nach Klasse 6, weiß ich wie schlimm das ist und würde ALLES tun um es meinen Kindern zu ersparen.

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Er würde dann lieber die Gesamtschule nehmen. Ist ja auch ein Bruder drauf und er kann ohne Schulwechsel das Abi machen. Wenn die Schule nur nicht so chaotisch wäre...#hicks

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Wenn es nur an Mathe liegt, wo er immerhin eine 2 hat, würde ich es versuchen

Wie kommt die 3 in Deutsch zustande? Liegen die Probleme eher an der Rechtschreibung? Oder ans Leseverständnis?

Ihr habt beim Mittleren schon den Weg mit dem Wechsel gemacht, er kennt das auch und weiß, es ist kein Beinbruch.

Meine Erfahrung beim Kleinen, wo wir lange unsicher waren, wohin der Weg geht, ist, dass Noten eben nicht ganz objektiv sind und vieles von der Chemie zwischen Lehrer und Kind abhängt.

Mein Sohn ist am Gymnasium wie ausgewechselt. Motiviert, ehrgeizig und vor allem endlich glücklich.

LG

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Danke für deine Antwort. Der Kleine steht in allen Bereichen 3. Er versteht zwar, was er liest, aber er denkt dann immer zu kompliziert und vermutet, dass seine Antwort dann zu "profan" wäre. Rechtschreibung hat er grundsätzlich drauf, aber er vergisst immer die Groß-und Kleinschreibung einzuhalten. Bei freien Texten verfällt er noch sehr ins Umgangssprachliche.

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"Er versteht zwar, was er liest, aber er denkt dann immer zu kompliziert und vermutet, dass seine Antwort dann zu "profan" wäre"

Damit kam ich auf dem Gym weiter.
In der Grundschule war das ein Grund mir "Dummheit" zu unterstellen. Auf dem Gym gab es Lehrer, die das komplizierte als komplex erkannten und unterstützten und andere, die nach Schema F abarbeiteten. Bei letzteren lernte ich, dass es zu profan nicht. Das simpelste müsste das richtige sein.


Wenn ihr das Gym schon kennt, könnt ihr ja auch mit den Lehrern dort sprechen am Tag der offenen Tür.

Bei meiner war es so: was an der Grundschule hinderlich war, wurde an einer weiterführenden Schule mit Handkuss genommen, an der anderen Schule als "Konfliktpotential" gesehen.

Beide Schulen waren sich einig, dass die Grundschulempfehlung gut und wichtig ist, ABER auch, dass Grundschullehrer oft nicht wissen, was an den weiterführenden Schulen eigentlich gefordert ist.

Sie beurteilen das IST in der Grundschule.
Die Vernetzung zwischen den Schulen - was wurde aus Kindern mit Empfehlung x, y
Was wurde aus Kindern mit Empfehlung x, y WEIL ..... wird den Grundschulen nicht mitgeteilt. Daher empfehlen sie weiter bisher, haben jedoch so gut wie nie Rückmeldung, ob es wirklich passend war.

Auch spätere Änderungen/Schulwechsel bekommen sie nur mit, wenn es zufällig Geschwisterkinder gibt, die gerade dann den gleichen Lehrer haben.

Das kann von Vorteil sein, wenn Kinder einen Neuanfang machen und diesen auch brauchen.
Das kann von Nachteil sein, wenn von den Anforderungen der Grundschule der IST Stand betrachtet wird, abgeglichen mit den Grundschulanforderungen. Nur bedingt an denen der weiterführenden Schulen.

Systempassende sind einfach.
Querdenker, kompliziert Denker, Perfektionisten mit langsamer Arbeitsgeschwindigkeit aber hoher Auffassungsgabe, super schnelle Schluderer die könnten wenn sie wollten, und einige mehr passen eben in verschiedenen Bereichen in verschiedene Schulen, als ein Mensch können sie aber nur in eine Schulform gehen.

Evtl. wäre auch eine externe Schulberatung etwas?
Ich weiß nicht, ob es das bei euch gibt.

Da gibt es noch mal Gespräche ggf. Testung mit einer anderen Lehrperson an einer anderen Schule, um zu sehen, wie das Denken, Arbeitsverhalten, Motivation etc. zu welchen Schulformen passt.

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Lass es ihn probieren, da er eine Vorstellung hat, warum er aufs Gym will, so ist er motiviert. Und die Gesamtschule geht ja immer noch.

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Hallo,

ich denke, es kommt darauf an, wie die Noten zustande kommen und wie Ihr Euren Sohn einschätzt.
Ausserdem bestünde zumindest hier die Frage, ob das Gym ihn überhaupt nimmt.

Früher hätte ich gesagt, mit den Noten sollten Kinder besser nicht aufs Gym. Inzwischen habe ich hier einen völlig chaotischen 9-Jährigen, der schriftlich eine Katastrophe und mündlich der absolute Held ist. Den würde ich trotz seiner Noten auch lieber auf dem Gym sehen (er sich selbst auch) als auf der Gemeinschafts- oder Realschule.
Mal sehen, ob wir das hinbekommen und ob sich seine Motivation dann auch bewährt. Aber wir haben noch ein bisschen Zeit bis dahin.

LG

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Hallo #winke

Ich bin damals auch mit einer eingeschränkten Empfehlung aufs Gymnasium (Bayern G8), wollte es aber unbedingt. Nach einem ernsten Gespräch mit meiner Mutter über mein Lernverhalten entschied ich mich dazu es zu versuchen. Und siehe da, ich habe mein Abi trotzdem mit 1,6 geschafft.

Ja es war nicht immer leicht und ich hatte teilweise auch schwer zu kämpfen, aber mit zunehmender Reife wurde mir meine eigene Verantwortung auch immer mehr bewusst. Außerdem hat das gute Lernumfeld meine Motivation positiv beeinflusst.

