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Mich irritiert dieser Post. In all den Jahren ist mir nie unter gekommen, dass Grundschulen - und ich habe schon einige erlebt - grundsätzlich verpflichtend Instrumentalunterricht lehren. Und schon gar nicht so, das man behaupten könnte ein Kind kann wirklich ein Instrument spielen. Und ich habe noch nie erlebt, dass man um eine weiterführende Schule zu besuchen, ein Instrument können muss, wenn es nun nicht gerade ein spezielles Musikgymnasium ist.

Ich finde daher deine Vorstellungen und Forderungen ziemlich skurril. Zwar haben alle Grundschulen Musikunterricht und eine grundsätzliche Instrumentenkunde und Notenlehre im Plan und es gibt häufig Zusatzangebote und Kooperationen mit Musikschulen in Form von AGs an Ganztagsschulen, aber das man davon ausgeht.....dass dann Instrumentalunterricht für alle all inklusive ist......nein. Selbst der Unterricht in AGs wenn sie überhaupt angeboten werden, kostet bei uns Geld und ist von der Schüleranzahl begrenzt.
Er ist etwas günstiger als auf der Musikschule, allerdings ja auch mit weniger Leistung, da hier oft mehrere Kinder gleichzeitig betreut werden auf unterschiedlichen Niveaustufen, weshalb das ganze meist nicht genauso effektiv ist, wie Einzelstunden oder Kleingruppe Stunden an einer Musikschule.

Instrumente spielen können, war bei uns - und ich habe Familie in Bayern, Bawü, MV und Brandenburg schon immer eine Finanzierungs- und Bildungsfrage die vom Elternhaus abhing. Entweder es war Geld und Interesse da oder halt nicht. Meine eine Tochter geht auch nebenher auf eine Musikschule und die Kosten die Du genannt hast, sind mir vertraut. Das ist eben der Preis. Alternativ könntest Du nach Lehrern über Kleinanzeigen suchen. Da findet man manchmal preiswertere Leute, allerdings sind die meist auch nicht genauso qualifiziert.

Kurzum ein Instrument lernen ist ähnlich wie Reiten eher ein "upper class" Hobby, in das man eigentlich immer investieren muss und das nicht durch unser Schulsystem wie selbstverständlich abgedeckt wird. Wenn Du und dein Kind es wollen, dann müsst ihr euch eigenständig Gedanken machen, wie es zu realisieren ist. Eine Verpflichtung dazu gibt es nicht.

Im Schulunterricht werden höchstens mal Triangeln und Klanghölzer rumgereicht und es wird gesungen und es gibt Musiktheorie. Und selbst wenn die weiterführende Schule Instrumente mit im Unterricht vorsieht, wird niemand davon ausgehen, dass alle Kinder das können. Wir hatten einen Monat am Keyboard ein Stück eingeübt im Schulunterricht am Gymnasium und davon konnten nur 3 Kinder vorher schon spielen. Die anderen haben begleitet oder diese eine Melodie geübt. Mehr ist da nicht passiert.

Instrumente lernen ist eine ziemlich freiwillige Geschichte. Falls dein Kind mal Musik studieren will, kannst Du davon ausgehen, dass Du den ganzen theoretischen und praktischen Unterricht mit mindestens zwei zu beherrscheden Instrumenten bis zu den Aufnahmeverfahren schön selber bezahlst... was also keinesfalls ein Studium ist, dass dann alle machen können die Abitur haben und Musik am Gymnasium hatten. Da geht gar nix ohne mehrerer 1000ende Euro Elterninvestment und viele Jahre lange Übung in der Freizeit, wenn man nicht gerade auf eine Spezialschule geht.

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Hallo!
"Kurzum ein Instrument lernen ist ähnlich wie Reiten eher ein "upper class" Hobby,"
Das würde ich jetzt nicht so sehen.
Meine Tochter geht jetzt in der 5. Klasse in eine Musikklasse. Hier ist verpflichtend, dass die Kinder Unterricht an der kooperierenden Musikschule erhalten. Allerdings bemüht sich die Schule, dass Instrumentengruppen zusammen kommen, was die Unterrichtsgebühr schon einmal deutlich reduziert. Die Unterrichtsgebühr in Kleingruppen beträgt 33€. Diese Gebühr kann in begründeten Fällen auch noch reduziert werden um bis zu 55%. Dann ist man bei 15€ monatlich. Das zahlt man teilweise auch in Sportvereinen.
Und wenn man über einen Musikverein ein Instrument lernt, geht das sogar noch günstiger. Hier wird oftmals auch Unterricht bei aktiven Musikern vermittelt - der ist vielleicht nicht so qualifiziert wie in einer Musikschule, aber das Spielen kann man so auch lernen.

