Einschulung mit 7,5Jahren mögl? Entwicklungsverzögerung

Hallo.
Unsere große Tochter ist im April 2014 geboren. Theoretisch müsste sie nächstes Jahr eingeschult werden. Wir wohnen in Brandenburg.

Sie ist Entwicklungsverzögert in allen Bereichen um ca 6-9 Monate, sie macht kontinuierliche Fortschritte aber eben langsamer als andere Kinder. Wir haben 2x wöchentlich Frühförderung, 1x Logopädie pro Woche
.hatten bisher Physiotherapie und wechseln demnächst zur Ergotherapie. Wir werden vom SPZ betreut. Die Diagnostik läuft noch. Organisch konnte bisher vieles ausgeschlossen werden inkl Kopf MRT, Stoffwechselerkrankungen usw. Sie hat eine Wahrnehmungsstörung. Das steht fest.

Wir wohnen in einem Dorf. 300m Schulweg zum Kindergarten mit anliegender Grundschule. Das war einer der Hauptgründe damals dass wir hierher gezogen sind . Sie kennt den Weg, kennt alle Erzieher, ihre Bezugserzieherin begleitet sie bis zum Ende der Hort-Zeit. Sie kennt die Kinder dort. Auch wenn sie 1 Jahr zurückgestellt werden würde- die Kita hatein halboffenes Konzept . Sie ist dort sozial eingebunden, trotz ihrer Probleme.

So nun das Problem: bisher bin ich fest davon ausgegangen dass wir sie 1 Jahr zurückstellen können. Dann hätte sie noch 2,5 Jahre Therapie und Zeit aufzuschließen. Ich denke dann würde sie den Schulstart schaffen. Nächstes Jahr schon- völlig unmöglich. Kann man ein Aprilkind überhaupt zurückstellen lassen bei triftigen Gründen? Hilfe vom SPZ, Kinderärztin, Erziehern bekommen wir sicher. Nur habe ich jetzt panische Angst dass das garnicht geht und sie auf die Förderschule muss (15min entfernt, fremde Umgebung usw)

LG Caroblu

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Hallo!

Meine Tochter war körperlich mit 6 auch noch nicht soweit. Suchlauf der sozialen Ebene.

Wir waren beim SPZ und zweimal zur Schuleingangsuntwrsuchung.

Es wurden zwei verschiedene IQ Tests gemacht. Einmal beim SPZ und einmal auf einer Förderschule.
Sie war im ganz normalen Bereich,so daß und eine Rückstellung empfohlen wurde.

Nach Rücksprache mit Kigaerzieher und Schuldirektorin, stellten wir den Antrag auf Rückstellung.

Unsere Tochter wurde dann mit 7 Jahre und 4 Monaten eingeschult. Und bisher läuft es super.

Es ist gar nicht so einfach auf eine Förderschule zu kommen wie viele sagen. Wir waren bei 3 Stück insgesamt und überall waren viele Gespräche,Gutachten,Tests,Probeunterricht vorab.

Wenn ein Kind geistig fit ist aber noch Baustellen hat,würde ich sagen zurückstellen und mit 7,5 Einschulung. Ist gar nicht so selten.

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Ich dahke dir von Herzen! Ich denke eben auch dass sie nicht auf die Förderschule gehört. Sie braucht das 1 Jahr einfach noch und sollte dann auf dem Stand wie die anderen sein...

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Wichtig ist das ihr es Schaft den entsprechenden Schulleiter ins Boot zu holen. Die haben zusammen mit den Schulamt das letzte Wort.
Je nach Bundesland auch Gesundheitsamt (die hatten bei uns das letzte Wort)

Aber wie ich das lese,stehen Ärzte und Erzieher hinter euch,was schon mal gut ist.

Erkundigt euch Rechtzeitig. Mach dich über Abläufe kundig. (ruhig jetzt schon,die Mühlen von Ämter mahlen bekanntlich sehr langsam).

Hinzu kommt das Förderschule nicht gleich Förderschule ist und jede einen anderen Schwerpunkt hat. Deswegen kann es passieren,das wenn Kimd auf eine kommt, diese ne gute Stunde weg liegt (wäre bei uns der Fall gewesen ) .

Deswegen,jetzt kümmern, ruhig schon Anträge geben lassen,alle ärztlichen Sachen in Kopie bereithalten und zusammen suchen . (Uns fehlte zbsp. Ein Arztbericht,wir mussten 5 Monate warten bis wir den endlich hatte )

Schreib dir deine Fragen und Sorgen ruhig auf und warum du zurück stellen möchtest. So hast du alles immer präsent.

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Was spricht gegen die Förderschule?

