Hochbegabung???adhs???

Hallo!
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann eine Einschätzung abgeben...
Ich habe meinen Sohn 7,5J. Immer für einen aufgeweckten lebendigen Jungen erlebt, der Temperament hat.
Ich habe ihn immer schon als „anstrengend“ empfunden, in dem Sinne, dass er beschäftigt werden wollte, ihm schnell langweilig wird. Alleinsein mag er nicht so gern, sondern möchte gern überall mitmachen und interagieren. Er hat eine Leidenschaft für Lego und baut Dinge technisch sehr gut aus Filmen wie starwars nach. Er sieht Details, die ich nicht sehr oder begreift Zusammenhänge sehr schnell. Er ist perfektionistisch und kann sich richtig in Dinge hineinsteigern, was mit Wutanfällen oder Weinen begleitet ist. Er drückt sich sehr gut und gewählt aus und konnte früh sprechen. Die Kindergärtnerin lobte dies. Er haute aber auch gern die anderen, es wurde als Kontaktaufnahme gedeutet. Dies nahm mit ca 4jahren ab. Er fing mit 7Monaten an zu laufen und konnte mit 8monatrn selbständig, sicher laufen. Als Baby war er sehr kontaktfreudig, interaktiv, hatte einen unglaublichen Bewegungsdrang, könnte sehr früh alles mögliche mit dem Ball anstellen. Mit 3j konnte er Fahrrad fahren und begann mit 1jahr leidenschaftlich mit playmobil zu spielen, sonst interessierten ihn hauptsachlich körperliche Spiele wie rennen, klettern, Purzelbäume etc.
Er hat Freunde, mit denen er sich regelmäßig trifft.
Allerdings ist es in der Schule so, dass er sich nicht an Klassenregeln halte, diskutiere, viel Aufmerksamkeit fordert und er sich in der Gruppe schlecht konzentrieren könne. Obwohl er den Stoff beherrscht. Er würde unter seinen eigentlichen Leistungen sein. Er sei dort kindlich, gerate schnell in Auseinandersetzungen. Zuhause klappt aber alles einwandfrei. Keine Spur von konzentrationsproblemen. Er malt, bastelt, macht Hausaufgaben (wenn auch nicht immer gerne), spielt ausdauernd Lego, Karten oder Gesellschaftsspiele. Er ist an allem interessiert und will mitmachen und vieles alleine schaffen, hat hohe Anforderungen an sich und begreift schnell. Er ist schnell frustriert, wenn etwas nicht funktioniert, gibt aber nicht auf.
Insgesamt ist er aber ein liebes Kind, sehr kooperativ, verhandelt halt gerne. Er hört auf vertraute Personen, ich kann überall mit ihm hin und bekomme Lob, was er für ein toller Junge sei und wie gut er sich ausdrückt. Bei den Eltern seiner Freunde sei er nie bis auf seine Lebendigkeit aufgefallen.
Die Schule wiederum setzt uns unter Druck, mit ihm zur Ergo zu gehen, um seine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, ansonsten werde der „schulpsychologische“ Dienst eingeschaltet.
Anscheinend zeigt er in der Schule laut Lehrein ein ganz anderes Verhalten als Zuhause.
Nun bin ich gezwungen, ihn testen zu lassen, weil die Schule Druck macht.
Kennt jemand die Problematik? Wie sind eure Erfahrungen?
Ich sage schonmal Danke!

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Die Frage die sich mir stellt ist, was willst du hören?

Hi, für mich liest sich das so, als ob es sich um ein in " lebendiges Kind mit 7 Jahren handelt. Aber ich sehe da weder eine Hochbegabung noch ADHS, sorry. Vielleicht versuchst du es mal mit Erziehung, das hat manchem Kind schon geholfen ;-).

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Die Frage, die sich mir stellt, was soll ihr der Kommentar bringen?

Sie hat kein Problem und Ihr Kind fällt nirgends, ausser in der Schule negativ auf. Klingt nicht, als wäre keine Erziehung vorhanden.

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Danke zubbeline 😍

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Guten morgen,

was sagt dein Sohn denn zu der Situation in der Schule ?? Vielleicht ist er zur Zeit einfach dem Stoff in den Fächern voraus und langweilt sich ? Dann muss die Lehrkraft ihn da unterstützen und evtl. Arbeitsblätter mit komplexeren Sachen an ihn verteilen.

