Grundschule. Welche Schulform?

Hallo in die Runde,

unsere Große (August 2014) wird nächstes Jahr eingeschult. Sie ist derzeit von 8:00-15:30 im Kindergarten und seit diesem Jahr Vorschüler. Nun steht die Wahl der „richtigen“ Grundschule für sie an. Im Ort gibt es eine Ganztages-Gesamtschule ohne Hausaufgaben bis 16:00 (mit integrierter Hauptschule und großem Schulhof, wo dann auch Realschule und Gymnasium angeschlossen sind), diese ist nur 5 Minuten zu Fuß von uns und ein Teil der Kinder ihres Kiga werden dort auch hingehen.Die andere Hälfte geht auf die „normale“ Grundschule in die Stadt, ca. 15 Minuten zu Fuß von hier. Dort gibt es den normalen Unterricht bis ca 12:30 mit Hausaufgaben. Diese Schule gilt als etwas strenger und anspruchsvoller.

Derzeit liebäugeln wir aber auch sehr mit Alternativen zur Regelschule, die es in Heidelberg - die nächste Gemeinde - zuhauf gibt. Waldorf, Montessori, Jenaplan, internationale Schulen,... und ich bin völlig ratlos, was das Richtige ist.

Unsere Tochter ist vielseitig interessiert, empathisch, kognitiv, sozial und auch motorisch vielen Altersgenossen voraus und tendenziell etwas schüchtern. Sie lernt gern, malt, schreibt, bastelt, macht gerne Handarbeiten,... vieles von dem sehe ich auch in der Waldorfschule und ich könnte mir vorstellen, dass sie in das Konzept grundsätzlich gut passen würde, obwohl wir nicht die klassischen Waldorf-Eltern sind (so es die überhaupt gibt) und wir selbst beide an Regelschulen waren und dort unser Abi gemacht haben..

Welche Erfahrungen habt ihr mit den unterschiedlichen Schulformen gemacht, idealerweise vielleicht sogar in Heidelberg. Habt ihr eure Entscheidungen für eine bestimmte Schulform je bereut oder gar revidiert und die Schule gewechselt?

Vielen lieben Dank vorab für eure Beiträge 😊

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bei uns in der Gegend gibt es diese Exoten-SChulen auch -- Montessory, Waldorf und noch ein paar mit diverersen alternativen Plänen...

wir kennen einige persönlich und es wird viel "geredet" -- aber bei allen Besuchern dieser Schulen zeigten sich in frühren Jahren oder in Teenie-Jahren irgendwelche Probleme ... , die deshalb entstanden sind, weil dort nicht mit einem systhem gearbeitet wird, dass auf einer Folgeschule akzeptiert wird. -- oder den Kindern fehlten grundlegende Dinge, die erst später herausgekommen sind und oft nicht nachholbar waren.

Deshalb bin ich FÜR die Regelschule "klassisch" und gegen diese Experiment- Alternativ-Schulen.

und als zweiter Punkt: wer die Wahl hat oder es sich leisten kann, der sollte in der ersten Klasse oder gar in der Grundschule komplett auf Ganztagesmodelle verzichten.
Klar haben manche job-bedingt keine Wahl --- aber wie gesagt: wer die Wahl hat, tut seinem Kind etwas gutes, wenn er mittags fürs Kind und die HA und lernen und Hobbies + Freundebesuch da ist und die Kinder von diesem Ganztages-Mental-Feuer bewahrt....

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Mit Alternativen Schule haben wir keine guten Erfahrungen gemacht, es hat sich alles nett angehört und so förderlich fürs Kind, das Ende vom Lied war das das Kind mitte der 2 Klasse sich verweigert hat weiterhin zur Schule zu gehen, sie war dort vollkommen unterfordert, wollte halt gerne auch Dinge wie lesen, schreiben, rechnen können, dürfte dann an kursen teilnehmen die von viel älteren Kinder besucht wurden, aber auch das war nichts, es störte sie das Kinder nicht mitmachen, mitten im Kurs den Raum verließen usw, als sie zur Probe auf ne Regelschule kam, kündigte sie an nie wieder in ihre alte Schule zu wollen, sie ging nicht mal zum Abschied hin.

