Silopo-Bundesjugendspiele

Hi,

ich habe heute meinen Erstklässler und meine Drittklässlerin zu den Bundesjugendspielen begleitet, als Fahrer und Zeitnehmer.

Und wisst ihr was, es hat sich nichts geändert! Hitze, kein Ende in Sicht und keine Chance sich zu verstecken für die unsportlichen Kinder.

Ich möchte gar nicht über den Sinn oder Unsinn dieser Bundesjugendspiele diskutieren. Ich war nur überrascht, dass nach über 20 Jahren, die meine Schulzeit nun her sind, in mir noch der gleiche Widerwille hochkam, als ich dieses arme verschwitzte, dicke Mädchen über die Bahn wanken sah.

Deswegen ist dieser Beitrag eigentlich wirklich sinnlos, denn schon damals diskutierten Eltern über den Sinn dieser Bundesjugendspiele und wie ich heute gesehen habe, ist alles noch wie gehabt.

Meine Kinder sind zum Glück relativ sportlich. Ich glaube, ich hätte wirklich Bauchschmerzen, wenn eines meiner Kinder so hätte kämpfen müssen.

Ich habe nichts gegen Sport. Der ist gesund und wichtig. Aber das heute ist nicht der Sport, den ich als sinnvoll erachte und der hilft Kindern die Freude an Bewegung zu erhalten.

Gruß Ornella

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Hier in der Schweiz heisst die Veranstaltung Sporttag, findet meist jährlich statt, Weitsprung, Hochsprung Langstrecke und Sprint, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Was sich auch hier seit Jahrzehnten nicht ändert: "idealerweise" findet der Tag bei über 30 Grad im Schatten statt bei gleichzeitiger Ozonwarnung, mit dem "vergnüglichen" Detail, dass es keinen Schatten hat, oder höchstens für 20 von 500 Kinder und zu wenig Wasser zur Verfügung steht. Immerhin wird dann unter Garantie über den Sporttag in der Zeitung berichtet, zwar Negativnachrichten, aber was solls....

Ich war da ziemlich strickt: unter oben beschriebenen Witterungsbedingungen waren meine Kinder krank geschrieben und haben nicht teilgenommen. Wenn andere Eltern Zeit und Energie haben ihr Kind mit Sonnenstich zu betüdeln oder mit Hitzschlag im Spital zu besuchen, dürfen sie gerne, ich hatte da nie so richtig Bock drauf. Ja ich weiss, ich bin wohl eine faule Rabenmutter.
Bei normalen Wetterverhältnissen haben sie natürlich mitgemacht, auch wenn sie die Veranstaltungen nicht mochten (mochte ich auch nie)

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Hallo!

Ich habe die Bundesjugendspiele auch gehasst, aber wenn ich die Spiele von unserer Tochter mit den unsrigen in der Grundschule vergleiche, sind die sogar noch verschärft worden. Meine Tochter musste in der 1. Klasse bereits einen 800m-Lauf absolvieren und in der 2. Klasse (übrigens ohne Vorbereitung) das Laufabzeichen ablegen. Bei uns gab es in der Grundschule noch keine Langstreckenläufe, die kamen erst in der 5. Klasse. Dieses Thema hatte ich übrigens am Wochenende auch mit meiner Cousine. 800m-Lauf, Laufabzeichen, Sponsorenläufe - das alles ist heute an Grundschulen schon normal, und so läuft so mancher Grundschüler Strecken, die für seinen Körper noch gar nicht gut sind. Meine Cousine ist übrigens sehr sportlich und geht selber regelmäßig Joggen, ihr Mann hat sogar Sport studiert.
Ich versteh außerdem nicht, warum man nicht so langsam mal davon wegkommt, die Bundesjugendspiele immer in Leichtathletik durchzuführen. Es gibt so viele Sportarten, und es gibt auch verschiedene Möglichkeiten die Bundesjugendspiele durchzuführen. Man muss sich noch nicht einmal auf eine Sportart beschränken - es gibt da so viele Möglichkeiten... Aber Leichtathletik ist natürlich das Einfachste.

LG

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Ach, dann habe ich doch recht gehabt.

Darüber haben wir nämlich heute auch diskutiert. Die Jungs der Erstklässler mussten 1000 Meter und die Mädchen 800m laufen. Dazu 50m Sprint, werfen und Weitsprung. Und das war für die Kleinen echt heftig.

