Mit dem Latein am Ende Junge 12 macht was er will

Guten Abend,

Ich bin mit meinem Latein am Ende und weiß einfach nicht weiter. Ich erhoffe mir hier vielleicht noch den einen oder anderen Tipp...
Mein Sohnemann 12 Jahre macht momentan was er will...Schlechte Arbeiten bringt er nicht mit nach Hause, sie werden gleich in der Schule entsorgt und zuhause wird dann wehement abgestritten, dass sie die Arbeiten wieder bekommen haben. Obwohl ich ihn dann schon an drohe, die Lehrerin anzuschreiben um nachzufragen, trotzdem bleibt er dabei, nix wieder bekommen zu haben. Selbst wenn ich ihn dann sage, dass ich Bescheid weiß, wird trotzdem weiterhin alles geleugnet. Ich verstehe das nicht. Er weiß ganz genau wenn er Noten verheimlicht, dass es doppelt soviel Ärger gibt... Mitdenken ist momentan auch nicht seine Stärke. Im Haushalt von ganz alleine anpacken, ist überhaupt nicht drin. Wenn man ihm es am Vortag sagt, hat er es am nächsten schon vergessen. Seine festen Aufgaben die er im Haushalt (Katzenklo säubern, Geschirrspüler ein und ausräumen, Zimmer aufräumen, saugen und für den nächsten Tag sich für die Schule vorzubereiten) zu machen hat, werden täglich vergessen. Es geht nur, wenn ich ihn einen Zettel hin lege... Das Fass zum überlaufen war heute, er hat einen Eintrag im Hausaufgaben Heft und ich darf am Dienstag in die Schule "nicht angemessenes Verhalten" und was bekomme ich als Antwort von ihm!? Er hat nix gemacht, wie immer! Er macht nie was, es sind immer die anderen Schuld. Er hat mittlerweile Handy, Playstation und Fernseher Verbot nachdem er mich das 2. mal wehement angelogen hat. Jetzt durfte er nach dem Abendessen gleich ins Bett gehen ohne irgendwas.

Ich weiß nicht mehr weiter und bin am Ende mit meinem Latein! Was mache ich falsch? Wenn ich ihn frage sagt er immer es ist nichts oder keine Ahnung....
Was sind eure Erfahrungen? Ist es die Pubertät? Wie handhabt ihr das?

Lg

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ohje da mangelt es aber am Vertrauen, dein Kind lügt weil es sich nicht zu helfen weiß, deine Erwartungen sind auch arg hoch..warum bekommt er überhaupt ärger wegen noten?? Eigentlich sollte er für sein leben lernen und nicht für dich... er rebilliert weil du so drückst...

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Ohja das denke ich auch, dass er kein Vertrauen zu mir hat... Er weiß aber auch, dass es ok ist mal schlecht zu sein.
Ich glaube das liegt daran, dass ich früher auch so erzogen und auch immer ausgemeckert wurden bin... Ich wollte nie so sein, aber scheinbar habe ich das übertragen...
Ja du hast Recht er rebelliert, weil ich so drücke... Ich muss auch an mir arbeiten!

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Quatsch

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Wir haben ein Elternportal, wo alle Leistungsteste vermerkt werden. Wann Schulaufgaben geschrieben werden und wann Exen geschrieben wurden, sowie praktische Leistung wie in Sport.
Sowie Teste mit Note 5-6 oder 4-6? von Eltern unterschrieben werden müssen.

Ich denke mal mit Verbote, Strafen und Streitereien wird eure Schere noch weiter auseinander gehen und noch mehr mit Abblocken reagieren lassen.

Im positiven Moment erstmal mit Ruhe und ohne Vorwürfe mit ihm reden, warum er sich so verhält.....frag ihn mal, was er sich von Euch wünscht oder an Euch stört, weil ihr ihn so egal seid....vielleicht rückt er mit einem Empfinden heraus.

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Danke für deine Antwort.
So ein Elternportal haben wir leider nicht und bei uns entscheidet der Lehrer von welchen Arbeiten sie eine Unterschrift haben wollen... Meißtens wenn sie ganz schlecht ausgefallen ist.
Ja du hast Recht mit anschreien und Verbote kommt man nicht weiter, da muss ich definitiv was verändern! Doch manchmal bringt er mich so zur Weißglut, dass ich nicht anders kann...

Ich werde mal jetzt am Wochenende mit ihn in Ruhe reden, obwohl das schon die Woche passiert ist und es scheinbar nichts gebracht hat... Ich beneide echt Mütter die immer ruhig und gelassen bleiben können!

