Was tun bei demonstratorischem Ausschluss von der Klassenfahrt?

Hey,

mein ältester Sohn ist in der sechsten Klasse. Er hat dort aber schwer mit Mobbing zu kämpfen. Vor circa einer Woche wurde bekanntgegeben das der gesamte Jahrgang (3 Klassen) eine Klassenfahrt nach Berlin machen wird. Ein Großteil der Klasse möchte aber nicht das mein Sohn mitfährt. Einfach weil sie ihn nicht dabei haben wollen. Jetzt hat mir sogar die Lehrerin nahegelegt, dass es besser wäre, wenn er nicht mitfahren würde. Ich war so verdutzt ich wusste echt nicht was ich sagen sollte. Ich habe mit meinem Sohn bereits darüber gesprochen, er will mitfahren.

Was würdet ihr mir raten?

Tina

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Ich glaube, für einen sinnvollen Rat, musst du die Hintergründe etwas genauer beschreiben. Da sind einerseits die mobbenden Mitschüler, eine Lehrerin die vor diesen einknickt und dein Sohn, der trotzdem mit will? Wie äußert sich denn das Mobbing? Was heißt ein "Großteil" will ihn nicht dabei haben? Hat er gute Freunde in der Klasse, die zu ihm halten? Haben schon vorher Gespräche mit der Lehrerin stattgefunden? Gab es Lösungsansätze (z.B. Klassenwechsel?

Wenn es jedenfalls so ist, dass dein Sohn sich gut behaupten kann und gute Freunde hat, dann würde ich ihn in der Entscheidung unterstützen mitzufahren. Ich kann mir sonst gar nicht vorstellen, warum er das gern möchte...

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Es gibt in seiner Klasse einen Jungen der sehr beliebt ist. Eben den Rudelsführer. Mein Sohn ist mit diesem aneinandergeraten und wurde von ihm mehrmals geschlagen. Es konnte aber durch ein Video zweifelsfrei bewiesen werden, das mein Sohn keine Schuld hatte. Der andere Junge bekam sogar einen Schulverweis. Dafür hat dieser Junge jetzt die Klasse, soweit es ihm möglich war gegen meinen Sohn aufgehetzt. Innerhalb der Klasse wird dieser Vorfall als Lapalie abgetan.

Ja, er hat auch gleichzeitig Freunde die zu ihm halten.

Mir ist es auch relativ suspekt, wieso er mitfahren möchte, aber er möchte unbedingt.

Gespräche gab es schon zu Hauf, habe aber zu nichts geführt.

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Die Stufenfahrt ist doch erstmal egal......vorrangig würde ich etwas gg. das Mobbing unternehmen!!! Was sind 5 Tage Fahrt gg. 4 volle Jahre Klassenverband? Mich wundert, dass es dir jetzt so um diese Fahrt geht......
VG

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Ich habe auch das Gefühl, die Gesamtsituation noch nicht richtig greifen zu können.
Ich kann mir das gar nicht vorstellen: EIn Kind, dass in der Klasse gemobbt wird und eine Lehrerin, der dazu nichts bessere einfällt, als zu sagen, dass das Kind dann bei der Klassenfahrt besser zuHause bleibt? Echt?

Das kann ich mirnur vorstellen, wenn das Mobbing so massiv ist, dass die Lehrerin da so hilflos ist und das Kind so leidet, dass diese Option eine ernsthafte Erwägung ist. Dann aberwiederum muss ganz dringend jetzt! (und ganz unabhängigvon der Klassenfahrt) massive Maßnahmen ergriffen werden, dass dein Sohn aus der Situation herauskommt und dann würde ich auch nicht verstehen, warum er trotzdem unbedingt mitfahren will?

Oder provoziert der andere Kinder ganz aktiv und die Lehrerin will ihn als Unruhestifter nicht dabeihaben? Wie begründet die Lehrerin denn ihren Ratschlag, das Kind zuHause zu lassen!?

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Ich finde es auch ganz schwierig da was zu raten!

Wenn er wirklich gemobbt wird, die Kinder ihn geschlossen nicht dabei haben möchten und die Lehrerin SO reagiert, musst du was unternehmen. Dein armes Kind! Dann läuft da gewaltig was schief! Der Schule würde ich bei dem Verhalten den Rücken zu drehen und mit aller Macht mein Kind da raus holen.

Allerdings finde ich es ungewöhnlich, wenn ein so massiv gemobbtes Kind dennoch mit auf die Klassenfahrt möchte - da fehlen doch irgendwie Infos.

Und auf der anderen Seite hatte meine Tochter einen Jungen in der Klasse, der massiv andere Kinder (nennen wir es mal nett) gezankt hat. Stifte in den Rücken gerammt waren noch nette Dinge. Den wollte auch niemand mit dabei haben, eben aufgrund diesen Verhaltens. Die Mutter des Jungen sag nicht, dass ihr Sohn der Böse war, und behauptete immer, er würde gemobbt und ausgeschlossen. Was gar nicht stimmte! Der wollte auch mit zur Klassenfahrt - und die Lehrer wünschten sich er bliebe zu Hause. Zum Schutz der anderen.

Wenn es wirklich so schlimm bei euch ist: hol dein Kind da raus!

