Aufklärung?

Hallo #winke

Vor den Weihnachtsferien gab es von der Schule auf die mein Sohn geht ein Informationsblatt auf dem gelistet steht was in den Wochen nach den Ferien (bis zu den nächsten) alles im Unterricht besprochen wird. Ein Punkt ist die sexuelle Aufklärung, bei diesem Punkt steht das wir Eltern bereits eine Vorarbeit leisten können, sodass der Unterricht leichter gestaltet werden kann.

Okay, ist für mich jetzt kein riesen Problem, hab jetzt keine Verklemmungen mit meinem Kind darüber zu sprechen. Mein Problem liegt eher darin, wie bzw wo mache ich das, also eher im Wohnzimmer oder im Kinderzimmer, zu welcher Uhrzeit, welche oder wann ist es günstig, eher morgens oder abends oder ist das egal, soll es gemütlich sein, abgedunkelter Raum oder lichtdurchflutet, sitzt man dabei auf dem Boden zb auf Kissen oder Sessel/Stuhl. Wo ich mir auch unsicher bin ist, wie weit darf man gehen, gibt es Grenzen die man nicht überschreiten soll oder Dinge die man am besten weglässt.

Ich hab davon keine Ahnung, meine Mutter hatte mich damals während dem Kartoffelschälen kurz und knapp über die wichtigsten Sachen aufgeklärt, den Rest hat man dann so noch aufgeschnappt. Jetzt will ich das aber meinem Sohn nicht antun und ihn informativ aufklären.

Es wäre nett von euch einige Infos zu erhalten, es gibt doch bestimmt hier erfahrene Muttis und Vatis die das bereits aus dem FF können ;-)

VG Iris

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Sorry, aber bei Deiner Auflistung musste ich gerade wirklich lachen - mach da doch keine Doktorarbeit draus. Je weniger Zirkus Du um das Thema machst, je beiläufiger darüber geredet wird, desto weniger peinlich ist es Deinem Sohn.
Ich habe nicht nur meine Kinder aufgeklärt sondern auch noch zwei Nichten von mir, weil die Mutter keine Lust dazu hatte.
Auch meine Enkelin erfuhr wegen ihrer Tage noch einiges von mir, weil sie bei ihrer Mutter "peinlich berührt" manchmal abblockte.
Ich rede mit den Kindern darüber wie über den nächsten Hallenbadbesuch - und mach weder Duftkerzen an noch wird die Bude abgedunkelt - wobei ich davon ausgehe, dass Du das hoffentlich ironisch meintest.
Lies mit ihm doch ein Buch, z.B.
https://www.amazon.de/Woher-kleinen-Kinder-kommen-Weshalb/dp/3473332658/ref=sr_1_11?s=books&ie=UTF8&qid=1546010666&sr=1-11&keywords=aufkl%C3%A4rungsbuch+kinder
ich würde das gleich locker verbinden damit (Fragen über die Pubertät)
https://www.amazon.de/Was-Jungs-wissen-wollen-Jungenfragebuch/dp/3473551430

Und wenn er dann noch Fragen hat - einfach antworten. Aber um Himmelswillen nicht mit der Einleitung "lieber Karl-Valentin, ich muss heute mal was Wichtiges mit dir reden..."
Würde eher damit beginnen, dass es wohl in der Schule demnächst zum Thema würde und er ja nicht ganz unvorbereitet sein sollte, deshalb soll er mal das Buch durchstöbern - danebensitzen - und abwarten.....
LG Moni

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#freu Habe was ganz Ähnliches geschrieben, sehe ich grad #pro

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Meine Tochter wurde über die Schule in verschiedenen Jahrgangsstufen so gut aufgeklärt (einmal waren sogar welche vom Amt über 2-Tage zur Aufklärung in der Schule), dass ich nur nachträgliche Fragen beantworten musste.
Wenn sie Fragen dazu hat, ist es meist, wenn sie abends ins Bett geht und wir noch etwas nebeneinander liegend in ihrem Bett noch quasseln.

Ich finde es abends vor /während dem Bett gehen, für beide , ohne noch was zu erledigen müssen, entspannder.

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naja, in der Grundschule ist die Aufklärung sehr allgemein gehalten und verdient meiner Meinung gar nicht das Wort „Aufklärung“.
Nicht wie man ein Kondom überzieht welche Geschlechtskrankheiten man bekommen kann etc..

