Weiterführende Schule - ich tu mich so schwer

Hallo

mal vorweg: letztenendes wird unser Sohn entscheiden, welche Schule er ab der 5. Klasse besucht. Trotzdem wird er ja meine Meinung anhören und vielleicht auch darauf hören.
Momentan will er noch dahin wechseln, wo sein bester Freund hin geht, aber das sollte meiner Meinung nach nicht der Ausschlag gebende Punkt sein.

Mein Sohn war in der 3. Klasse so schlecht in Rechtschreibung, das ich mit ihm zu einer Schulpsych.Beratungsstelle gegangen bin. Tests und Gespräche weiter hieß es, er ist in der Rechtschreibung innerhalb der Norm und sonst in allem oberhalb der Norm. Die Beraterin sagte mir vor 1,5 Jahren das sie denken würde, er hat auch das Zeug um aufs Gymnasium zu gehen.

Diese Möglichkeit steht bei mir gar nicht zur Debatte. Mein Sohn ist von Grund auf ein bisschen faul und verträumt und schnell entmotiviert, wenn es zu schwierig ist.
Also überlege ich jetzt hin und her zwischen Realschule (15 km mit dem Bus) oder Gemeinschaftsschule (5 Min. zu Fuß).
Bei der Gemeinschaftsschule und deren Konzept habe ich, warum auch immer, ein flaues Gefühl im Bauch. Es tut mir Leid, warum ich vom Kopf her dieser Schule keine Chance gebe. Bei allen Dingen, die mir andere Mütter oder Vertreter dieser Schule als Positive Informationen geben habe ich gleich im Kopf, warum das bei meinem Sohn vielleicht nicht funktionieren wird oder warum ich das nicht gut finde.

Das einzige wobei ich jetzt noch stolpere ist, das mein Sohn theoretisch auch in der Realschule "nur" Hauptschulabschluss erreichen wird, wenn er seine Leistung nicht bringt. Die Realschule scheint nach der 7. Klasse eine Trennung zu machen zwischen den Lern-Niveaus.

Ich weiß ja, das mein Sohn dazu imstande ist, die mittlere Reife zu erreichen. Tu mir aber echt so schwer mit der Überlegung, wie es weiter gehen soll. Denn jetzt geht es drum: In welcher Schule werden wir gemeinsam am besten dieses Ziel erreichen.

Gehts jemand ähnlich?
Hat hier vielleicht jemand ein Kind auf einer Realschule und eines auf einer Gemeinschaftsschule? Oder so engen Kontakt zu einem Kind in der jeweils anderen Schule? Es wird bei uns auch getuschelt, dass die Leistungsstandarts anders sind und das Kind in der Gemeinschaftsschule zwar einen Realschulabschluss macht, der aber nicht auf dem gleichen Niveau liegt wie der Abschluss in einer konventionellen Realschule?!

LG
Jenny

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letztenendes wird unser Sohn entscheiden, welche Schule er ab der 5. Klasse besucht. Trotzdem wird er ja meine Meinung anhören und vielleicht auch darauf hören.

Ich finde ja, dass es nicht Aufgabe eines Viertklässlers ist, "letztendlich" über seine weiterführende Schule zu entscheiden. Dass er ein gewisses Mitspracherecht hat, ok - für seine Entscheidung ist es m. E. ne Nummer zu groß.

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Hallo

ich werden mit ihm sprechen.
Ihm diese beiden Möglichkeiten zeigen. Das Gymnasium ansprechen, meine Bedenken dem gegenüber mitteilen.
Aaaaber. Ich kann ihn nicht in eine Schule "zwingen" in die er nicht will.
Natürlich - wenn ich meine Entscheidung getroffen habe, sie ihm erkläre und er meine Beweggründe versteht, denke ich, das er sich auch dafür entscheidet.
Wenn er aber partout nicht in die von mir gewählte, sondern in die andere möchte, wird er dahin gehen. Mir ist schon klar, das kein Weg der ABSOLUT falsche sein kann, deshalb finde ich, das er da schon sehr wohl und gut mitreden kann.

