Auch wir brauchen mal ein paar Meinungen zum Schulwechsel

In Anlehnung an den vorangegangenen Beitrag wende ich mich mit unserem Anliegen auch an euch:-D
Unsere Tochter wird ab September die Realschule besuchen. Nur leider wissen weder wir so 100%ig welche noch unsere Tochter. Vielleicht habt ihr als aussenstehende Personen ein paar Tipps oder Anmerkungen, die wir so noch nicht berücksichtigt haben.
Es stehen zwei Schulen zur Auswahl. Ich liste einfach mal die Eckdaten der Schulen auf.

Schule A:

- katholische Mädchenrealschule, privat aber staatlich anerkannt
- das Kind muss nicht katholisch sein, allerdings ist getauft sein zwingende Voraussetzung
- Fahrzeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (S-Bahn und Straßenbahn ca. 40 Minuten, Schule ist dann eigentlich direkt an der Straßenbahn Haltestelle).
- Kleinere Schule( ca. 600 ) mit jeweils 3 Klassen a 30 Schülerinnen, alles etwas persönlicher
- 4 Zweige (mathematisch/naturw. - Wirtschaftlich/kaufmännisch - fremdsprachlich - künstlerisch/gestalterisch)
- halbtags bis 13.00 Uhr, angegliedertes Tagesheim
Wahlfächerangebot am Nachmittag
Nachdem unsere Tochter die ersten vier Jahre eine gebundene Ganztagsklasse besucht hat(wir waren nicht so zufrieden), kommt so etwas für uns eigentlich nicht mehr in Frage. Ich bin berufstätig, wir wären dann etwa zeitgleich daheim.
Wir selber kennen niemand persönlich, dessen Tochter diese Schule besucht. Von Freunden von Bekannten/Freunden hört man nur Positives.

Schule B:

- staatliche Realschule
- eine Station mit der S-Bahn (Nachbarort), dann entweder Bus oder Fußweg von ca. 10 Minuten...alles in allem ca. 25 Minuten
- relativ große Schule (fast 1.000 Schüler), ca. 6 Klassen á 30 Schüler pro Jahrgangsstufe
mit zu wenig Platz. Der alte Rektor hatte mit dem Neubau das Prinzip von offenen Klassenzimmern und Lerninseln verwirklichen wollen. Der neue Rektor verfolgt das nicht mehr so. Somit sind die Klassenzimmer komplett verglast und man kann fröhlich auf die Gänge schauen. Auch die Klassenzimmer sind verhältnismäßig klein. Jeder Schüler hat einen kleinen dreieckigen Tisch. Diese lassen sich nach belieben zusammen stellen.
- 5 Zweige ( siehe oben, statt künstlerisch/gestalterisch wird dort der Sozialwesen Zwei angeboten sowie der Sportzweig)
- entweder halbtags oder Möglichkeit der gebundenen oder offenen Ganztagsklasse (nur Klasse 5 und 6, ab Klasse 7 nur noch halbtags)
- auch hier Wahlfächerangebot am Nachmittag
- Meinungen zu dieser Schule gehen sehr auseinander und sind eher durchwachsen
- Kind könnte auch wenn es nicht in eine Ganztagsklasse geht dort Mittagessen

Auf beide Realschulen geht aus ihrer Klasse jeweils ein Mädchen. Mit beiden versteht sie sich sehr gut...
Der Rest der Klasse wird ca. zur Hälfte aufs Gymnasium gehen, die andere Hälfte bleibt auf der Mittelschule. Auch ihre beste Freundin wird auf der Mittelschule bleiben.

