1. Klasse, nach 2 Wochen bereits versetzungsgefährdet?

Ich muss jetzt mal etwas Dampf ablassen, und vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Tip wie ich aus meiner Situation noch Sonnenschein machen kann.
Mein Sohn ist dieses Jahr eingeschult worden und geht jetzt seit 2 Wochen in die 1. Klasse. Die Schule ist zwar eine Regelschule, aber an das Montessori Prinzip angelehnt. Somit gibt es Wochenarbeitspläne welche erfüllt werden sollen. An diesen Arbeitsplänen können die Kinder im Unterricht oder auch zu Hause arbeiten. Die Wochenarbeitspläne umfassen im Schnitt 20-25 Seiten, werden Dienstags ausgehändigt und sollen bis Freitag erledigt sein. Somit ergibt es sich das pro Tag 5-6 Seiten bearbeitet werden müssen.
In der ersten Woche hat dies auch gut funktioniert. In der 2. Woche dann schon nicht mehr. Mein Sohn hat in der Schule sowie in der Hausufgabenbetreuung praktisch nichts gemacht und wir mussten dann am Nachmittag zwischen 16 und 19 Uhr noch die gesamte Schularbeit erledigen. Also bin ich heute nach dem Unterricht kurz zur Lehrerin gegangen um nachzufragen ob die 23 Seiten wirklich nur Hausaufgaben sind und was die Kinder im Unterricht machen. Sie sagte mir mein Sohn würde sich verweigern und daher mache er im Unterricht nichts und müsse alles zu Hause machen. Auf meine Frage was das denn konkret bedeute meinte sie er würde eben nichts machen und müsse vermutlich einfach die 1. Klasse wiederholen #schock außerdem läge es daran was ich zu ihm zu Hause sagen würde und dann käme er weinend zur Schule und könne ja gar nicht mitarbeiten. Auf die Frage was ich denn bitte gesagt haben soll meinte sie er hätte sich viel mit dem Tod und das man sterben kann beschäftigt.
Man kann dazu nur sagen der Opa ist im Juli verunfallt und gestorben, echt blödes Timing hatte der, wäre der mal bitte wann anders gestorben *ironie*, dann müsse man sich nicht mit solch unangenehmen Themen wie den Tod auseinandersetzen #aerger
Auf meine Frage wie wir das Problem denn nun angehen können weil ich eben keine Zeit habe am Abend noch das zu leisten was Schule den ganzen Tag versäumt hat, sagt sie ich solle es mal mit Belohnungen versuchen, ächt jetzt??? Auf die Idee bin ich ja noch NIE gekommen. Sie hat jetzt aber auch Feierabend und ganz nach dem Motto es wäre ja nicht ihr Problem wenn mein Kind nicht mitmachen möchte, ist sie dann auch gegangen.
Was mich daran so ärgert ist nicht das sie nicht weiß wie sie mein Kind zum Mitmachen bekommt, oder das sie nicht versteht warum er weint und ich mich mit ihm über das sterben unterhalte. Mein Problem ist, das sie in nach 2 WOCHEN bereits aufgegeben hat und die Versetzung gefährdet sieht. Das sie nicht auf mich zukommt nach der 1. Woche und das Gespräch mit mir sucht, das er nicht mitarbeitet und sich verweigert, das es nicht ihr Job zu sein scheint ein unmotiviertes Kind zu motivieren. Mein Kind hat nach 2 Wochen keine Lust mehr auf Schule und lernen, dabei ist er immer ein sehr neugieriges Kind gewesen. Er findet Schule doof und sagt nach 2 Wochen "Mama ich glaube ich bin krank ich kann nicht in die Schule." Da finde ich tatsächlich hat Schule auf ganzer Linie versagt, mich ärgert nur, das ich es zu Hause nicht auffangen kann. Ich bekomme in inzwischen auch nicht mehr motiviert, und es ist in einem Machtkampf ausgeartet in dem ich ihm sage er muss aber und er erst recht bockt. Das kann doch nicht der Sinn von Schule sein, einem eigentlich grundsätzlich motiviertem Kind den Spass am lernen dermaßen zu verderben.
Und ich mache mir Sorgen um den weiteren Weg. Wenn die Lehrerin ihn nach 2 Wochen schon als versetzungsgefährdet abstempelt, wie soll er da je wieder raus kommen aus der Schulversager-schublade.

LG

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nun ja - ich denke, bei dem Gespräch hat auch der Ton die Musik gemacht.

Grundsätzlich würde ich sagen: "Wir mussten noch alle Hausaufgaben machen" ist ja schon mal falsch. Er muss das machen. Und wenn er dann in der Schule nix abgeben kann, dann ist es Sache der Lehrerin, das zu organisieren.