Unser Sohn war in der GS sehr schnell was das Lesen und Schreiben anging. Während die anderen noch einzelne Buchstaben zusammen stopselten, las er bereits sinnerfassend. Er durfte sich aus der Schulbücherei Bücher ausleihen und lesen wenn er mit den normalen Aufgaben fertig war. Gerne hat er auch den anderen geholfen.

Zum anderen ist Ergo nicht schlimm. Niklas hatte auch 2 Durchgänge á 10 x, auch für seine Konzentration. Bei ihm zeigte sich das zwar erst zu Beginn der 5. Klasse, aber es hat ihm sehr gut getan. Er hat gelernt sich "runterzufahren" und die anderen nicht zu stören. Da würde ich in Kontakt mit dem Kinderarzt gehen.

LG
Tanja

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Genau, an Ergo ist nichts schlimmes. Ich kann aber nicht einfach da hin, ich brauche eine Überweisung und meine Kinderärztin sieht da keinen heilpädagogischen Handlungsbedarf. Sie ist der Meinung, es werde überdiagnostiziert und viele Probleme seien entwicklungsbedingt u lösen sich alleine! (mein Sohn hat im Juli Geb). Bei der Schuleingangsuntersuchung hat er ein dickes Lob bekommen.
Somit bin ich gezwungen, ihn testen zu lassen. Eigentlich möchte ich, dass er ganz normal aufwächst u angenommen wird wie er ist bzw seine Stärken gefördert werden.
Ich möchte nicht, dass er das Gefühl bekommt, mit ihm stimme etwas nicht. Er ist sensibel. Bei der Ergo wird er alles locker hinbekommen, das weiß ich.
Mein Sohn geht gerne in die Schule. Lernt gerne und freut sich über alles. Er ist aufgeregt und findet alles spannend. Er findet aber auch, dass er ungerecht behandelt werde, was ihn oft sauer macht. Die Lehrerin verneint dies.
Mir geht es darum, ob jmd ähnliche Erfahrungen gemacht hat, dass die Meinung der Lehrer über das Verhalten nicht mit dem von zuhause vereinbar ist. Was würde gemacht, wie seid ihr damit umgegangen?

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Irgendwie erkenne ich da viele Parallelen zu meinem Kleinen.

Er ist ebenfalls sehr sensibel und reagier da leider oft unangemessen (Wuranfälle, Weinen). Perfektionistisch ist er auch, gibt jedoch dann eher auf, als sich weiter zu bemühen, was auch oft zu Frust und Vermeidung führt.

Er ist bei einer AG, die ein Ergotherapeut in der Schule geleitet hat, recht schnell aufgefallen, in der Hinsicht, dass er wohl sehr schnell denkt, viel aufnimmt, aber eben auch schnell reizüberflutet wird, wenn um ihn herum viel passiert.

Eine gewissen Zeit kann er das wohl kompensieren, aber irgendwann wird es ihm zuviel und er reagiert wieder über bzw. kann sich nicht mehr gut konzentrieren. Im Kindergarten konnte er sich noch ab und zu zurückziehen, was er auch getan hat, in der Schule geht das nun nicht mehr.

Uns hat der Ergotherapeut gesagt, dass er sehr reizoffen ist und dadurch die Konzentration leidet. Er nimmt mehr auf als Andere, kann es aber schlecht filtern.

Meine Versuche beim Kinderarzt, auf Empfehlung dieses Ergotherapeuten, Ergo zu bekommen, waren auch erfolglos. Es wurde dann noch ein Test mit ihm gemacht, bei dem herauskam, dass er wohl sehr intelligent ist, was mir schon bewusst war, aber womit uns nicht geholfen war. Wegen der Wutanfälle, die er eben leider recht oft hat, wurde uns dann eine Überweisung zur Psychologin ausgestellt, wobei ich denke, Ergotherapie (Gruppe) wäre sicher auch nicht verkehrt gewesen.

Einen IQ-Test haben wir übrigens auch mit ihm machen lassen, da der große Bruder hochbegabt ist und auch er sehr pfiffig wirkte, sich über Langeweile in der Schule beklagte.

Der Test an sich hat ihm viel Spaß gemacht, von daher würde ich das nicht so negativ sehen. Wir haben es den Kindern ja nicht defizitorientiert erklärt sondern eher auf der Schiene "es wird geschaut, wo deine Stärken und Schwächen liegen und wie man etwas gegen die Langeweile tun kann."

