Bin enttäuscht von Eltern aus der Klasse meines Sohnes

Hallo an alle#winke,
muss mir gerade mal Luft machen. Ich weiss nicht, ob ich traurig oder wütend sein soll. Ich bin einfach enttäuscht. Im Kindergarten war unser Sohn (bald 8) immer sehr beliebt und hat sich viel verabredet mit seinen Freunden. Er wird von ihnen auch heute noch zum Geburtstag eingeladen. Leider gehen diese alle auf eine andere Grundschule. Wir haben uns für eine Grundschule im Nachbardorf per Gestattungsantrag entschieden (wir wohnen genau in der Mitte zwischen 2 Grundschulen), wo er noch keinen kannte und sich auch nach der Schule nicht aufhält. Ich muss ihn täglich fahren. Die Schule ist toll, kleine Klassen etc.
Er hat während der Schule und Pause keine Probleme mit seinen Mitschülern oder Mitschülerinnen. Sie spielen zusammen, sogar die Mädchen spielen Fangen etc. mit ihm wie die Klassenlehrerin mir berichtet. Er ist eher ein wildes Kind und in der Klasse sind viele ruhige Kinder. Im ersten Schuljahr haben wir alle Jungs zum Geburtstag eingeladen, alle sind gekommen, aber nur ein Junge, sein bester Freund, hat ihn zurückeingeladen. Er bekommt nie Einladungen zum Spielen, zu uns kommen die Jungs manchmal, wenn es bei mir passt, ich bin auch berufstätig, aber es kommt nichts zurück. Jetzt hat mir die Lehrerin erzählt, dass die Mitschüler schon öfters fragen, ob sie mit Bennet spielen können, aber die Mütter würden "nein" sagen. Seit letztem Jahr kam jetzt auch sein bester Freund nicht mehr zu uns, obwohl er mich in der Schule ständig fragt, ob er mit unserem Sohn spielen darf. Dauernd hatte er keine Zeit und die Mutter hatte immer wieder Ausreden. Jetzt habe ich sie einfach direkt angesprochen und sie hat mir per Whats-app erklärt, dass sie den Kontakt meiden, da sich die beiden sehr ähnlich seien und dadurch "beim schlechten Verhalten gegenseitig hochschaukeln" ...#klatsch Das ist doch eine Frechheit.
Leider habe ich zu den anderen Müttern keinen Kontakt, die Chemie stimmt einfach nicht, das hatten wir in keiner Klasse oder Kindergartengruppe bislang. Es geht mir nur um meinen kleinen Jungen, der jetzt gar keinen mehr hat, den er zum Geburtstag einladen kann, ausser die alten Kindergartenfreunde und seine Geschwister. Was würdet ihr machen? Es so hinnehmen?#gruebel
Vielen Dank schonmal vorab fürs Lesen #danke
Silky

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Ich persönlich hätte schon gar nicht die andere GS gewählt! Dazu kommt ja auch noch die Entfernung....da muss man ja immer per Mamataxi zu den Verabredungen kutschiert werden.
Gut, ist jetzt nicht zu ändern. Vielleicht hilft ein Schulwechsel?
Meine Jungs haben ihre Freunde hier im Ort oder im Nachbarort (die Großen) wo sie aber mit dem Rad hinfahren können.

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Dir bleibt doch nichts anderes übrig, als es hinzunehmen. Oder sie Kinder zu euch einladen,...

Ich kenne viele Eltern, die ungern Kinderbesuch haben. Meine drei haben fast ständig Besuch, eben hier bei uns, weil es andern zu viel ist. Dann ist das eben so. Mich stört das nicht, und meine Kinder auch nicht. Muss denn immer eine Gegeneinladung erfolgen?

Und sind wir mal ehrlich, die Kinder fragen doch alle täglich wenn sie einen sehen, ob man Zeit hat - ohne zu wissen, dass sie selbst vielleicht gar nicht können, warum auch immer.

Einladen kann er die Kinder doch trotzdem zu Geburtstagen. Das hat doch nichts mit Verabredungen zu tun.

