Lernschwäche/ logisches Denken fehlt

Hallo ihr Lieben!

Anfangs dachten wir unsere Tochter (10 Jahre) leidet an Dyskalkulie. Doch nach einem nochmaligen Test hat sich herausgestellt, dass ihr der Hang zum logischen Denken fehlt.Was noch gravierender ist denn diese Kinder kann man staatlich nicht fördern. 😔 Trotzdem durfte mein Kind weiter an dem Dyskalkulie-Kurs teilnehmen, der aber jetzt leider nicht mehr stattfindet. Jetzt soll sie zur Nachhilfe obwohl das in der Grundschule eigentlich noch nicht üblich ist. Ich kann ihr leider nur bis zu einem bestimmten Grad helfen. Wie soll ich ihr helfen wenn sie die Zahlen nicht im Kopf hat. 🤷‍♀️
In den Nebenfächern kommt auch nur manchmal eine 3 oder 4 raus obwohl ich mit ihr lerne. 🙉 In Deutsch Thema Grammatik oder Aufsatz auch zwischen 3 und 4 und Diktat 1-2. Heute legt sie mir ein Diktat mit der Note 5+ vor. 😞 Das einzige, was sie beherrscht ist jetzt gescheitert. Auch wenn die Klassenarbeit anspruchsvoller war als sonst kann man sich doch um eine Note verschlechtern und nicht um 3, oder?!? Eine schlechten Englisch-Test zum Schulanfang gab es ebenfalls zurück. Habe jetzt Angst, dass sie es nicht mal zur Realschule schafft wenn das so weiter geht. Dazu brauch sie bei uns in Baden-Württemberg eine Durchschnitt von 3,0.
Hinzu kommt noch, dass sie eher faul ist und leider schlägt sie da meinem Mann nach. 😠
Habt ihr Tipps?

LG Nadine und Larissa-Chelsea 🧒

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Klingt so als hätte sie den Anschluss auf breiter Front verloren und droht nun demotiviert zu werden.

Ich würde mit der Lehrkraft und mit ihr sprechen, ob sie das Jahr nicht wiederholen kann. Ich denke, wenn sie mit den Grundlagen noch so Probleme hat, tut es ihr gut, diese noch weiter zu festigen und den Gedanken über die weiterführende Schule hinten an zu stellen. Es wird ja da nicht leichter und dann wird sie einbrechen, wenn sie mit dem Grundschulstoff Probleme hat.

Ich kenne im übrigen viele Grundschüler, die Nachhilfe bekommen. Ich denke, da solltet ihr euch tatsächlich jemanden suchen, der sich mit ihr hinsetzt und ihr ihre Fragen beantwortet. Das läuft einfach anders und effektiver als mit Eltern..... Ihre Noten sind ja noch nicht ganz im Keller, aber sie scheint jemanden zu brauchen, der sie gezielt und einzeln fördert, dort wo sie Probleme hat.

Ich würde ihr jedenfalls fürs erste mehr Zeit und mehr Unterstützung versuchen zu geben.

Und was genau heißt keine logische Fähigkeiten? Ohne Logik würde man kaum die erste Klasse überstehen.

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Gibt es einen Gesamt IQ?
Wenn sie solche Schwierigkeiten in allen Bereichen hat, dann wird sie immer weiter mehr Probleme bekommen. Habt ihr euch schon mal gezielt beraten lassen? Schulpsychologe / Schulberatungsstelle?
Lg Basket

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Bis jetzt noch nicht. Davon wurde mir abgeraten, um bei ihr nicht den Eindruck zu vermitteln, dass etwas nicht mit ihr stimmt.

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Eigentlich müsste es einen IQ Wert geben, denn bei einer Testung LRS/ Rechenschwäche ist dieser Bestandteil der Diagnostik.