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ja, wenn die bundesjugendspiele turnen oder was anderes rannehemen wuerden (was ja durchaus auch vorgesehen ist), dann wuerden aber die ganzen fussballhelden keine ehrenurkunde bekommen und die kinder muessten im sport auch was vermittelt bekommen. kannste vergessen.

lg

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Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe mir das bei meinem Sohn nicht gegeben. Bei uns war das aber auch schon im April (und es hat wie aus Eimern geschüttet, aber es fand in der Turnhalle statt).
Das Sportabzeichen hat er nicht geschafft, dafür aber ne völlig unpersönliche, nicht mal mit seinem Namen versehene Teilnahmeurkunde erhalten. Völlig bescheuert....

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Hallo,

ich finde die Buju in Leichtathletik gehören irgendwie zur Schule dazu.
Mein Mann und ich waren gar nicht so schlecht, auch unsere Kinder mögen diese Sportart.

In der GS wird der Langstreckenlauf zusätzlich gemacht für das Sportabzeichen. „Unsere“ GS macht nicht nur die Disziplinen, sondern baut viele Spielstationen auf, so dass rennen, werfen, springen nicht so im Vordergrund stehen.
Allerdings ist der Sprint im 1. Schuljahr 30m, da muss was schief gelaufen sein.

Ich müsste früher im Winter auch immer die Buju im Turnen mitmachen, könnte ich nicht, habe mich aber dennoch nicht gedrückt! Von einer Urkunde war ich Lichtjahre entfernt!

Es gab und gibt immer wieder Kinder, die nicht sonderlich sportlich sind, aber soll ich die denn aus allem rausnehmen? Diese Kinder nehmen ja auch am wöchentlichen Sportunterricht teil, da werden sie kaum besser aussehen und motivierter sein bzw. Freude am Sport haben. Ich denke eine solche Veranstaltung im Schuljahr ist aushaltest.

Sicherlich ist es nicht motivierend sich zu quälen für nichts, aber that‘s live. Kinder werden noch häufiger in ihrem Leben Niederlagen und Rückschläge verkraften müssen, und das nicht nur im Sport.

VG

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Hallo,
Was findest du an 30m denn so schlimm? Bei uns sprimtet man bis zur 8. Klasse 50m, also auch die Grundschüler

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Guten Morgen,

ich finde an den 30m überhaupt nichts schlimm, die TE hat sich „echauffiert“, dass die Kinder des 1. Jahrgangs 50m sprinten mussten, wobei ich das aufgrund der Altersstaffelung mit 30m kenne.

Mir ist das völlig egal, ob die Kinder 30m oder 50m sprinten. Ich finde dieses Sportfest total in Ordnung, vermutlich weil ich es selbst gerne gemacht habe, auch als früher stark Übergewichtige (!), und meine Kinder mögen es auch.

VG

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Ich war immer das dicke Mädchen, welches zwar nicht wankte, aber doch nie einen 1. Platz belegte.
Ja, Sportwettkämpfe sind manchmal "grausam" aber die Kinder müssen auch solche Erfahrungen mitnehmen.
Das Kind mit Rechenschwäche oder Legasthenie muss auch oft im Unterricht sitzen ohne Chance auf Erfolg...
Kinder sollten so gestärkt werden, dass sie solche Misserfolge aushalten können!
Und auch wenn es jetzt ein Klischee ist (und tatsächlich sieht die Realität oft anders aus) so steht bei den Bundesjugendspielen vielleicht das rechenschwache Kind auf dem ersten Platz und das dicke Mädchen punktet im Aufsatz... Etwas übertrieben aber so in der Art halt.

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Ich finde, da gibt es einen großen Unterschied. Das Kind mit Legasthenie bekommt Zusatzförderung und Nachteilsausgleich. Außerdem werden die Klassen angehalten, den Kindern mit solchen Schwächen zu helfen und die Lehrer achten besonders drauf.


Im Gegensatz dazu, hat ein unsportliches Kind einfach Pech gehabt. Egal ob dick oder nicht dick. Ein netter Lehrer nimmt eventuell noch im Alltagsunterricht Rücksicht und fördert das Kind. Bei den Bundesjugendspielen allerdings, gibt es dann keinen Nachteilsausgleich.

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“Kinder sollen so gestärkt werden, dass sie solche Misserfolge aushalten können!“

Sind sie aber häufig nicht.

Gerade dicke Kinder stoßen permanent auf Gerinschätzung oder gar Ablehnung, wenn die Eltern da nicht ordentlich gegensteuern, leidet deren Selbsbewußtsein immens.

Warum müssen sie dann noch bei derartigen Veranstaltungen vorgeführt werden?

