Junge 7 Doktorspiele, jetzt Schulverweiss

Hallo, brauche mal Meinungen von Außenstehenden.

Erstmal zu meinem Sohn, er ist 7 und hat Adhs. Seit der Einschulung sind wir in ärztlicher Behandlung da er Konzentrationsstörungen hat und dadurch permanent den Unterricht stört. Er kippelt, sabbelt, singt, klatscht u.s.w. Er war aber nie auffällig durch agressives oder sexuelles Verhalten.

Er bekommt zur Zeit Ergo aber keine Medikamente.

Unser Sohn ist noch nicht aufgeklärt. Er weiß zwar das Babys aus dem Bauch der Mutter kommen, weiß aber nicht wie die da reinkommen. Er hat viele Freundinnen die fast täglich bei uns sind und ist mit denen immer völlig Geschlechtsneutral umgegangen. z.B. haben im Sommer alle bei uns im Planschbecken gebadet und haben sich immer alle zusammen auf unsere Veranda umgezogen. Es wurde nie komisch geguckt oder irgendetwas angedeutet. Deshalb haben wir dieses Thema auch nie angeschnitten.

Nun gab es aber einen Vorfall und ich brauche einfach mal die Meinung auch von anderen Eltern.

Unser Sohn hat mit einem anderen Jungen(6) und einem Mädchen(6) in der Schulbetreuung (nach der Schule) auf dem Schulhof gespielt. Das Mädchen kennt er aus dem Kindergarten und war mit ihr auch längere Zeit befreundet. Er war öffter zum Spilen bei denen, war auf dem Geburtstag u.s.w..

Die Kinder waren im Gebüsch als der andere Junge auf die Idee kam seinen Penis zu zeigen. Danach war mein Sohn dran und machte es auch. Dann sollte das Mädchen die Hose runter ziehen. Sie wollte wohl erst nicht, aber die Jungen haben wohl beide zu ihr gesagt das sie es nun auch machen müsse. Also machte sie es auch.
Beide Jungen haben zwar gesagt das sie es machen "muss", haben ihr aber nichts angedroht wenn sie es nicht macht. Das hat die Aussagen von dem Mädchen ergeben.

In dem Moment bekam mein Sohn wohl einen Gedankenblitz. Ein andere Mitschüler hatte ihm erzählt das er Videos gesehen hat wo jemand die Hose runter zieht und der andere die Genitalien küsst . Also machte mein Sohn es bei dem Mädchen. Die Kinder haben gelacht und weiter gespielt.

Dieser Vorfall ist ca. 5 Wochen her. Unser Sohn hat weiter in der Betreuung mit dem Mädchen gespielt und ist auch öfter mit ihr zusammen zur Schule gegangen.

Nun hat sich das Mädchen in dieser Woche ihren Eltern anvertraut und gesagt was passiert ist und das sie es ganicht wollte.

Ich wurde sofort zur Schule beordert. Die beiden Jungen wurden für diese Woche von der Schule suspendiert. Ab nächste Woche muss mein Sohn auf eine andere Schule. Ob er wieder zurück auf seine Schule darf wird erst noch entschieden. Den anderen jungen betrifft es genauso wie meinen.

Die Schule redet immer von Opferschutz....Und das die Kinder sich nicht mehr begegnen dürften.

Mein Sohn ist doch kein Triebtäter.

Ich selber finde diesen Vorfall auch sehr befremdlich, war im ersten Moment sehr geschockt. Aber ich glaube auch im Leben nicht das mein Sohn tatsächlich irgendwelche sexuellen Hintergedanken hatte. Er ist doch erst 7 Jahre alt.

Er versteht dieses ganze Vorgehen auch garnicht. Er weiß zwar das es falsch war was er gemacht hat und schämt sich dafür auch , ist sich dem Ausmaß aber garnicht bewusst. Er sagte das alle, auch das Mädchen gelacht hätten. Er meint das das Mädchen doch immer noch seine Freundin ist, weil sie ja auch danach immer miteinander gespielt haben. Selbst an dem Tag als ich in die Schule musste ist das Mädchen im Gang noch zu ihm gekommen und hat ihm Hallo gesagt. Die beiden sind nicht in einer Klasse.

Unser Kinderarzt (zusätzlich Kinder- Psychologe) meint das die Schule viel zu massiv reagiert. Außerdem meinte er das ein typischer Vorfall bei ADHS wäre. (nicht wegen dem Sexuellen) .Einen Gedankenblitz bekommen, ihn ausführen und erst im nachhinein darüber nachdenken.