Mittlerweile besuchen all unsere Kinder Regelschulen mit schwerpunkt, wo ihre Talente zusätzlich zum unterricht stark gefördert werden, unterricht ist mal vormittags mal nachnachmittags jenachdem wie die anderen Sachen gemacht werden.

Alle sind glücklich so.

Persönlich finde ich das Kinder sich wohl fühlen müssen, und ich rate immer dazu mit ehemaligen Eltern einer Schulform zu sprechen da hat man nen guten Einblick.

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Hallo,
bei einer geschlossenen Gesamtschule musst du verstehen, dass „keine Hausaufgaben“ bedeutet, dass du wenigstens JEDES Wochenende mit deinem Kind sitzt und über Schulzeug brütest. Das passiert vielleicht nicht gleich in der ersten Klasse und solange es keine Noten gibt, aber sobald dann Tests geschrieben werden und die nicht oder nur knapp bestanden werden, wunderst du dich. Irgendwann realisierst du, dass dein Kind regelmäßig lernen sollte. Dazu gehört tägliches Lesen, Gedichte Lernen, Lernwörter lernen, 1x1 lernen,... und du ahnst es... alles nach 16:00 Uhr. Außerdem bedeutet „keine Hausaufgaben“ nicht, dass es keine Hausaufgaben gibt. Es bedeutet nur, dass die Kinder ihren Wochenplan (?) in der Schule abarbeiten KÖNNEN. Tun sie es nicht, gibt es sehr wohl Hausaufgaben.
Meine Söhne waren in der Grundschule auf so einer geschlossenen Grundschule. Mmh...man hat eben als Familie keine Zeit mehr. Wenn Sie mal zu Hause waren, waren sie vollkommen ausgepowert. Manchmal mussten sie aber dann noch Schulzeug machen - und natürlich waren sie darüber nicht froh. Hätte ich eine Alternative gehabt, ich hätte meine Kinder lieber mittags zu Hause gehabt.
Seit der weiterführenden Schule sind sie in einer Montessori Schule. Also ich denke, es ist wichtig, dass sie vorher gelernt haben, wie man sich organisiert und wie man lernt. Montessori bietet Kindern sehr viele Chancen, aber es ist auch extrem viel Kreativität und Eigeninitiative verlangt und sehr, sehr viele Stunden zusätzlicher Arbeit zu Hause. Eltern von Montessori-Kindern brauchen sehr viele verschiedene eher unübliche Bastelmaterialien. Dazu kommen noch äußerst viele Tage bei denen Kochen/Backen und Spenden Pflicht ist, ebenso wie die Hilfe an diversen Ständen. Mehrere Tage mit Anwesenheitspflicht an Samstagen gibt es auch - aber dafür haben wir länger Ferien.

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Die vormittags Grundschule in laufentfernung ... das ist Luxus und wer es sich leisten kann sollte diesen den Kindern bieten!

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Ich würde immer die nahegelegenste Schule wählen, sofern das Konzept passt und nichts GEGEN diese Schule spricht. Warum? Ein kurzer Schulweg ist Gold wert, Freunde in der Nähe ebenso. Auch ist es spitze, wenn bereits ein junges Schulkind seinen Schulweg selbstständig meistern kann!

Von Waldorf halte ich nicht viel, der Unterschied zur Regelschule wäre mir zu krass und ein Wechsel nur schwer möglich.

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Ich finde sowohl die 5 Minuten als auch die 15 Minuten Schulweg absolut vertretbar.

Ich persönlich kann gerade in den ersten Jahren dazu raten das klassische „morgens Schule mittags zu Hause“ empfehlen. Sofern das berufsbedingt umsetzbar ist.