Wenn die andere Mutter das so sieht, dann kannst du da gar nichts gegen tun. Ist ja durchaus möglich, wenn dein Sohn so wild ist, dass er sich dort daneben benimmt? Auf solche Besucherkinder hab ich auch keine große Lust (nur torpediere ich den Kontakt nicht).

Du kannst keinen zwingen.

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"dass sie den Kontakt meiden, da sich die beiden sehr ähnlich seien und dadurch "beim schlechten Verhalten gegenseitig hochschaukeln" ... Das ist doch eine Frechheit."

Warum Frechheit? Sie war nur ehrlich und ich finde ihre Erklärung plausibel! Hätte ich einen Rabauken, würde ich ihm auch vorschlagen, sich lieber mit x und y (ruhige, ausgeglichene Kinder) statt mit z (wilder Kerl) zu verabreden. 2, die mir die Bude hier auseinandernehmen, möchte ich nicht zuhause haben, auf dem Spielplatz wäre das jedoch okay. Mein Sohn ist ein ruhiger, entspannter Typ und hat 1 sehr wilden, lauten Karacho-Kumpel. Der war 1 x hier, hat mir das neu renovierte Zimmer quasi auseinandergenommen, seitdem dürfen die 2 gerne im Garten oder auf dem Spielplatz spielen, aber ins Haus kommt mir der Junge nicht mehr.
Zu eurem Fall: Hast du das Gefühl, dein Sohn leidet? Oder reichen ihm Kontakte aus der anderen Schule? Was sagt seine Lehrerin oder auch der Kinderarzt zum "Aufdrehen"? Ist es noch im normalen Bereich? Ist es okay für euch oder denkst du, er ist ZU wild? Danach würde ich gucken.
Alles Gute für euch!

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Hallo

Nein, Du kannst Eltern anderer Kinder nicht zwingen den Kontakt zu Deinem Kind zu fördern.

Ich weiß auch, dass Kinder zuhause sich anders benehmen, als dieselben Kinder woanders. Ich würde deswegen erstmal das was die Mutter des Kumpels gesagt hat als Hinweis nehmen und genau bei der Lehrerin nachfragen wie "wild" Dein Kind wirklich ist: im Vergleich zu der vielleicht überdurchschnittlich "ruhigen" Klasse und im Vergleich zu einer "Durchschnittsklasse". Je nachdem wie die Antwort ausfällt würde ich einen "Entwicklungsschwerpunkt" dahin setzen, das Kind "gesellschaftsfähiger" zu machen. Sollte es tatsächlich daran liegen, dass das Kind "zu wild" ist, hat der arme Kerl jetzt schon die Konsequenzen der anderen zu tragen: kein Kontakt.

LG, I.

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Hallo,

vorab, ich kann verstehen, wie du als Mutter dich fühlst und auch an deinem Sohn wird es nicht spurlos vorbeigehen. Wir / ich waren mal einer ähnlichen Situation. Da fahren Gefühle und Gedanken Achterbahn.

Die Aussage der anderen Mutter empfinde ich als sehr ehrlich. Ich hätte mich gefreut, wenn ich eine solche Aussage mal bekommen hätte. Sie hat nicht um den heißen Brei geredet oder sich vorgeschobene Argumente gesucht.

Letztendlich habt ihr die Entscheidung getroffen euer Kind in das "andere Dorf" zu geben. Wenn es sich um kleine Dörfer handelt oder um ein solches Dorf in dem ich aufgewachsen bin, dann haben die "Neuen" einfach keine Schnitte in die Gemeinschaft reinzukommen.

Die Kinder und Eltern der Klasse kannten und kennen sich vermutlich seit Jahren, da wird einfach kein neuer Kontakt gewünscht. Außerdem ist es immer mit "Arbeit" und Zeit verbunden die jüngeren Kinder von Dorf A nach Dorf B zu kutschieren. Warum sollte ich das machen, wenn mein Kind Sozialkontakte hat?

Leider liegt es in dem Alter der Kinder noch an den Eltern, die sehr oft bestimmen, mit wem sich das Kind verabreden darf und mit wem nicht. Das ist deinem Sohn gegenüber nicht böse gemeint, aber es besteht halt keine Notwendigkeit.
Egal wie gerne sich andere Kinder mit deinem Sohn verabreden möchten, wie gerne sie ihn haben.