Ich habe auf anraten der Schule und des Kinderarztes beim Kinderschutzbund einen Termin für Montag gemacht. Auch da habe ich den Vorfall bereits telefonisch vorgetragen und mit einem Psychologen besprochen. Auch der meinte das die Reaktion der Schule sehr extrem wäre.

Desweitern hat mir die Schule nun mitgeteilt das nächste Woche mehrere Gespräche stattfinden. Schulpsychologischer Dienst, Klassenkonferenz u.s.w.
Dort soll wohl dann geklärt werden ob mein Sohn wieder zurück zur Schule darf oder nicht. Entscheident dafür soll wohl auch der Wille der Elern von dem Mädchen sein.

Ich hätte nun gerne mal gewusst wie Eltern darüber denken. In meinem Kopf spukt alles hin und her. Ich denke schon ob es nicht besser wäre ihn auf einer anderen Schule zu lassen. Auch als Schutz für meinen Sohn. Es wird sich ja auch alles rumsprechen und denn hat er nachher darunter zu leiden.

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Die Schule hat richtig reagiert, es ist ein sexueller Übergriff an einem Mädchen begangen worden. Es war kein! Doktorspiel! Und es ist gut, dass man dieses Kind schützen möchte. Wobei es mich schon wundert. Normalerweise sind Schulen da eher nicht so Opferschutzmässig unterwegs.

Zu deinem Sohn, lass ihn die Schule wechseln. Klärt ihn auf und macht ihm vorallem klar das Nein Nein heißt. Helft ihm zu verstehen warum sein Verhalten falsch war. Und helft ihm einen Neuanfang zu machen.

Zu dir, höre auf die Verantwortung diesem Mädchen geben zu wollen. Sie hat nichts falsch gemacht und
ist! das Opfer. Die Aktion deines Sohnes kann sie ihr Leben lang verfolgen. Und alles was du hier bisher zur Bagatelliesierung aufgefahren hast ist dein Versuch die Realität nicht anerkennen zu müssen. Es ist für das Mädchen völlig egal, was dein Sohn dachte oder wie alt er ist. Natürlich ist es Druck wenn zwei Jungs einen im Gebüsch haben und ein Nein nicht akzeptieren. Es beschäftigt sie sehr. Ihr jetziges Verhalten und wie lange er da ein und aus ging, etc. Sind sogar in sich völlig stimmig. Auch das Lachen passt. Also ihr Verhalten passt einfach zusammen.

Akzeptiere das als erstes und dann schaue dir deinen Sohn an. Er ist kein Treibtäter, aber er hat einen sehr schweren Fehler gemacht. Und so würde ich es auch behandeln an deiner Stelle.

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Nur weil ich nicht verstehe das das Mädchen nicht gegangen ist heißt nicht das ich Ihr die Schuld oder eine Teilschuld gebe. Das ist Quatsch und das habe ich hier auch in keiner Weise geschrieben.

Für mich ist das Verhalten aller 3 Kinder nicht nachvollziehbar. Auf keinen Fall das von meinem Sohn, aber auch das Verhalten der anderen beiden ist für mich nicht verständlich. Auch wenn der Vorfall nur sehr kurz gewesen sein soll, hätte ja auch eins der Kinder die Reißleine ziehen können. Als der andere Junge auf die Idee kam seinen Penis zu zeigen, hätte ja auch mein Sohn gehen können. Oder das Mädchen wäre da gegangen. Oder, oder, oder...

Ich bin aber auch kein Psychologe und habe mich mit so einem Thema auch nie beschäftigt, deshalb kann ich auch das Verhalten von dem Mädchen garnicht beurteilen.

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Hallo,

jetzt muss ich mich aber melden.

Du verstehst wirklich nicht, warum die Kids so gehandelt haben ? Gruppendynamik, Neugier, Grenzen austesten, Doktorspiele. Was ist daran nicht zu verstehen ?

Was ich nicht verstehe, warum du zulässt, dass er die Schule wechselt ? so wird er erst jetzt stigmatisiert . Er ist 7!!!! Armer Junge!

Dennoch muss ich Dir s harf wiedersprechen. Nur weil jemand kindlich ist, heißt es nicht, dass ich bestimmte Sachen nicht anspreche😡😡
Vielleicht wäre es passiert, vielleicht auch nicht. Dein Kind war nicht aufgeklärt genug.

