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Hi,
Auch Bayern, mittelgroße Stadt. Meine Kinder (Ende April und Anfang November) haben gerade die zweite und vierte hinter sich. Und ja, den Trend kenne ich auch. So ab April wird zurück gestellt. Die Begründungen sind oft diffus, aber dahinter steht teilweise, dann tut er/sie sich leichter, besser als die Mitschüler zu sein und kann sich besser gegen die behaupten.
Ich selbst war lange davon ausgegangen, dass ich meinen Sohn früher einschulen würde und denke mittlerweile, dass es falsch war, das nicht zu tun. (Aber ein Klassensprung scheint auch gerade nicht sinnvoll, auch, weil ich von einem anderen Kind mitbekommen habe, dass die Direktorin den dann gerade in eine sehr ungünstige Klasse gesteckt hat. )
Meine Tochter hat sich nur so wahnsinnig schwer getan, in der Schule anzukommen, was uns nicht gerade ermutigt hat. Und dann hatte mein Sohn in der Einschulungsuntersuchung auch ihre schreckliche Lehrerin, und sein bester Kindergartenfreund wurde von den Eltern (aus der Gegend; wir selbst sind zugezogen und ich wurde zB selbst früher eingeschult). zurück gestellt, so dass er selber nicht mehr wollte. Da haben wir es gelassen . Wir waren ziemlich verunsichert, und haben das auf das bayrische Schulsystem geschoben. Aber eigentlich lag es vor allem an der Lehrerin und auch an den Kindern.
Und ja, das ‚an den Kindern liegen‘ klingt jetzt gemein. Und es mag auch die Kombi mit dem Schulsystem sein. In meiner Wahrnehmung haben nur - und sehr vehement- die Eltern mit bayrischer Herkunft zurück gestellt. Und die erste Lehrerin meiner Tochter hat vorne stur ihren Unterricht abgehalten, und hat sich um nichts weiter gekümmert. Sie wusste nicht, wer welches Kind war, hat nichts angeschaut oder korrigiert, hat fast alles ‚auffällige‘ Verhalten toleriert (Aufspringen, Sachen wegnehmen, andere festhalten etc.). War ziemlich schrecklich. Sie hat auch keinerlei Ausflüge gemacht, um zB die Klassengemeinschaft zu stärken. Hat Dinge wie Kunst oder Musik weggelassen, etwa zu Ostern haben sie die Bücher zurück gegeben und mit dem Stoff der zweiten Klasse angefangen.

Mein Sohn hatte jetzt übrigens eine ziemlich tolle Lehrerin, die allerdings extrem langsam vorgegangen ist. Da habe ich eher Bedenken, dass sie im Stoff zu weit hinterher sind. Im Vera-Test war jetzt zB auffällig, dass sie einiges noch nicht hatten.

Meine Vermutung ist, dass auch Bayern sich allmählich anpasst und ändert. Ich hab die Lehrerin meines Sohnes auf das Arbeitstempo angesprochen und meine Bedenken geäußert (Vergleich mit meiner Tochter). Da hat die mich nur ganz gelassen angeguckt und gemeint „das war bestimmt eine ältere Kollegin“. Ja, so ist das.

Viele Grüße

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PS: meine sind übrigens beide hochbegabt.
Und das heißt nicht, dass man automatisch besser zurecht kommt- bei weitem nicht.
Ich kenne mittlerweile (zumindest die Eltern) jede Menge Kinder, die mit dem normalen System ihre Schwierigkeiten haben.

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Wir wohnen ja auch in Bayern, aber bei uns in der Region, werden alle Muss Kinder , wenn keine gravierende Defizite vorhanden sind die gegen eine Einschulung spricht, eingeschult.

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Bei uns machen das auch viele. Das Problem ist dass in Bayern wohl die Schulen sehr anstrengend sind was das lernpensum angeht. Viele Kinder die gleich in die Schule gingen blieben dann in der 1. Klasse wohl sitzen oder hatten andere Probleme. Eine bekannte die aus der Gegend von Hamburg kam war selber ganz enttäuscht weil in ihrer Heimat wohl die Schulen lockerer sind.

Deswegen sind hier viele der Auffassung die Kinder 1 Jahr später in die Schule zu schicken. Ich ebenfalls obwohl meine große Grad mal 2 ist.

Also net wundern aber wenn man immer wieder mitbekommt was für Probleme andere Kinder haben weil sie hier in Bayern ohne zurück stellen in die Schule gegangen sind, dann wundert es mich persönlich nicht dass man den Kindern noch 1 Jahr kiga gönnt wenn es geht.

Man kann die Schulen untereinander eh nicht vergleichen. In anderen Bundesländern ist das lernpensum eben nicht so hoch wie in Bayern, wodurch den Kindern nicht so viel aufgebürdet wird.