Wir tendieren eher zur Mädchenrealschule. Unsere Tochter ist ein knappes September Muss-Kind und hat sich in der 1. Klasse schwer getan "anzukommen". Wir vermuten, dass die Umstellung auf die Realschule auch etwas holprig werden könnte und hoffen durch die kleinere Schule mit dem persönlicheren Umfeld, dass es nicht ganz so "schlimm" wird.
Bis gestern ging niemand aus der Klasse auf die Realschule im Nachbarort(hat sich bei dem einen Mädchen wohl gestern rausgestellt). Irgendwie war die Vorstellung für sie nicht so toll, auch wenn bestimmt einige aus den Parallelklassen dorthin gehen werden. Sie meinte, dass sie dann lieber auf der Mittelschule bleiben will#schock was für uns aber bei einem Schnitt von 2,33 nicht in Frage kommt.
Unsere Tochter ist 50/50 würde ich sagen. Ihre Meinung wechselt quasi täglich.
In knapp zwei Wochen ist die Einschreibung an den weiterführenden Schulen#schmoll
und irgendwie drehen wir uns im Kreis.

Puh, ist jetzt doch ganz schön lang geworden#schwitz

LG
Claudia

1

Ist natürlich immer schwer zu beantworten wenn man die Schulen nicht kennt, aber ich würde zur 1. Schule tendieren. Glaub mir, die werden mit dem Wechsel so schnell groß, dass sie den Ganztag nicht mehr wollen oder brauchen.

Bei uns haben sie kath. Schulen immer etwas mehr Geld und auch eine etwas bessere Personaldecke zur Verfügung. Das alleine muss zwar nichts über die Qualität aussagen, ist aber zumindest schon mal ein Pluspunkt.

Letztendlich sollte man auf sein Bauchgefühl hören. Meine Tochter hat sich vor zwei Jahren bewusst für das kath. Gymnasium etwas weiter weg entschieden, weil dort ein naturwissenschaftlicher Zweig angeboten wird und sie sich einfach von Anfang an dort wohl gefühlt hat.

Ich hätte sie, ehrlich gesagt, eher auf unser städtisches Gymnasium im Ort geschickt, es ist halt direkt vor der Tür und hat auch einen ganz guten Ruf, sowie viel mehr Platz. Ich bin froh, dass wir sie das selbst entscheiden lassen haben, sie muss da ja schließlich jeden Tag hin und sichwohl fühlen.

Hast Du sie mal gefragt, auf welcher Schule sie sich sieht, wenn sie mal die Augen zu macht und gar nicht über die ganzen Rahmenbedingungen nachdenkt sondern nur auf ihren Bauch hört?

2

Ja, haben wir:-D
Ihr Bauchgefühl sagt ihr leider in diesem Fall auch immer wieder was anderes.
Das ist ja das Dilemma. Grundsätzlich wollen wir eigentlich sie entscheiden lassen,
denn sie wird ja vermutlich die kommenden Jahre auf diese Schule gehen.
Ich bin auch ein Mensch, der nach seinem Bauchgefühl entscheidet und das hat mich bisher nicht im Stich gelassen. Aber wenn der Bauch einem keine vernünftige Antwort gibt;-)

LG
Claudia

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Dann würde ich die 1. Schule nehmen.

Unser Nachbarmädchen (war mit meiner Tochter in der Grundschule) geht auch auf eine kath. Mädchenschule, bzw. sie haben pro Jahrgang 2 Mädchenklassen und 1 Jungsklasse (für meinen Sohn haben wir für den Sommer dort leider keinen Platz bekommen).

Die sind total begeistert von der Schule. Auch von dem Konzept der reinen Mädchenklassen.

3

Hallo,

auch, wenn ich eigentlich nach Geschlechtern getrennte Schulen/Klassen nicht so toll finde, würde ich an Eurer Stelle Schule A nehmen, und zwar wegen des besseren sozialen Umfelds, auf das Deine Tochter da treffen wird.

Eine gute Freundin unserer Tochter (5. Klasse) ist leider auf einer Gesamtschule mit durchwachsener Schülerschaft gelandet. (Die Schule, wo sie eigentlich hin wollte, war voll.) Da ist es während des Unterrichts selten wirklich ruhig, und die meisten Mädchen interessieren sich hauptsächlich für ihren Nagellack und ähnliches. Die Freundin ist in der Klasse auf kein einziges Kind getroffen, mit dem sie näheren Kontakt möchte.
In der Grundschule hatte sie dagegen viele Freundinnen. Sie ist froh, dass sie noch viel Kontakt zu unserer Tochter und anderen Mädchen aus der alten Grundschulklasse hat.