Verweigert er sich tatsächlich oder ist so ein offener Schul-/ und Lehrtyp nicht sein Ding, dann ist er wirklich nicht am richtigen Ort. Nur, das merkt man tatsächlich nicht nach 2 Wochen.

Dass er mit ihr über den Unfalltod spricht, kann zwei Dinge bedeuten. Entweder er ist sehr clever und hat gemerkt, dass dies ein Blocker-Thema ist, ein guter Vorwand für alles: Nicht gemachte Hausaufgaben, miese Leistung (das ist nicht böse gemeint... ich habe meinen verstorbenen Onkel monatelang als Ausrede benutzt, statt meiner Klavierstunden mit der Klavierlehrerin über den Tod zu sinnieren. Ich hasste Klavier).

Das andere kann aber auch sein, dass er ihr wirklich vertraut. Und das ist positiv.

Weiter, und ganz grundsätzlich: Man geht nicht ohne Termin zu einer Lehrerin. Das ist kein offenes-Tür-Prinzip. Man meldet sich an und sagt dabei, über was man reden will. Ich verstehe jeden Lehrer, der Eltern abweist, wenn sie um 12.00 "einfach noch kurz" aber natürlich trotzdem total verbindlich was besprechen wollen.

Ausserdem gibts sicher auch noch einen Infoabend und sie will das alles mal laufen lassen bis dahin.

Wenn meine Kinder zu viel auf haben (ausser bei Strafaufaben) schreibe ich unter die begonnenen Arbeiten: "Sorry, XY ist nicht fertig geworden. Er hat 40 Minuten dran gearbeitet und hat auch an den Tagen davor fleissig mitgemacht. Unterschrift". Wurde noch nie bemängelt.
Ich mache doch keine 23 Seiten mit einem Kind. Ich bin Mutter - Schule ist Schule.

Aber du redest schon heute über die Lehrern, als ob sie neben deinem Kind keine anderen 23ig Kinder erfolgreich beschult, sondern als ob sie eine Hexe wäre, gesandt, dir den Sonnenschein zu verwehren. Das kommt tendenziell nicht gut.
Schlussendlich ist sie am längeren Hebel. Du bist nicht Kunde einer Privatschule. Sie mag dein Kind, redet mit ihm über persönliche Sachen - er geht gerne hin, vertraut ihr. Da würde ich mal einfach alles laufen lassen.

Mach einen Termin mit ihr, sag, dass du über die offene Schulform reden willst und wie lange er an den Aufgaben arbeiten soll, bist du abbrichst.

Sie hat nicht aufgegeben. Sie hatte Feierabend, wurde ohne Vorwarnung sehr konkret zu einem Kind befragt dass sie gerade mal 2 Wochen kennt und ggf. noch nicht ausreichend beobachtet hat...

Ganz grundsätzlich zur Schule: Du bist eine von 23 Mütter. Das sind 2 Wochen. Lass der Sache einfach mal Zeit. Der weiss gerade mal wo das Klo ist. Lehrer werden nicht Lehrer, weil sie Kinder aufgeben wollen. Dein Kind ist eines von 23 Kindern. Es muss in einem gewissen Umfang einfach mitlaufen können. Wenn das nicht der Fall ist, mach einen Termin. Überfalle keine Lehrer ohne Termin. Sag, was du besprechen willst. Konkret. Überleg dir im Vorfeld, was dein Kind leisten kann und was du als Idee anbieten kannst.

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...damit du dich nun nicht gleich angegriffen fühlst mit all deinen verletzten Gefühlen: Ich habe so klar geschrieben, weil ich dasselbe bei meiner sehr lieben Nachbarin gesehen habe.
Sie hat viel zu früh viel zu viel gefordert. Sie hat schon vor der Einschulung für ihr Kind (natürlich nur das Beste wollend) die Klasse gewechselt weil ihr die andere Lehrerin zu streng erschien.
Dann reklamierte sie kurz nach Schulstart das Lernmodell - redete vor dem Kind schlecht über die Lehrerin, machte sich über einige Themen lustig. Für das Verhalten des eigenen Kindes hatte sie immer eine Erklärung. Und meist war es: Die Lehrerin ist zu wenig konsequent, hat die Klasse nicht im Griff.
Dabei übersah sie, dass die Lehrerin 23 andere Kinder im Griff hatte. Und das eigene Kind wirklich neben der Spur lief und weit mehr Aufmerksamkeit einforderte, als Ressourcen da waren.

