Mein Sohn mag meine Mutter nicht

Hallo ihr lieben,

ich bin total verzweifelt. Mein Sohn mag meine Mutter also seine Oma nicht. Er fühlt sich bei ihr total unwohl und will auch gar nicht zu ihr. Ich bin Alleinerziehend und auf die Hilfe meiner Eltern angewiesen. Wenn ich länger arbeiten muss, holt sie ihn ab. Hin und wieder schlafen beide auch bei ihnen. Aber er ist immer richtig eklig und rennt in der Kita vor ihr weg und sagt nicht guten Tag.
Er ist sowieso etwas speziell in allem. Das ihn niemand küssen und drücken darf außer ich das konnte ich mittlerweile bei allen schon durchsetzen.
Aber ich bin so todunglücklich das er meine Mama nicht mag. Ich weiß das ihr das nicht ändern könnt, aber habt ihr vllt Tipps wie ich das Verhältnis beeinflussen könnte? Ich bin gerade so leer :(

Liebe Grüße

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Hallo!

Ich kenne das Problem. Unser Sohn hat eine Zeit lang immer gemeckert, wenn meine Mutter zu uns kommen sollte.

Er hat gemerkt, wenn die Oma kommt, gehen Mama und Papa weg. Das fand er doof. Wir haben dann öfter Besuch von der Oma verabredet bei dem wir da geblieben sind. Seit dem verstehen sie sich wieder besser.

Versuch mal rauszufinden woran es liegt, dann kannst du etwas ändern.

Viele Grüße!

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Kann er genauer sagen, warum er sie nicht mag? Ist irgend etwas vorgefallen? Hatte er Angst gehabt? Hattest Du Dich mal verspätet und er hatte Angst, Du kommst nicht mehr? Macht Oma etwas mit ihm, das er nicht mag?
Wenn er darüber nicht reden mag, vielleicht kann er es malen oder mit (Stoff-)Tieren nachspielen?

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Was sagt er denn selber, warum er nicht mag. Kindergartenkinder können doch normalerweise schon recht gut artikulieren, was sie nicht wollen. Vielleicht könnten es auch die Kita-Erzieherinnen herausbekommen? Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, die man regeln könnte. LG Moni

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Du kannst das Verhältnis gar nicht beeinflussen.

Deine Mutter könnte sich eventuell um die Zuneigung des Kindes bemühen. Aber das ist ihre Entscheidung.

Wenn er so stark Ablehnung zeigt, dann hat das vielleicht einen Grund. Meine Großeltern väterlicherseits waren immer total nett, wenn meine Eltern dabei waren. Aber sobald ich allein da war, wurden sie richtige Monster. Haben mich bis zum Erbrechen mit Essen vollgestopft, gekitzelt obwohl ich geheult hab, überhaupt waren sie einfach sehr sehr übergriffig. Ich habe mich auch so verhalten wie Dein Kind, das war das einzige, wie ich (mit 3 und 4) meine Ablehnung ausdrücken konnte, weil ich ja nicht schlecht über Opa und Oma sprechen sollte #augen.

In meinen Augen können nur die Parteien, die die Beziehung haben, diese auch verbessern.

Alles Gute!
nebelschnee

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Ich sehe es auch so, dass in erster Linie die Erwachsenen für ihr Verhältnis zu den Kindern verantwortlich sind. Vor allem, wenn sie noch klein sind. Sprich mit deiner Mutter und lass dir von ihr erzählen, was die beiden miteinander machen, wenn du nicht da bist. Vielleicht macht sie etwas von ihr ganz lieb gemeintes, was für dein Kind doof ist.

Meine Söhne mochten meine Mutter nicht, als sie Babys waren. Da lag es allerdings daran, dass meine Mutter stark raucht und ihre Kleidung nach Rauch roch, auch wenn sie bei uns nur draußen rauchen darf.

