Ständiger Harndrang, sobald wir aus dem Haus sind

Ich bin ratlos. Vor 3 Jahren hatte mein Sohn eine Blasenentzündung und sich 1x eingepullert. Seit dem hat er das Gefühl, sobald er außer Haus ist, pullern zu müssen.
Organisch ist alles in Ordnung. Wir waren beim Psychiater. Er sagte, unser Kind steht unter großem Leistungsdruck und drücke so seine Angst aus. Wir sollten die Blase trainieren. Aber zu Hause muss er ja nicht dauernd. Dann haben wir es mit Hypnose versucht. Aber irgendwie klappt das auch nicht so. Mein Sohn ist ganz unglücklich. Er bekommt den Angstgedanken einfach nicht weg. Er muss ja nächste Woche wieder zur Schule und hat Angst, den Weg dorthin nicht zu schaffen. Hat jemand einen Tipp?!?

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Am Anfang so ne Art Inkontinenz Binde zu tragen für die ersten Tage wäre keine Option?

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Fas hatten wir ganz zum Anfang gemacht. Das Schwierige war dann, die Binde wieder wegzulassen... er ist jetzt in einer neuen Schule und da hat er natürlich Angst, dass jemand sein Problem mitbekommt.
Es ist ein richtiger Teufelskreis.

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Erfolgserlebnisse triggern....
schade, dass der Psychater Euch keine guten Ratschläge gegeben hat und das das jetzt schon 3 Jahre verschleppt und gefestig ist...

es gibt sicher viele Situationen, da war er auf Toi bevor ihr losgeht (zum einkaufen oder so) und eben nix passiert ist und er eben nicht ausserhalb nochmal aufs WC gehuscht ist, oder? ---
diese Situationen solltest Du Tag für Tag loben, bestärken, Dich freuen und ihm klarmachen: wie gut er ist, dass er es geschafft hat ...

versuche auch oft solche kurzen Ausflüge aktiv zu starten ... -- also durchaus auch dreimal am Tag für kurze Erledigungen raus, -- statt alles in 2 Stunden am Stück zu erledigen....

ich denke, mit häufigen Erfolgserlebnissen und Lob usw.... könntet ihr aus diesem Kreislauf ausbrechen...

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Ja, wenn er seine für ihn schwierigen Situationen gut gemeistert hat, loben wir ihn und bestärken ihn darin, dass alles gutgegangen ist und das dies auch das nächste Mal funktionieren wird. Er bekommt eine kleine Münze und darf sich dann nach einer bestimmten Anzahl was Schönes aussuchen. Das klappt jetzt ganz gut.
Aber die Angst beherrscht ihn noch ziemlich. Ich denke, dass wird ein langer Weg...

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Dann war ihr beim falschen Hypnosecoach!

Such Dir einen der auch mit "Wingwave " arbeitet, das ist sehr effektiv. Hattem den Fall gerade im Bekannten und das Problem ist seitdem behoben.
Die Verknüpfung im Unterbewußtsein muss aufgelöst werden, das geht hervorragend mit "Wingwave".

Kann Dir gern auch einen persönlichen Kontakt geben.

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Ich greife nach jedem Strohhalm... meine email: antjecats@aol

Danke vorab schon mal!!!

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Hab Dir eine PN geschrieben

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Hi,
hast du die Möglichkeit ihn zu begleiten?
Vllt könnt ihr ja vorab bis nächste Woche den Schulweg jeden Tag einmal üben, so dass er sieht, er schafft es.
Und ansonsten...er ist doch ein Junge...wenn er es nicht aushalten sollte ..es gibt Bäume.
Klar, ich mag Wildpinkler auch nicht, aber bevor er denkt, er muss in die Hose machen, würde ich ihm erlauben, einen Baum zu suchen. Wahrscheinlich wird es nicht nötig sein.
lg

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Er hatte seinen Schulweg die ersten Schulwochen ohne Probleme gemeistert. Nun haben wir in den Ferien immer wieder lange Wege geübt. Das Schwierige ist, dass wir mitten in der Stadt wohnen und er während der Fahrt keine Möglichkeit hat... Begleiten kann ich ihn auch nicht, da ich ja arbeiten muss. Ich kann ihn diesbezüglich nur aufbauen, dass er sich selbst vertraut.
Es ist nicht einfach...

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Das kenne ich von einigen, auch Erwachsenen:

zu Hause/bei Freunden ist alles gut. Die Sicherheit ist schneller erreichbar.

Sobald die vermeintliche Sicherheit nicht erreichbar ist, setzt die Psyche die Blase in Gang.

Tipps habe ich leider keine.
Mir hat früher geholfen: wissen wo ich könnte, um mich dann bewusst zu entscheiden, nicht zu gehen, weil ich nicht muss. Über jeden größeren Abstand war ich wirklich erfreut.

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Ich bin auch so ein Kandidat. Schon die Vorstellung, dass keine Toilette in der Nähe ist, führte dazu, dass ich plötzlich dringend musste. Jeder Stau auf der Autobahn war der pure Horror für mich. Und dabei trinke ich eh schon wenig.

Es ist besser geworden, seitdem ich mir klargemacht habe, dass es immer irgendeine Möglichkeit gibt, zur Not eben in einem Geschäft mal fragen. Schon diese Gewissheit hat es besser gemacht.

Und als Junge hat man es ja sogar noch etwas einfacher - zur Not kann er ja in ein Gebüsch ;-).

Je sicherer er dann wird, desto mehr wird sich das Problem lösen.

Es gibt wohl auch ein Medikament gegen Reizblase. Vielleicht könnte man ihm ja so eine Art Placebo, vielleicht gibt´s auch Globulis, geben, so dass er das Gefühl hat, etwas dagegen zu bekommen. Wie gesagt - ist alles Kopfsache.