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Glaube nicht, dass es Eltern gibt, die nie mal ausflippen oder lauter werden. Nur mal so nebenbei. Erzählen kann man viel

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Du solltest deine ganzen Konsequenzen nicht androhen, sondern auch DURCHZIEHEN.

Also SOFORT Kontakt mit der Lehrerin aufnehmen.

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Auch dir danke ich für deine Antwort.
Ich ziehe meine Konsequenzen immer durch, auch der Kontakt zu den Lehrern führe ich sofort durch, dennoch lügt er....

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Was würde passieren, wenn er eine schlechte Note mit nach Hause bringt?

Androhen sollte man nur Dinge, die man dann auch ganz sicher durchzieht und das nicht erst 4 Wochen später sozusagen - wobei ich das Wort „drohen“ hart finde.

Wie ist der allgemeine Umgang bei euch? Liebevoll oder eher genervt?

Ich glaube dir, dass es sehr schwierig ist, aber für die Lügen muss es ja einen Grund geben. Habt ihr miteinander gesprochen?

Habt ihr einen Haushaltsplan, der ihn an seine Aufgaben erinnert? Als Kind habe ich auch oft die unliebsamen Dinge vergessen - ja wirklich vergessen, ohne es böse zu meinen.

LG

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Danke für deine Antwort.
Er bekommt seine "Medien" entzogen, also Handy, Playstation und Fernseher. Nicht alles auf einmal, sondern nacheinander. Und das ziehe ich direkt durch ohne tagelang zu reden und anzudrohen.
Der allgemeine Umgang ist schon liebevoll, nur wenn er dann solchen Bockmist macht, dann kann ich schon mal laut werden...
Ja wir haben schon miteinander gesprochen, er verspricht dann es zu ändern doch an der Umsetzung scheitert es dann....
Wir hatten mal einen Plan für ihn erstellt und nach dem Umzug ist es untergegangen und ich dachte auch, dass er alt genug ist um sich einfache Dinge zu merken. Scheinbar war es nur mein Gedanke und meine Vorstellung.

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Äh, natürlich alles auf einmal. Zack, der muss das wirklich spüren. Also Fernseher, Playstation und Handy weg. Gleichzeitig.

Warum ein 11jähriger einen eigenen Fernseher und eine eigene Playstation hat, ist mir allerdings auch schleierhaft.

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Wenn es bei verheimlichten Noten doppelt soviel Ärger gibt, gibt es dann „einfachen“ Ärger, wenn er sie gleich sagt? Dann kann ich ihn verstehen.
Was ist dein Problem, ihm einen Zettel hinzulegen?
Meine regelmäßige Pflicht war die Reinigung meines Zimmers und bei uns wurde Samstag Vormittag sauber gemacht.
Alle weiteren todos wurden zwischen mir und meinen Schwestern aufgeteilt und es lag immer ein Zettel da wenn ich aus der Schule kam.

In Summe scheint ein strenges Regiment bei euch zu herrschen, vielleicht mal überdenken?

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Danke für deine Anmerkung.
Naja bei dem "einfachen" Ärger, kläre ich es noch sachlich mit ihm, ansonsten kann es schon lauter werden wenn er "doppelt" soviel Ärger bekommt...
Ich habe damit kein Problem, ihm ein Zettel hin zu legen, doch ich bin davon ausgegangen, dass er es mit 12 ohne Zettel hinbekommt... Das wer ich ändern.
Bei uns ist kein strenges Regiment, eher im Gegenteil er hat seine Freiheiten und sind locker im Umgang. Doch bei Schule hört die Lockerheit bei mir auf...

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Ich glaube auch nicht, dass dein 12jähriger noch noch Hinweiszettel benötigt.
Ich denk mal, dass dein Sohn es mit Absicht aus Bequemlichkeit "vergisst", deshalb schwanke ich , ob euer Problem des Lügens, in seiner Faulheit liegt, um sich von Aufgaben und Lernen zu drücken oder doch Angst vor Stress, weil er hat kein Vorzeigeschüler ist, aber da passt sein Drücken vor den Hausarbeiten nicht ganz so rein.

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Ein Sohn ist auch 12 und letztes Jahr waren alle Noten dabei.

Die guten haben wir gefeiert und bei den schlechten geweint.

Ich habe mich mit ihm über die 6 aufgeregt, ihn bei den 4en und 5en getröstet und ihm bei den Extra-Referaten unterstützt, damit er den Schnitt retten konnte.

Er muss täglich mit dem Hund gehen und den Müll rausbringen, natürlich sein Zimmer aufräumen. Mehr finde ich zu viel, die Schule ist Arbeit genug.