LG
Jenny

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Hallo,

ich bin Personalerin und ich kann dir bei Sichtung von Zeugnissen nicht sagen auf welcher Schule die Mittlere Reife bestanden wurde. Es sei denn, ich kenne explizit die Schule. Und da sich hier das Einzugsgebiet unserer Auszubildenden auf 3 Bundesländer bezieht, achte ich persönlich nur auf den Abschluss und nicht auf welcher Schule dieser gemacht wurde. Ist die Vorraussetzung mind. die Mittlere Reife oder Realschulabschluss, achte ich nur auf die Noten bzw. auf die Noten der Fächer, die für die Ausbildung relevant sind. Hier folgt dann nach dem Vorstellungsgespräch ein Einstellungstest und bei dem sind die Ergebnisse jedes Mal aufs Neue erstaunlich und spannend. Ich hatte hier schon oft Abiturienten aus Bayern mit 3er Abitur, die schlechter im Eignungstest abgeschnitten haben als Real- oder Gesamtschüler aus Hessen und Thüringen. Was ich damit sagen will, die Personalchefs kennen nicht sämtliche Schulen, deren Ruf etc. Für sie zählen natürlich der relevante Abschluss und die für den Beruf notwendigen Noten. Bewirbt sich hier z.B. jemand für einen Ausbildungsplatz zum Maler- und Lackierer, interessiert es mich nicht ob da in Geographie oder Biologie eine 4 steht. In Mathe und Chemie wäre sie fataler. Bewirbt sich eine Kauffrau für Bürokommunikation, haben für mich Deutschkenntnisse oberste Priorität usw. Ich würde an eurer Stelle die Schulform wählen, bei der euer Sohn die beste Möglichkeit hat den angestrebten Abschluss zu erreichen und am wichtigsten, wo er sich am wohlsten fühlt. Ich finde das Kriterium "bester Freund" gar nicht so abwägig. Klar, Freundschaften mischen sich neu und bilden sich neu, aber ein Freund an der Seite macht am Anfang vieles leichter. Er hilft bei der Eingewöhnung und Umstellung. Lasst euch von anderen nicht verrückt machen, schaut euch die Schulen beide an und entscheidet intuitiv nach erstem Eindruck. Auch wenn er auf die Hauptschule käme weil er vielleicht faul ist, heißt das noch lange nicht, dass er nicht doch noch den Realschulabschluss machen könnte. Das Zeugnis der 7. Klasse verbaut noch keine Zukunft. Bestes Beispiel ist unser Prokurist. Er blieb in der 7. Klasse am Gymnasium sitzen. Wechselte zur Realschule und musste dort die 7. Klasse wiederholen. Wahrscheinlich dachte er, dass das mit links läuft und er tat gar nix und diesmal blieb er nicht sitzen, landete aber auf der Hauptschule. Laut seinen Aussagen begriff er erst Ende der 9. Klasse, dass er doch mehr will als Hauptschulabschluss. Er machte seinen Realschulabschluss sogar sehr gut und er hing das Gymnasium an seine Mittlere Reife an. Auch das Abitur schaffte er gut und er studierte danach erfolgreich Ökonomie. Dieser Wertegang gibt mir jedesmal Hoffnung wenn ich meinen faulen 8klässler betrachte 😉.

LG
Michaela

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Vielen Dank für deine Antwort Michaela!

Mir persönlich ging es ähnlich. Hauptschule, weil ich laut meiner Mutter "zu schüchtern" war um mit dem Bus in die nächste Stadt zur Realschule oder Gymn. zu fahren. In der Hauptschule mittelmässig. Danach Wirtschaftsschule, weil ich noch nicht wusste, was ich beruflich werden wollte und da zum Abschluss sehr viel bessere Noten als beim Hauptschulabschluss, weil ich dann wusste, worauf es ankommt.

Will damit sagen: Mir ist schon klar, dass ihm alle Wege offen stehen. Noch weiß er noch nicht mal was er werden will. Neulich meinte er: "Wenn ich mal Koch werden will, was brauche ich denn dann mindestens für Noten?" Ich merke aber auch, das er schnell lernt und eine schnelle Auffassungsgabe hat. Aber immer etwas Druck von hinten braucht um das beste aus sich raus zu holen. Und nun muss ich rausfinden, welche Schule/Schulform das aus ihm besser herauskitzeln kann..