LG

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Ich sage ja auch nicht, dass es gar nicht auch andere Wege gibt ;). Es gibt ja auch immer Vitamin B. Wir haben auch bei Hobbymusikern angefragt..... hat nur nicht so gepasst. Nur wirklich günstig ist auch das meist trotzdem nicht. Und solche Schulen wie eure finde ich total toll, aber sie sind eher die Seltenheit als die Regel.

Bei uns gibt es sowas z.B. gar nicht. Mein Kind müsste 1 1/2 h fahren zur nächsten regulären Schule mit Instrumentalunterricht im Sonderkonzept. Ansonsten werden nur vereinzelt diese wenig effektiven AGs angeboten. Sicher sammeln die Kinder da Erfahrungen, aber so richtig ein Instrument in der Tiefe beherrschen mit dem ganzen Notenwissen....das bekommst du da nicht. Jedenfalls bei uns nicht.

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Du scheinst keinerlei Ahnung zu haben, was Musikunterricht wirklich bedeutet...

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Wir haben allen drei Kindern ein Instrument möglich gemacht und dies privat.
Die Schulen haben Flöten angeboten und alle drei sind auf ein musisches Gymnasium was sie ohne Instrument nicht hätten besuchen können.
Für uns war die „Bildung“ an dem Punkt wichtig,es muss aber nicht sein.

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Hallo,

hier an der Grundschule gibt es das auch nicht.
Bei mir damals gab es eine kostenlose Flöten-AG.

An den weiterführenden Schulen wird hier nirgendwo verlangt, dass die Kinder ein Instrument spielen.
Eine Bekannte von mir war auf einem Musikgymnasium, wo das verlangt wurde. Das war aber noch in der DDR, und da kamen nur besonders talentierte Kinder hin und nicht jeder, der Blockflöte spielen konnte.

Ich finde es gut, wenn Kinder sich an Instrumenten versuchen können. Das bringt einiges für die Entwicklung.
Unsere Kinder spielen Gitarre und Horn.
Das Horn ist z.B. eine Diva. Je wütender unser Sohn wird, umso quietschiger wird das Horn. Da hat er eine Menge zum Thema Frustrationstoleranz gelernt. #rofl

Aber ich kann verstehen, dass man sich das spart, wenn man nicht so viel Geld zur Verfügung hat.
Instrumentalunterricht ist schon ganz schön teuer, im Gegensatz zu vielen anderen Hobbies, und unsere Kinder sind nur an der Städtischen Musikschule.

Bei den Instrumenten gibt es auch günstige. Gitarren bekommt man z.B. nachgeworfen. Unsere Tochter hat mit einer gebrauchten 3/4-Gitarre für 15 Euro angefangen und die zwei Jahre lang gespielt. Ihre jetzige Gitarre hat neu 400 Euro gekostet, und das ist schon ein ziemlich gutes Modell.
Ein einfaches Horn kostet dagegen neu schon 800 Euro. (Man kann billigere aus China bekommen, aber da kann man dann Glück oder Pech haben, ob die wirklich spielbar sind.)

Aber die Musikschulen verleihen auch Instrumente, und es gibt Läden, wo man ordentliche gebrauchte Instrumente bekommt. (Hier hat leider keiner von denen Hörner, sonst hätten wir da geguckt.)

LG

Heike

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Wenn meine Kinder Interesse an einem Instrument gezeigt hätten, dann hätte ich es ihnen ermöglicht. Kennenlernen durften sie Instrumente am Tag der offenen Tür von Musikschulen. War zwar lustig dort und interessant, aber von Noten lernen und üben, sowie Musikstunden wollten sie dann doch nix wissen.
Also nein, kein Kind muss ein Instrument lernen. Es ist nicht lebensnotwendig.

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Ja, völlig normal. Hier wird im Musikunterricht zwar mal das ein oder andere Instrument ausprobiert, aber mehr als ein paar Probe-Töne passiert da nicht. Ein richtiger Fötenunterricht z.B. findet da nicht statt. In den fünften Klassen gibt es die Möglichkeit, einen Instrumenten-Unterricht zu belegen, der ist dann aber zu bezahlen. Also ganz ähnlich.

Meine große Tochter hatte Flötenunterricht bei der Musikschule (glaube das lag bei 32€ im Monat), die kleine ist jetzt bei einer Dame, die den Flötenunterricht bei sich zu Hause anbietet (hier zahlen wir immer nach zehn Stunden 50€). Daher kann ich zumindest was Flöte angeht die von dir genannten Preise nicht nachvollziehen. Das kenne ich deutlich günstiger. Dass bei Instrumenten, die nicht in der Gruppe, sondern einzeln unterrichtet werden, die Unterrichtsstunden teurer sind, ist allerdings klar. Gute Anfänger-Flöten gibt es übrigens für 20-30€.