Gerade diese Sachen spreche ich mit meinem KIND extrem deutlich an! Schon deshalb, weil ich das Risiko minimieren will, dass er an einen perversen hineingerät. Er weiss ganz grnau, was sie tun und wie er sich wehren muss. Gerade diese sachen werden genaustens besprochen. Mein Kind ist nicht weniger oder mehr kindlich als deins und ADHS hat hier als Ausrede nichts zu suchen. Entweder man ist erzogen oder man ist es nicht.

Dennoch - hier haben drei mitgemacht und so muss man es lösen. Es ist absolut übertrieben, wenn ein Kind mit 7 Kahren die Schule wechselt. Das nenne och seelische Fewalt am Kind. Eine sekundäre Stigmatisierung!

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Puh nicht einfach - dein Sohn ahnt das er sich nicht richtig verhalten hat.
Wobei dies m.E. die das Spiel betreffen sollte, sondern dass er das Mädchen: Nein des Mädchen nicht akzeptiert hat.

Ich finde hier ist der Unterschied von Mißbrauch und spiel gut beschrieben.
https://zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Muetter_Vaeter/4200_doktorspiele_oder_sexuelle_uebergriffe.php

Das Verhalten der Schule ist merkwürdig. Ich würde mir überlegen ob dies generell die richtige Schule ist. Und auf der alten Schule wäre er immer der Täter - die meisten Lehrer sind da überfordert.

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ups sorry der erste Satz ist durcheinander geraten.

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Das größte Problem ist das das Mädchen gesagt das das sie es nicht will. Richtig !!!
Und eben diese orale Sache, die untypisch ist.

Das ist auch der Grund warum die Schule so massiv reagiert.

Mein Sohn hat ausgesagt das das Mädchen doch auch gelacht hätte dabei. Der Schulpädagoge aber meinte das es Verlegenheitslachen gewesen ist. Natürlich kann das sein, aber kann mein Sohn das mit 7 beurteilen ??? Ich glaube eher nicht.

Sicher ist das die Jungen dem Mädchen nichts angedroht haben wenn sie es nicht macht. Aber sie haben gesagt das sie es auch machen "muss".

Ich verstehe nicht warum sie denn nicht einfach weggegangen ist. Immerhin kennt sie meinen Sohn schon sehr lange und ist jetzt nicht so ein Dückmäuschen die meinen Sohn nicht in die Schranken weisen kann. Laut dem Schulpädagogen fühlte sie sich von den Jungen unter Druck gesetzt.....

Morgen muss mein Sohn in die andere Schule. Ich weiß nicht ob ich nachfragen soll ob er da bleiben kann ? Ich habe wahnsinnige Angst das er auf der alten Schule (wenn er zurück kommen darf) nachher nur Probleme hat.

Diese Probleme auf der Schule hatte er ja schon vorher wegen seinem Verhalten. Wegen dem Unterricht stören darf er fast nie Sport oder Musik mitmachen und muss als Strafe in einer anderen Klasse schreiben.

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Hallo, du lässt nichts aus? Und die Schule reagiert so massiv? Kann ich nicht glauben, tut mir leid.

Meine Tochter hatte sehr lange unter einem Mitschüler zu leiden, da hätte ich mir diese Geschütze gewünscht. Er hat eine ganze Reihe an pädagogischen Erziehungsmaßnahmen erhalten und erst danach war er mal kurzzeitig auf Auszeit.
Ein Mitspracherecht hatte weder meine Tochter noch wir Eltern. Das wäre auch gegen das deutsche Rechtssystem. Gesetze und Regeln entscheiden die Strafen, nicht die Opfer.


Gruß Sol

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Nein ich habe wirklich nichts ausgelassen. Warum auch....Ich bin hier anonym , mich kennt also keiner.

So wie ich es erzählt habe ist es wirklich gewesen. Das hat auch das Mädchen so ausgesagt. Mein Sohn war ja zuerst sehr wortkarg und mochte da garnicht drüber reden.

Ich denke das größte Problem ist das das Mädchen es nicht wollte, sie sich durch die beiden Jungen wohl genötigt fühlte.

Der Sozialpädagoge der Schule hat alle Aussagen von den Kindern und ich bin mit ihm im engen Kontakt.