LG
Jenny

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Mein Großer besucht die 8. Klasse des Gymnasiums. Wir leben in Thüringen und hier zählt kein Elternwille. In der 4. Klasse hatte er nicht die Noten um es aufs Gymnasium zu schaffen. Er hatte in 2 Hauptfächern eine 3 und mir stellte sich die Frage gar nicht. In Thüringen gibt es keine reinen Realschulen mehr. Haupt- u. Realschüler werden in Regelschulen zusammen unterrichtet. Also ging er auf die Regelschule, war dort maßlos unterfordert und schrieb zum Großteil nur Einsen. Also ab Klasse 6 hoch aufs Gymnasium. 6. und 7. Klasse liefen echt gut. Nun kam Klasse 8 🙈. Mein Sohn, der die 7. Klasse mit einem Durchschnitt von 2,1 verlassen hat, war bis vor 3 Wochen noch versetzungsgefährdet. In 3 Fächern stand er auf 5. In 3 Fächern auf 3 (darunter Kunst und Musik) und der Rest auf 4. Den musste ich auch gewaltig in den Hintern treten und mir stellte sich schon oft die Frage ob unsere Entscheidung richtig war, ob ich ihn wieder runter tue, ob es nur eine pubertäre Abwandlung ist etc. Man wird seine Entscheidungen immer in Frage stellen. Man wird zig Meinungen hören und sich selten sicher sein. Wäre ich an eurer Stelle, würde ich die Realschule wählen. Ich finde eine strikte Trennung besser als 2 unterschiedliche Bildungsniveaus in einem Raum. Meist kommen die Kinder mit höherem Niveau zu kurz, weil das Tempo den Schwächeren angepasst wird. Die Stärkeren langweilen sich durch permanente Wiederholung und schalten ab. Dies ist aber nur meine Meinung und ich habe nur meinen Sohn in Klasse 5 auf einer Regelschule als Erfahrung.

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HI,
ich lese aus deinem Beitrag heraus, dass du aus BaWü kommst, richtig?
Was den Abschluss betrifft, kann ich dich beruhigen, es ist exakt derselbe, der auch auf einer RS gemacht wird. Ich gehe mal davon aus, dass eure GMS noch nicht allzu weit ist, d.h. die höheren Jahrgänge sind noch Werkrealschule und da wird in der Tat ein WRS-Abschluss gemacht, der einem RS-Abschluss eigentlich gleichgestellt sein sollte, es aber nicht ist. Sobald ein Jahrgang ein GMS-Jahrgang ist, wird ein Realschulabschluss absolviert.
Solltest du noch weitere Fragen haben und tatsächlich aus BaWü sein, kannst du dich gerne per PN melden. Ich bin Lehrerin an einer GMS.

Vlg tina

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tut mir leid aber ich finde es unmöglich das du dir selber widersprichst, dein Sohn darf entscheiden, aber eine Schulform ist ausgeschlossen, wirklich sehr unvoreingenommen, auch deine Begründungen sind zum kopfschüttelnd; DU SOLLTEST DEINEM KIND JEDE MÖGLICHKEIT LASSEN

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Hallo Katzte

nein, selbst das Gymnasium ist nicht ganz ausgeschlossen.
Ich werde natürlich mit ihm darüber reden.
Und vielleicht geht die Lehrerin ja mit den Kindern nochmal auf die unterschiedlichen Schulformen ein, das weiß ich nicht.
ER darf tatsächlich letztenendes entscheiden! Wobei ich aber trotzdem nicht erwarte, das er das Gymnasium tatsächlich in Erwägung zieht. Soweit kenne ich ihn :-)