Es bringt gar nichts dein Kind dauerhaft zu überfordern, nur damit ihr ein Kind habt, dass zur Realschule geht. Bei uns würde das 2 Jahre funktionieren und dann müsste es die Realschule verlassen bei schlechten Noten.
Manchmal ist es besser den Druck herauszunehmen und das Funderment durch Lernerfolge zu stabilisieren. Dafür benötigt man eine geeignet Schulformen und / oder professionelle Hilfe. Ein Hausbau beginnt auch nicht mit dem Dach!
Was sagen denn die Lehrer? Was gibt es für Empfehlungen für die Zukunft?

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Tief durchatmen.
Und erst mal den Anspruch runter schrauben.
Bei nem halbwegs vernünftigen Elternhaus bekommt sie auf jeden Fall einen Schulabschluss. Es gibt unzählige Angebote für Schüler, denen das Lernen schwer fällt.
Zumindest hier in Sachsen sind die Angebote sehr dicht gepackt. Hier verlassen nur (normalbegabte) Kinder ohne Schulabschluss die Schule, wenn die Eltern sich nicht kümmern.

Ab der 7. Klasse geht es hier los mit der Berufsorientierung. Jede Schule hat einen Berufsberater der Agentur für Arbeit. Der ist der erste Ansprechpartner. Dann gibt es hier an den Oberschulen Praxisberater für die berufliche Orientierung und Berufseinstiegsbegleiter. Das arbeite ich.
Ich bin für die Hauptschüler da, wo die Eltern Unterstützung wünschen.
Aktuell betreue ich ein Mädchen, dessen schulische Leistungen nicht über das Niveau der 4. Klasse hinaus gehen. Keinen Dunst, wie sie es in die 8. Klasse geschafft hat. Mehr wird aber auch nicht. Sie schafft über die Schule keknen Hauptschulabschluss. Macht aber nichts. Wir gucken im Februar mal, ob sie ins produktive Lernen darf. Das ist ein Schulkonzept, in dem sie mehr praktisch lernen als theoretisch und bei der Ausbildungssuche stärker begleitet werden.
Sollte das nicht klappen, macht das auch nichts, dann mache ich mit Hilfe des Berufsberaters einen Rehafall aus ihr und sie kommt in ein berufvorbereitendes Jahr (BVJ) mit sozialpädagogischer Unterstützung. Dort müsste sie sich arg dumm anstellen, um die Hauptschulprüfung nicht zu schaffen. Ist zwar nur ein gleichgesteller Abschluss, aber sie hat einen. Dann kann sie ne normale Ausbildung anfangen, oder eine begleitete oder eine überbetriebliche. Sie wird definitiv was lernen. Man kann ihre Ausbildung sogar theoriereduziert machen. Dann ist sie zwar nur Fachpraktiker, aber in vielen Berufen ist es irgendwann sowieso egal, was du gelernt hast, hauptsache du machst dein Zeug ordentlich.

Ich hab dir das erzählt, um zu zeigen, dass es immer vorwärts gehen wird. Mach dir und vor allem deinen Kind nicht so viel Stress.
Und... naja... manche Kinder haben oft so lange ne Lernbehinderung, bis sie begreifen, worum es geht. Dann können sie plötzlich.
Kürzlich erst erlebt.

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Wurde kein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt ?

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Was genau ist damit gemeint? Das sie auf eine Sonderschule soll?

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Nein, ich frage, ob die Schule mit dir über das Thema sonderpädagogische Förderung gesprochen hat.

Oder hast du mal mit der Sonderpädagogin , dem Sonderpädagoge gesprochen ?

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Als erstes wäre eine gute Diagnostik sinnvoll. Dann kann man weiter schauen wegen evt Nachteilsausgleich. Wie hoch war denn der gesamt IQ? Auch ergotherapeutische Praxen haben teilweise dyskalkulie im "Programm" und können unterstützen.