Wenn ihr was in der Hand habt, könnt ihr vielleicht eher erwirken, dass, falls Langeweile die Ursache für das Verhalten in der Schule ist, mehr differenziert wird. Evtl. wird auch ein Klassensprung in Erwägung gezogen.

Also - lasst ihn ruhig testen. Die DGhK kann Euch sicher Anlaufstellen in Eurer Umgebung benennen.

Uns hat es schon viel gebracht zu wissen, wie hoch das Potential ist und wo eben Stärken / Schwächen liegen. Das heisst ja dann nicht, dass man das Kind gleich komplett anders behandeln muss.

Du kannst mich auch gern persönlich anschreiben.

Ines

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Einen IQ Test kannst du ja machen lassen. Das geht per Überweisung vom Kinderarzt oder privat. Du könntest dich zunächst telefonisch an die DGhK wenden. Sie können dir auch einen geeigneten Tester empfehlen.
Gegen Ergo spricht nichts, hat mein Sohn jahrelang gemacht.

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Lass den schulpsychologischen Dienst doch mal ran!?!
Mal sehen, zu welchem Entschluss die kommen, oder? ;-)

Klingt für mich alles durchaus normal, was du da so schreibst. Gut, in manchen Dingen ist er ein Frühstarter, aber das besagt doch noch lange nichts. Vor allem nichts Negatives. #gruebel

Ihr habt scheinbar zuhause keine Probleme mit ihm, also kann es doch "nicht so schlimm sein", findest du nicht?

Mein Sohn hat ADS und er hatte auch ewig lang Ergotherapie. Darum kann ich dir sagen: Ergo ist nicht die Zauberformel zur Lösung aller Probleme, was Konzentration betrifft. #aha

Lass den Schulpsychologen mal urteilen, der braucht ja auch seine Daseinsbestätigung und du hast deinen guten Willen gezeigt.;-)

Sollte wirklich was dabei rum kommen, das dir zu denken gibt, kannst du ihn ja immer noch einem von dir gewählten Kinderpsychiater vorstellen.#winke

Alles Gute!

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Dein Kind klingt für mich ganz normal. Was ich machen würde - gar nix, außer vielleicht der Lehrerin klarmachen, dass der KiA keinen Handlungsbedarf sieht & auch kein Rezept für Ergo ausstellen wird (im Übrigen wird Ergo bei ADHS nicht helfen, da müsste man wirklich ganz andere Therapien in Betracht ziehen).

Sollte sie nicht locker lassen, würde ich vielleicht eher über einen Klassenwechsel nachdenken. Eine andere Lehrkraft kommt mit seinem Temperament vielleicht besser zurecht.

VG, Andrea

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Danke ea73!
Meine Einstellung ist da ähnlich. Leider gibt es keine andere Klasse, nur eine mit Förderbedarf. Mein Eindruck ist auch, dass die Schulen bei Diagnosen Geld und Lehrkräfte gestellt bekommen und die deshalb so hinter Diagnosen her sind. Da wird jegliches lebhaftes Verhalten pathologisiert.

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Ohne Schweigepflichtentbindung erfahren die gar keine Diagnosen.

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Laß ihn einfach testen, um weitere Gewissheit zu haben. Es gibt zwar zig Kinder pro Klasse die wissbegierig , als Frühstarter und unkonzentriert in die 1.Klasse starten, finde es daher auch nichts außergewöhnliches, aber um evtl. dir später Vorwürfe zu machen, nicht näher hingesehen zu haben, schadet so ein Test nie...vorallem kann es dir Stärken und Schwächen aufzeigen.

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Klingt für mich wie ein normales 7jähriges Kind! Wie kommst du denn auf Hochbegabung und zugleich ADHS? Wenn du unsicher bist, lass ihn testen und dann seid ihr alle schlauer, ob und wenn ja, was Sache ist. VG

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Ich gar nicht. Ich finde ihn auch normal! Aber die Lehrerin nicht! Ich wünschte, sie würde es auch so sehen! In ein paar Monaten, bin ich mir sicher, wird sich das Problem mit der Konzentration in der Luft auflösen! Ich verstehe die Aufregung auch nicht.

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Guten Morgen,

es ist fast so, als würdest du unser jüngeres Kind beschreiben, nur dass es in der Schule vollkommen unauffällig ist und sehr zurückhaltend, aber bei allen Kindern und den Erzieherinnen in der OGS beliebt aufgrund seiner Art.