Wenn die Kids in die Pubertät kommen, findet noch einmal eine richtige Aufklärung dahei statt, um Babys und Krankheiten zu vermeiden und wie man mit dem anderen Partner umgeht.

lg
lisa

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Also bei uns waren auch mal welche zusätzlich welche vom Amt da, Mädchen und Jungs wurden zwecks evtl. Hemmungen getrennt. Der Berater für Jungs und die Beraterin für die Mädels, waren beide ca. anfangs zwanzig, da die Kinder da offener und lockerer sind, als bei älteren Erwachsenen. Hatten mit den Berater zuvor einen Elternabend, damit die Eltern sehen, wir die Aufklärungstage ablaufen. Wir Eltern fanden die Berater, sowie deren Aufklärungsablauf auf den Punkt gebracht. Ging in der Klasse zwei Tage lang.....Durften auch Kondome über einen Holzpenis ziehen, wurden über Einlagen und Tamponsbenutzung aufgeklärt, wie eine Schwangerschaft zustande kommt, wie sich ein Födus entwickelt...Schutz vor Krankheiten beim Geschlechtsverkehr. Wie sich der Körper entwickelt...sahen auch ein Fachvideo dazu an, durften beliebig was Fragen....meine Tochter war damals begeistert und erstaunt zugleich....
Die üblichen Sexualkunde über die "eigenen" Lehrer gibt es ja nicht mehr.

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"Wenn die Kids in die Pubertät kommen,"
Ursprünglich wurde an der Schule meiner Tochter am Ende der vierten Klasse aufgeklärt. Das ist inzwischen zu spät. Mehr als nur ein Mädchen benötigt (un)regelmäßig Hygieneartikel und den entsprechenden Eimer.

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Hallo,
den Zettel gab es bei meiner Tochter auch. Ich habe mir durchgelesen und kommentiert, dass sie demnächst in Sachkunde das Thema Aufklärung hat. Und schon waren wir im Gespräch.

Es gab die Bitte mit den Kindern die Fachausdrücke zu üben, also habe ich sämtliche umgangssprachlichen Benennungen rausgekramt denen ich habhaft werde konnte. Sie hat sich scheckig gelacht, erst danach hatte ich ihr den Begriff Vulva gesagt.
Vulva und Vagina sagen wir so nicht unbedingt.

Eigentlich ist die Grenze immer das Kind. Eigentlich soll man nur auf Fragen antworten. Das funktioniert natürlich nicht, wenn es im Unterricht behandelt wird. Der Hintergrund an der Grundschule meiner Tochter ist: es gibt immer mehr Mädchen, welche ihr Periode bereits zur Grundschulzeit bekommen und keine bzw keine ausreichende Ahnung haben. Auch hilft es den Mitschülern damit umzugehen, wenn x plötzlich ihre Tage bekommt.

Gruß Sol

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Ich finde es eher schwierig, wenn man da für die Kinder so einen Zikus draus macht.

Ich weiß, Du meinst es nur gut und möchtest alles richtig machen, aber es sollte eher so sein, dass es eine natürlichste Sache ist, die zum Erwachsen werden dazu gehört und über die man untereinander, wann immer Fragen auftauchen auch offen sprechen kann. Und da passt so eine konstruktierte Situation gar nicht, sondern eher eine alltägliche, weil es ganz normal eben zum Leben dazu gehört auch darüber zu sprechen.

Die Grenzen setzt das Kind. Das merkst du an der Reaktion. Mein eines Kind war aufgeschlossen und hat Fragen wirklich zwischen Tür und Angel gestellt. Das andere war eher verschlossen und da habe ich mich erst Mal aufs Wesentliche beschränkt und dann als das gut verarbeitet war und langsam die Fragen kamen, weil sie sich geöffnet hat die Details nachgearbeitet.

Sehr wahrscheinlich weiß das Kind schon längst einiges. Mein eines Kind kam durch die vorherige Beziehung meines Mannes in unsere Familie. Und da habe ich erst in dem Alter deines Kindes aufgeklärt. War schon etwas mit Scham behaftet.

Mein anderes Kind hat schon mit drei das Wesentliche erfahren, als sie nach Tampons Periode und Babys Fragen gestellt hat. Für sie war das ungefähr so spektakulär wie die Bedienung eines Toasters zu erklären. Und deswegen bin ich eigentlich dafür die Fragen der Kinder von Anfang an zu beantworten. Die Dimension des Ganzen fassen sie erst im Laufe der Zeit. Aber sie haben ein Grundverständnis und können selber darauf aufbauen mit ihren Fragen. Und in der Regel stellen sie sie, wenn sie auch bereit für Antworten sind. Wir haben jedenfalls eine sehr unbeschwerte Art über alles zu reden. Und es gab keine kindlichen Traumata ;).

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Ich finde dein Ansinnen sehr seltsam. Man vereinbart doch auch keinen Termin mit dem Kind, denkt über Lichtverhältnisse und Bodenkissen nach, wenn man über das Thema Haustiere, regelmäßiges Duschen oder die Wünsche zu Weihnachten sprechen will #kratz. Aufklärung sollte ein Thema wie jedes andere sein, über das man immer mal wieder nach Bedarf / bei Fragen spricht. Hat dein Sohn euch nie mal irgendwas gefragt? Hat er noch nie in eine Bravo reingeguckt oder sich mit Freunden über Körperliches unterhalten?
Zeig ihm doch einfach den Zettel und frag ihn, was er von dem Thema hält, ob er da irgendwas wissen möchte, biete ihm an, dass er immer mit dir oder Papa sprechen kann. Es gibt auch extra Bücher für Jungs mit spannenden Themen zu Pubertät, Veränderung, Mädchen, Akne, Behaarung, sich verlieben etc.
Ich würde da nicht so einen Akt draus machen, er hat doch bestimmt schonmal Tampons/Binden/die Pille von dir gesehen, im Bekanntenkreis kam ein Baby, er sieht, dass Papas Intimbereich anders aussieht als seiner und widerum anders als bei dir. Das ist doch alles vollkommen natürlich.
Hier ist das Thema wie Füßewaschen oder Wie wird das Wetter morgen #freu. Je unverkrampfter du da rangehst, desto besser!
Gruss