Wenn ich sehe wie lang die Kinder in der Klasse meiner Tochter außer Haus sind bleibt mir manchmal die Luft weg.
Die sind teilweise von 07:00-17:00 Uhr weg. Im Winter kommen sie morgens im Dunkeln in die Schule und gehen im Dunkeln erst wieder heim.
So einen langen Tag wie die Kinder haben die meisten Eltern nicht.
Und auch wenn die meisten das belächeln: der Trubel und der Lautstärkepegel in so einem Hort ist nicht weniger anstrengend als ein Tag im Büro.

Darüber machen sich viele Eltern bereits im Kindergarten leider zu wenig Gedanken.
Auch da sind Kinder oftmals von 07:00-17:30 Uhr

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Meine Tochter geht in eine ganz normale Volksschule. Mittags kommt sie heim. Dann ist entweder mein Mann oder ich zu Hause.

Ich persönlich halte nichts von Nachmittagsbetreuung im Hort, wenn es jobmäßig nicht zwingend nötig ist. Noch dazu, wenn in der Zeit nicht mal die Hausübung gemacht wird.
Die langen Schulzeiten kommen noch früh genug.
Von Montessori und Co bin ich auch nicht gerade begeistert, denn das was dort zusätzlich geboten wird, kann ich mit meinem Kind auch in der Freizeit nach Lust und Laune machen, mal abgesehen davon, dass das Konzept an weiterführenden Schulen nicht geboten wird und die Kinder sich erstmal umstellen müssen.

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DieMittagsschule, wenn Du in der Lage bist, Dein Kind nach Interessen zu fördern.

Bist du es nicht, würde ich eine gute Schule in Heidelberg wählen, wo es Angebote gibt .
Nicht orientieren würde ich mich daran, wer wo hingeht. Freundschaften bilden sich neu und gute Angebote sind gold wert.

Ich fördere selber, dahre überall hin, daher konnten wir mittag nehmen.

#winke

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Hallo,

ich würde die Regelschule bis mittags nehmen. 15 Minuten ist doch auch nah dran.
Strenger und anspruchsvoller ist gut. Da lernen die Kinder etwas.
Bei Larifari-Unterricht haben die Kinder nachher Lücken auf der weiterführenden Schule.

Bei der Ganztagsschule müssen die Kinder täglich so lange hin. Das ist ziemlich anstrengend. Außerdem musst Du trotzdem gucken, ob es läuft und Dich mit dem Kind, im Zweifel, zu Hause nochmal hinsetzen.
Dass die Hauptschüler mit auf dem Schulhof sind, würde mich auch abschrecken.
Es reicht schon, wenn man als Erstklässler prügelwütige Dritt- oder Viertklässler am Hals hat. Gegen Teenager haben die Kleinen überhaupt keine Chance, und auf der Hauptschule sind normalerweise nicht gerade die Teenager mit dem besten Sozialverhalten.

Von diesen alternativen Konzepten kenne ich nur Waldorf näher (über Bekannte).
Da muss Euch klar sein, dass die Steiner-Lehre vermittelt wird. Mit der solltet Ihr Euch beschäftigen, bevor Ihr Euer Kind da hin schickt.
Da werden Eltern teilweise Vorgaben gemacht, ob die Kinder fernsehen dürfen und welche Bücher sie lesen dürfen und welche nicht.
Mir ist die steinersche Heilslehre suspekt. Das hat für mich schon etwas von Sekte.
Eine Bekannte von mir macht eine Ausbildung als Schulsekretärin an einer Waldorf-Schule. Sie sagt, sie würde ihre Kind nicht dorthin schicken, weil die Kinder dort nichts lernen.

Problematisch sind auch Konzepte, wo viel Freiheit herrscht und viel Eigeninitiative von den Kindern erwartet wird. Viele Kinder brauchen einfach jemanden, der ihnen sagt, was sie wann tun sollen.

LG

Heike