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Dann schafft sie es eben nicht auf die Realschule oder wechselt nach der 5. Klasse erst in die Realschule. Ich verstehe nicht, warum man Kinder, deren Stärken NICHT in den schulischen Leistungen stecken, unbedingt weiter mit Druck und schlechten Noten frustrieren muss. Ich glaube es tut den Kindern viel besser, wenn man den Druck rausnimmt und sich mit der Tatsache abfindet, dass sie einmal nicht studieren werden. Finde heraus, wo ihre Stärken und Interessen liegen und fördere sie da. Es könnte ja auch möglich sein, dass deine Tochter in einer Regelschule grundsätzlich überfordert ist und sie auf einer Förderschule sehr viel glücklicher wäre.

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Hallo, mir gings in der Schule zu nd auch heute noch auf der Arbeit so. Ich kann sehr schlecht rechnen und logisches Denken ist auch eine Katastrophe. Mit faul sein hat das oft nichts zu tun. Ich fühle mich unwohl wenn ich rechnen muss und benutze bei einfachen Aufgaben (wo ich das Ergebnis locker ausrechnen können) lieber den Taschenrechner. Ich will nicht lernen. Ich habs satt. Ich hatte mich in der Schule immer wieder bemüht (Notizen machen, Lehrer fragen, Klassenkamerad fragen, ganz nach virne setzen, es alleine probieren, googeln, den Onkel fragen) und trotzdem hatte ichs einfach nicht gecheckt. Ich fühle mich sehr sehr unwohl dabei und deswegen meide ich es. Ich habe keinen richtigen Tipp, außer habe Geduld und sei nicht sauer auf sie. Wenn du frustriert bist ist sie es erst recht. Versucht es weiter mit Nachhilfe. Zum Thema Englischp. Weck ihr Interesse. Vielleicht gibts einen berühmten amerikanischen Star den sie mag, da ist es ein Ansporn seine Sprache zu verstehen. Wenn es ein bestimmtes Thema gibt bei der Englischarbeit, dann schreibt due Worte auf Papier und klebt sie an den richtigen Platz. Z. B Fridge an den Kühlschrank kleben, Door an die Tür kleben. Ihr könnt jedes mal wenn ihr die Tür benutzt Door sagen. Bei Deutsch. Versuch es nicht mit komplizierten Worten und Beschreibungen. Nomen=Der, Die, Das (alles was damit beginnt wird groß geschrieben) weiter mit Tun Wörten (was tust du - ich schreibe..)also klein. Wie Wörter (woe ist es =warm) also klein. So einfache Wege. Macht sie sinnlise Fehler wie ich (ich weiß wie das Wort geschrieben wird, aber vergesse einfach einen Buchstaben), dann danach immer 2x durchlesen. Und macht nucht so viel Druck. Na und, dann geht sie eben auf die Hauptschule. Lieber ein guter Hauptschulabschluss als ein schlechter Realschulabschluss. Ich habe durch meine Ausbildung meinen Realschulabschluss erreicht. Hatte vorher einen Hauptschulabschluss. Sei stolz auf die kleinen Dinge.

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Ich war auch sehr schlecht in Mathe. Ab der 7. Klasse habe ich damit abgeschlossen. Habe mit einer 6 in der Prüfung trotzdem die mittlere Reife geschafft weil ich in Deutsch und Englisch top war.
Ich möchte nicht, dass mein Kind einen schlechten Umgang auf einer Hauptschule bekommt, denn das zeigt oftmals die Erfahrung.

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Ähm ganz ehrlich, der Umgang auf der Realschule ist auch nicht anders. Schlechten Umgang gibt es überall. Auch auf Gymnasium oder Privatschule. Das ist einfach nur ein Klischee. Wer einen besseren Abschluss hat ist nicht gleichzeitig ein besserer Mensch.

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Du hilfst ihr, indem du akzeptierst, dass sie nicht faul ist, sondern einfach nicht mehr leisten kann. Bedenke doch bitte mal, dass dein Kind in JEDEM Fach mit Dir ständig lernen muss und trotzdem bestenfalls geradeso besteht. Dabei ist dein Kind in der Grundschule.
Du siehst es falsch, wenn du denkst, dass man solche Kinder staatlich nicht fördern kann. Nur dein großes Ziel, der Realschulabschluss, den schafft dein Kind dann vielleicht nur auf einem Umweg. Bitte gesteh das deinem Kind zu und gönne ihm die Hilfen, die es braucht. Lass den IQ testen und beantrage die Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs. So schafft es dein Kind vielleicht inklusiv auf eine Gesamtschule zu kommen und in den nächsten 2 Jahren ohne Druck die Dinge aufzuholen, die es bisher nicht kann.