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Also ich Wohn in Franken.

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Also ich komme aus Mittelfranken, kann dies nicht bestätigen. Bei uns in der KiGa wollten 2 Familien ihr Septemberkind zurückstellen lassen, wurde nicht genehmigt, da die Schuluntersuchung und KiGa der Meinug war, dass sie schulreif ohne Einschränkung sind. Mit ist auch nur ein Kind bekannt, dass von der Lehrerin nahegelegt wurde, die 3. Klasse nochmal zu wiederholen.
In der Grundschule unterscheiden sich die Bundesländer untereinander noch nicht gravierend, ausser das in einigen Bundesländer das Vorrücken automatisch ist. Übrigens kann man in Bayern , in der 1.Klasse noch nicht sitzenbleiben, man kann sie freiwillig wiederholen lassen mit Absprache der Schule.

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Bei uns ist der Stichtag der 30.Juni und Zurückstellungen gibt kaum.
Dass ein späterer Stichtag Rückstellungsversuche befördert, verwundert mich nicht.

Endlich sind Eltern so selbstbewusst und entscheiden im Sinne und zum Wohle ihrer Kinder und nicht im Sinne einer ökonomischen Verwertbarkeit zum Wohle ihres
Freistaates.

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Seit es in BaWü diesen späteren Stichtag gibt, ist Rückstellung fast unmöglich, und dann meist nur in eine Grundschulförderklasse. Dafür bieten einige Schulen jahrgangsgemischte Eingangsklassen, in denen die Kinder dann zwischen 1 und 3 Jahren bleiben können.

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Eines habe ich gelernt...glaube niemals alles was Nachbarn, Freunde, Bekannte über ihre Kinder sagen.....

Vorschule ist ein Muss, da kann man ein Kind nicht ei fach zurück stellen, ausser das Kind hat wirklich grosse Defizite, die die Eltern nicht offen sagen.
Schulrückstellung war bei uns auch recht einfach

Ja da sind Mädels, die schon vieles können aber das Wichtigtse sind nicht Bügelperlen legen sondern das Sozialverhalten eines Kindes. Ist es sozial reif in die Schule zu gehen.
Und was du aufzählst, können sicherlich nicht alles Kinder ALLES sondern jeder vielleicht etwas davon.

Und - entweder ist dein Kind schulreif oder nicht. Du scheinst es ja jetzt merkwürdigerweise auch in Frage zu stellen, nur weil er womöglich das jüngste Kind ist. Es kommen sicherlich auch andere Kiga Kinder aus anderen Orten zur Schule nicht nur Euer Kiga geschlossen in eine Klasse. Irgendein Kind ist immer das Jüngste.

lg
lisa

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Hallo Lisa,

ja, ich bin jetzt wieder am Zweifeln, eben weil NICHT nicht noch andere Kinder dazukommen. Der (außer meinem Sohn) Jüngste der Klasse wäre im Februar geboren. Unser KiGa hat 2 Gruppen mit je unter 20 Kindern, die Schulklassen sind immer auch nur höchstens 15 Kinder, da hat man den Überblick ;-).

Und weil bei uns Zurückstellen so easy ist, haben die sich alle kurz mit der Schulleitung kurzgeschlossen und die Kinder sind jetzt auch wirklich keine Vorschulkinder im KiGa...

Und nein, es kann nicht jedes Kind eins der Dinge, sondern die meisten alles. Die Mädls waren ja ursprünglich der Grund, warum ich meinen Kleinen zurückstellen wollt, weil die eben so viel weiter sind... und jetzt werden die alle zurückgestellt.
Als Beispiel: eine Freundin meines Sohnes, geboren im Juni- wird zurückgestellt, weil sie noch sooo zart ist. Ja, sie ist klein und zart, wie die mama, aaaber: malt unglaublich, kennt fast alle Buchstaben, schreibt die auch schon toll, kennt die Uhr (Viertelstunden), kennt Zahlen bis min 20 und wählt z.B. verschiedene Telefonnumnern aus dem Gedächtnis, baut 200 Teile Puzzles und und und. Und zum Thema soziale Kompetenz: das zarte Persönchen, das ja noch nicht zur Schule kann, tanzt in 2 Showtanzgruppen alsmit Abstand Jüngste und spielt seit 4 in der Fußballmannschaft mit 5/6Fußballmannschaftjährigen Rowdies, was meiner niiie täte. Und wird kein Vorschulkind... 🤔

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Wir sind auch in einem kleinen Ort in Bayern und das läuft hier auch so. Es wird ein Großteil der Kinder ohne nachvollziebharen Grund zurückgestellt. Ich hab aber das Gefühl, dass hier die Zahlen der Grundschule der wirkliche Grund sind, also ob genug Platz da ist oder nicht.

