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Ich würde es dem Kind nicht sagen, selbst aber ein Auge darauf haben, in welchem Feld er besondere Vorlieben & Begabungen hat und ihm dahingehend Förderung anbieten. Du schreibst weiter unter, dass er Rätsel mag: evtl. mag er ja in einen Schach- oder Go-Klub gehen oder an Mathe-/MNT-Korrespondenzzirkeln bzw. speziellen Feriencamps teilnehmen. Sollten irgendwann soziale Probleme mit seinen Altersgenossen auftreten, weil er mit denen "nicht so gut kann", sollte auch dann über weitere Förderung nachgedacht werden, ebenso, wenn sich Langeweile in der Schule einstellt. Und frag hin & wieder mal nach, was Dein Sohn möchte, z.B. auf bestimmte Spezialschulen / Internate wechseln (Mathe, Sprache, Musik, Hochbegabung allgemein)? ...er merkt sicher selbst, dass er etwas anders ist, als viele seiner Mitschüler - dazu braucht er kein Label, aber Verständnis, Unterstützung & Förderung.

P.S.: Sei froh, dass er "nur" 138 hat - in diesem Range finden viele noch guten Ausgleich mit Freunden & in Förderungen & können sich im sozialen Umfeld zurechtfinden bzw. suchen sich bald entsprechende Umfelder. Hör auf ihn & unterstütze ihn, so gut du kannst!

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Ich habe 3 Kinder.

Der Große wurde Anfang der 2. Klasse getestet, da er in der Schule immer unaufmerksamer und schusseliger wurde und eine Freundin mich darauf gebracht hat, dass er doch in diese Richtung gehen könnte. Deren Sohn wurde ebenfalls getestet und sie sah sehr viele Parallelen.

Als ich das Testergebnis erfuhr, bin ich auch erstmal aus allen Wolken gefallen. Das er nicht dumm ist, wusste ich, aber dass er fast die 130 knackt, hätte ich nicht gedacht. Ihn hat die Verarbeitungsgeschwindigkeit und das Arbeitsgedächtnis, die nur durchschnittlich waren, "heruntergezogen". Er ist aber im sprachlichen und logischen Teil teilweise weit über 130 gelandet.

Bei ihm ist eigentlich auch nichts wirklich auffällig gewesen, außer dass er endlos Fragen gestellt hat, sich sehr für Naturwissenschaften interessiert hat und da auch ein riesiges Wissen hatte. Er hat auch schon sehr früh gut gesprochen mit einem sehr großen, teilweise gewählten Wortschatz.

Er konnte weder vor der Schule lesen, schreiben noch besonders gut rechnen. Das Lesen ging dann aber ganz fix - er hat generell eine schnelle Auffassungsgabe.

In der 3.Klasse interessierte er sich dann für Teilchenphysik und hat darüber alles wissen wollen - da ist er schon aufgefallen, aber ansonsten lief die Grundschule unauffällig. Er war auch kein reiner Einserschüler.

Er hat jetzt gerade die 6.Klasse im Gymnasium beendet und auch da ist er kein Überflieger. Er macht nicht übermäßig viel für die Schule, so dass hauptsächlich 2en auf dem Zeugnis stehen, was natürlich absolut in Ordnung ist.

Seine Zwillingsgeschwister wurden auf Anraten der Teststelle dann auch in der 2. Klasse getestet. Sie sind "nur" überdurchschnittlich begabt, dafür haben sie komischerweise mehr "Auffälligkeiten".

Töchterchen hat mit 5 Jahren angefangen zu lesen, so dass sie zur Einschulung fliesend las und mit einem 300-Seiten-Roman in der Pause saß und las. Sie verstand auch Ironie schon extrem früh.

Ihr Bruder hatte es eher mit Rechnen und verblüffte mich mit 6 Jahren (da war er noch im Kindergarten), wie er an der Kasse 2 Geldbeträge wie z.B. 6,76 und 5,48 addierte. Keine Ahnung, woher er das konnte. Er war auch der Typ, der sich in ein Thema richtig "reinfressen" konnte. Es gab da so Phasen, da war das Thema Weltraum und Titanic ganz gorß. Da kannte er nichts Anderes und war dann auch der absolute Experte. Jetzt ist es Minecraft, wo sich reinvertieft und alles dazu verschlingt.