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Hallo.
Wie im letzten Absatz gesagt. Alles fremd, "langer" Schulweg mit Bus statt 300m zu Fuß in vertrauter Umgebung. Hier kennt sie alles..Alle Leute, den Weg zur Schule, zur Turnhalle etc.

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Das ist meines Erachtens kein Grund einen Schüler erst mit 7,5 Jahren einzuschulen.

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Bei uns wäre sie auch ein Fall für die Förderschule. Zurückstellen würde sie wohl keiner, aber vielleicht ist das bei euch ja anders.

Förderschule ist eigentlich eine gute Sache, dort sind die Klassen klein, die Kinder lernen gut betreut in ihrem Tempo und irgendwann im Laufe der Grundschule wechseln sie auf die reguläre Schule (wobei sie meist ein Jahr verlieren) und ab da läuft alles ganz normal.

Der Vorteil in der Förderschule ist einfach, dass die Kinder dort eben gefördert und gezielt auf die Schule vorbereitet werden. Im Kindergarten sitzen sie ein weiteres Jahr ab und die gesamte Förderung muss zusätzlich am Nachmittag erfolgen.

Was soll so sschlimm an fremder Umgebung und 15 Min Fahrt sein?

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Hallo!

Ich kann leider nicht von Brandenburg sprechen, wir wohnen in Hessen. Bei uns werden eigentlich alle Kinder, die in irgendwelchen Bereichen Defizite haben, problemlos zurückgestellt. Bei der Tochter einer Freundin war eigentlich schon lange klar, dass sie auf die Förderschule gehen wird - sie spricht bis jetzt (wird im Mai 8) nur ganz wenige Wörter (Mama, Papa, Ja, Nein) und auch motorisch hat sie deutliche Defizite. Trotzdem wurde sie zurückgestellt und besucht jetzt die erste Klasse einer Förderschule. Und unser Sohn (1. Klasse) hat ein Inklusionskind in der Klasse, das auch bereits 8 ist.
Aber wie gesagt: Das ist Hessen und nicht Brandenburg. An Deiner Stelle würde ich einfach einmal die Erzieherinnen im Kindergarten und ggf. auch die Therapeuten ansprechen, die werden dir am ehesten sagen können, ob eine Rückstellung möglich wäre.

LG

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Hallo,

wir wohnen in NRW.
Hier ist es sehr schwierig, Kinder zurück stellen zu lassen.

Aber es werden Kinder zurück gestellt, wo absehbar ist, dass sich ihre Defizite innerhalb des einen Jahres bessern.
Wenn das bei Euch so ist, hättet Ihr sogar hier Chancen, das Kind zurück stellen zu lassen.
Von daher denke ich, dass das in Bundesländern, wo das etwas lockerer gesehen wird, auf jeden Fall klappen sollte.

Bei der Förderschule wäre die Frage, ob die überhaupt passt. Förderschule ist ja nicht gleich Förderschule.
Außerdem haben wir in Deutschland Inklusion.
Mit dem Argument werden hier nämlich fast alle Kinder, wie geplant, eingeschult. Das Argument lässt sich aber auch für Euch Eltern nutzen. ;-)
Die 15 Minuten Fahrt fände ich allerdings nicht so tragisch.
Zur Förderschule gibt es hier VW-Busse als Schulbusse. Da fahren immer die gleichen wenigen Kinder mit, und der Busfahrer ist immer gleich. Daran würde sich Deine Tochter vermutlich schnell gewöhnen.