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bei uns auch, sie ersuchen die Klassen so klein wie möglich zu halten und sind froh, wenn man durch die Rückstellung die Klassengrösse regulieren kann

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Dieses "noch ein Jahr Kindheit schenken" hab ich auch mal extrem im Kiga erlebt. Es ging um einen jungen, auch ein sogenanntes "kann-kind". Er war mega schlau, könnte bereits lesen, weit über 50 zählen und einem echt komplexe Sachen erklären. Auch so war er motorisch, fein wie grob, perfekt für ein schulkind entwickelt. Aber seine Mutter wollte auf biegen und brechen ihm noch ein Jahr Kiga verschaffen. Er hatte aber gar keine Kinder mehr in der Gruppe, die kognitiv auf seinem Niveau waren. Selbst die anderen Kinder, die sich vorschulkinder waren, waren nicht so fit wie er. Aber die Mutter meinte, mein das wäre viel zu viel für ihn...
Wir leben in NDS, der junge musste erst zum üblichen test in die grundschule, danach zu einem Arzt und Psychologen. Ergebnis: zu 100% schulreif.
Dagegen konnte die Mutter nichts ausrichten, er würde eingeschult. Sie machte ein riesiges Drama daraus, welches sie such auf ihren sohn übertrug... der überall beklagt hat, das er eingeschult wird.

Schlussendlich wurde er auch eingeschult und war mega happy, ich hab ihn danach noch ein paar mal gesehen, er blüte förmlich auf!

Ich fand es im Nachhinein betrachtet super, das die Mutter sich eben nicht über die Empfehlungen hinweg setzen konnte.

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Hllo
Wie haben auch zurückgestellt, geburstag kirz vor der einschulung.
Es war ganz einfach, wurde quasi von der schule angefragt ob es evtl. Rückstellkindef gibt.

Ich denke schon es ist ein trend...vor erlichen jahren hatte ich das gefühl, dass möglichst früh eingeschult werden sollte. Jetzt geht es in die andere richtung.

Mir wurde letzea jahr gesagt, ich soll erstmal nichts machen und bis märz warten, erat dann muss man sich ja erst entscheiden. Aber natürlich habe ich gegoogelt, gelesen, überlegt hin und her, mein kind ständig beobachtet und nochmal überlegt.

Nach vielen gesprächen mit dem kiga haben wir uns entschieden eine rückstellung zu versuchen, die, wie gesagt, ganz einfach war. Und als diee entscheidung endlich getroffen wr, merkte ichnerat wie angespannt ich die wochen zuvor war.

Die letzten wochen im kiga vor den ferien waren schwer, mein kind wollte nicht mehr rein, fragte jeden morgen ob er nicht daheim bleiben könnte.
Ich fühlte mich ganz schlecht weil ich überlget habe, ob ich ihn nicht doch hätte einschulen lassen sollen.
Aber das gespräch mot dem kiga zeigte, dass er im kiga dann doch glücklich war, nur sich jetzteben etwas umorientieren musste weil die hälfte seines freundeskreis nun eingeschult wird...er nicht.

Ich glaube wir haben die richtige entscheidung getroffen, auch wenn er immer mal wieder plötzlich rechnet ("jetzt sitzen 7 leute am tisch, weil 5 und 2 sieben ist....).
Er freut sich jetzt auf den kiga, um ein richtiges vorschulkind sein zu können, usw.

Wenn du meinst dein kind ist bereit, dann passt es doch. Lss dich nciht von den anderen verunsichern (so wie ich, als mich jeder fragte ob ich ihn echt zurückstellen möchte).
Versuch dich einfach bis anfang des jahres zu entspannen. Mach nach den winterferien einen termin mit den erzieherin aus und schau wie sie seine entwicklung einschätzen.

Viel erfolg und lg

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Ich habe meine Tochter zurückgestellt, weil sie emotional noch nicht weit genug war.
Nun kommt sie im Sep in die Schule und ich bin sehr froh, dass ich ihr noch ein Jahr mehr im Kindergarten geben habe. Sie ist mittlerweile viel stabiler geworden. kognitiv ist sie altersentsprechend würde ich sagen. Sie liest mittlerweile und freut sich auf die Schule. Ich wüsste nicht, warum ein Jahr mehr im Kindergarten ihr geschadet haben soll. Ich kann nicht verstehen, warum man die Kinder gleich mit 6 in der Schule haben will. Auch vor kurzem meinte eine Osteopathin zu mir, dass sie Kinde vor 7 nicht einschulen würde, da wohl neuronal bis dahin zuviel tut. (keine Ahnung was die damit genau meint, aber ich fühlte mich bestätigt)
Mein Sohn hat zum Stichtag, Ende Sep geburtstag. Er wird jetzt erst 4 aber ich bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass auch er ein Jahr länger von mir bekommen wird.
Warum auch nicht??