Das Ende vom Lied: Sie sollte als unbeteiligte Beobachterin eine Woche beisitzen (aber nicht nach 2 Wochen sondern nach einigen Monaten). Wohl um sich ein Bild zu schaffen. Da waren die Fronten aber schon verhärtet und das Kind schon der Meinung, der Lerherin überlegen zu sein - daheim galt sie ja als der letzte Depp.
Ende vom Lied: Der arme Zwerg hat den Einstieg nie gefunden, musste nie eine Konsequenz ausbaden und ist zuerst zurück in die Vorschule gekommen und ist jetzt in einer Sonderschule.

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Ich bin Grundschullehrerin und danke für deine Worte.
Besser hätte man es nicht sagen können.

Nichtsdestotrotz sollte eine Lehrerin nach 2 Wochen keinen Erstklässler abstempeln mit "wiederholen". Entweder es lief schon auf ein Streitgespräch raus oder die Lehrerin ist zu forsch rangegangen (gestresst? - Erstklässler sind nicht einfach!).

Wenn das Montessori sein soll - dann pfeif ich drauf. Blätter abarbeiten? Den Rest zu Hause?
Dann lieber den traditionellen Unterricht mit Input und Arbeitsplänen.


Den Tipp mit dem Termin solltest du beherzigen - wenn jede Mutter der Lehrerin das Zimmer einrennen würde, funktioniert das nicht. Vielleicht hat sie auch Kinder und muss ihre pünktlich holen????

Zitat:
"Aber du redest schon heute über die Lehrern, als ob sie neben deinem Kind keine anderen 23ig Kinder erfolgreich beschult, sondern als ob sie eine Hexe wäre, gesandt, dir den Sonnenschein zu verwehren. Das kommt tendenziell nicht gut."
Diese Mütter sind dann bereits verschrien im Lehrerzimmer ;-) bis zum Ende der Grundschulzeit.

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Spontan würde ich sagen: mach einen Gesprächstermin mit ihr aus. Einen mit Zeit und Ruhe und Offenheit zur Klärung.

Sozusagen als Neuanfang.

Klappt dies gut, könnt ihr vielleicht einiges klären und gemeinsam daran arbeiten.
Klappt dies nicht, könnt ihr/kannst du immer noch überlegen, wie es weitergeht. Zurück in den Kindergarten, Vorschulübergangsklasse, Rückstellung jetzt statt nächstes Jahr / Parallelklasse. Die Möglichkeiten sind von Schule zu Schule und Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Unterschiedlich an Möglichkeiten und unterschiedlich, was deinem Kind gut tun würde.


Wir hatten beides. Kind, Muss-Kind. Kognitiv definitiv soweit, aber einige Monate Verweigerung in vielen Punkten.

Eine Lehrerin hat mein Kind (und mindestens die Hälfte der ganzen Klasse) komplett abgeschrieben. Kinder können nichts, sind dumm, arbeiten nicht mit usw. Kinder hatten angeblich Probleme, was bei den Hausaufgaben aber super klappte.

Die andere Lehrerin hat mit mir zusammengearbeitet. Wir haben besprochen was sie tun kann, was ich tun kann, wie wir mein Kind bestärken können und vor allem, wie wir uns gegenseitig unterstützen können. So klappte es dann und wurde wieder viel besser.

Dazu gehörte aber auch, dass wir nicht zwischen Tür und Angel sprachen oder im Stress. Sondern wirklich Termine ausmachten, diese nutzten und trotz viel Kontakt auch Distanz wahrten.

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Hallo,

Du bekommst ihn nicht motiviert und erwartest es von der Lehrerin?
Kann es sein, dass du ähnlich wie hier, mit der Lehrerin gesprochen hast? Sie hat doch recht, mit Belohnungen erreicht man auch viel (wenn er die Sachen in der Schule macht, habt ihr nachmittags mehr Zeit! Und könnt was zusammen machen. Zurzeit ist er nicht versetzungsgefährdet, es könnte dahin kommen...
die Schule ist nicht für alles verantwortlich. Du und die Lehrerin scheint aber nicht auf einer Welle zu sein. Am besten du vereinbarst mal einen Termin, während der Sprechzeiten.
Gruss

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*Du bekommst ihn nicht motiviert und erwartest es von der Lehrerin?*

Naja, also die Lehrerin hat das Kind morgens um acht. Die Mutter nachmittags nach 16 Uhr, nach einem langen Tag in der Schule und in der OGS.

Da sehe ich dann doch einen erheblichen Unterschied.
Zumal wir hier von einem Schulneuling sprechen.

