Meine Tochter, ihre Freundin und deren Mutter

Hallo zusammen,

ich würde gerne mal ein paar Meinungen hören...

Meine Tochter (9) ist in der 3. Klasse. In der Klasse sind insgesamt nur vier Mädchen. Eine davon ist meine Tochter, zwei davon sind schon immer allerbeste Freundinnen und die vierte kennt meine Tochter zwar schon aus dem Kindergarten, hatten dort aber nicht viel miteinander zu tun. Sie sind durch die etwas unglückliche Situation aber "gezwungenermaßen" in den letzten Jahren zu besten Freundinnen geworden. Das Schöne ist, das meine Tochter sich inzwischen mit allen drei Mädchen sehr gut versteht, hat sich mit jeder von ihnen auch schon zum Spielen getroffen und eigentlich ist auch das ganze Klassenklima gut (soweit ich das beurteilen kann). Die vier Mädels haben ihre Jungs im Griff ;-)
Das eine Problem ist, dass die "beste" Freundin von meiner Tochter immer wieder (seit der 1. Klasse) damit anfängt, dass sie sich ausgeschlossen fühlt und keine Freunde hat und niemand sie mag. Sie spricht das auch bei allen an, die Lehrerinnen (1. und 2. Klasse und jetzt auch in der 3. Klasse) sprechen auch mit dem Mädchen und den anderen Kinder darüber, jeder versucht irgendwie, ihr zu zeigen, dass das nicht so ist. Meine Tochter natürlich am allermeisten, sie sagt ihr, dass sie ihre Freundin ist, spielt mit ihr in den Pausen usw. Von meiner Tochter habe ich jetzt zwar auch schon gehört, dass die anderen beiden Mädels schon ab und zu solche Aktionen bringen, dass sie weggehen, wenn die andere dazu kommt und schon ab und an gesagt haben, sie dürfte nicht mitspielen. Aber das ist doch irgendwie auch normal und meine Tochter sagt zumindest, dass sie dann trotzdem mit ihr spielt oder auch mal mit ihr zusammen dann weggeht. Trotzdem bekommt sie von dem Mädchen immer wieder vorgeworfen, sie wäre ja auch nicht ihre Freundin und sie mag sie auch nicht.
Im Großen und Ganzen finde ich toll, wie meine Tochter damit umgeht. Sie hält zu ihrer Freundin, auch wenn die anderen sie mal ausschließen, lässt sich aber auch nicht "verbieten", mit den anderen zwei zu spielen und sich mit denen gut zu verstehen. Bis dahin würde ich das ganze als eher harmlos abtun, da ich auch weiß, dass besagte Freundin gerne mal die Dramaqueen spielt.

Jetzt hat mir meine Tochter aber auch schon etwas anderes erzählt: Diese Freundin hätte jetzt schon mehrere Gespräche mit der Lehrerin und wohl auch einer anderen Frau gehabt, weil sie zuhause so große Probleme mit ihrer Mutter hätte. Die würde sie immer nur anschreien...
Wir kennen die Eltern des Mädchens recht gut, wir waren schon als Familien zusammen unterwegs, waren dort auf dem Geburtstag eingeladen, sitzen bei Schulfesten usw. zusammen. Ja, die Mutter ist etwas speziell. Und ja, man merkt, dass das Mädchen ein innigeres Verhältnis zum Vater als zur Mutter hat. Sie ist Einzelkind, ist unter der Woche in der Ganztagsbetreuung und mehrmals anschließend noch bei Hobbies. Getroffen wird sich auch eher bei uns als bei ihr zuhause. Aber das ist ja jetzt alles noch nicht wirklich schlimm. Ihre Mutter ist sogar mit mir zusammen Elternbeirat...
Die Mutter hat mir schon öfters gesagt, dass ihre Tochter zuhause so gut wie nichts erzählt. Man müsste ihr alles aus der Nase ziehen.

Jetzt frage ich mich: Sollte ich sie darauf ansprechen, dass ihre Tochter in der Schule schon mehrere Gespräche wegen ihr hatte?? #zitter Im Prinzip geht mich das ja nichts an. Andererseits ist es doch schon bedenklich, wenn die Tochter soweit gehen würde und mit der Lehrerin und auch einer anderen "Vertrauensperson" sag ich jetzt mal (habe das heute zum ersten Mal von meiner Tochter gehört, dass es sowas an der Schule gibt) über ihr "schlimmes Zuhause" redet, wenn da nichts dahinter steckt...
Ich würde die anderen Eltern jetzt nicht direkt als Freunde bezeichnen, aber wir verstehen uns schon gut und irgendwie fühle ich mich da jetzt ein bisschen unwohl, dass ich sowas weiß und die vielleicht keine Ahnung haben, was ihre Tochter da so alles erzählt!

Jetzt ist es echt lange geworden, wer es bis hierher geschafft hat und einen Rat für mich hat: Dankeschön!

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Ich finde, du stresst dich ganz schön in Dinge hinein, welche dich nichts angehen.

Deine 9jährige Tochter meint mitbekommen zu haben....

Das wäre mir viel zu dünn, um Pferde scheu zu machen. Weder du, noch deine Tochter waren bei diesen Gesprächen dabei, falls diese überhaupt so stattgefunden haben.

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Dabei war ich nicht, ich habe aber mal gesehen, wie die Freundin bei der Lehrerin am Pult saß, nach Unterrichtsende. Klar, da kann alles mögliche geredet werden, aber meine Tochter bekommt das ja alles mit, ist zum Teil bei den Gesprächen dabei (wenn es um die Freundinnen geht) und bekommt es auch von ihrer Freundin selber so erzählt...