LG
Jenny

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Du sprichst mir aus dem Herzen. Bei unserem grossen steht auch die weiterführende Schule an. Im Januar sind die empfehlungsgespräche. Bis dahin warte ich mal. Gymi scheidet aus, dazu ist er einfach nicht helle genug. Ich hoffe auf realschulempfehlung.
GMS scheidet für mich aus. Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie das gehen soll, haupt- real- und gymikinder zusammen den Stoff zu vermitteln.
Entsetzt bin ich von der Realschule. Das ist ja jetzt ne Mini gemeinschaftsschule. Furchtbar.
Ich bin mit der schulreform leider so gar nicht glücklich, da muss ich aber wohl in den sauren Apfel beissen.
GMS scheidet bei mir aus weil ich weiss das meine faule Socke nur das absolute Minimum machen wird. Das heisst Hauptschule. Der könnte leider noch nie richtig motiviert werden.

Ich hoffe und bete das er eine realschulempfehlung bekommt dann kann ich ihn auf die private Realschule schicken (wenn er denn aufgenommen wird, das ist schwer. Die nehmen nur 28 Schüler pro jahrgang)
Dann wäre ich fein raus. Ist genau die Schule die er möchte. Das wär toll und ich muss mir nicht die anderen Schulen antun. Ich höre von allen nur schlechtes. Das ist nicht schön und sorgt mich sehr.
Gewalt unter den Schülern, keine AGs mehr, Unterricht der von Niveau her eher bei baumschule angesiedelt ist. Das finde ich einfach nicht gut. Aber ich habe den Eindruck das man Kinder nicht mehr fördern darf, weil die Eltern bei nee vier in der KA durchdrehen, immer schön dafür sorgen das auch der umfassende noch ne drei schafft.

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Hallo

genau das argument mit der "faulen Socke" habe ich auch immer gebracht.
Alle die positiv auf die Gemeinschaftsschule zu sprechen sind, widersprechen mir da gewaltig. Da wird auf jedes Kind einzeln eingegangen und wenn der Lehrer merkt, dass das Kind mehr drauf hat, wird es auch dazu gebracht, schwierige Aufgaben zu machen.
Ich müßte mich komplett auf den Lehrer verlassen. Und dass es da gute und schlechte von der Sorte gibt habe ich jetzt während der Grundschule schon festgestellt.
Tja und was du schreibst von der Realschule macht mir jetzt eben auch bedenken.
Wenn ich ihn dahin schicke und er dann vielleicht auch "nur" Hauptschulabschluss macht, kann ich ihn auch gleich da lassen :-(

LG
Jenny

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Ich kenne niemanden der positiv von unserer GMS spricht. Am wenigsten die, die Kinder da drin haben.
Ich wusste z,b. Nicht, das die Kinder farbige armbänder tragen müssen. Je Farbe haupt, real, oder Oberstufe.
Meine Kollegin hat ihr Kind da und da er hauptschulfarbe trägt wird er schwer gehänselt, auch die Lehrer gehen nicht auf ihn ein, Motto...der ist blau und blickt es eh nicht.
Auch sagt sie das kein einziges Kind je in eine andere Schiene gewechselt hat. Und der ist jetzt 8. Klasse. Das nimnt mich für die Schule nicht grade ein. Dann kann ich es bleiben lassen. Höre ich aber von vielen die an der Schule sind. Du schreibst mit, liest die Arbeitsblätter und nimmst dir zur klassenarbeit ein Blatt von Stapel haupt, real oder gymi. Rate mal welches sich meiner da nehmen würde:-D
Werkrealschule ist ein neuer Begriff für die begriffsstutzigen. Mein Neffe war dort, und es mag mir nicht gefallen, wie Kinder verdummt werden, damit der klassenclown nicht sitzenbleibt. In der neunten Klasse werden Diktate geschrieben (korrektur, es wird EIN diktat geschrieben, weil das eh so schlecht ist und man sich die note nicht versauen will) mit lernwörtern. An sich ok, obwohl in der neunten hätt ich das nicht erwartet. Aber das die Lehrer den diktattext zum üben mit nach Hause geben versteh ich nicht. Aber der Knaller ist, das die schweren Wörter während des Diktats an die Tafel geschrieben wird. Ich dachte nein Neffe veräppelt mich.
Find nur ich das komisch?
Und das in der regelrealschule Hauptschüler mit den realschülern unterrichtet wird find ich auch komisch. Nach der 6. Wird dir im Gespräch erklärt weiter realschule, oder weiter Hauptschule. Da gibt's dann gleichen Unterricht und verschiedene klassenarbeit, je nach Niveau.
Ich seh da immer noch keinen Sinn drin. Das muss doch ätzend sein für Lehrer und Schüler.