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Hi,

ich mag dieses Buch

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID45246139.html?ProvID=11000525&gclid=Cj0KCQiAsJfhBRCaARIsAO68ZM5v5mTw0eIkPO9fnGNjqfTZwv5mJGvH0F7YzEgshz-FCA_3VaqUy28aAn3nEALw_wcB

Das ist total cool! Echte Fragen von echten Kindern, gute Antworten und superkomische Zeichnungen. Wir haben das in der Küche liegen und suchen immer mal wieder eine Frage aus, wenn einer List drauf hat. Aufklärung ist ja doch viel mehr als ein einzelnes Gespräch. Man muss ins Gespräch kommen und dann vor allem im Gespräch bleiben.

Ich hab mit meinen Kindern auch jeweils ein Kondom ausgepackt, abgerollt, beguckt, aufgeblasen und es als Luftballon benutzt. Da war es dann schon alles nicht mehr ganz so peinlich :-p

Liebe Grüße
die Landmaus

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Die Dinge wurden immer offen und ehrlich beim Namen genannt. Zum beispiel beim Baden/Duschen: Das ist die Vagina, haben nur Mädchen. Das ist der Penis, den haben nur Jungen. Dazu dann immer mal wieder Fragen beantwortet, wie was wann wo...immer das was gerade gewusst werden wollte. Naja da wurde dann natürlich nicht alles besprochen, so dass Aussagen vom Kind wie: "Da fährt die schwangere Mutter mit dem taxi ins Krankenhaus und da wird das Kind mit auf die Welt gefahren" oder so ähnliches bei rauskam. Das wurde natürlich richtig gestellt, nach dem Lachanfall. Spätestens mit 5 oder 6 wollte das Kind natürlich wissen wie das Baby in den Bacuh kommt. Da haben wir keinen Hehl draus gemacht, wofür Penis und Vagina noch da sind, außer Toilette. Generell je offener man damit umgeht, die richtigen Begriffe benutzt und richtig aufklärt, umso "langweiliger" wird das Thema. Die Kids bekommen ja auch mit der Zeit mit, dass sich in den Medien alles um Thema #1 dreht...da muss man dann auch nicht mehr verschmitzt umschalten, wenn sich ein Paar liebt, so ganz harte Sachen werden ja nicht gezeigt. Und auch Sexfilme wird in der Schule nicht vorgeführt. Also wie gesagt, mit Ehrlichkeit bin ich bis jetzt immer gut gefahren.

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Du musst jetzt kein besonderes Ambiente schaffen.

Sag ihm "Du Schatz, auf dem Zettel aus der Schule steht drauf, das ihr ab Neujahr das Thema Aufklärung habt und wir als Eltern gebeten werden, darüber vorab zuhause zu sprechen. Weißt du was mit dem Thema sexuelle Aufklärung gemeint ist oder weißt du schon irgendwas drüber und wenn ja was. Dann weiß ich wo wir ansetzen können."

Das locker und unverklemmt gestalten. Meine 1. Aufklärung hatte ich in der 3. Klasse...sowohl schulisch als auch über meine Tante. Bei meiner Tante war das eher Situationsbedingt. Mein Cousin hat mit 6 Jahren Kondome gefunden und gefragt was das ist.so führte eins zum anderen. War sehr relaxt alles. Naja mein cousin wollte das dann mal ausprobieren und kam etwas frustriert zurück ausm Bad und meinte "die seinen doch viel zu groß, ihm fällt das vom Pullermann runter"... wo meine Tante etwas schmunzeln musste und meinte "Schatz, das liegt daran das du noch ein Kind bist. Wenn du mit 10-15 in die Pubertät kommst wird dein kleiner Freund groß genug sein um das Kondom auszufüllen."

Von meiner Mutter kam die Aufklärung situationsbedingt als ich am 12.01.2002 (weiß es heute noch) meine erste Periode bekam. Und im Bad beim wechseln meiner Unterwäsche und Einführung in hygieneartikel parallel auch umfangreich über ALLES aufgeklärt wurde. Die private Aufklärung familiär war 100 mal dienlicher als das was in der Schule abgeht. Wenn man das Thema nur auf schulischer Aufklärung aufbaut, kein Wunder wenn es zu Teenagerschwangerschaften kommt. Denn die schulische ist übelst miserabel und mega dürftig.