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Du weißt ja nicht, ob die Lehrerin sogar schon ein Gespräch mit ihr hatte und die Mutter der Freundin mit keinem darüber sprechen möchte.

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Ich würde gar nichts sagen. Die Freundin hat sich der Lehrerin und einer anderen Person "anvertraut". Überlass es ihnen, mit der Mutter zu sprechen. Von den Gesprächen weißt du nur über deine Tochter. Was genau besprochen wurde, weißt du nicht. Du meinst es nur gut, aber ich finde, es geht dich nichts an.

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Ich würde mich auch nicht einmischen. Die Lehrerin wird bestimmt mit der Mutter das Gespräch suchen, wenn dies erforderlich ist und dann kann die Mutter dazu Stellung beziehen.

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Was macht dich so sicher dass nichts dahinter steckt?

Ganz sicher würde ich das nicht weiter erzählen. Das Mädchen scheint sich Hilfe geholt zu haben evt ohne das Wissen der Mutter. Vielleicht ist das in der Situation auch besser so. Wenn Lehrerin und evt hoffentlich die Schulpsychologin mit im Boot sind ist das Kind in guten Händen und du solltest das nicht kaputt machen in dem du hinten rum mit der Mutter sprichst. Wer weiß wie viel Mut es das Mädchen gekostet hat. Und die Lehrerin wird das hoffentlich selber prüfen was daran wahr ist. Und warum sollte das Mädchen solche Lügen auftischen?

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"Jetzt frage ich mich: Sollte ich sie darauf ansprechen, dass ihre Tochter in der Schule schon mehrere Gespräche wegen ihr hatte??  Im Prinzip geht mich das ja nichts an."

Richtig, es geht dich nichts an und es ist anderweitig ein Stein ins Rollen gebracht worden. Du bist da kein Insider und solltest auch nicht so tun, als wärst du (als Mutter oder Elternvertreterin) da in irgendeiner Weise involviert.

VG

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Wenn das Mädchen nicht mit Hinz und Kunz sondern mit Lehrern und sogar dafür ausgebildeten VertrauensPersonen an der Schule spricht, dann wissen die auch, dass es Kinder gibt, die viel erzählen, wenn der Tag lang ist.
Es ist die Aufgabe der Lehrerin, herauszuhören, was das Mädchen für ein Problem hat.
a) wird das ganz sicher nicht besser, wenn sich da noch mehr Menschen einmischen. Die Kinder können sich den Lehrern in der Schule nur anvertrauen, wenn das eben nicht gleich der Mutter (über die sie da redet!) zugetragen wird. Sonst könnte sie gleich mit ihrer Mutter reden...
Sag deiner Tochter, sie soll nicht so genau hinhören, wenn andere Leute offenbar vertrauliche Gespräche führen.
b) selbst wenn alles ganz anders ist: das Mädchen führt da Gespräche, also hat sie offenbar ein Problem. Das sollte man akzeptieren und froh sein, dass sie eine Anlaufstelle gefunden hat. Traut ihren Gesprächspartnern ruhig zu, dass die nicht bei jedem Jammern ("meine Mutter ist soooo doof") gleich das Jugendamt vorbeischicken. Wenn sie nicht gerade mit der jüngsten Referendarin redet, führen die Lehrer auch nicht zum ersten Mal ein Vertrauensgespräch, haben Erfahrung, können das ( v.a. wenn sie das Mädchen kennen) einordnen und wissen, wie sie weiter vorgehen.

Also: bleibt cool und nimm dem Mädel bloß nicht den Glauben daran, dass sie mit ihren Lehrern reden kann, ohne dass Mama gleich alles erfährt!

LG!

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Der Mutter stecken dass das Mädl sich Hilfe holt? Damit machst du nur das Vertrauen des Kindes in die Gesellschaft zunichte.

Das Mädl hat sich vertrauensvoll jemanden zum Reden organisiert. Was wann und wie geschieht, obliegt den Vertrauenspersonen des Kindes. Du solltest dich da raushalten.

Auch macht es mit den Anschein, als sollte die komplette Vorgeschichte die du erzählst, darauf abzielen, dass das Mädl übertreibt und ihr nicht so viel Glauben zu schenken sei (=> Dramaqueen). Das ist deine persönliche Meinung und das sollte sie auch bleiben.

Abgesehen davon tust du dir mit Einmischung keinen Gefallen, am Ende bist nämlich Du der Buhmann.

LG

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Es wird in der Familie schon was schieflaufen, schon allein, weil das Mädchen stets das Gefühl hat, dass es niemand möge. Irgendwas stimmt mit ihrem Selbstvertrauen nicht 6nd das liegt mit Sicherheit an der Ursprugsfamilie.

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Nicht alle Probleme liegen immer an der Familie.

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Bei einem 9-jährigen meistens schon!

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Ich denke dein Problem liegt bereits in der Wertung der Situation. Und ich glaube dass dich folgende Fragen für dich weiter bringen werden.

Frag dich warum du glaubst, dass du beurteilen kannst was hinter verschlossener Tür bei dieser Familie abgeht.

Und weshalb ist es für dich so wichtig, dass die Probleme des Mädchens, die du ja sogar selber benannt hast, nicht an deren Mutter liegen können? Was hast du davon, diese Mutter auf Kosten des Kindes zu schützen?

Und zur Situation, selbstverständlich hast du der Frau nichts zu sagen.