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Rechtschreibung ist auch am Gymnasium ein Problem. In der 5. Klasse wurde ein Eingangstest absolviert. Bei vielen Kindern bestand Förderbedarf.
Allerdings ist es so, dass darauf auch keine Rücksicht genommen wird. Es wird nicht nur in Deutsch auf die Interpunktion geachtet, sondern auch in den Nebenfächern.

An der Gesamtschule finde ich gut, dass gerade Kinder, die zwischen zwei Schulformen stehen, gefördert und gefordert werden. Hätte unser Kind zwischen Real- und Gymnasium gestanden, wäre eine Anmeldung auf der Gesamtschule erfolgt. Bei uns in der Kleistadt ist zur Zeit die Gesamtschule hoch im Kurs. Viele Akademikerkinder gehen dort hin. Aus unserem Freundeskreis gehen einige Kinder auf die Gesamtschule. Einige Kinder haben trotz Gymnasialempfehlung nicht ihren qualifizierten Realschulabschluss bekommen und andere wiederum sind in der Oberstufe. Ich möchte damit sagen, auch auf der Gesamtschule muss gelernt werden und das Abitur ist letztlich ein Zentralabi....wo du dieses gemacht hast, ist doch in den meisten Fällen egal.

In der Klasse unseres Sohnes (Gymnasium) sind einige Kinder die extreme Probleme haben. Gerade jetzt in der 7. Klasse werden immens viele 5er und auch 6er geschrieben, so dass ich mich tatsächlich frage, ob das an der Faulheit oder aber auch nur an dem Verständnis des Lehrstoffes liegt. Auf jeden Fall erschreckend. Und eines sollte einem auch bewußt sein, Religion, Musik etc. wird schon auf einem erhöhten Niveau gelehrt. Viele haben gerade in diesen Fächern Probleme. Religion ist schon kleiner Geschichtsunterricht und wer dann noch in der 2. Fremdsprache oder Mathe nicht mitkommt, der hat ein riesiges Problem.

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Hallo

mir ist klar, das er überall üben muss.
Gymnasium glaub ich aber wirklich, dass da mehr dahinter steckt als nur ein zwei Stunden am Tag, grade wenn es in die höheren Klassen geht. Und ohne konkretes Ziel vor Augen - dass er also einen Berufswunsch hat, bei dem es wichtig ist, das er studiert, möchte ich ihm das nicht "antun"

In Rechtschreibung ist er mittlerweile auch sehr gut.
Wenn er sich auf ein Diktat konzentriert schreibt er Einsen und Zweier.
Wenn er frei schreibt konzentriert er sich auf das was er schreibt und vergisst die Rechtschreibregeln. Denke aber, dass ist einfach was, was er erlernen muss. Aufsätze haben sie jetzt erst einen geschrieben in diesem Jahr und einen in der 3. Klasse. Das klappt noch nicht so gut ist aber sicher auch erstmal Übungssache.

Was du von der Gemeinschaftsschule schreibst ist eben meine Befürchtung: Er ist ziemlich schlau - aber faul. Ich bin mir sicher, er könnte locker den Realschulabschluss erreichen, wenn man ihm aber die Wahl lässt begnügt er sich auch mit dem Hauptschulabschluss, weil er da eben weniger dafür tun muss.

LG
Jenny

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Wieso siehst du dein Kind nicht auf dem Gymnasium?

