Erstklässler vor die Klassentür setzen?

Hallo,

ich wollte euch mal um eure Meinung zu folgendem bitten:

Meine Tochter ist vor 5 Wochen eingeschult worden. Mir wurde von ihr und anderen Kindern erzählt, dass die Klassenlehrerin gerne mal störende Kinder an einen Tisch vor den Klassenraum setzt. Da sollen die Kinder dann weiterarbeiten.
Sie hat viele Einzelarbeitsplätze in der Klasse. Deswegen frage ich mich gerade, ob man frisch eingeschulte Kinder direkt vor die Tür setzen muss??? #kratz

Mich interessiert es einfach, ob es bei euch auch so gehandhabt wird?

Viele Grüße!

Claudeline78

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Wieso stören die Kinder den Unterricht? Und wieso stören sie weiter auch wenn sie wissen, dass sie dann an einem extra Tisch sitzen müssen?

Die Praxis der Lehrerin kann ich nachvollziehen. Eltern, die eher die Praxis als das Verhalten der Kinder hinterfragen, nicht.

LG

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Das sind frisch eingeschulte Erstklässer, die davor wahrscheinlich noch nie lange still sitzen mussten. Da wäre eine Versetzung an einen Einzelplatz angemessener! Mal davon abgesehen wie sie die Kinder vor der Klasse beaufsichtigen möchte - oder werden die dann praktisch aufgegeben?

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Denkst du, die Lehrerin begleitet das Kind auch zum Klo und in die Pause? Es handelt sich um SCHULkinder und nicht um eine 24/7 Supervision. Selbstverständlich kann auch ein normal entwickelter 1.Klässler mal 20/25 min sich in Ruhe etwas erarbeiten vor der Klasse...

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Hallo,

hier darf man kein Kind allein vor die Tür setzen, da dann die Aufsichtspflicht nicht erfüllt werden kann.

Allerdings findet der Unterricht in der GS meines Sohnes immer in mehreren Räumen gleichzeitig statt, alles bei offenen Türen und der Flur wird in den Lernbereich miteinbezogen. So kann es auch dort vorkommen, dass Kinder am Einzeltisch auf dem Flur sitzen, um sich dort konzentriert mit Aufgaben beschäftigen zu können und andere nicht zu stören.

Ich halte es für durchaus legitim, ab und zu eine kurze "räumliche Trennung" anzuordnen, um die Ruhe in der Klasse zu erhalten. Auch den "störenden" Kindern fällt es dann leichter, wieder zur Ruhe zu kommen.
So lange die Kinder nicht komplett aus dem Blickfeld der Lehrer geraten keine schlechte Lösung.

LG

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Auf dem Klo wäre das Kind "komplett aus dem Blickfeld" - bei euch nicht? Gibt es bei euch in der Pause auch pro Kind 1 Erwachsenen? Hier sind es 2 Pausenaufsichten für 170 Kinder auf 2 Schulhöfen. Da sind ziemlich viele "komplett aus dem Blickfeld". Ich glaube, du hast das mit der Aufsichtspflicht nicht ganz verstanden.

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Bei uns ist es so, dass die Aufsichtspflicht während der Pausen eine andere ist als die während der Unterrichtszeit.

Erstere ist natürlich lockerer, aber trotzdem durch Pausenaufsichten geregelt.

Die Aufsichtspflicht während des Unterrichts ist aber nicht verhandelbar und obliegt mir zu 100%, sprich: ich bin absolut dafür verantwortlich, was mit dem Schüler oder der Schülerin geschieht.

Kann sein, dass das bei euch anders ist.

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Wenn sie permanent stören oder selbst sehr viel Ruhe zum Arbeiten brauchen - warum nicht?