Letztendlich könnt ihr nur hoffen, dass es besser wird und die alten Sozialkontakte pflegen.

Ich muss als Mutter eines fast 9-jährigen gestehen, dass ich auch schon Verabredungen nach hinten rausgeschoben habe, meinen Sohn vertröstet habe, weil das Verabredungskind wirklich sehr wild war. Solche Verabredungen lasse ich zu, wenn das Wetter gut ist, dann müssen sie nach draußen. Ich hoffe nur, dass sich das Besucherkind nicht verletzt, da ich nicht mit draußen bin.
und wild ist nicht gleich wild.

Halt die Ohren steil, es kommen bessere Zeiten, der Frust ist ja erstmal runtergeschrieben.

VG

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Danke für Deine Antwort. Da ist mir jetzt erst ein Licht aufgegangen... die anderen kennen sich tatsächlich schon ewig und wohnen quasi alle fussläufig voneinander entfernt. Vielleicht haben sie wirklich keine Lust auf die Fahrerei... daran habe ich gar nicht gedacht, da ich sowieso immer fahren muss...
Ich werde es nächstes Mam anbieten, dass ich das andere Kind auch wieder nach Hause bringe... mal schauen ob’s hilft...
Sein bester Freund darf aber nicht zu uns, das finde ich sehr Schade... ich denke, wenn die Iinder älter sind und sich selbstständig verabreden wird es besser, spätestens in der weiterführenden Schule.

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So sehe ich das auch, wenn die Kinder älter sind, haben Mami und Papi keine nur noch in Ausnahmefällen eine Schnitte sich in die Freundschaften der Kinder einzumischen. Aber auch solche Fälle gibt es.
Meine ältestes Kind wird demnächst 15 und ein anderes Kind aus unserem Stadtteil und der Klasse würde sich gerne mal häufiger verabreden, darf aber von Elternseite nicht. Letztens haben sie sich für 45 Minuten zum Inliner fahren getroffen, da waren die Eltern unterwegs! Es gab eine Zeit, da haben mich diese Eltern gedanklich so dermaßen beschäftigt (ja, es war schon krankhaft), aber jetzt kann ich darüber tatsächlich lachen. Ich amüsiere mich über die "Verbote" und "Überwachungen", denen diese Kinder ausgesetzt sind, habe durchaus auch Mitleid mit den Kindern, und ignoriere die Eltern wenn ich sie sehe, und denke mir: "Was für armeselige Würstchen diese Leute doch sind."

Das mit dem Kinder zurückfahren ist eine nette Geste von euch, aber versteif dich da bitte nicht drauf.
Ich glaube wirklich, wenn es solche Eltern sind, wie die aus dem Dorf in dem ich aufgewachsen bin, dann kannst du alles anbieten. Da musst du halt aufpassen, dass du nicht ausgenutzt wirst.

Je nach Familiensituationen sind Verabredungen ein gegenseitiges Geben und Nehmen, bei euch hört es sich eher einseitig an. Ich denke, du / dein Sohn solltest / sollte mehr Zeit in die alten Freundschaften investieren und vielleicht neue bei einem Hobby suchen und finden. Wenn die alten Freundschaften nicht gepflegt werden, dann steht dein Sohn nachher ganz alleine da. Das wünscht sich keine Mutter und auch selten ein Kind.

Lieber ein bis zwei ehrliche Freunde, als einen Haufen Bekanntschaften. Da bewährt sich nicht nur im Erwachsenen-, sondern auch im Kinderalter.

VG

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Hallo.

Dann soll er doch mit seinen "alten" Freunden spielen. Die wohnen im gleichen Ort. Klappt manchmal besser, als wenn sie sich schon den ganzen Tag gesehen haben. Und so wie ich es lese, scheint dein Sohn ja der einzige zu sein, der auf diese Schule aus einem "fremden" Dorf geht. Die anderen kennen sich schon untereinander, daher vielleicht auch noch die Vorsicht. Ich würde mal noch etwas abwarten. Soll er sich an seinen anderen Freunden halten.

Alles Gute.