Ich frage mich, was Ärger bei schlechten Noten bringen soll? Wird dein Sohn dadurch besser?

Warum meldest du ihn nicht bei einem Nachhilfeinstitut an, wenn er es alleine nicht schafft und du ihm nicht helfen kannst?

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Ich denke ich muss lockerer werden, was schulisch betrifft... Das ist ne gute Idee, mit den zusammen traurig sein. Die guten Noten feier ich ja mit ihm... Wir unterstützen ihn ja auch wo es nur geht.
Er hat ja nicht viele Aufgaben im Haushalt, aber ein bißchen kann er schon mit anpacken...
Nein er wird dadurch nicht besser, das merke ich hinterher auch immer... Aber in den Moment kann ich manchmal nicht bis 10 zählen und schimpfe los....
Er ist nicht dumm, er ist nur zu faul zu lernen und das ärgert mich....

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Ich lerne noch mit ihm, er kann das noch nicht alleine. Vielleicht auch eine Option für dich?

Wobei ich hoffe, dass der Knoten bald platzt, in Mathe bin ich nächstes Jahr weg #schwitz

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Mein Sohn ist 13 und was du schreibst, hört sich (bis auf die Schulgeschichte) erstmal völlig normal an... ;-)

Hier wird von Monsieur auch freiwillig NIX getan. Und nach Aufforderung auch nur mit großem Gemaule...

Hierzu habe ich leider auch keinen Super-Tipp für dich. Ich persönlich sitz das jetzt aus und sehe es als Herausforderung, mich in Gelassenheit zu üben. Klappt mal besser, mal schlechter. #schein

Schlechte Klassenarbeiten muss er von uns unterschrieben wieder zur Schule mitbringen, da scheut er den Ärger, den er in der Schule bekommen würde, wohl mehr als unsere Vorträge.

An deiner Stelle würde ich in dem Punkt engeren Kontakt zu den Lehrern suchen. Bitte sie die Arbeiten deines Sohnes vor Rückgabe zu kopieren und dir zuzumailen. Dein Sohn muss einfach sehen, dass er mit der Masche nicht durchkommt, dann erledigt sich sowas mit etwas Geduld von selbst.

Aber ich kann dich gut verstehen, es ist manchmal zum Haare ausraufen.
Du kennst doch bestimmt das Mütter-Mantra:
Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur...

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Das tut gut zu hören, dass es mir nicht alleine so geht ☺️
Ohja nach Aufforderung nur nach großen Gemaule, dass kenne ich 😅
Ja ich setze es auch manchmal aus, doch ich merke dass es sich dann bei mir aufstaut....
Das ist eine super Idee mit der Arbeit kopieren, da frage ich gleich mal am Montag nach, ob es möglich ist!
Danke für den Tipp 🤗
Ja und man sagt ja nicht umsonst kleine Kinder kleine Sorgen und große Kinder große Sorgen 😂

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Grundsätzlich würde ich auch jeden Tag seinen Rucksack durchsuchen und sämtliche Hefte durchschauen. Gucken, ob sie sauber und geführt sind. Ob dort lose Blätter sind. Irgendwelche Arbeiten. usw.

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Das mache ich bereits 😉
Er muss sogar am Wochenende manche Blätter die total liederlich und mit Rechtschreibfehlern sind abschreiben.

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Mit 12 Jahren finde ich das ein wenig übertrieben. Wenn ich so kontrolliert werden würde, würde ich auch Sachen verschwinden lassen.

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Lehrer-Eltern-Gespräch ist doch gar nicht mal so schlecht ;-)

Die Angst vor dem Gespräch ist wahrscheinlich deswegen, weil es ein "oh, sch*** was er jetzt wieder gemacht"-auslöst?

Manchmal kann es aber auch echt hilfreich sein!

Meine hatte in der Grundschule verschiedene Lehrer. Bei manchen dachte ich beim dritten Gesprächs-bitte-einrücken schon, was das jetzt wieder soll. Probleme waren bekannt, welche Lösungsversuche ich anstrebte auch. Von Seiten der Schule hörte ich nur: klappt nicht, Kind macht nicht....

Andere Lehrer haben super reagiert. Da wurde ich auch um Gespräche gebeten. Aber gleich mit dem Zusatz: "ich will Ihnen nicht sagen, was schief läuft. Ich glaube, das sehen Sie selbst auch. Ich möchte mich einfach mit Ihnen austauschen, herausfinden, was los ist und gemeinsam einen Weg finden, wie wir *** helfen können."