Die guten Erfahrungen an solchen Schulen stammen meistens von Kindern, die überall ihren Weg machen und nicht so anspruchsvoll bei der Wahl ihrer Freunde sind.
Sensiblere Kinder sind an solchen Schulen Opfer.
Da kann das Programm der Schule noch so toll sein.

LG

Heike

4

Unser Kleiner wird im Sommer auch auf eine private katholische Realschule wechseln.
Sie ist bei uns sogar noch kleiner (60 Kinder pro Jahr).
Wir sind sehr glücklich über den Platz. Die Schule ist sehr gut ausgestattet und hat einen sehr guten Ruf.
Ich würde die erste Schule vorziehen

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Warum versucht ihr es nicht mit dem Gymnasium? Mein Sohn hatte auch den Schnitt 2,33. Er ist jetzt in der 6. Klasse und es läuft ganz gut. Natürlich kann man auch am Ende der Realschule noch weiter auf das Gymnasium gehen, aber das schaffen nur die wenigsten. Einfacher ist es finde ich auf dem Gymnasium zu bleiben, zur not auch mit mehreren vieren und dann in der Oberstufe, wenn man nur noch seine Wahlfächer hat, nochmal Gas zu geben. Ich finde, einen Versuch ist es Wert bei dem Schnitt.

11

Noten alleine zählen zum Glück nicht , um sich für die richtige Schulform zu entscheiden.
Ich denke die TE weiss, was richtig für ihr Kind ist.
Bei uns in der Klasse gehen locker 10 Kids, die Mühe haben jetzt schon in der 6. Klasse mitzukommen. Die Eltern haben sich das womöglich auch anders vorgestellt.
Ende des Schuljahres werden aus 4 klassen wohl nur noch 3 Klassen übrig bleiben.
Nur mal so.....Notendurchschnitt ist nicht alles!!!!

lg
lisa

7

So wie Du deine Tochter beschreibst, würde ich Schule A nehmen. Da sie nicht zu einer Schule tendiert, sollten meiner Meinung nach die Eltern entscheiden, und es wäre auch nicht gegen ihren Willen.

8

Hi,

meine Tochter besucht auch eine katholische Mädchen-Realschule (Maria-Ward, München) und sie ist total happy. Allerdings hat sich meine Tochter die Schule selbst ausgesucht bzw. dafür entschieden. Eben aus dem Grund, dass es dort persönlicher, kleiner und familiärer zugeht. Sie ist ganz alleine dorthin gewechselt, kein anderes Mädchen ist mit aus unserer Grundschule...Im dort angegliederten Tagesheim ist sie auch, auch dort ist alles fein. Für die kommende 6. Klasse habe ich sie wieder im Tagesheim angemeldet.., also ich wäre für Schule 1

VG

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Hallo

Wir standen vor der gleichen Wahl wie ihr.

Meine Tochter hat sich für die private Mädchenrealschule entschieden. Anfangs kam diese gar nicht in Frage einfach auf Grund der Tatsache dass keine Jungs da sich. Mehr wusste sie über die Schule gar nicht aber das war Ausschlusskriterium. Als ich ihr dann mal die Angebote der beiden Schulen vorgelesen hai, war sie der Meinung, dass sich die private besser anhört. Im Auto auf dem Weg zur Schule meinte sie, sie wüsste gar nicht was sie da soll. Dort angekommen haben wir einige Bekannte getroffen und nach einer Zeit ist sie mit einem Mädchen aus ihrwe klasse losgezogen und haben zusammen die schule erkundet. Das ist absolut untypisch für sie, in unbekannter Umgebung klebt sie an uns Eltern. Ich sollte sie auch direkt voranmelden.

In der staatlichen Realschule hat sie sich absolut unwohl gefühlt und wollte nach 5 Minuten nach Hause.

