Haben die jüngsten Kinder der Klasse ...

… automatisch Probleme in der Grundschulzeit?

Hallo,

ich lese hier immer, dass es besser ist Kinder noch 1 Jahr länger im Kindergarten zu lassen und das es die Jüngeren in der Grundschule und auch später besonders schwer haben.

Ist das wirklich unbedingt so?

Mein Zweitgeborener hat Ende Juni Geburtstag, er geht auf alle Fälle nächsten Sommer zur Schule, wüsste nicht was dagegen sprechen soll.

Aber wenn ich rückblickend schaue, ich bin im Oktober geboren und "musste" länger als ich wollte im Kindergarten bleiben - mir ist die Schule extrem leicht gefallen, manchmal zu leicht und meine Schwester, im Juli geboren, die Jüngste der Klasse musste wirklich mal 1 Jahr wiederholen.

Oder ist das besser mit 7 einschulen zu allgemein gedacht und die Probleme treffen in Wirklichkeit nur auf wenige Kinder zu?

Ach so, an unserer Schule gibt es auch eine Vorklasse. Das wäre im Bedarfsfall doch besser als das Kind noch 1 Jahr länger im Kindergarten zu lassen, oder?

Bin mal auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt.


Lg Miriam

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Guten Abend,

wirklich quantitative Erfahrngswerte können Dir da wohl nur Grundschulehrer geben.

Meine Tochter ist Anfang April geworden und für sie war der Schulbeginn perfekt. Mein Sohn ist Ende August geboren und wird bei seiner Einschulung noch für drei Wochen fünf Jahre alt sein #zitter, ist aber "dank" unseres Bundeslandes ein Muss-Kind.

Wie Du siehst, blicke ich dem schon mit großer Sorge entgegen, weil ich im privaten Umfeld durchaus den Eindruck habe, dass sich jüngere Kinder schwerer tun. In der Klasse meiner Tochter ist z.B. das einzige Kind, das nun sitzengeblieben ist, auch mit fünf eingeschult worden. Und selbst wenn es motorisch und kognitiv hinhaut, können die Jüngeren sozial oft einfach nicht mit den anderen mithalten. Natürlich gibt es auch immer wieder Ausnahmen.

Die Möglichkeit einer Vorklasse gibt es hier nicht, schade eigentlich. Aber wenn Du bei Deinem Sohn ein gutes Gefühl hast, wird es schon stimmen mit der Schulreife.

Viele Grüße

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Anfang April geboren heißt es#hicks

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Meine Tochter ist mitte Juli Kind, wurde damals mit anfangs 6 Jahren regulär anfangs September eingeschult. Mit ihr noch ein weiteres Julikind und zwei Augustkinder und 2 Septemberkinder, sie waren die jüngsten in ihrer Klasse, da viele im Herbst zuvor bis zum Frühjahr schon 6j. wurden. 5 Kinder von den 6 Sommerkinder meisterten ihre Schule mit Gravur und gingen entweder Gym oder zu mindest auf Real, ein Septemberkind wurde zum 1 Dez. der 1.Klasse wieder durch kämpfen der Eltern nachträglich zurückgestellt worden.
Seit der weiterführenden, sind etliche Schüler ein Schuljahr älter und körperlich reifer, aber sagt nichts über die schulische Reife aus. Meine Tochter gehörte seit der ersten Klasse zu den 1er/2er Schüler, in der 7.Klasse kamen zwar hier und da mal 3er dazu, aber immernoch vorne mit dran. Nicht das Alter ist relevant, sondern die Reife und Ehrgeiz des Kindes.
Vergleiche dein Kind nicht mit anderen Fällen. Eure Erzieherin , Schuluntersuchung, sowie dein Bauchgefühl wird die Schulreife eures Kindes besser beurteilen können.

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Hallo,

hier in NRW sind die Kinder bis Ende September Muss-Kinder. Das heißt, die sind noch 3 Monate jünger als Dein Sohn, wenn sie eingeschult werden.
Kann-Kinder sind hier die Kinder von Oktober bis Dezember.

Ich denke, in den Bundesländern, wo die Regelung so weit und weiter nach hinten verschoben wurde, haben die jüngeren Kinder häufig Probleme, weil diese Zeiten nicht mehr der Entwicklung der meisten Kinder entsprechen.

Juni-Kinder sind, meiner Meinung nach, meistens schon schulreif.
Bei uns hier scheitern häufig die September-Kinder.
Ansonsten gibt es natürlich noch Kinder, die unabhängig vom Einschulungsalter schlecht sind, aus welchen Gründen auch immer.

Letztendlich steckt man in dem Kind nicht drin. Ein Juni-Kind würde ich tendenziell einschulen, ein September-Kind und später tendenziell nicht.