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Oh jaaaa, mein Lehrerinnenleben ist noch sehr kurz, aber irgendwie werden die Störenfriede, laut Aussage der Eltern, alle gemobbt. Hab ich auch schon bei ganz eindeutigen Rudelführern gesehen, die von ihrer Clique angehimmelt wurden. Komisch, komisch!

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Dein Lehrerinnenleben muss wirklich sehr kurz sein, wenn du noch kein gemobbtes Kind erlebt hast.
Ich wäre vorsichtig mit solchen Aussagen. Gemobbte Kinder verhalten sich auch bloß so.

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Ganz ehrlich:
Dein Kind wird gemobbt in der Klasse und erträgt es irgendwie.
Die komplette Schule ignoriert das Mobbing im Schulgebäude und auf dem Schulhof.
Die mobbenden Kinder wollen ihr Opfer nicht bei der Klassenfahrt dabeihaben.
Die Lehrerin ermuntert dich, dein Kind zuhause zu lassen. Ist das dann nicht schon Bossing?

Ich denke, dein allergeringstes Problem ist die Klassenfahrt.
Dein Kind ist als Opfer voll gefangen. Es leidet und wird weiter leiden. Jeder dieser kleinen Gemeinheiten - schon diese „Anfrage“ ist weit unter der Gürtellinie - vernichtet sein Selbstbewusstsein mehr und mehr mit bleiben Folgen für seine Zukunft. Glaubst du ernsthaft, dass dein Kind als Erwachsener mal noch einen Menschen trauen kann? Jedes Mal wenn er eine Menschengruppe über etwas sprechen sieht, wird er glauben, sie lästern über ihn. Jeder Mensch, der ohne ihn lacht, lacht ihn aus...natürlich wird ihn das verändern. Tu jetzt etwas für sein Selbstbewusstsein. Es gibt entsprechende Gruppen.
Was die Schule angeht. Ich würde einen Brief an den Schulleiter schreiben und mich beschweren. Ich würde ihn um einen Gesprächstermin bitten - da sollte auch die Lehrerin dabei sein und du solltest UNBEDINGT jemanden zu deiner Verstärkung mitnehmen (wird dein Sohn psychologisch betreut bezgl. des Mobbings, dann wäre der Psychologe gut) - und eine Frist von 14 Tagen setzen.
Du solltest dich auf das Gespräch gut vorbereiten, Dir die Führung nie aus der Hand nehmen lassen und logisch vorgehen - niemals emotional. Deine „Verstärkung“ sollte Protokoll führen. Das Protokoll ist von allen zu unterschreiben. Jeder bekommt eine Kopie.

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Gespräche wurden viele geführt, haben aber nicht mal im Ansatz etwas gebracht.

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Wer war dabei? Wurde Protokoll geführt und dieses in die Akten gelegt? Wurde der Schulleiter involviert? Warst du beim Psychologen? Hast du das Jugenamt involviert?

Quatschen kann man viel. Rechts rein, links raus....
Da muss schon mal etwas mehr Druck aufgebaut werden. Schieß doch mal ganz quer und sprich über das Thema Schulbegleitung zum Schutz deines Kindes. Die meisten Lehrer wollen keinen „Kontrolleur“ in der Klasse haben.

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Die Mitschüler äußern offen gegenüber Erwachsenen, dass sie deinen Sohn nicht dabei haben wollen? Und die Lehrerin macht da mit? Im Ernst???

Da sehe ich nur zwei Möglichkeiten:
a) Dein Sohn zeigt massives Fehlverhalten, das diese Ablehnung rechtfertigt
oder
b) Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank und gehören mal ordentlich zurechtgestutzt.

Wenn das Sozialverhalten deines Sohnes okay ist, würde ich einfordern, dass hier seitens der Schule ein ganz klares und unmissverständliches Einschreiten stattfindet. Was hält die Lehrerin davon ab?
Suche das Gespräch!

Viele Grüße
Angel08

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Sofort ein Gespräch mit der Schule unter Beteiligung der Lehrerin und des Rektors.
Das geht so alles gar nicht.
Egal wer was gemacht hat. Hier müssen die Fakten auf den Tisch und ein Lösungsweg gefunden werden.

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Bitte was ist da los? Die Fahrt wäre jetzt echt zweitrangig, ich würde überlegen Schule zu wechseln. Das kann doch nicht angehen. Hatte einen ähnlichen Fall und mein Kind von der Schule genommen und in der anderen Schule war es viel besser. Wirklich super wurde es in der Oberstufe

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Du willst einen Rat? Schulwechsel aber zackig.

Wenn schon der Lehrer so Ideenlos da ran geht und ein Großteil der Klasse in das Mobbing involviert ist, wird dein Kind - egal was es oder ihr tut - immer auf verlorenem Posten kämpfen und es bei allem schwer haben. Ob er nun da bleibt oder mitfährt, sie werden auf ihn rumhacken. Er muss irgendwo hin wo er auf neutralem Boden sich etwas aufbauen kann ohne das schon alle eine Meinung zu ihm haben, die durch Formen psychischer oder körperlicher Gewalt immerwieder in einen Kreislauf mündet. Denn viele die eigentlich nichts gegen ihn haben, werden sich gegen ihn stellen, um nicht selber gemobbt zu werden. Da kommt man - wenn das schon so weit ist - nicht alleine heil raus. Also: Schulwechsel!