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So einen ähnlichen Fall gab es an unserer Schule auch, der Junge ist aber geblieben. Schön war das nicht, für keinen. Was meinst du wie die Geschichte weiter erzählt wird? Immer und immer wieder? Für den Jungen wäre ein Schulwechsel sicher aNgenehmen gewesen.

Na ja, wenn ich mich in die MädchenEltern versetze, denke ich schon, das die Reaktion richtig ist. Das Mädchen hat nein gesagt (es trotzdem gemacht) und die Jungs haben weiter auf sie eingeredet. Das die überhaupt auf die Idee kommen sich da zu küssen, ist nicht okay! Meine Tochter dürfte mit deinem Sohn nicht mehr spielen. Das dein Sohn ADHS hat spielt da für andere auch keine Rolle. Warum ist mir da ziemlich Wurscht!

Der Sohn meiner besten Freundin hat auch ADHS. Da sind schon verdammt viele Dinge passiert. Diese Gedankenblitze sind für andere nicht ohne.

Klärt euren Sohn auf! Er ist 7! Klar, er ist ein Kind, aber eins das zu weit geht.

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Es ist hart und Deine Angst kann ich absolut verstehen,aufrichtig!
Trotzdem finde ich es gut wie reagiert wird d genau auf so einer Schule waren wir,da habt es keine Übergriffe&Co in keiner Form,da wurde sofort gehandelt.
Dieses wir schützen die Täter weil die Opfer selber schuld,dieses Wegschauen finde ich absolut daneben.
Er ist sicher noch jung und vielleicht war ihm einfach nicht klar was da passiert,aber ohne mit ihm zu schimpfen&Co könnt ihr zusammen nun einen Weg gehen der ihm sicher klar gemacht hat was passieren kann.
Ich würde nicht auf die Schule bestehen,was glaubst du was da geredet wird!
Ist eine neue Schule wirklich ein Beinbruch.
So ist es ihm Leben.
Mein Neffe hat mit 8 Jahren einen Mitschüler gekickt was garnicht schlimm war( Aussage des gekickten Kindes) er ist gestolpert und hat sich den Arm gebrochen.
Hat auch gehen müssen weil öfters schon körperlich wurde.
Meine Schwägerin hat immer gemeint sind halt eben Jungs....
Er hat gehen müssen und dies war so prägend für ihn,er hat sich ab da immer unter Kontrolle gehabt.
Heute mit 16 ist er ein feines Kerlchen geworden.
Es gibt schlimmeres als einen Schulwechsel.
Euch alles erdenklich Gute.
Ich glaube auch wirklich nicht das es um Sex ging.

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Hallo und danke für deine Worte.

Ein Schulwechsel wäre mit Sicherheit kein Beinbruch. Mein Sohn ist sehr aufgeschlossen und knüpft schnell neue Freundschaften.
Ich hatte mit dem Konrektor der jetzigen Schule ein sehr langes Gespräch am Freitag wo ich auch angesprochen habe ob ein dauerhafter Wechsel möglich wäre.
Da wurde ich aber nur vetröstet das ich erstmal abwarten solle wie die Entscheidung ausfällt.
Ich weiß garnicht ob ich da mitentscheiden kann/darf.
Wir sind auch der Meinung das es für alle Beteiligten besser wäre.

VG

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Und ich finde es krass, bei einem 7-Jährigen von einem "Täter" zu sprechen.

Übrigens: Kein Mensch behauptet, das Mädchen sei selbst schuld.

Ich finde es für das Mädchen eher schwierig, die Sache so hoch zu hängen, dass der Junge von der Schule fliegt. Was ist das für ein Signal für SIE? "Dir ist etwas so schreckliches zugestoßen, man kann dir nicht mehr zumuten, dass dieses Kind in deine Schule geht" - oh ja, das wird ihr bei der Verarbeitung des Vorfalls so richtig gut helfen. #kratz

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Vielleicht ist ein Schulwechsel dauerhaft das beste. Spätestens durch den Verweis und die Reaktion der Schule wird jeder wissen, dass etwas vorgefallen ist und es wird kein Geheimnis geblieben sein, was. Dazu werden Unmengen besorgter Eltern und halbaufgeklärter Kids Zeug dazu erfinden, was niemals den Tatsache entsprochen hat. Und schon beginnt die Hexenjagd. Räumlicher Abstand ist das beste zur Zeit.