Wir haben übrigens einen Sohn, der als spät eingeschultes Dezember-Kind eine Klasse übersprungen hat. Bei ihm wäre aber eine frühe Einschulung wegen seiner damals mangelhaften Frustrationstoleranz problematisch gewesen. Ob das jetzt so gut ist, weiß ich auch nicht. Jetzt ist er nämlich der Jüngste in einer anspruchsvollen Klasse. Nur war die alte Klasse für ihn unzumutbar langsam, und die Lehrerin und unser Sohn kamen überhaupt nicht miteinander klar.

Wie man es macht, macht man es verkehrt. #schwitz

LG

Heike

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Ach, mach dir keine Sorgen.

Ich finde es bedauerlich, wenn Eltern in einigen Bundesländern ihre August-und Oktoberkinder einschulen lassen müssen, obwohl ihr Instinkt dagegenspricht.

Genauso ungünstig finde ich es andererseits, wenn Eltern ihre Julikinder in anderen Bundesländern als Kannkinder nicht einschulen lassen, obwohl sie eindeutig schulreif sind und auch wollen.

-Angst fressen Seelen auf-

Wenn du glaubst, dass dein Sohn das locker schafft, warum lässt du dich dann verunsichern?

Vertraust du deiner Einschätzung weniger als dem, was so berichtet wird?;-)

Vielleicht ist es nur in Hamburg so, aber hier endet die Kindheit mit Beginn der Grundschule eindeutig
NICHT!:-D

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“ich lese hier immer, dass es besser ist Kinder noch 1 Jahr länger im Kindergarten zu lassen und das es die Jüngeren in der Grundschule und auch später besonders schwer haben.“

Kuschelpädagogik, die individuelle Entwicklungen vereinheitlicht und daraus grundsätzliche Empfehlungen herleitet.

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„Kuschelpädagogik, die individuelle Entwicklungen vereinheitlicht und daraus grundsätzliche Empfehlungen herleitet.“
#pro Genau so ist es!

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Hi,
Es kommt immer aufs Kind an.

Thilo, 30.8. war absolut nicht schulreif, aber musste wegen 2 Tagen. Ihm hätte es sehr gut getan, später oder ordentlich in die Vorschulklasse zu gehen. Ob er es von selbst verstanden hat, oder ob die Tomatis Therapie den Durchbruch schaffte, weiß ich jetzt nicht, aber die ersten 5 Schuljahre waren die Hölle. Die 6. Klasse war endlich mal gut.

Von Verwandten die Tochter, kam erst als 1 jährige nach Deutschland, adoptiert von Haiti. Sie ist von Mitte September. Sie war so schulreif, aber sie ging ein weiteres Jahr in den Kiga. Sie liebte die Schule, sie ging da durch....sie hatte ein ganz anderes Verständnis.

Unser Problem war noch, das Thilo der absolut jüngste war, und mit Abstand der größte. Von ihm wurde viel mehr erwartet. Es war eine Kleine Klasse in der Sprachheilschule, 13 Kinder und 2 Pädagogen. In einer größeren Klasse mit nur einem Lehrer hätte überhaupt nicht funktioniert.

TJ war mit 6,5 Jahren auch noch nicht soweit. Ihm hat die Vorschule sehr gut getan, und geht jetzt mit Freude in die 1. Klasse.

Noch so 5 Jahre hätte ich nicht überlebt.

Eine Bekannte war auch immer die Jüngste. Sie sagt selber, das sie immer ein halbes Jahr später alles kapiert hatte. Sie hat bei der Jüngsten Tochter alle Hebel in Bewegung gesetzt, das sie ein jahr später eingeschult wurde. Bei der älteren, die auch mit Schulbeginn geradeso 6 Jahre alt war, war es auch so. Ein halbes Jahr später, immer erst klick gemacht.

Es kommt immer aufs Kind an.

Gruß Claudia

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Hallo
Selbstverständlich hat das jüngste Kind nicht automatische Probleme. Die allgemeingültig „Feststellung“ ein Jahr länger „Kind sein“ schadet keinem finde ich auch nur auf Urbia. Gerade wenn „Kind sein“ genutzt wird, kann ich das auch überhaupt nicht ernst nehmen.
Meine Tochter wird im September 10 und besucht im neuen Schuljahr die 6 Klasse. Das hat gute Gründe und uns wurde auf diesem Weg von mehreren Seiten versichert, ist ein Kind zu reif kann es richtige Probleme geben. Aber alleine weil es, völlig schulreif, als jüngstes Kind die Schule besucht? Irgendwer ist immer der jüngste,kleinste,...
Unser Fall ist jetzt natürlich etwas spezieller. Manchmal, wie bei uns, geht es auch einfach drum die beste Lösung im hier und jetzt zu treffen. Was in 5 Jahren ist, ist nicht unbedingt absehbar.
IIrgendwann wir die Altersspanne innerhalb einer Klasse ohnehin größer. Sitzenbleiber, Auslandsjahr, Schulwechsler,... und sowieso, irgendeine Rolle hat man doch immer im Leben.