Ich bin Lehrerin und ehrlich gesagt bekannt dafür, dass ich auch schwierige Kinder zum lernen motivieren kann. Aber wenn ich nachmittags um vier von der Konferenz komme und meinen Sohn DANN dazu bewegen will, die nicht verstandenen Matheaufgaben neu zu machen, dann fliegen hier auch die Stifte gegen die Wand. #schein

LG

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Meine Tochter war am Boden zerstört,weil sie Buchstaben nicht so gut kann wie ihre Mitschüler. Ich habe geredet mit Engelszunge,getröstet usw.
Ich konnte sie nicht aufbauen. In ihren Augen war es für sie sehr sehr wichtig was die Lehrerin sagt. In dem Alter schauen Kinder noch zu Lehrern auf,nehmen sie wahr. Die wenigen Worte der Lehrerin haben gereicht das mein Kind wieder motiviert an die Sache ran ging und immer noch geht.

Und genauso kann eine Lehrerin mit wenigen Worten in einem Kind alles zerstören. Die Freude an der Schule,am lernen. Lehrer sind Vorbilder gerade für Erstklässler.Und wenn ein Lehrer es nicht schafft ein Kind für SEINEN Unterricht zu gewinnen und zu begeistern,was sollen den die Eltern dann machen,die gar nicht dabei sind?

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Hallo,

ich bin Lehrerin und habe auch schon Eltern zu sehr frühem Zeitpunkt gesagt, dass ihr Kind wahrscheinlich mehr Zeit für die Grundschule brauchen wird.

ABER das fand dann in einem ganz anderen Setting und unter ganz anderen Voraussetzungen statt.

Erstmal kann es nicht sein, dass ein Schulneuling nach 16 Uhr Dinge nachholen muss, die er im Unterricht nicht geschafft hat. Man kann in Absprache mit den Eltern mal sagen: "Er hat in der OGS bei den Hausaufgaben nix gemacht und soll jetzt zu Hause noch 2 Reihen A schreiben, damit er merkt dass er damit nicht durchkommt."

ABER das kann keine Dauerlösung sein und wenn die Eltern sagen: "Das geht nicht, um 16 Uhr ist mein Kind alle", dann muss man sich etwas anderes überlegen.

Und Sachen aus dem Unterricht nachholen nach 16 Uhr finde ich bei einem Schulneuling schonmal GANZ befremdlich. Da müssen erstmal andere Möglichkeiten über längere Zeit ausgeschöpft werden: Sich neben das Kind setzen, dann immer mal weggehen in kurzen Abständen kontrollieren was es geschafft hat, einen ruhigen Raum zur Verfügung stellen, Belohnungssysteme ausprobieren, mal in der Pause oder im Kunstunterricht nacharbeiten lassen- solche Dinge.

Mir klingt es so, als brauche dein Kind einfach mehr Begleitung und Anleitung im Unterricht. Was normal ist bei Schulneulingen.
Vielleicht hat dein Kind zusätzlich ein Motivationsproblem, aber womöglich fühlt es sich schlichtweg überfordert von all den neuen Arbeitstechniken und allein gelassen, sich zu strukturieren.

Aufgabe der Lehrerin wäre es jetzt erstmal, zu überlegen, was dein Kind braucht um IN DER SCHULE zu arbeiten. Zumindest gemäß seiner Möglichkeiten einen Teil des Pensums.
Das kann durchaus auch mal weniger sein als die anderen schaffen. Aber dein Kind sollte sich anstrengen und ETWAS schaffen müssen.

Wenn die Strategien der Lehrerin nicht fruchten, kann sie dich zum Gespräch bitten. Da stünde dann an erster Stelle, mit dir kommunizieren, was schon an Maßnahmen gelaufen gelaufen ist. Und dann überlegt ihr gemeinsam, wie weiter vorzugehen ist, was deinem Kind helfen könnte. Im Zuge eines solchen Gesprächs kann auch mal der Satz fallen: "Möglicherweise braucht Ihr Kind ein zusätzliches Jahr."

Aber als eine mögliche Option, WENN weitere Maßnahmen am Zustand nichts ändern. Und das Ganze NICHT in einem Tür und Angel Gespräch. Und zwar unabhängig davon, wer das Tür und Angel Gespräch begonnen hat. ;-)

Ich möchte nicht sagen, dass das Montessouri-Konzept grundsätzlich schlecht ist. Aber es braucht schon Lehrkräfte, die auch Kinder mitnehmen, welche viel Anleitung und Begleitung beim selbstständigen Arbeiten brauchen. Denn das sind meines Erachtens viele Kinder.

Zu einer Differenzierung nach Tempo (wie bei Montessouri) gehört m. E. eine erhebliche Selbstdisziplin und viel Aufwand seitens der Lehrer. Ich bewundere alle Pädagogen, die das hinbekommen. An unserer Schule haben wir das auch versucht und festgestellt, dass wir einen erheblichen Mehraufwand betreiben müssen, um am Ende des Schuljahres gleiche Lernergebnisse bei den Kindern zu erzielen.