Das war richtig super. So haben wir uns ausgetauscht, Ideen ausgetauscht und überlegt, was wir tun können! Schule IN der Schule, ich zu Hause! In der Zeit hatte ich mehr Lehrergespräche als sonst irgendwann. Aber es hat gefruchtet. Nach einem halben Jahr war der Spuk vorbei.
Das lag aber auch mit daran, dass Schule und ich gemeinsam agiert haben. Dass wir frühzeitig gegenseitig um Hilfe gebeten haben.

Warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist schwierig.
Dein Sohn leidet ja auch. Nur weiß er wahrscheinlich selbst keine Lösung. Er macht, was er soll - oder eben auch nicht. Versprechen kann er viel. Dann hat er wenigstens Ruhe. Aber wie soll er etwas umsetzen, von dem er selbst nicht weiß wie?

Ich könnte auch versprechen, dass ich morgen auf einen Berg steige!
Versprechen könnte ich es!

Aber scheintern würde es an folgenden Punkten
- wo bekomme ich die Ausrüstung her
- was brauche ich dazu
- wie komme ich zu dem Berg hin (sehen kann ich ihn ja vielleicht, aber da liegen noch ein paar km dazwischen)
- was muss ich tun
- welchen Fallschutz habe ich
- brauche ich Begleitung
- welche Tipps kann man mir gehen

"einen Fuß vor den anderen setzen" reicht als Tipp nicht aus. Wo sollen meine Arme hin. Was muss ich wo befestigen.

So ähnlich geht es auch mit Schule und Schulaufgaben.

Mein Kind weiß auch, DASS sie etwas tun soll. Manchmal auch wie (das theoretische). Aber wie sie sich selbst motiviert, wie sie es ohne vergessen macht, wie sie die Angst davor verliert "zu versagen" (sie will ja), das sind alles so Punkte, die manchmal erst noch reifen müssen.

Bei manchen macht es schneller klick, bei anderen Stück für Stück.

Uns hat damals wirklich geholfen mit der Schule zu reden. Nicht erst zu warten, bis nichts mehr geht.
Anfangs kam ich mir schon so vor, als hätte ich versagt. Die Mutter, die zur Schule muss. Inzwischen sehe ich es anders. Es hat sich gelohnt.

Aus meiner Erziehung war es immer eine Bestrafung für die Eltern, wenn diese zur Schule MUSSTEN (dann, wenn es zu spät war und sie sich als Vollversager fühlten, weil sie es alleine nicht schafften, mich in die Form zu pressen, die die Schule sehen wollte)
Das Umdenken war schwierig.

Als ich MEINE Angst abgelegt hatte, war ich offen für Neues. Neu: dass die Schule keine Bestrafung ist (weder für eltern noch für Kinder), neu: dass Hilfe annehmen und es gemeinsam zu etwas Gutem zu bringen keine Schande ist, sondern Lebensqualität für mein Kind, für uns als Familie - in Folge auch für mich und für die Schule/Lehrer/Klasse, weil es mit gemeinsamer Unterstützung einfach klappt.

Was ohne diese gemeinsame Unterstützung geworden wäre, will ich gar nicht erst drüber nachdenken #schwitz

Ursache bei uns war, dass mein Kind als Muss-Kind in die Schule musste. Kognitiv definitiv so weit, beim Rest und auch vom Alter her noch erhebliche Schwierigkeiten hatte und komplett dicht gemacht hatte, weil sie nicht mit den anderen mithalten konnte (Größe, Alter usw.) zurückstellen wäre auch keine Option gewesen mitten im Jahr und an anderer Stelle Probleme aufgetreten.

Andere Ursache: aber ähnliche Wirkung. Alleine hätte ich das nicht geschafft und Schule hätte das alleine nicht geschafft und Kind ohne unsere Unterstützung (in teilweise "banalen" Dingen, hätte sich nur noch mehr in die Spirale abwärts "gebockt". Aus der Angst zu versagen - dicht machen - nicht können - schlechte Note - Angst vor Mama könnte enttäuscht sein, weil eigene Gefühle, sich selbst nicht mögen - Lernblockade - Angst vor den anderen - Angst vor sich selbst - Angst vor weiteren schlechten Noten usw. tatsächlich weitere schlechte Noten .... usw.

Gespräche mit der Schule haben uns da wirklich geholfen. Gemeinsame Strategie, die wir erwachsenen umsetzten, damit mein Kind das Lernen konnte (emotional, Verhalten, Sicherheit), was ihr in den Punkten noch fehlte.
Das meiste Tun lag bei uns Erwachsenen, das klicken dann mitmachen beim Kind. ;-)