LG

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“Meine Tochter wird im September 10 und besucht im neuen Schuljahr die 6 Klasse. Das hat gute Gründe und uns wurde auf diesem Weg von mehreren Seiten versichert, ist ein Kind zu reif kann es richtige Probleme geben“

Individuelle Entwicklungsvorsprünge und/oder deutlich überdurchschnittliche Begabung in Verbindung mit einer angemessenen emotionalen Reife, können sehr ungünstige Voraussetzungen sein, um mit Gleichaltigen zu lernen.
Das wird oft übersehen oder überhaupt nicht als Problem erkannt.
Früheinschulungen sind immer noch selten und man wird behandelt, als würde man sein Kind ins Militärcamp schicken wollen.

„Nehmt euren Kindern doch die kostbare Kindheit nicht weg!“

Ich wollte meinen Sohn (Junikind) mit 5 gerne früheinschulen lassen, habe dann jedoch, wegen der angesprochenen Empfehlungen, davon Abstand genommen.
Leider!
Das letzte Kindergartenjahr war quälend langweilig für ihn, der Schulstart später auch.
Ein Klassensprung wurde erst kategorisch abgelehnt („davon halten wir hier gar nichts“)
gegen Ende des 1. Schuljahres jedoch dringend nahegelegt.

Hätte man sich , durch eine Früheinschulung, auch sparen können, dann hätte er keinen Klassenwechsel durchmachen müssen.

Im Gymnasium hat er dann noch die 7.Klasse übersprungen.
Das war im Gegensatz zur Grundschule kein Problem, die Lehrer hielten das, aus pädagogischer Sicht, eindeutig für notwendig und sinnvoll.

Er ist in einer “ blöden“ Klasse mit einigen -machopubertierenden Alphatierchen- und würde trotzdem niemals in seine alte Klasse zurück.

Für manche Kinder ist Unterforderung sehr viel schlimmer als die “Sonderrolle“ des jüngsten Kindes.
Wenn es aber irgendwo zur Sprache kommt, dass mein 12jähriges Kind die 9. geht, muss ich mich immmer irgendwie verteidigen, während die Eltern eines 15- oder 16jährigen 9Klässlers sich ganz bestimmt niemals rechtfertigen müssen.
Akzeptanz in die andere Richtung wäre schön.

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Hallo,

ja, so sind auch unsere Erfahrungen. Mein Sohn ist jetzt mit 13 Jahren in der 9. Klasse, er wurde mit 5 Jahren (als noch nicht mal Kann-Kind) eingeschult. Ein Jahr Kindergarten mehr hätte ihm definitiv geschadet und in der Schule gab es nie Probleme - bis heute nicht.
Allerdings habe ich mich tatsächlich nie großartig vor anderen Leuten rechtfertigen "müssen", vielleicht wird mal neugierig gefragt, warum er so jung ist, aber ich habe nie blöde Kommentare gehört. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass wir uns in unserer Entscheidung sehr sicher waren und wir das auch immer völlig überzeugt kundgetan haben - und der "Erfolg" gab uns recht.
Gruß, Lena

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Meine beiden sind im April geboren. Für den einen hat es absolut gepasst, er hätte es auch locker ein paar Monate früher gepackt. Sein Bruder war noch nicht so weit, obwohl er bei der Einschulung 6J4M alt war. Er hat im Endeffekt die Schulanfangsphase 3 Jahre statt 2 J gemacht. Zurückstellen ging nicht, der Stichtag war in dem Jahr bei uns der 31.12. Da war er einfach schon viel zu “alt“ für...

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Ich bin ein Oktoberkind und habe ein Jahr wiederholen müssen. Also ist der Geburtstag meiner Meinung nach totaler Quatsch! Also immer nach der Entwicklung des Kindes gehen (wenn möglich)!

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Hallo

Unser Sohn wurde mit 5 eingeschult als Kann-Kind. Die Grundschule hat er hinter sich. Alles wunderbar. Sowohl kognitiv als auch sozial kam er sehr gut zurecht. Er war in seiner Grundschulklasse das jüngste Kind. In der Parallelklasse war einbinden jünger. Mit dessen Eltern bin ich gut bekannt. Auch dort kein Problem.
Andere Kinder, nah am Stichtag hatten Probleme. Ebenso wie Kinder die mitten im Jahrgang Geburtstag hatten. Da spielt viel mehr als der Geburtstag rein. Die allgemeine Entwicklung, Leistungsfähigkeit und -bereitschaft, sicher auch der gute Draht zu den Lehrern und so weiter....

LG