Und es ging auch dann nicht, ohne dass wir die Eltern ZU OFT bitten mussten: "Erklären Sie das zu Hause doch nochmal, wir haben es im Unterricht nicht geschafft, uns nochmal in Ruhe daneben zu setzen."
Und das fanden wir ganz schwierig, denn das sollte die Ausnahme bleiben - das Kind lernt in erster Linie in der Schule und nicht zu Hause.

Deshalb differenzieren wir inzwischen sehr viel mehr nach Schwierigkeitsgrad als nach Tempo. (Bedeutet, anstatt: "Mach den nächsten Buchstaben, wenn du fertig bist", lieber: "Hier ist noch ein kniffeliges Rätsel zu dem Buchstaben, kannst du es lösen?")

Wenn an der Schule deines Kindes nicht dieses Selbstverständnis zu erkennen ist, dass Kinder wie deins einfach enger begleitet werden müssen, dann solltest du über einen Schulwechsel nachdenken. Erkennen tust du das im Gespräch an so Sätzen wie: "Für manche Kinder ist Montessouri nichts" :-p

Denn das bedeutet: Das Kind muss sich dem System anpassen und nicht umgekehrt. Wobei, Achtung: Jedes Kind muss sich natürlich AUCH dem System anpassen, aber in erster Linie ist das System fürs Kind da. Und wenn ein System "für manche Kinder nichts ist", dann ist das erstmal ein ganz dicker Minuspunkt FÜR DAS SYSTEM - und nicht fürs Kind. ;-)

LG

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Danke dir für die ausführliche Antwort.
Ich denke ich muss einfach noch einmal in Ruhe mit der Lehrerin sprechen.
Es hilft mir aber sehr das du sagst lange Schularbeiten nach 16 Uhr sollten die Ausnahme sein zumindest in der 1. Klasse und das Schulneulinge oft engere Führung brauchen. Denn das ist zumindest einmal ein Standpunkt den ich für mich annehmen möchte. Ich muss als Schulmama auch erst meinen Platz in dieser Welt finden und muss ehrlich sagen, ich weiß nicht was von mir erwartet wird, was von meinem Kind und was ist angemessen und was überzogen. Wann darf ich als Mama sagen Stop, das ist meinem Kind gegenüber nicht fair, und wann muss ich sagen Söhnchen jetzt aber dalli.
Ich möchte das mein Kind Spaß am lernen hat und gerne in die Schule geht, dazu braucht es aber klare Regeln und auch klare Erholungszeiten, genauso wie eben klare Aufteilungen, Mama, Schule Lehrer.
Danke dir für deine Worte, wir werden das Problem anpacken, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

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Ich finde es gut, dass du noch einmal in Ruhe mit der Lehrerin sprechen möchtest.

Vielleicht stellt sich das eine oder andere dann auch anders dar.

Das hoffe ich jedenfalls für euch, denn über einen Schulwechsel möchte so kurz nach der Einschulung ja nun wirklich niemand nachdenken müssen.

Ich drücke die Daumen, dass ihr einen guten Weg findet!

LG

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Hole mal tief Luft!

Zuerst hättest du mal die Hausaufgabenbetreuung angesprochen, warum er keine Hausaufgaben ordentlich erledigt.
5–6 Seiten am Tag ist normales Pensum, das hat absolut nix damit zu tun, das die Lehrerin ihren Job falsch macht.

Sprich mal im ruhigen Ton mit deinem Sohn, motiviere ihn und schaut, wie ihr besser lernen könnt.
Muss er denn in die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag? Für viele Kinder ist es nämlich nix, die lernen zu Hause in ruhiger Umgebung besser.Meine Kids habe ich auch dort schnell rausgenommen und habe lieber meine Arbeitszeit verkürzt. Somit hatten sie ruhige Hausaufgaben, konnten nachfragen wenn sie nicht weiter kamen und es war alles entspannt.

Und ja, es gibt Kinder, die einfach keinen Bock auf die Schule haben und das kann sich 10 Jahre durchziehen.
ABER jetzt ist ja noch kein Hopfen und Malz verloren.

lisa

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Ex ist einfach immer nur dem Anderen (hier der Schule) die Schuld zu geben. Aber auch diese Sache hat 2 Seiten.