LG

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hi,

ich glaube, dass das problem darin besteht, dass dein sohn in eine andere schule als üblich geht. was ist mit den anderen kindern aus der regulären schule? kann man da nicht auch kontakte aufleben lassen?

mein sohn geht in die grundschule ist auch 8 jahre alt. dort gehen kinder aus insgesamt 6 (?) gemeinden hin. die kinder waren vorher alle zusammen im kiga und haben sich da auch viel privat verabredet. jetzt ist es so, dass die kids, die nicht aus dem selben ort kommen nur noch wenig zusammen aus machen. auch wenn sie nur 3-5 km voneinander weg wohnen. das hat zum einen den grund, dass die eltern eh schon im stress sind und viele termine haben und die kinder noch ihre unterschiedlichen hobbys.
zum anderen ist es bei uns so, dass die kids, die im selben ort sind automatisch miteinander spielen. hier wird auch nichts von den eltern organisiert. man macht hausaufgaben und klingelt dann einfach. das ist ein selbstläufer und für die eltern natürlich wesentlich praktischer. wir hatten diese woche z.b. mal wieder einen freund zu besuch der das letzte mal im sommer bei uns war. das hat in unserem fall nichts mit nicht wollen zu tun. es hat sich einfach nicht ergeben und war nicht 1. priorität.
mein tipp wäre mal zu überlegen, ob man ihn hobbymäßig in einem verein anmelden kann. das dauert zwar auch, bis da feste bande geknüpft sind, aber wir haben damit sehr gute erfahrungen gemacht.

lg
eddi

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Hallo,
ich empfinde die Antwort der Mutter absolut nicht als Frechheit. Sie schließt ihr Kind in diese Aussage mit ein. Ich denke euer Fehler war die Wahl der Schule.
Ich schreibe jetzt mal aus Sicht eines beliebten Jungen. Er war neben einem Kind aus seinem Kindergarten der einzige in seiner Schule. Er hat schnell Freunde gefunden (Gott sei Dank - habe auch noch ein Kind, dass sich da deutlich schwerer tut). Unter seinen Freunden ist ein Junge, der sehr wild ist und weiter weg wohnt. Andere Freunde wohnen fußläufig. Mehrmals pro Woche rufen hier Eltern an, die was ausmachen wollen. Einige Male war der wilde Freund bei uns. Es gab immer Ärger. Ich als berufstätige Mutter dreier Kinder habe da absolut keinen Spaß dran am Nachmittag ständig hinter den Jungs stehen...Mein Sohn hat durch diesen Jungen außerdem Verhaltensweisen/Ausdrucksweisen angenommen, die hier nicht geduldet werden. Wir laden diesen Freund außer zum Geburtstag nicht mehr ein. Mein Sohn hat genug Alternativen hier, die für mich deutlich entspannter sind.
Das mag jetzt sehr hart für dich klingen, aber ich kann die anderen Mütter verstehen. Wie gesagt ich habe hier auch noch ein Kind welches nur wenige Freunde hat...Und auch hier kann ich deine Wut/Traurigkeit verstehen.
Lg

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Hallo,

wir haben unserem Sohn auch schon den Kontakt zu einem Freund verboten, weil der auf unseren Sohn einen schlechten Einfluss hatte. Er war hinterhältig, frech, verlogen und hat in der Schule ständig irgendwelchen Mist gebaut, in den er unser Sohn teilweise mit hinein gezogen hat.
Ich hatte keinen Bock auf dieses Kind bei mir zu Hause.
Eine Weile haben wir unseren Sohn noch ab und zu dorthin gehen lassen, aber irgendwann haben wir es ganz verboten, weil unser Sohn sowieso schon Stress mit seiner Klassenlehrerin hatte. Da musste er nicht noch in der Pause mit XYs Aktionen negativ auffallen.

Wenn man die Mutter zu ihrem Sohn befragt hätte, hätte die vermutlich auch gesagt, er sei ja nur etwas wild...

Du solltest vielleicht mal überlegen, ob Dein Sohn nicht mehr ist, als "etwas wild" bzw. vielleicht verhält er sich anderswo anders, als bei Euch zu Hause.

LG

Heike