Dein Sohn hat falsch gehandelt. Allerdings ist er a) ein Kind und b) in eine Situation geraten auf die er nicht vorbereitet worden ist. Kinder sind nicht unschuldig. Kinder sind Kinder. Sie probieren Zeug aus von dem sie durchaus ahnen, dass sie es vielleicht eher nicht machen sollten. Nur hat das meiste davon nur wenig ernste Konsequenzen, weil sie eben Kinder sind.

Es gibt Mal ne Standpauke und dann kann man versuchen es am nächsten Tag anders und besser zu machen und draus zu lernen. Aber das Thema Sexuelle Übergriffe ist größer als ihr alle zusammen.

Und darum predige ich ja immer hier die Kinder vor der Schule oder unmittelbar mit der Einschulung aufzuklären. Weil dann eben die Einflüsse aller Kinder zusammen kommen. Weil das Interesse am anderen Geschlecht eben doch langsam aufkeimt, weil ältere Schüler beginnen miteinander zu gehen und die jüngeren das sehen, weil unsere Medien voller Sex sind und die Kinder immer pfiffiger im Kopf werden und die ganzen Jokes unter der Gürtellinie, die in unserem Sprachgebrauch auch untereinander kursieren, dann eben doch langsam realisieren und sich da aus Kommentaren von x und Zeug, dass sie nicht hätten sehen sollen von y ihr eigenes gefährliches Halbwissen zusammenbasteln.

Und wenn niemand mit Ihnen spricht und sie sensibilisiert, dann KÖNNEN sie gar nicht wissen, wo die Grenze ist und worum es überhaupt geht. Und die Schulaufklärung kommt recht spät und ersetzt nicht das Gespräch mit den Eltern.

Kinder haben durchaus ein Reizempfinden auch wenn es ihnen natürlich nicht um Sex geht. Sie haben Neugierde und sie haben Interesse. Und das kann eben auch "negativ" sein, wenn das Interesse die Grenze eines anderen übertritt.

Solche Situationen gibt es auf harmlose Weise ständig. Der eine will was haben, was dem anderen gehört und dann wird Druck ausgeübt es zu bekommen. Nur beim Spielzeugbagger wird man nicht stigmatisiert. Bei sowas schon. Bei sowas geht es um Empathie und um den Körper eines anderen. Bei sowas geht es um Gewalt.

Gerade deswegen sollte man den Kindern und ich finde auch gerade Jungs nahebringen, dass das ein ganz heißes Thema ist ein Mädchen irgendwo zu berühren, wo es das nicht möchte. Da geht's nicht mehr um harmlose Dinge. Da mischen sich fremde Instanzen in euer Familiengefüge ein. Und da wird interpretiert und gewertet was das Zeug hält.

Klär ihn auf. Erkläre ihm genau, wo gerade das Problem liegt. Sag ihm auch direkt, dass ihr dabei auch etwas versäumt habt. Das es ein Fehler war, alle einen gemacht habe. Er, ihr, die Schule und nun müsst ihr schauen, wie man das wieder halbwegs gerade biegen kann und wie man mit dem Fehler umgeht und lebt. Und es beginnt damit, dass er versteht, dass sowas absolut nicht geht und warum.

Er ist nicht mehr so klein. Du musst mit ihm reden und Du musst ihn ernst nehmen und du musst für ihn da sein und ihm helfen einen besseren Weg für sich zu finden. Es wird um Schuld gehen und um Vorwürfe von anderen und es wird nicht leicht zu tragen sein. Er wird euch jetzt sehr brauchen.

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Die Schule handelt richtig!

Es ist für das Mädchen zur Zeit nicht zumutbar, auf die beiden Jungen zu treffen.
Das es gelacht hat, war bestimmt keine Zustimmung, sondern ein Nichtverstehen der Situation. Das sie sich so spät erst jemandem anvertraut hat, ist eine ganz normale Reaktion.

So etwas ist ein sexueller Übergriff, auch wenn es den Jungs nicht bewusst war. Trotzdem sollte mit 7 Jahren klar sein, dass jeder seine persönlichen Grenzen hat, die nicht überschritten werden sollten. Das bringen wir unseren Schülern*innen vom ersten Tag an bei ( keinen Körperkontakt)

Rein theoretisch können die Eltern des Mädchens eure Jungs anzeigen. Das geht auch bei solchen Vorfällen auch schon in diesem Alter.
Ich hatte im letzten Schuljahr eine Fall von Weitergabe von Filmen per WhatsApp. Der Verursacher war sich bestimmt nicht der Tragweite bewusst, eine andere Mutter hat es zum Glück zur Anzeige gebracht.