Ih wundere mich, dass er zuhause nicht über dem Unfalltod erzählt, Ist da kein Vertrauen, wird da abgeblockt oder hat euer Sohn das Gefühl, er belastet euch zusätzlich in euerer trauer, wenn er darüber spricht. da würde ic mal schauen, ob er nicht kompetente Hilfe bekommen kann, um den Tod seines Opas besser zu verarbeiten.

mag sein,dass ihm bei dem Wochenplan für die Hausaufgaben der Überblick fehlt. Dann setz dich mtit deinem jungen hin und teilt ein, was er machen soll. für jeden tag,was er ind er Schule und was er dann ind er Betreuung macht. teile das der Betreuung auch mit, vielleicht macht diese das ja auch dienstags mit ihm dann schon in der Betreuung. Ich weiß, es klingt, als wenn das nicht der Grund für die fehlende Arbeitsbereitschaft ist, aber vielleicht hilft ihm diese aufteilung, dann weiß er was er jeden Tag machen soll und steht nicht vor einem riesen, für ihn noch unüberschaubaren, Aufgabenberg.

und was bisher versäumt bzw. noch nicht gelernt wurde, muß ja auch noch nachgeholt werden. Klar ist das viel, aber da kann man doch mit Sohnemann reden. Ihm deutlich machen,wenn er in Schule und Betreuung seinen Teil Hausaufgaben schafft, habt beiden abends zuhause Zeit für Erinnerungen an den Opa und die Erlebnisse mit ihm. Da kommt ihr sicher auch ins Reden. Auch mal zum Friedhof zum Grab vom Opa gehen. Aber bei aller Trauerarbeit auch neue schöne, interessante Dinge planen und machen.

Ja, für das Schuische und die Motivation dafür ist hauptsächlich die Lehrerin zuständig, aber deine Aufgabe als Mutter ist es 1.) das Leben und vor allem den Seelenzustand deines Sohnes so positiv zu stimmen, dass er den Kopf frei hat für Schule.
2.) Motivation und vermitteln, dass Lernen und Hausaufgaben notwendig ist um in der Schule mit zu kommen. Ich würde meinem Kind auch eine klare Ansage machen, dass ich es nicht gut finde, dass er die Mitarbeit verweigert. Dass ich weiß, er kann das, was er in der Schule, doch erwarte, dass er das auch zeigt indem er seine Aufgabe macht, dass er das Schülerleben ernst nimmt.

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Also, erstens, wir sprechen sehr wohl über den Tod und die damit verbundenen Ängste. Er hat schon viel gesehen für sein Alter. Kranke Katze die gestorben ist, Uroma und jetzt der Opa, und ja wir trauern gemeinsam mit ihm, trotzdem ist er ein Denker, der eben nicht bei der Opa ist gestorben aufhört sondern schlussfolgert, wenn der Opa plötzlich stirbt ohne Krank zu sein, kann das z.B. Mama und Papa auch passieren? Dann denkt er darüber nach und bekommt Angst. Wenn ich da bin dann kann ich ihn trösten, wenn er in der Schule sitzt, ist er mit seiner Angst alleine, da ist nur die Lehrerin. Da kann ich einfach nichts machen.
Zweitens: Nein ich gebe der Schule keine Schuld. Wenn mein Sohn sich verweigert muss man aber sehen woran es liegt und nicht mit den Schultern zucken und sagen, dann macht er es eben zu Hause oder gar nicht und wenn er es gar nicht macht dann bleibt er hält hängen. Ich bekomme ihn zu Hause übrigens gut motiviert. Was in der Schule in 4 Schulstunden nicht ging, hat er heute Nachmittag in knapp 1,5 Stunden schnell und sauber erledigt, mit der Aussicht darauf nach dem langweiligen Zahlen schreiben, rechnen zu dürfen. Aber das kann ich auf Dauer nicht leisten. Ich markiere ihm die Seiten ja schon die sein Tagespensum sind, aber wenn er in der Schule nur da sitzt und seine Stifte spitzt und ihm keiner sagt, so geht das nicht, dann bin ich machtlos.
Und 3. Klare Ansagen bekommt er auch von uns, und das er in der Schule mitmachen muss, aber er weiß halt auch, in der Schule bin ich nicht da. Da wird halt ausgetestet wie weit er gehen kann, und offensichtlich geht es bis zur total Verweigerung.

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Abwarten... manchmal sind es Startschwierigkeiten, die sich nach ein paar Wochen legen. Sollte das nicht der Fall sein, würde ich ggf. versuchen, zum Halbjahr an eine Regelschule zu wechseln und mich vorher informieren, welche Materialien bis dahin angeschafft und nachgearbeitet werden sollen. Mein Kind wäre anfangs nie mit solchen Massen an Seiten klar gekommen. Selbst heute nicht.

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Ich würde ihm noch etwas Zeit geben sich an alles zu gewöhnen und versuchen mit der Lehrerin einen Schlachtplan auszuhandeln. Ja....sie hat tatsächlich Fehler gemacht in diesem Gespräch, aber das war vermutlich nicht nur einseitig. Irgendwie müsst ihr das jetzt wuppen und ihn begeistern.