Ich würde deshalb sagen versucht das Gym, nach unten wechseln kann er immer, nach oben wird es dann schon umständlicher. Besonders wenn die GS bei euch so katastrophal ist.

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Klingt irgendwie so danach, als würdest Du es gerne auf dem Gymnasium versuchen wollen, kann das sein? Er will ja selbst unbedingt und wenn die Gesamtschule ihm den Polizisten vielleicht nicht ermöglichen würde, wäre das ja schon sehr schade.

Wie ist er denn generell, wenn er etwas erreichen möchte? Ehrgeizig?

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Ich hätte lieber die Gesamtschule genommen, da er ein ganz anderer Lerntyp ist als der Mittlere. Er würde es da packen, weil er es will. Aber das Klientel ist da schon gewöhnungsbedürftig...er ist zwar vernünftig und würde sich eher nicht an den Chaoten orientieren, aber das sage ich jetzt, wer weiß wie sich das noch entwickelt.
Er kann ja auf der Gesamtschule auch sein Abi machen. Ach je...

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Der Sohn einer Kollegin wollte auch unbedingt aufs Gymnasium, sie war echt verzweifelt, weil sie überhaupt nicht gegen seinen Willen ankam. Sie hat dann resigniert und ihm gesagt, wenn er das erste Jahr gut hinbekommt und sie überzeugt ist, dass das für ihn der richtige Weg ist, dann kann er dort bleiben. Offenbar legt er sich ordentlich ins Zeug, sie meinte, er hat sich super eingelebt und es läuft bisher gut.

Bei meiner Tochter wars umgekehrt, sie hat den Schulwechsel auf die Realschule in der 5. Klasse erkämpft und diese dort dann nochmal gemacht. Auf der Hauptschule (damals noch gezwungenermaßen da die Empfehlung bindend war) befand sich wohl ähnliches Klientel wie bei Euch auf der Gesamtschule und sie wollte dort unter keinen Umständen bleiben. Das hat sie von ihrer Grundschulfaulheit geheilt, den Übergangstest hat sie sofort bestanden. ;-)

Das mit den Noten und der Einschätzung der Eltern und Lehrer kann sich nach dem Wechsel völlig anders gestalten. Die Kids machen ja gerade in der neuen Schule oft einen gewaltigen Sprung. Ich will damit nur sagen, wenn er den Ehrgeiz hat, sich durchzubeißen, dann vereinbare mit ihm doch, sich die fünfte Klasse Gymnasium gemeinsam anzusehen. Oder eben die fünfte Klasse Gesamtschule, wenn Du denkst, ein Abstieg würde ihn aus der Bahn hauen.

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Hallo,

"Die Gründe für die Realschulempfehlung waren, dass er zu langsam arbeitet in Mathe (er will keine Fehler machen) und viel fragt. "

Wenn es nach der Arbeitsgeschwindigkeit gegangen wäre, hätte unsere Tochter mit lauter Einsen eine Realschulempfehlung bekommen müssen...
Das war immer der einzige Kritikpunkt bei ihr, und die Lehrerin war sich nicht sicher, ob sie so auf dem Gymnasium klar kommt.
Sie hat sich dann auf dem Gymnasium in der Geschwindigkeit so weit gesteigert, dass es passt und hat weiterhin fast nur Einsen. ;-)

Viel fragen, finde ich gut.
Es gibt viele Kinder, die nicht genug fragen und dann mit dem, was sie nicht verstanden haben, in der Klassenarbeit auf die Nase fallen.

Ich würde es Deinen Sohn auf dem Gymnasium versuchen lassen, wenn er das gerne möchte.

LG

Heike

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Er liest sich jetzt nicht wie das ideale Gym Kind per se, aber wenn er es wirklich wirklich will und ihr einen Platz bekommen könnt und ihr euch alle bewusst seid, dass die erste Zeit viel Lernerei ansteht, dann....

Kritisch sehe ich eher Deutsch. Auf dem Gymnasium muss man gut vormulieren können.

Bei uns sind die Gym Plätze so rar und die einzige Gesamtschule so gefragt, dass man sich mit einer Realempfehlung die Karten legen kann. Die müssten dann in zusätzliche Prüfungen, um überhaupt in die Auswahl zu kommen. Die bestehen wohl nur 10 % und ....dann ist es immernoch nicht wahrscheinlich, dass man den Gym Platz, den man sich vorgestellt hat, bekommt....denn die Kinder mit der Empfehlung bekommen natürlich Vorrang.

Und bei so einem Theater würde ich dann doch lieber sagen.....ne das tue ich dem Kind nicht an. Aber wenn das bei euch so entspannt ist und relativ wahrscheinlich, dass er das bekommt und er sich nicht erst freut und dann enttäuscht wird, ja dann.....

Eigentlich glaube ich, dass eine Gesamtschule am besten zu ihm passt. Nur ja....die Qualität der Gesamtschulen ist sehr verschieden. Ich würde mich weiter umhören. Erfahrungen anderer Eltern und Kinder dort aus eurer Umgebung sammeln ....So ein Tag der offenen Tür Eindruck kann täuschen.

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huhu

das Probleme ist-- zumindest hier in NRW.. Wenn du vom Gym fliegst. hast du kein Anspruch auf die Geamtschule.. wenn musst du Glück haben das ein Platz frei ist.. du hast keine Freie Schulwahl. Man kann Glück haben und bekommt einen Platz oder man kommt auf die Real oder Hauptschule.

LG

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Hier auch NRW, aber das Problem haben wir hier (noch) nicht. Es gibt im Ort nur Gym und GS und die müssen die Kinder aus diesem Ort hier nehmen. Da können nur externe Kinder in die Röhre gucken u.U.