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ich persönlich sehe nicht den handlungsbedarf, dass er deine mutter mögen soll, sondern würde schon bei dem punkt "niemand darf ihn küssen und drücken" anfassen.
ich glaube, dass er als kindergartenkind noch nicht so weit sein sollte, dass er solche grenzen zieht.
mag dein sohn generell keine nähe?
versucht deine mutter vielleicht mit viel nähe und aufdringlichen verhalten beliebter zu werden? hat deine mutter vielleicht schwierigkeiten, grenzen zu ziehen und versucht sich anzubiedern?
kündigt ihr es an, wenn deine mutter ihn abholen soll?
wenn er so oft bei deiner mutter sein muss - hat er dort einen "platz"? ist der haushalt auf ihn eingerichtet, oder muss er immer mit "kompromissen" leben - also mittagsschlaf im elternbett, kein schlafanzug, keine wechselsachen, zu großes besteck, parken vor dem fernseher, weil oma eigentlich noch anderes zu tun hat, etc...

vielleicht braucht ihr beide etwas hilfe beim umgang mit einem kind, was ja schon relativ ungewöhnlich distanziert ist.
ich glaube, dass sich hier erziehungsfehler eingeschlichen haben, die euch nicht bewusst sind und die ihr mit sicherheit nicht absichtlich macht. schau mal, ob es eine familienberatung in deiner nähe gibt.

übrigens würde ich bei dem verhalten nicht von "nicht mögen" sprechen. sein verhalten ist einfach ausdruck einer unkomfortablen situation. nehmt sowas nicht persönlich. der kleine ist noch viel zu jung, um ausgesprochene antipathien zu entwickeln.

als beispiel: mein großer sohn (11) mag meine mutter schon. aber er ist nicht gern bei ihr, weil sie sehr laut ist und ihn ständig unterbricht und auslacht, wenn er sich verspricht. er zieht sich dann eben zurück. das hat nichts mit nichtmögen zu tun, das ist einfach ne ganz natürliche reaktion. würde sie ihr verhalten ändern, gäbe es wahrscheinlich auch mehr gemeinsame zeit.

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sorry, im falschen forum gedacht. aber dein sohn ist erst 6, da würde ich auch noch sagen, dass er evtl etwas zu jung ist für so ein "eigenes" verhalten.

Was sagt denn deine tochter zum aufenthalt bei der oma?

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"sondern würde schon bei dem punkt "niemand darf ihn küssen und drücken" anfassen.
ich glaube, dass er als kindergartenkind noch nicht so weit sein sollte, dass er solche grenzen zieht."

Wie kommst du denn darauf? Man ist nie zu jung/zu alt, um Grenzen zu ziehen. Selbst Babys zeigen Antipathien.

VG

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Hi

Mir fallen spontan mehrere Sachen ein:

1)
Ggf. ist es gar nicht so, dass er die Oma an sich nicht mag.
Sondern er mag den Fakt nicht, dass er sich zu ihr "abgeschoben" vorkommt. Du bist alleinerziehend, sie hilft dir. Aber er will lieber mit dir zusammen sein. Er versteht also den Sinn der Sache nicht. Er denkt, wenn die Oma nicht mehr auf ihn aufpassen würde, wäre er bei dir. Also versucht er sich unbeliebt zu machen.
Da würde es helfen ihm aufzuzeigen, wie froh du um die Oma bist und dass er dort viel mehr erlebt, als noch länger im Hort zu sein. Und auf sein Bedürfnis nach Nähe einzugehen und wirklich möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen.

2)
Er fühlt seine Macht über die Oma und lebt das aus.
Hier müsste man mit einer konsequenten Erziehung der Oma arbeiten. Wenn sie oft aushilft, ist sie nicht mehr in der Rolle der Oma, die Plätzchen und Schokolade füttert. Dann ist sie in der Rolle einer Erziehungsberechtigten, die sich auch mal durchsetzen muss.

