Sohn macht nichts für die Schule

Hallo Zusammen,

ich wusste nicht so Recht, was ich in den Betreff schreiben soll...

Es geht um unseren jüngeren Sohn, er ist seit Beginn des neuen Schuljahres in der 3. Klasse.

Seit Schulbeginn ist die Schule mit ihm täglich ein Kampf. Er arbeitet dort nicht mit, braucht für alles immer eine extra Aufforderung und schafft nur ein Minimum von dem, was er schaffen soll.

Mit den Hausaufgaben setzt sich das natürlich fort. Er macht sie zu Hause, mit mir oder meinem Mann im Beisein. Die Schule sagt, dass die Kinder die Aufgaben, die sie als Hausaufgabe aufhaben, in einer viertel Stunde pro Fach schaffen sollten / können. Damit kommen wir nie hin! Er sitzt nach dem Essen täglich mindestens 1 Stunde pro Fach, weil er einfach keine Lust hat. Er schmiert, malt in den Mappen herum (im Unterricht). Ich komme täglich an meine Grenzen und sitze nachher heulend im Wohnzimmer, weil ich nicht mehr weiß, wie ich damit umgehen soll. Heute habe ich die Hausaufgaben nach einer Stunde (er hat nur Mathe geschafft) abgebrochen.

Ich habe schon mehrfach Gespräche mit den Lehrern geführt, auch mit ihm gemeinsam. Es hilft - wenn überhaupt - immer nur für 1 oder 2 Tage. Nun habe ich überlegt, ob ich ihn für die Hausaufgabenbetreuung in der Schule anmelde. Davon rieten mir seine Lehrer aber ab. Dieses sei nur eine "Betreuung", und wenn die Kinder die Aufgaben dort (45 Minuten Zeit) nicht schaffen, dann müssen sie nach Schulschluss auch zu Hause nacharbeiten.

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter! Wie würdet ihr euch verhalten, welche Ideen habt ihr für mich, um diesen täglichen Terror zu verhindern?

Ich habe sogar schon darüber nachgedacht, ob ein Internat diesen Bildungsauftrag besser erfüllen kann, aber das können wir uns nicht leisten.

Bitte helft mir!

Gruß,
kleinekecki

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Hallo, die Aussage "ich habe keine Lust" kann verschiedene Ursachen haben.
Bei mir als Kind war es ich habe keine Lust (ich bin eh schlechter als meine Zwillingsschwester) es ist doch alles doof.
Bei meiner Tochter war und ist es teilweise noch eine Teilleistungsstörung.
Bei einer ihrer Freundin war es die fehlende Brille.

Ihr müsst den richtigen Grund finden.


Gruß Sol

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Eigentlich ist es ja Aufgabe deines Sohnes die Hausaufgaben zu machen. Schreibe es wieviel dein Sohn geschafft hat ins Mitteilungsheft. Das sollten die Lehrer wissen. Hast du mal deinen Sohn gefragt, warum er so arbeitet? Vielleicht liegt es auch am Umfang der Hausis. Manche brauchen für ein Fach 15 Minuten, manche eben halt länger. Ist dein Sohn eh langsam? Lässt er sich leicht ablenken. Wuseln kleine Geschwisterkinder um ihn herum? Das kann auch ausschlaggebend sein.

Vielleicht hilft das: https://www-de.scoyo.com/eltern/ratgeber/kolumne/10-dinge-die-hausaufgaben-erleichtern

LG Hinzwife

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Hallo Hinzwife,

danke für deine Antwort und den link, den schaue ich mir, nachdem ich dir geantwortet habe, gleich an. Die Lehrer wissen Bescheid. Ich gebe regelmäßig Rückmeldung dazu, wie viel er in der vorgegebenen Zeit schafft.

Auf die Frage, warum er so arbeitet antwortet er, er habe keine Lust und sei Müde.

Ich habe schon einiges mit ihm versucht: Mit Pause vor den Hausaufgaben zum runter kommen, mit Pause zwischen den Fächern, direkt nach der Schule anfagen, erst nach dem Mittagessen anfangen, es ist immer die gleiche Situation. Ich schaffe eine ruhige Atmosphäre, sitze ruhig daneben, weil ich ihn ablenke wenn ich etwas tue, habe ihn auch schon alleine im Zimmer Hausaufgaben machen lassen und habe mit ihm vorher die Aufgaben besprochen, damit er weiß was zu tun ist. Nichts hilft. Geschwisterkinder sind nicht hier, er ist der Jüngste und sein Bruder ist erst 3 Stunden später wieder aus der Schule zurück.

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Hallo!