Und nein, es muss nicht jedes Kind ein Instrument spielen. Meiner Großen lag es nicht. Die Noten in Töne, und die wiederum in die richtigen Griffe zu übersetzen, stellte sie vor große Probleme. Zum Üben hatte sie auch keine Lust.
Bei der Kleinen dagegen (ist jetzt im zweiten Flöten-Jahr) hat es gerade Klick gemacht. Sie flötet seit Kurzem den lieben langen Tag, lernt neue Töne, die sie in der Gruppe noch gar nicht hatten, übt und übt, bis die Lieder super sitzen, und bekommt von der Lehrerin schon Zusatzaufgaben, weil sie den anderen in der Gruppe plötzlich weit voraus ist. In neuen Jahr werden wir schauen, ob sie die Gruppe wechselt, und/oder ob sie mal Geige testet. Meine Warnung, dass Geige deutlich schwieriger sei, stört sie gar nicht - sie sucht die Herausforderung. Allerdings habe ich mich hier noch nicht nach den Koste erkundigt - da schwant mir auch Böses...

Viele Grüße
Angel08

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"Ich hatte ja gehofft das sie zumindest Flöten lernen."

Echt jetzt?
Ich wäre froh gewesen, wenn dieser Krug an uns vorüber gegangen wäre ...

... bei uns in der Grundschulklasse gab es Kinder, die eh schon Flöte lernten ... Kinder, die ein anderes Instrument spielten und auf Flöte so gar keine Lust hatten (ansonsten hätten sie sich ja schon früher die Flöte ausgesucht) ... und Kinder, die kein Instrument spielten, und nach dem erzwungenen Flöten-Unterricht erst recht keine Lust hatten, jemals ein Instrument zu lernen ...

... gerade weil es doch vielerorts Usus ist, dass die Kinder im Kindergartenalter zur musikalischen Früherziehung gehen und ab der Grundschule ein selbst ausgewähltes Instrument lernen, empfinde ich erzwungenes Flöte lernen in der Grundschule völlig überflüssig.

Und natürlich muss kein Kind ein Instrument spielen ... schön ist es, aber es ist auch anstrengend ... z. B. muss das Üben in den Alltag untergebracht werden und jüngere Kinder sind da nicht immer so verständig und ältere Kinder haben eh "besseres" zu tun.

Wenn Dein Kind schon im Chor singt, wären vielleicht Einzel-Gesangsstunden etwas für sie ... oder die Aufnahme in einen besonderen Chor ... wenn es musikalisch weitergehen soll.

Viele Musikschulen bietet übrigens Schnupperstunden und Tage der offenen Tür an, um mal zu gucken, was passen könnte ... und städtische Musikschulen sind nicht so teuer. Instrumente kann man auch leihen. Das als kleiner Tipp zum Schluss.

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Warum sollte eine Schule ein Instrument lehren? Dafür sind Musikshulen oder privatlehrer da.

In manchen weiterführenden Schulen kann ein Kind ein Musikinstrument lernen, aber den Unterricht auch bezahlen und oft nen monatliche Leihgebühr für das Instrument. kostete vor 12 Jahren bei meinem Sohn 55 €/Monat (beides zusammen), aber es war nur Geige oder Trompete zur Auswahl.

Und nein, Müssen muß kein Kind ein Instrument spielen. Wenn machbar ok, aber wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Deine ist doch im Chor, da ist sie doch musisch tätig.

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Was ist das Problem?
Vermisst du irgendwas, weil du kein Instrument gelernt hat?
Ich habe auch nie eins gelernt. Meine Tochter hat ein Jahr lang Cello gespielt. Ich war heilfroh als sie es aufgege hat zugunsten des Reiten.
So muss ich mir nicht die schrecklichen Töne beim üben anhören und auch nicht ständig hinterher sein.
Also alles gut.
Warum soll man ein Kind mit sowas quälen wenn es eigentlich keine Lust hat.
Ich hatte in der Grundschule Flöten AG. Die war Freitag nachmittags und ich habe es gehasst. Nach 3x bin ich nicht mehr hingegangen. Bin dann zwar losgekaufen Richtung Schule, aber dann an der nächsten Kreuzung zur Reithalle abgebogen.
Wenn dein Kind von sich aus nicht möchte lass es darauf beruhen. Wozu der Stress?

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Bei uns an der Schule lernen die Kinder auch keine Instrumente.
Wir finden es wichtig, dass ein Kind ein Instrument lernt, deshalb haben wir unsere Kinder gefragt, als sie eingeschult wurden.
Nr. 3 lernt Klavier, Nr. 1 hat erst in der 2. Klasse gesagt, dass er Gitarre lernen möchte und Nr. 2 hat kein Interesse daran, deshalb lernt er nichts. Zwingen finde ich blöd.