Wo hat sich deine Tochter wohler gefühlt?

Theresa

10

Hi
ich denke ihr habt beide Schulen am Tag der offenen Tür besucht, oder?
Was meint denn Deine Tochter dazu? Hab ich richtig herausgelsen, das sie Nr. 1 bevorzugt?
Lass sie dort hingehen, wo sie hin will!!!!!

Und keine Schule hat 100% Zustimmung aller Eltern, es gibt immer Pro und Contra.
Wir haben auch eine Mädchen Real in der Nähe und sie hat einen sehr guten Ruf.

Positiv wäre aber auch die Fahrzeit der Schule Nr 2 zu erwähnen. Bei uns haben Öffentlich immer Verspätung und bei 40 Minuten Fahrzeit...naja. Da wäre die nähere Schule doch besser, wenn man vielleicht selber mal hinfahren kann oder sie später mit dem Radl fahren könnten.

Ich dachte auch, das unsere Kids in einer gr. Schule (knapp 1200 Schüler, waren vorher auf einer super kleinen Dorf Grundschule) ) untergehen aber das meistern sie echt TOP. Sie haben dort viel mehr Möglichkeiten, es werden mehr AGs, Soziales oder auch Förderkurse ....angeboten.
Oft sieht man jetzt das kleine Grundschulkind aber du wirst ganz schnell sehen, auf der weiterführenden Schule machen sie einen riesen grossen Schritt vorwärts.

Und die Schule dauert einige Jahre, deswegen würde ich nach dem Angebot aussuchen und auch nach der kürzeren Fahrtstrecke. Alleine schon, wenn Referate im Team etc. gemacht werden müssen, wird das Treffen mit Mitschülern echt schwierig auch sich mit Freunden etc. zu treffen. Da wirst du öfters am Wochenende fahren müssen, die Kinder bleiben länger in der Schule und wenn dann die Verbindung schlecht ist.....

Unsere Schule ist nur 15 km entfernt....die Freunde wohnen in der anderen Richtung.... da ist es schon in den ersten Jahre schwierig sich zu treffen.

Aber wie schon gesagt, das Kind sollte schon ein grosses Mitspracherecht haben.

lg
lisa

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Vorab schon mal vielen Dank für die netten und konstruktiven Antworten.
Wir als Eltern tendieren eher zu Schule A, unsere Tochter eher zu Schule B obwohl sie da schon noch sehr wankelmütig ist...
Klar die Fahrerei wäre ein Pluspunkt von Schule B (sie könnte auch mit dem Fahrrad fahren), auch gehen hier natürlich viele Kinder aus den angrenzenden Gemeinden hin...
Wir wohnen in einem Vorort von München. Die Mädchenrealschule ist keine Sprengelschule, die Kinder könnten theoretisch von überall her kommen. Da könnte sich ein spontanes Treffen am Nachmittag oder ähnliche Dinge natürlich schwieriger gestalten.
Gymnasium ist für uns keine Option;-)
Unsere Tochter war bereits in der 2. Klasse der felsenfesten Überzeugung, dass sie nicht aufs Gymnasium gehen wird. Nachdem sie hörte, dass man da ja noch mehr Jahre in die Schule gehen muss#rofl
Außerdem äußerte sie erst vor kurzem, dass das Gymnasium bestimmt zu schwer für sie ist. Die Noten in der Grundschule ( HSU 2, Mathe 2 und Deutsch 3 wobei Deutsch schon immer eher ihr "Problemfach" war und ist...die Tendenz geht aber deutlich eher zu einer 2 als zu einer 4;-))sind mit mäßigem Aufwand zu Stande gekommen.
Weder ist ihr alles zu geflogen noch musste sie viel dafür tun. Punktuell musste sie sich aber schon intensiver mit dem einen oder anderen Thema befassen.
Die bisherigen Antworten haben mich persönlich aber schon in meinen Überlegungen weiter gebracht#pro


LG
Claudia