Wir zeigen mittlerweile Schüler*innen konsequent an bei körperlichen Vorfällen etc.
Das tun wir auf Anraten der Polizei und des JA. Auch bei Fremd- und Eigengefährdung rufen wir Polizei und Krankenwagen.
L

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Neugier ja, aber küssen - die Idee ist schon ausgereifter....find ich in dem Alter nicht normal. Im damaligen Hort meines Sohnes gab es einen Vorfall, wo 2 Jungs aus Neugier auf die Toilette mit einem Mädel gegangen sind. Das wurde dann thematisiert. Elterngespräche. Alle Eltern wußten davon. Einen Schulverweis gab es nicht.Ich war damals entsetzt. Die Jungs waren damals 8 Jahre alt. Ich finde schon dass eine gewisse Neugier normal ist aber nicht zu Lasten eines anderen. Das Mädchen hat ja einige Wochen benötigt, um überhaupt darüber reden zu können...ich finde es gut, dass das heute so ausgesprochen und nicht verschwiegen wird! Lieber jetzt gleich als später. So unangenehm dies auch sein mag. Allerdings ist dein Sohn für mich kein "Monster"
Alles Gute

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Inwiefern hat der Vorfall etwas damit zu tun dass dein Sohn ADHS haben soll? Zudem Konzentrationsgestört und in Behandlung ist ?

Siehst du da einen konkreten Zusammenhang oder weshalb wird das im Eingangspost zuerst detailliert aufgeführt?

Wäre ich Mutter dieses Kindes würde ich ebenfalls darauf bestehen das sich die Schule aktiv darum kümmert.
Ganz egal ob meine Tochter 7 oder 17 ist. Was da passiert ist, ist keinesfalls eine Kleinigkeit oder ein Missverständnis.
Für mich hat das auch ehrlich gesagt nichts mit Doktorspielen zu tun denn das Mädchen hat ganz klar NEIN gesagt und wurde dennoch genötigt!
Er hatte einen „Gedankenblitz“ und er erinnerte sich an ein Video und küsste deshalb Genitalien des Mädchens...
Warum kennt ein 7 jähriger solche Videos??

„Mein Sohn ist doch kein Triebtäter“

Das vermag ich nicht zu beurteilen, schon gar nicht in dem Alter dennoch halte ich das suspendieren für angemessen! Es muss eine Konsequenz geben und ich finde super dass die Schule nichts unter den Teppich kehrt!
Auch ein 7 Jähriger darf lernen dass Nötigung Konsequenzen hat. Je schneller er das verinnerlicht hat desto besser.

Und da sollte weder ADHS noch sonst etwas als Entschuldigung oder Verherrlichung herhalten dürfen.

Ich weis du machst Dir Sorgen um deinen Sohn und seine weitere Laufbahn. Du bist seine Mutter. Aber tu diesen Vorfall nicht als harmlos ab.
Ich find das ist wirklich harter tobak ...

LG

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ADHS bringt Kinder dazu im warsten Sinne des Wortes einen Gedankenblitz zu bekommen und diesen in dem Moment umzusetzen ohne sich im klaren darüber zu sein was er für Konsequenzen hat oder ob es richtig oder falsch ist.
So haben es mir 2 Psychologen erklärt.

Wobei es natürlich nicht um eine sexuelle Sache gehen muss sondern sich auch um ganz andere Sachen handeln kann. z.B im Strassenverkehr: Das Kind sieht einen Freund auf der anderen Seite und läuft einfach los. Wärend ein Kind ohne ADHS vielleicht eher drüber nachdenkt kann, werden die Gefahren bei einem Kind mit ADHS völlig ausgeblendet weil dieser Gedankenblitz einfach überwiegt.

Das gleiche ist es mit dem Stören im Unterricht. Er weiß das er ruhig sein muss. In dem Moment kommt ihm ein Lied in den Kopf das er gut findet und fängt an zu singen. Er weiß das es falsch ist und er Ärger bekommt, kann es aber in dem Moment nicht steuern und singt trotzdem.

Und Video hat mein Sohn nicht gesehen sondern ein andere Junge hat ihm davon erzählt das es soetwas gibt. So habe ich es auch geschrieben.