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Ich sehe es nicht falsch; so wurde es mir zugetragen.

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Dann wurdest du belogen.
Du solltest dich exakt über die Rechte deines Kindes informieren und für diese eintreten. Dein Kind hat nur dich.
Oftmals hat man verschiedene Möglichkeiten nur ein einziges Mal und danach ist jede Chance vertan. Schulen wissen um die Naivität, Gutgläubigkeit und Unwissenheit der Eltern und nutzen das nicht selten aus.
Ich empfehle dir rehakids.de

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Hallo,

ein Deutsch-Aufsatz oder eine Englischarbeit hat ja erst mal nicht so viel mit logischem Denken zu tun. Du schreibst ja selbst, dass diese Fächer vorher gingen. Was ich aber glaube, ist, dass deine Tochter mittlerweile komplett blockiert. Mein Sohn hatte ebenfalls Probleme in Mathe. Diese zogen ihn dermaßen runter, dass er jegliches Selbstbewusstsein verlor und die schlechten Noten sich auch durch die anderen Fächer zogen. Das Kind hat Versagensängste und blockiert. Hat man ihm die Arbeit hinterher gezeigt, konnte er die Fragen richtig beantworten. Mein Sohn wurde dann auf ADHS getestet und dementsprechend auch ein IQ-Test gemacht. Nachdem er schwarz auf weiß sah, dass er nicht dumm ist, gingen seine Noten schlagartig nach oben. Die 5en wurden wieder 3en. Vorher war er geplagt von Selbstzweifeln. Er sah ja an seinen Leistungen, dass es nicht zu mehr reicht, als zu einer 5. Er schätzte sich selbst so ein nichts zu können und hielt sich für einen schulischen Versager. Dies stand ja in Form der entsprechenden Note jedesmal unter seinen Arbeiten. Sobald er Zuhause lernte, war er blockiert. Das hatte nichts mit Faulheit zu tun. Und ich denke, in dieser Abwärtsspirale steckt deine Tochter. Anstatt dir Gedanken darüber zu machen, ob sie auf die Hauptschule kommt, solltest du deine Tochter erst mal aufbauen. Du setzt sie unbewusst unter Druck und sie wird permanent mit dem konfrontiert, was sie nicht kann. Zeig ihr ihre Erfolge und ignoriere die Misserfolge. Baue ihr Selbstwertgefühl wieder auf. Deine Tochter bekommt mit, wie negativ du der Hauptschule gegenüber stehst und sie bemerkt ebenfalls deine Befürchtung, dass sie dort hin muss. Was meinst du, wie sie unter Druck steht?

LG
Michaela

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Ich kann mir vorstellen, dass sie in dieser Spirale aus Frustration steckt, welche natürlich demotiviert. Sie meint, sie wäre so aufgeregt in den Klassenarbeiten.

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Klar ist sie aufgeregt. Sie hat totale Versagensärzte. Und die musst du ihr nehmen. Davor musst du dir aber im Klaren sein, dass es schlimmeres gibt als einen Hauptschulabschluss oder Schulprobleme. Wie jemand weiter oben schon schrieb, die meisten gehen ihren Weg. Jedenfalls wenn ein ordentliches Elternhaus dahinter steckt, das sich kümmert. Geht kleine Schritte. Es ist doch besser erst mal einen guten Hauptschulabschluss zu machen und darauf aufbauend weiter zu machen. Wenn sie erste Erfolgserlebnisse hat, wird es auch wieder aufwärts gehen. Schafft sie es mit Hängen und Würgen auf Real, wird es wieder schwer für sie. Und jede Niederlage zieht sie runter.

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