Wie ist er denn sonst in der Schule? Beherrscht er den Stoff oder tut er sich schwer?
Bei meiner Tochter waren die Hausaufgaben auch ein täglicher Kampf, sie hatte einfach keine Lust, hat er ewig rumgezetert, dass die Hausaufgaben langweilig sind, sie keine Lust hat... Auch im Unterricht war sie oft nicht bei der Sache, ist mitunter sogar eingeschlafen (obwohl sie nachts genug geschlafen hatte). Bei ihr lag es einfach an dieser tödlichen Langeweile. Sie hat alles deutlich schneller begriffen als ihre Klassenkameradinnen, und dann hat sie abgeschaltet. Und natürlich waren ihr die Hausaufgaben zu langeweilig - warum soll sich auch zum 10. Mal Sachen rechnen, die sie schon nach dem 3. Mal im Schlaf konnte. Meine Tochter war also schlichtweg unterfordert.
Den gleichen Effekt könnte aber auch eine Überforderung haben. Wenn ein Kind das Gefühl hat, dass es ohnehin nicht klar kommt mit den Aufgaben, resigniert es womöglich und hat auch keine Lust mehr. Und im Unterricht schaltet es ab, weil es ohnehin nichts mehr versteht.

LG

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Auch dir Danke für deine Antwort.

Also eine Unterforderung kann ich ausschließen. Sonst müsste er ja bessere Zensuren schreiben?

Er hat heute seine erste Benotung bekommen: Mathe, Multiplikationsaufgaben auf Zeit. Er hat eine 6 bekommen, von 24 zu erreichenden Punkten hat er drei erreicht.

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Wenn das Problem auch in der Schule ist, würde ich ihn mal durchchecken lassen.

Was sagen die Lehrer? (Symptome, Konzentrationsspanne)?

Augenarzt: Sehtest, Winkelfehlsichtigkeit, sonstiges.
Dass ICH schlecht sehe, habe ich ERST gemerkt, als ich eine Brille bekam, mit der ich besser gesehen habe. Davor war es für mich "normal". Ich hatte ja keinen Vergleich.
Dabei bin ich schon früh dadurch aufgefallen,d ass ich oft wo runtergefallen bin.

Mein Kind hat alles gesehen. Trotzdem half ihr eine Brille ab dem ersten Moment. Nach außen hin unauffällig, nur dass sie keine Bücher ansehen mochte. Ab Brille sofort.


Wie sind seine Ohren?
Sowohl hören als solches,
als auch Hör-Gehirnverarbeitung?
ich höre super. Aber mein Gehirn kann Gehörtes nur sehr mühsam in Bilder/Informationen umbauen.


Ist er oft müde?
war er früher schon müde oder erst ab Schulzeit?

Müdigkeit kann viele Ursachen haben.
Auswirkungen noch mehr. Konzentatrion, wenige Aufnahmefähigkeit, weniger Handlungsmöglichkeiten.

Was sagt der Kinderarzt?

Wie hat er sich im Unterricht der ersten und zweiten Klasse verhalten?
Hausaufgaben sind das eine. Wenn er nur bei den Hausaufgaben sein verhalten zeigt, kann er ja eigenlich
- oder er kann dann gut kompensieren (morgens fit, nachmittags umso schlimmer)

Wenn er durchgehend nicht kann, würde ich mit Lehrern, Kinderarzt ggf. Facharzt sprechen. Je nachdem, was bei rauskommt.


Augenarzt, Ohrenarzt/pädaudiologe würde ich auf jeden Fall machen.
Wenn das ohne Befund ist, weiter.

Wenn da was gefunden wird und er Hilfsmittel bekommt, prüfen, ob sich eine Besserung einstellt. Bessert es sich, war es die Ursache.
Bessert es sich nciht oder nur wenig, war es EINE Ursache, aber dann wäre da noch mehr.

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Falls es wirklich nur Faulheit ist, dann teile ihm deine Gedanken mit.
Sage ihm, dass du dir Gedanken machst, ihn in ein Internat zu geben, da es so nicht funktioniert.
Vielleicht erkennt er dann den Ernst der Lage.

Falls es nicht Faulheit ist, sondern er komplett überfordert ist, solltet ihr ggf. über eine andere Schulform nachdenken.

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😨 Du funktionierst nicht, ich geb dich weg!
Ernsthaft? Du würdest deinem Kind -im Grundschulalter- mit Internat “drohen“? Sorry, aber ich find allein die Idee furchtbar 🙈
MfG

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Nein das würde ich sicher nicht, da ich meine Kinder nicht ins Internat stecken möchte.