Sollte sich aber abzeichnen, dass es nichts wird, würde ich ihn a) tatsächlich zurückstellen und die 1. Klasse wiederholen lassen. Vielleicht ist er einfach noch nicht so weit. Dann besser früh mehr Zeit verschaffen als sich ewig quälen. Und b) grundsätzlich über einem Schultypwechsel auf eine Schule ohne Montessori Freiarbeit nachdenken.

Entgegen der Behauptung, dass Frontalunterricht schlecht sei und alternative Schulen toll, habe ich die Erfahrung gemacht, dass beide Systeme ihre Daseinsberechtigung haben. In Wahrheit gibt es verschiedene Lerntypen bei den Kindern und je nach Typ funktioniert die eine Schulform besser oder schlechter.

Es gibt Kinder die entfalten durch die freie Wahl ungehemmt ihr Eigeninteresse, setzen sich selber Ziele, erfüllen eigenmotiviert Wochenpläne und interessieren sich darüber hinaus. Sie entwickeln beim Loslassen der festen Zügel einen eigenen Wissenszugang, der teilweise über dem Niveau liegt, der für die Klassenstufe vorgesehen ist. So funktionieren solche Konzepte im Idealfall.

Und dann gibt es Kinder, die sind zwar neugierig, aber finden für sich nicht diesen eigenständigen Zugang, sind überfordert von der freken Wahl ihrer Möglichkeiten, wollen begeistert werden ehe sie sich etwas im Detail zuwenden, benötigen Struktur um in sich die Basis zum Aufnehmen von Wissen zu finden.

Für einige Kinder ist dieses Wochenplan-Modell schlicht nichts. Sie brauchen diese alle machen jetzt das und dann das Struktur. Sie brauchen Vorgaben. Sie brauchen feste Stunden und verbindliche Abläufe, und klare Regeln, die von allen das selbe erwarten.

Ich kenne einen Jungen, der ging auf eine Jenaplan Schule, wo es auch einen Wochenplan gab und die Kinder viel freie Auswahl hatten, solange sie am Ende den Plan erarbeiteten. Die Eltern hatten gedacht ihrem Sohn was Gutes zu tun. Er hat aber auch rein gar nichts gemacht. Nach einer Zeit x brachte er die Blätter mit nach Hause und dann hieß es Zuhause nacharbeiten. Die Lehrerin hat sich weitestgehend raus genommen, was dem Schulkonzept entsprach.

Da dieses Jahr die Eltern an den Rande des Zusammenbruchs brachte, wurde er zurück gesetzt und umgeschult auf eine reguläre aber gute Schule. Es stellte sich heraus, dass es mit dem klassischen Unterricht sehr viel besser klappte. Heute ist der Junge auf einem musikalisch künstlerisch ausgelegten Gymnasium, da er künstlerisch sehr begabt ist. Aber er braucht für den normalen Stoff mehr Struktur und ja ....sogar Autorität bei der Wissensvermittlung in der Schule ... um effektiv zu lernen.

Wir hatten letztens auch einen Dozenten da der über Lerntypen gesprochen hat. Der sagte auch, es gibt solche und solche Kinder und es gibt auch welche, die mit Frontalunterricht lernen müssen und Autorität brauchen. Der Prozentsatz sei seiner Meinung nach geringer, aber er sei vorhanden. Daher versuchen viele Schulen eine Balance zu finden den Frontalunterricht durch alternative Lehrformen zu verbessern nicht aber grundsätzlich anzuzweifeln.

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Hallo,

das mit der richtigen Mischung ist sehr zutreffend. Ich bin aber nicht sicher, ob es grundsätzlich "unterschiedliche Lerntypen" gibt. Wenn dies der Fall ist, würde ich sagen: Vom komplett offenen Unterricht ("lerne individuell in deinem eigenen Tempo") profitieren in erster Linie die absolut leistungsstarken Kinder. Das zeigen auch mehrere Studien. Aber diese Kinder machen eher eine kleine Gruppe aus.

Ansonsten würde ich sagen: Manche Unterrichtsinhalte sind mehr für den Frontalunterricht, andere für den offenen Unterricht geeignet. Oft gibt es Inhalte, wo ein Unterrichtsgespräch mit ALLEN Kindern oder eine Gruppenarbeit mit anschließender Besprechung ("Was habt ihr entdeckt?") einfach unersetzlich ist.

Ein Beispiel aus dem Anfangsunterricht: Das O soll gelernt werden. Im Zuge des Erlernens werden Kärtchen sortiert mit dem Auftrag: "Finde alle Kärtchen, auf denen ein Wort mit O am Anfang ist!"