LG

Heike

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Hallo,
ich komme aus Hessen und kann dir daher bundeslandspezifische Fragen nicht beantworten. Meinen Ältesten habe ich ein Jahr zurückstellen lassen (Maikind). Das war der Vorschlag der Amtsärztin. Er hatte damals nur die Diagnose einer Sprachentwicklungsstörung. Er musste in die Vorschule (im Kiga darf man hier nicht bleiben) und hat dort in dem einen Jahr gute Fortschritte gemacht.
Mein Jüngster hatte bei Einschulung eine globale Entwicklungsverzögerung und war auf dem Stand eines bestenfalls 3-jährigen Kindes ohne Lautsprachentwicklung. Wir haben ihn nicht zurückstellen lassen.
Es ist falsch anzunehmen, dass Kinder mit grundlegenden Problemen solche Rückstände einfach mal in einem zusätzlichen Kigajahr aufholen (oder teilweise aufholen) und dann ab der ersten Klasse problemlos oder wenigstens besser mithalten können. Wenn dein Kind irgendein „Ereignis“ hatte, was sie kurzzeitig in der Entwicklung gestoppt hat, wo die Entwicklung nun aber normal weitergeht, dann könnte man darüber nachdenken und die Entwicklung ggf. fördern mit Therapien. Aber ein Kind, welches von sich aus Lernschwierigkeiten hat, wird irgendwann in seiner Schullaufbahn nicht mehr weiter mitkommen. Klar, das erste halbe Jahr wird sie vielleicht noch schaffen, da kommt ohnehin kaum Schulstoff dran und alles ist viel Eingewöhnung, aber danach? Dein Kind braucht in wahrscheinlich jedem Fach deutlich mehr Zeit als alle anderen Kinder, um den Stoff zu begreifen. Das kann man vielleicht anfangs zu Hause noch auffangen, aber nicht ewig. Sie wird die Schule hassen.
Du hast jetzt 4 Therapien wöchentlich für sie und trotzdem hat sie diese Verzögerung und lt. deiner Aussage nimmt diese sogar noch zu...ein gesundes Kind hätte hier jeden Rückstand längst aufgeholt. Bitte mach dir das bewusst. Es reicht nicht, dein Kind auf normalen Stand zu bringen bis zur Einschulung - du musst dein Kind auch nach der Einschulung auf dem normalen Stand halten + sämtliches Schulzeug mit ihr lernen.

Nun aber ein anderer Punkt. Ich verstehe nicht, warum du solche Panik vor der Förderschule hast. DU HAST DIE WAHL! Das Schulamt zwingt dich doch nicht zur Förderschule. Meine Kinder haben nie eine Förderschule besucht (ok, abgesehen die Vorklasse beim Ältesten). Der Kleine wurde mit Förderbedarf Geistige Entwicklung inklusiv beschult und hatte seit seiner 1. Klasse eine Schulbegleitung an seiner Seite. Heute besucht er die 5. Klasse - das klappt super. Mittlerweile spricht er übrigens auch. Rede doch einfach offen mit eurer zuständigen Schule vor Ort. Wenn die sich die Beschulung zutrauen, dann ist doch alles ok. Ich kenne keinen einzigen Fall, wo das Schulamt abgelehnt hat, wenn Eltern, Lehrer und Schule sich einig waren.

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Hallo Caroblu,

warum sollte es nicht gehen ? Ich weiß von einem Bekannten, dessen Sohn ist im Mai geboren und wurde ein Jahr zurückgestellt. Auf Empfehlung der Erzieher und der Schulärztin hin - er wird nun 6 Jahre im Mai und wird erst mal eine Vorschule besuchen (Hessen).

Ich finde es macht schon viel aus, wenn die Kinder etwas mehr Zeit bekommen. Ich habe Zwillinge. Mein Sohn ist auch in seiner Entwicklung weit hinter seiner Schwester (und hat ADHS). Ihm hätte es gut getan. Inzwischen hat er aber auch gut aufgeholt, aber wir haben sehr viel dafür unternommen (Ergotherapie, Motopädie, Schreibtraining...usw. Er hatte es sehr schwer dadurch und wir auch ordentlich "Arbeit".

Eine Förderschule wäre auch für uns nicht in Frage gekommen, weil er doch immer wieder die Vergleiche mit seiner Zwillingsschwester zog und sich dadurch minderwertig fühlte. Nun hat er die Zusage eines privaten Gymnasiums bekommen und allein diese "Motivation" führte dazu, dass er teilweise bessere Noten hat, als seine Schwester (Notendurchschnitt Zeugnis 1,1).

Vor der Einschulung hätte ich das niemals für möglich gehalten. Bleibt bei eurem Plan ! Viel Glück.

Betty

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Hallo

der Sohn meiner Kollegin wird dieses Jahr mit 7,5 Jahren eingeschult. Er hat Ende März Geburtstag. Allerdings ist er seit September in einer Vorschulklasse. solange hat der Kindergarten ihn nicht behalten können. Aber diese Klasse aus viel Spiel, Spass und lernen tut ihm sehr gut. Denke das kommt darauf an wo du lebst und wie die Schule das mitmacht. Mein Sohn wurde im letzten Jahr mit 7 eingeshult. Vorher total unmöglich . Auch jetzt hatte er noch 6 Monate lang startschwierigkeiten welche sich anscheinend nun auflösen.

LG Hexe12-17

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Wenn alle mitziehen und es wirklich notwendig ist, geht das zurückstellen.

Zur Förderschule; ich händel das als Erzieherin so: bin ich davon überzeugt, dass das Kind von diesem Jahr bei mir profitieren kann, behalte ich es.
Wenn ich bei mir im Kiga das Kind aber nicht mehr richtig fördern könnte, müsste eine andere Lösung her.
Was sagt der Kiga dazu?