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Bei uns gibt es die Bundesjugendspiele erst ab der 3. Klasse, unserem Sohn gruselt es auch schon davor...

In den ersten beiden Klassen gibt es bei uns zwar mehrere sportliche Events, die allerdings relativ beliebt sind...
Da wäre der Lauftag, bei dem die Kinder in ihrem Tempo laufen dürfen, aber keine bestimmte Strecke laufen müssen... Es gibt 15, 30 und 45 Minuten, die man laufen kann... Die Lehrer laufen mit, Eltern dürfen ebenfalls mitlaufen und auch anfeuern... In der Klasse unseres Sohnes lief die Klassenlehrerin mit den schwächsten Kindern mit und hat sie motiviert, das war toll...
Dann wäre da noch das Völkerballturnier, wo die Kinder gegen die Parallelklassen Völkerball spielen... Auch das ist beliebt, die Kinder freuen sich drauf... Auch da dürfen die Eltern zuschauen und anfeuern, was auch immer sehr gut angenommen wird...

In der 3. Klasse ist dann ein Brennballturnier, wo auch gegen die Parallelklassen gespielt wird...

In der 4. Klasse kommt noch ein Floorballturnier, ebenfalls wieder gegen die Parallelklassen...

Alle Sportereignisse sind nicht auf Leistung ausgelegt und schwächere Kinder bekommen Erleichterung, so wurde unserem Sohn (motorisch beeinträchtigt) zb beim Brennballturnier ein Kasten vor die Geräte gestellt und er musste nur auf dem Kasten sein und nicht direkt auf dem Gerät...

Ab der 3. Klasse kommen dann die Bundesjugendspiele dazu, wie das abläuft, weiß ich noch nicht, aber ich denke, da werden wir wohl noch informiert werden... Aber gute Erinnerungen habe ich daran auch nicht...

LG

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Oja, ich erinnere mich auch noch mit Grauen zurück! Ich war zwar nicht dick, aber ich konnte nicht vernünftig werfen (immer 100 m hoch und ist dann direkt vor meinen Füßen aufgekommen), springen konnte ich irgendwie auch nicht, bin immer nach hinten auf meinen Po geklatscht und beim Sprinten bekam ich Seitenstechen.
Meine Jungs sind dagegen die absoluten Sportskanonen, die jedes Jahr das goldene Sportabzeichen machen. Aber das haben sie nicht von ihrer Mutter--wobei ich so mit 19/20 zum Sportfan mutiert bin und immer noch täglich meinen Sport mache.

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Widerliche Veranstaltung!

Ich erinnere mich an eine Episode, als meine Tochter in der 2. Klasse war.

Da hieß das Sportfest und erst ab 3. Klasse BuJuSpiele.

Ich betreute das Sackhüpfen und beobachtete ein dickes und sich mächtig quälendes Mädchen, welches immer wieder hinfiel, im Dreck landete, verschmutzt und verschwitzt wieder aufstand , mühsam versuchte seine Würde zu bewahren aber NICHT aufgab.
Sie kämpfte bis sie im Ziel landete.
Als letzte, belächelt und derangiert, ohne Lob und Bestätigung zu erhalten.

Obwohl sie die einzige dort war, die wirklich was geleistet hat.

Und wofür ich mich damals wirklich in Grund und Boden geschämt habe ist, dass ich nur denken konnte
-Gott sei Dank ist das nicht mein Kind-

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Ich mochte die Bundesjugendspiele immer sehr. In der GS war es "nur" Leichtathletik, in der Realschule gab es BuJuSpiele im Geräteturnen/Schwimmen (konnte man aussuchen) und im Sommer Leichtathletik.
An der GS meiner Tochter gibt es auch Geräteturnen im Winter und Leichtathletik im Sommer. Ist dieses Jahr Anfang Juli. Findet immer im Sportzentrum statt.
Ja - es ist heiß - aber ich finde, die machen das da ganz gut.
Bei jeder Station stehen Schirme und/oder Pavillions. Man kann jederzeit Wasser auffüllen oder auch mal den Kopf untern Wasserhahn halten und Hitzeopfer hatten wir in den bisherigen 3 Schuljahren, die meine Tochter nun an der GS ist, noch nie zu beklagen.
Kinder, die in die Betreuung gehen, laufen sogar die 2 km mit den Lehrkräften bis zum Sportzentrum und nach Beendigung wieder zurück.
Eine Diskussion unter den Eltern ob die Spiele sinnvoll sind oder nicht, findet nicht statt - zumindest ist mir nichts bekannt und ich bin im Elternbeirat und Teil der Schulkonferenz.