Zuhause ist er da schon anders, durchaus anstrengend, gerade weil die Frustrationstoleranz eher gering ist.

Bei uns äußerte sich das Problem dahingehend, dass das Kind nach 8 Wochen nicht mehr in die Schule wollte, Langeweile und Unterforderung.
Die Lehrerin sah das Kind aber nicht für einen Klassensprung geeignet. Warten sie ab, das wird sich alles noch angleichen, waren ihre Worte. Der Frust nahm im Laufe des Schuljahres so sehr zu, so dass wir Eltern nicht mehr wüssten wo rechts und links war und wir keinerlei Unterstützung von Seiten der Schule bekamen.

Letztendlich haben wir das Kind testen lassen, weil wir nicht mehr ein noch aus wussten. Das Ergebnis war sehr eindeutig. Nach einem weiteren Gespräch mit der Lehrerin und Probebeschulung im höheren Jahrgang hätte unser Kind springen dürfen. Da war aber der Zug schon abgefahren und der Schulfrust immens hoch, das Kind wollte nicht springen, sondern reduziert die Mitarbeit auf das Nötigste.

Ich mache 3 Kreuze, wenn ich die nächsten 1,5 Jahre GS mit der Lehrerin hinter mir habe und hoffe, dass mein Kind irgendwann wieder Freude am Lernen hat.

Mein älteres Kind war auch in dieser GS, da lief alles anders. Die Lehrer waren sehr bemüht jedem Kind gerecht zu werden.

Es ist wie so oft, Schule steht und fällt oftmals mit der Lehrkraft.

Schau weiter auf dein Kind. Wenn du meinst, dann lass es testen. Du solltest dir aber im Vorfeld Gedanken machen, wie und was du mit dem Ergebnis, egal wie es ausfällt, umgehen möchtest. Frag deinen Sohn, was ihm in der Schule Spaß macht und in welchen Situationen es ihm schwer fällt sich an die Regeln der Gemeinschaft zu halten.

Unser Kind weiß 0,0 vom dem Ergebnis. Wir haben die Testung so verkauft, dass er einfach mal gucken soll, ob er Spaß an Aufgabenformaten hat, die nichts mit dem Schulstoff zu tun haben.

VG

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Hallo,

ich kann mir nicht so richtig vorstellen, was in eurem Fall eine Testung genau bringen soll.

Für mich liest es sich so, dass dein Sohn eigentlich zu den leistungsstarken Kindern in der Schule gehört aber dort oft die gewünschten Fähigkeiten nicht abruft
- weil er sich schwer tut mit der Konzentration in Situationen wo viele Reize auf ihn einfluten
- weil er manche Dinge nicht einsieht zu tun
- in für ihn schwierige Situationen nicht immer die Reife zeigt, die sich die Lehrer wünschen.

Was genau bringt es dann bei diesen Problemen, wenn nun bei einem Test rauskommt, ja, "ihr Kind ist schlau", "sehr schlau", "ist in bestimmten Teilgebieten schlau" oder auch "ist ein durchschnittliches Kind"? Vielleicht hilft mir jemand auf die Sprünge? Lösen sich dadurch die bestehenden Probleme? Soweit ich weiß, wird den begabten Kindern entweder angeboten eine Klasse zu überspringen. Klingt aber nicht, als wäre das ein guter Rat, wenn er emotional noch sehr im Reifeprozess ist. Oder er bekäme Extraaufgaben, die er dann aber auch nicht besser erledigen kann, wenn parallel viele Reize auf ihn einfluten bzw. vielleicht hat er ja keine Lust darauf und diskutiert dann auch wieder mit der Lehrerin?

Ich denke, es wäre sinnvoller hinzuschauen, wie dein Sohn sein großes Potential am besten entfalten kann. Und da zeichnet sich doch ein klares Bild ab. Er scheint mehr Ruhe beim Lernen zu brauchen, mehr Individualität. Für mich liest er sich, wie ein Kind das im klassischen Schulsystem große Probleme hat. Es gibt sicher Kinder, die sich da gut entfalten können. Es gibt mitunter tolle Lehrer. Aber Menschen sind verschieden. In großen Klassen mit festen Lernplänen können nicht alle Kinder ihr Potential bestens entfalten.

Ich würde also eher schauen, ob eine alternative Schule mit kleineren Klassen und mehr individueller Förderung machbar wäre.

LG