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naja wenn ein Kind von Haus aus kein Respekt vor Autoritäten und keine Disziplin kennt , muss es diese Dinge halt auf sone Art und Weise kennen, aber ich schätze mal das die Meisten Kinder sich zu benehmen wissen und deshalb wohl kaum diese Art Strafe erfahren müssen ... meine Erfahrung ist das Kinder aus einem Vernünftigen Elternhaus sehr wohl still sitzen und dem Unterricht folgen können ohne andere zu stören, auch sofort ab Klasse 1 , das nennt man Schulreife, ... bei meinen 3 Schulpflichtigen Kindern gibt gab es pro Klasse nie mehr als 0-2 Kinder die ständig auffällig sind, die anderen waren es nie ... zumindest nicht so das die Lehrkraft da durchgreifen musste, eine Ermahnung ist ausreichend...

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Wird bei uns auch so gemacht und ich finde es nicht schlecht.
Die Türen bleiben dabei offen und der Lehrer schaut auch nach dem Kind.Es muss eben in der Zeit alleine weiter arbeiten,bei Fragen darf es aber zum Lehrer.
Laut Lehrer wird es den meisten Kindern nach einer gewissen Zeit selbst zu dumm und sie benehmen sich.

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HI,
genau genommen darf man Schüler_innen nicht vor die Tür setzen, würde das Kind stiften gehen und es würde etwas passieren, hätte man ein ziemliches Problem.
Aber wenn ein Kind permanent stört und somit die anderen Kinder am Lernen hindert, ist das natürlich ein gerne genutztes Mittel, so viele andere Möglichkeiten hat man nun auch nicht. Bei Erstklässlern wäre mir das zu heikel, allerdings habe ich mit den Knirpsen keine Erfahrung.
Wenn man in Absprache mit dem Kind dieses draußen vor der Tür arbeiten lässt, ist die Gefahr natürlich geringer, dass es abhaut, als wenn das in einer Konfliktsituation geschieht und ggf. seine Emotionen überkochen und es dann irgendeinen Mist baut.
So lange es sich nicht um dein Kind handelt, brauchst du dir darüber aber nicht den Kopf zerbrechen, wenn es das aber tut, solltest du mit ihm an dieser Baustelle arbeiten....

vlg tina

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Aund ja, man kann von Erstklässlerndurchaus verlangen eine gewisse Zeit leise am Tisch zu arbeiten.

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Ja, wird bei uns auch so gehandhabt. Meine Tochter ist jetzt seit 3 Wochen in der Schule. Ein Mädchen stört gewaltig, muss vor die Tür oder in die "Schulinsel" zur vorübergehenden Einzelbetreuung.

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Huhu

Ich denke die Kinder werden raus gesetzt um dem Trubel der Klasse entzogen zu werden. Auf dem Flur ist es meist ruhiger und reizärmer. Hier können Sie 1. Zur Ruhe kommen und 2. Konzentrierter arbeiten. Sie stehen nicht mehr km Fokus der Gemeinschaft. Die Klasse muss sich ja erst als Gruppe finden und es gibt immer wieder Phasen in denen die Kinder dann gut aufdrehen können um andere zu beeindrucken.

In der Klasse ist ein einzelplatz ja dennoch mitten drin. Es geht auch nicht um Ausgrenzung, sondern um Reizreduzierung. Denn genügend neue Situationen und Menschen hab es in den letzten 5 Wochen genügend.

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Solange ich meine Aufsichtspflicht nicht verletze, mache ich das auch so.
Allerdings hab ich so kleine Schüler gar nicht.
Und wenn wir schon dabei sind: Türklinke nach unten drücken zu lassen, ist eine Form der Nötigung.

Ich finde es aber gut, dass schon die Erstklässler gleich merken, dass man in der Gruppe funktionieren muss und andernfalls nicht in der Gruppe bleiben kann. Wenn diese Regel transparent ist und vorher ein "Achtung, gleich ist es soweit!" kommuniziert wurde, absolut vertretbar.

Einzeltische im Raum bringen bei Kindern, die auch ohne Banknachbar die Klasse aufmischen oder den Unterricht sprengen können, gar nichts. ;-)