Aber die TE spielt tatsächlich mit dem Gedanken. Daher würde ich den Gedanken lieber jetzt teilen. Denn, falls es tatsächlich dazu käme, dann könnte das Kind sich emotional darauf einstellen. Sonst wäre der Schock "du musst nächsten Monat ins Internat. Es ist schon alles geregelt" noch heftiger.
So hat das Kind noch die Möglichkeit dagegen zu steuern. Diese würde ihm sonst genommen werden.

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So ein Verhalten hat normalerweise Gründe. Er könnte über- oder unterfordert sein oder beispielsweise ein Aufmerksamkeits- oder Wahrnehmungsproblem haben.
Ich würde ihn, einer/m KinderpsychiaterIn vorstellen um die Ursache herauszufinden.

Wir hatten das Problem auch. Beim Ältesten war es Unterforderung, bei den Jüngeren ADHS.

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War es schon früher so oder erst ab der 3. Klasse?

Wenn sein Verhalten neu ist: was hat sich verändert?

Ist er müde? Wie schläft er?
Ist er nachts wissentlich wach?
Schläft er GUT?

Gut heißt nicht automatisch viel, sondern gut heißt ausgewogen in den Schlafphasen.
Nicht gut wäre z.B.
- schnarchen (vergrößerte Mandeln)
- kommt nicht in den Tiefschlaf
- wacht häufig auf und findet nicht zurück in den Schlaf
- Schlafphasen passen nicht

Bei Müdigkeit können auch die Blutwerte nicht ok sein. Eisen, Diabetis, sonstiges.


Ein bockiges Kind bei den Hausaufgaben kann alles sein. Von keine Lust bis hin zu, da steckt was anderes dahinter.

Wie wirkt er sonst im Alltag?

Unkonzentriert, müde, blass?
Wehrt er sich aktiv gegen den Unterricht oder macht er "nur" nicht mit (abgelenkt, verträumt, geistig abwesend?)


Kommt er vom Stoff er gut mit?

Was sind die Ursachen?/Was ist die Ursache?

Falls es z.B. was mit den Blutwerten wäre, würde ein Internat ganz sicher nicht helfen.

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Leider zieht sich sein Verhalten durch seit Beginn der Schulzeit.

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Was dafür spricht, dass es da ein Problem gibt...

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Ihr beide seid in einer Spirale, die derzeit nur nach unten geht und da müßt ihr beide raus. Mit anderen Worten : Hol dir Hilfe von außen.

Bei uns haben sich mehrere Ergotherapeuten auf "Hausaufgabenverweigerer" spezialisiert. Forsche doch mal, ob es so eine Praxis auch in deiner Nähe gibt und mach für deinen Sohn einen Termin.

Auch du brauchst "Handwerkszeug", um mit der Verweigerungshaltung deines Kindes umzugehen, die solltest du da auch bekommen.

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Er hatte letzte Woche seinen ersten Ergotherapie Termin. Das habe ich also schon veranlasst.

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Hallo

mein Sohn ist in der 2 Klasse und die Schule erst ein paar Tage alt. Ich bin nervlich auch schon wieder so durch weil ich auch so einen Kandidat daheim sitzen habe der mehr hinschmiert als schön arbeitet. Er kann die Aufgaben schnell lösen aber er macht aus allem ein Drama und Endlosdiskussionen. Bei ihm wurde allerdings ADHS festgestellt. Aber das ist ein endloser Kampf. Ich habe keinen Rat aber du bist nicht alleine. Manchmal hilft auch ein wenig dieses wissen.
Was mir nur einfällt.... vielleicht mal Aufgaben zusammen mit einem Klassenkamerad machen lassen.

LG Hexe12-17

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Danke für deine aufmunternden Worte. Ich habe vorhin eine Nachricht auf dem AB unseres kinderpsychologen (er behandelt unseren ersten Sohn) hinterlassen und gesagt, dass wir einen Termin bei ihm brauchen. Ich hoffe das alles hilft uns irgendwie weiter.

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Gibt es etwas, für das er sonst brennt? Kann er sich sonst konzentrieren und Dinge zu Ende bringen?

Ist er bei Brettspielen z.B. pfiffig in Mathe? Liest er außerhalb von Leistungssituationen gut und vielleicht sogar gerne?

Ist er motorisch gut? Schreibt er flüssig und unverkrampft?

Sind die Augen ok und die Ohren (Sehschule und Pädaudiologe).

Wie würdest du sonst sein Naturell bezeichnen? Ruhig, lebhaft, zappelig.

Wir durchleben hier auch häufig das Hausaufgaben-Drama in 10 Akten und ich fühle mit dir.
Bei uns tippe ich auf die unglückliche Paarung von Langsamkeit in der Motorik und schneller Auffassungsgabe und dem Naturell, alles in seiner Sinnhaftigkeit erst Mal zu hinterfragen... #zitter