Ansonsten haben auch sie eine schnelle Auffassungsgabe und lieben Brettspiele, vor allem für Ältere. So schnell, wie die die Spielregeln durchblicken, bin ich irgendwie nicht #schmoll .

Schulisch laufen sie im oberen Drittel der Klasse mit, fallen aber nicht wirklich auf.

Zur 2.Frage - der Große weiß es inzwischen und den Kleinen haben wir es auch so bisschen vermittelt. Für sie spielt das aber nicht wirklich eine Rolle und sie gehen damit auch nicht hausieren.

Mich hat das Ergebnis irgendwie entspannter gemacht. Okay, manchmal denke ich mir insgeheim:"Mensch, so klug und so schusselig", aber ich vertraue einfach darauf, dass sie ihren Weg schon gehen werden.

Das Rüstzeug dafür ist da und wir müssen nun nur schauen, dass wir die richtigen Werte vermitteln und helfen, dass man eben doch auch ab und zu mal üben muss. Das klappt nämlich noch nicht immer so dolle.

Wir werden auch sehen, wie es so durch die Pubertät geht und was die Zukunft so bringt. Der Große hat jedenfalls aktuell den Plan, Biophysik zu studieren, da er beide Fächer mag ;-).

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Hallo Alva,

bei meiner Tochter wurde da auch im Rahmen einer Diagnostik festgestellt. Sie ist im Bereich logischen Denken extrem im oberen Bereich.

Auch sie liest, aber nicht durchgehend. Sie schaut gerne mal Trickfilme und am allerbliebsten so Filme wie Harry Potter, Twilight etc...
Sie hat jetzt im ersten Jahr auf dem Gym eine Notendurchschnitt von 1,8. ABER sie tut
sich in Deutsch und vor allem Englisch echt schwer, hat in Mathe Physik, Chemie, Erdkunde ohne mit der Wimper zu zucken eine 1.
Wir haben es damals für uns behalten und die eigentliche Diagnose nur in der Schule thematisiert.
Sozial merkt man schon das sie etwas anders ist, ernster und konzentrierter. Da eckt sie manchmal an, Youtube, Tik Tok etc.. interessiert sie nicht wirklich. Leider ist das oft heute top Thema in der Schule.

Und ja sie weiß es aber kann mit der Bedeutung nichts anfangen
Viele Grüße

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Die Frage, die ich mir stelle:

Wenn das Kind völlig unauffällig ist, wieso wird dann eine Diagnostik gemacht?

Für mich gibt es zwei Möglichkeiten:

1) Das Kind hat eben doch ein Problem, das möglicherweise im Zusammenhang mit der HB steht. Dann solltet ihr daran gemeinsam arbeiten.

2) Das Kind hat keinerlei (ernstzunehmende) Probleme. Dann lasst das Kind in Ruhe! Stellt jegliches Bohei ein!

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Ich bin auch hochbegabt mit einem IQ von 139 und lese am Freitag Abend bei Urbia statt Fachbücher zu lesen. Auch schlaue Menschen mögen Comics. In der Schule hatte ich auch nicht NUR Einser.
Gib deinem Kind die Möglichkeit sich nach seinen Interessen auszuleben und unterstützte ihn, dann wird er sein Potential nutzen ;-)

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Meine Tochter hat eine Hochbegabung in Mathematik. Ich dachte es mir schon im Kindergarten und VS Alter, da wurde ich als „übereifrige“ Mutter abgestempelt. Dann in der Unterstufe, die Überraschung: Hochbegabung in Mathematik. Sprachlich gut -aber nicht Hochbegabt. Na da hab ich doof aus der Wäsche geschaut. Hatte dann ein längeres Gespräch mit der Psychologin - die meinte, das wurde damals sicher nicht angeschaut.
Alles Gute
Achja: heute studiert sie Mathematik und Geschichte 😂