Typischer Erstklässler-Fehler: Wörter mit einem kurzen U am Anfang werden zum O sortiert, weil sich die beiden Laute sehr ähnlich sind (jede Erstklassmutter kennt bei ersten Schreibversuchen das typische "ont" statt "und", "Gorke" statt "Gurke" usw.)

Ist nun jedes Kind bei einem anderen Buchstaben, so reibt sich die Lehrkraft daran auf, mit jedem Einzelnen die Hörübung zu korrigieren. Bei dem einen ist es der Unterschied zwischen u und o, beim nächsten zwischen m und n und beim übernächsten der zwischen z und w...

Was dann häufig passiert: Dass die Lehrerin das eben NICHT schafft und die Hälfte der Kinder die Lernchance, beide Laute zu unterscheiden, gar nicht bekommt.
Außerdem bekommt die Lehrerin in der Zeit, wo sie mit jedem einzeln die Hörkarten bespricht, NICHT mit, wer mit den Hörkarten alles Häuschen baut anstatt zu arbeiten. ;-)

Bearbeiten aber alle den gleichen Buchstaben, dann kann man das Phänomen auch mit allen gemeinsam besprechen: "Schaut mal her, DAS passiert mit dem Mund beim O und das beim U. Probiert mal alle aus, wir üben das jetzt.Und achtet dann gleich bei der Hörübung darauf, dass..."

Diese NOTWENDIGE Anleitung bekommst du bei jedem einzeln überhaupt nicht hin! Und das hat absolut gar nichts damit zu tun, wie gut organisiert ein Kind ist. Hier greift allerdings, was ich oben schrieb: Die leistungsstarken Kinder hören den Unterschied zwischen kurzem u und o, die brauchen keine Hilfe und bringen sich selbst auch nichts falsches bei. ;-)

Öffnen kannst du den Unterricht im Zuge dessen aber trotzdem. Indem du Kindern, die früher mit den Basics fertig werden eine Auswahl an weiterführenden Aufgaben zur Verfügung stellst.

*Er hat aber auch rein gar nichts gemacht. Nach einer Zeit x brachte er die Blätter mit nach Hause und dann hieß es Zuhause nacharbeiten. Die Lehrerin hat sich weitestgehend raus genommen, was dem Schulkonzept entsprach.*

Dann ist es ein schlechtes Schulkonzept. #sorry ;-)
Wenn ein Kind Kontrolle und Anleitung braucht, dann muss dies auch im offenen Unterricht gewährleistet werden. Gute offene Konzepte haben dieses Selbstverständnis auch!
Jedes Konzept muss sich nämlich daran messen lassen, wie gut es die schwachen Glieder in der Kette mitnimmt.

Das meine ich jetzt nicht als Forderung nach einem "rundum sorglos Paket" für Eltern. Auch ich habe Kindern schon Arbeiten mit nach Hause gegeben, weil sie im Unterricht nichts gemacht haben. Aber erstens schöpfe ich dann vorher meine Möglichkeiten im Unterricht aus und zweitens bekommt das Kind dann die Aufgabe EINES TAGES mit nach Hause, das heißt ich reagiere SOFORT. Auf die Idee, nach X Tagen seitenweise Blätter mit nach Hause zu geben, die im Unterricht nicht gemacht wurden, käme ich im Leben nicht. Schon gar nicht, weil es "zum Konzept gehört, dass ich mich rausnehme"
Das ist dann nämlich kein "rausnehmen", das ist "alleine lassen".

"Rausnehmen" impliziert, dass ich mich rausnehmen KANN, weil das Kind anschließend erfolgreich arbeitet. Wenn ich ein Kind alleine lasse, dann lernt es entweder gar nicht oder die Eltern machen nachmittags meinen Job. Und das ist dann ein Armutszeugnis für mein "Konzept".

LG

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Hilfe, das klingt ja furchtbar #schock. Gibt es eine andere Schule bei euch? Ich würde sofort wechseln, wenn es geht. Und noch eine Idee von mir: nicht alle Kinder schaffen den Ganztag.

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Hallo

Nicht alle Kinder schaffen den ganztags!

Dem Stimme ich zu. Meine Tochter war in ersten Schuljahr auch überfordert. Aber wegen den Arbeitszeiten ging es nicht anders. Nun habe ich den Betrieb und die Arbeitszeiten verändert und konnte die Klasse wechseln. Nun hat sie den klassenlehrer den mein Sohn hatte und der schafft es alle Kinder zu motivieren. Leider geht er jetzt zum Halbjahr. Meine Tochter ist voll aufgeblüht und geht mittlerweile gerne in die Schule.

Dazu kam noch,dass das ihre große Schwester im November ausgezogen und das hat sie auch sehr belastet.

Lg