3)
Er mag die Oma oder die Situation dort nicht. Ist das mit der Oma ein Notnagel - oder stehst du hinter dieser Lösung?
Ist etwas in ihrer Wohnung eklig, unangenehm, befremdlich? Ist etwas an ihr unangenehm? Total anders als bei dir? Für Kinder kann es z.B. sehr verunsichernd sein, wenn bei Oma und Opa ein riesen Kruzifix hängt und gebetet wird - und daheim nicht. Und sie nicht wirklich wissen, wie sie das einordnen sollen

4)
Wohnt mit der Oma jemand zusammen, der ihn ängstigt? Darauf bin ich nur wegen der Kuss- und Umarmungsverweigerung gekommen. Könnte es zu Übergriffen von Fremdpersonen kommen bei der Oma? Selten - aber auch das muss man im Auge haben. Wobei das nicht überbewertet werden muss. Meine mögen es auch nicht, von anderen angefasst zu werden...

5) Ist es ggf. im Gegenteil so, dass die Oma aktiv (und ggf. altmodischer) erzieht als du? Und er dort gehorchen muss und es sich nicht gewöhnt ist? Das würde auch mit Ablehnung abgestraft werden, denke ich...

6) Redest du gut über die Oma?
Wenn es so wäre, dass dich die Oma auf die Palme bringt, weil sie die Kinder verzieht oder sonst anders ist als du es willst und schlecht über sie reden solltest, dann verinnerlichen die Kinder das. Es wäre möglich, dass sie so deinen Unmut aufnehmen und weitergeben. Und sich veräppelt vorkommen, dass sie bei so einer unmöglichen Person sein sollen.

Ich hoffe, irgendetwas davon hilft dir weiter - es kann - und das ist sehr gut möglich - auch einfach eine Phase sein.

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Ich glaube nicht, dass es deine Mutter ist, sondern das DU es nicht bist.

Und das geht nicht weg durch Vermeidung, sprich immer wieder mit ihm darüber, ich hoffe deine Mutter blickt, dass es nicht gegen sie geht.

Ich hatte das ähnlich - leider muss ich sagen über Jahre - wenn ich das Haus verlassen habe und "NUR" mein Mann zu Hause blieb, hat sich meine Tochter die Augen aus dem Kopf geheuelt und geschrieben, wie am Spieß.

Ich denke da hilft nur reden und Zeit.

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Was mag er denn an der Oma nicht?

Dass er Oma nicht leiden kann ist sein gutes Recht. Trotzdem hat er die Regeln des Anstands zu wahren, und wenn er vor ihr wegläuft anstatt sie höflich zu begrüßen, würde er von mir eine Ansage bekommen, die er auch versteht.

Küssen und drücken lassen muss man sich natürlich nicht. Das kann man Oma sagen, dass er nicht mag und das Thema ist erledigt.

Ich würde ihm mehr zuhören und fragen, was schön ist bei Oma und was doof ist und was er sich wünschen würde. Dann wirst Du sicher etwas schlauer und findest vielleicht auch einen Punkt, wo Du den Hebel ansetzen kannst.

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Ich kann die Gefühle deines Sohnes nachvollziehen.
Mir ging es ähnlich als Kind. Die eine Oma mochte ich gerne, wollte auch mit ihr kuscheln etc...die andere eben nicht.Ich weiss auch nicht warum, aber sie hat einfach immer viel geschimpft, wollte ständig in die Stadt einkaufen, es war mir immer total langweilig bei denen zuhause...dann hat sie in so nem einsamen dorf gelebt, sich mittags immer bis späten nachmittag zum schlafen gelegt..das alles war uns sehr sehr fad als Kinder und deshalb wollte ich da auch nie hin. Dieses extreme küssen und knuddeln mochte ich auch überhaupt nicht.
Da war mir die andere "Kitteloma" lieber..die hat einfach lecker gekocht. Ich durfte draussen mit Freunden spielen, mich dreckig machen;-)

Kurzum: Kinder haben eben ihre Vorlieben. Er muss natürlich trotzdem akzeptieren wenn ihr die Oma besucht. Aber man kann gefühle nicht erzwingen.