Ich hab nen stinkefaulen 7.Klässler. Er hat in der Grundschule ungelogen nie gelernt, Hausaufgaben waren immer schnell hingesaut. In Deutsch super, aber in allen anderen Fächern immer Rechtschreibfehler.
Dieses Kind ist jetzt in der 7. auf einem Gymnasium (hat er ausgesucht).
Natürlich war die erste Zeit hart, auch für uns Eltern, er muß plötzlich lernen! Aber mittlerweile haben wir gemeinsam die Kurve gekriegt. In Deutsch ist er der Superstrunz, wenn ich eine Rechtschreibefrage habe wird er gefragt ;-) in den anderen Fächern schreibt er plötzlich auch korrekt.
Die Motivation wäre in der Realschule nicht höher, die Noten vermutlich auch nicht besser - den getan wird nur das Minimum für die Schule.
Vertrau deinem Kind und hör dir an was er will und der Lehrer empfiehlt.
Die GMS sehe ich kritisch, sie ist noch zu neu. Außerdem möchte ich kein Ganztag für meine Kinder.
Die Realschule ist je nach Bezirk sehr unterschiedlich.
Aber auch auf dem Gymnasium hast du auffällige oder asoziale Kinder!

Ich wünsch euch eine gute Entscheidung!

LG,
Hermiene

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Hallo Jenny,

wir haben mit unserer Tochter alle Schulen angeschaut, die in Frage kommen und für die sie offen ist/war. Wir haben schon sehr früh mit ihr darüber gesprochen, was die besonderen Anforderungen jeder Schulform sind und auch die organisatorischen Rahmenbedingungen beleuchtet. Als Eltern ist uns wichtig, dass dem Kind viele Möglichkeiten zur Entwicklung in einer Schule angeboten werden. Unsere Tochter ist sehr bequem und minimalistisch, sie ist mit sich im Mittelfeld zufrieden und solange es immer weiter geht ohne Sitzenbleiben o.ä. sind wir auch zufrieden. Auf jeden Schulabschluss kann man aufbauen und mit zunehmendem Alter können die Kinder besser festlegen, wofür sie ihren Einsatz bringen wollen und wofür nicht.
Die Ziele, die verfolgt werden, sollten immer die Ziele des Kindes sein, dann werden sie erfolgreich verwirklicht.
Habt ihr nicht auch zentrale Abschlussprüfungen? Da dürfte ja doch ein gewisser Standard gewährleistet sein, egal an welcher Schule ein Abschluss gemacht wird.

Bei uns gilt der Grundsatz, dass jedes Kind ohne Bauchschmerzen und Stress zur Schule gehen können soll und wir haben das Vertrauen, dass jedes Kind SEINEN Weg machen wird.

Eine fussläufig zu erreichende Schule ist in meinen Augen Gold wert, weil sie das Familienmanagement sehr erleichtern kann. Alle Konzepte haben Für und Wider und das beste Konzept ist nichts wert wenn nicht die fähigen Leute da sind, die es umsetzen können. Unsere Tochter hatte verdammt gute Argumente für oder gegen eine zur Wahl stehende Schule. Sie hat sich für die Gesamtschule entschieden und damit werden wir garnichts verkehrt machen. Ich hätte sie auch problemlos auf die Gemeinschaftsschule schicken können, die ist aber zu weit weg.

LG Judith

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Hallo Judith,

danke für die Schilderung eurer Situation.
Was ich noch zufügen möchte; die Gemeinschaftsschule, fünf Minuten zu Fuß, ist eine Ganztagesschule. Dh. er kommt immer erst kurz nach halb vier heim.
Die Realschule schließt die Nachmittagsbetreuung auf Wunsch nicht aus, falls sich bei uns was ändern sollte. Aber sie ist eine normale Schule und er wird nach Unterrichtsschluss um spätestens eins mit dem Bus heim kommen und dann den Mittag frei haben zur Planung von Treffen mit Freunden, Hobbys etc.
Dies ist für mich noch ein Punkt, der mir persönlich besser gefällt. Ich sehe ihn als Kind und er braucht auch unverplante Zeit um sich zu entwickeln.

Viele Grüße
Melanie

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Hallo Melanie!

Das sehe ich auch als ein wichtiges Entscheidungskriterium an.

Bei "unserer" Gesamtschule haben die Kinder zwei Mal nachmittags Unterricht und können AGs wählen. Davon viele künstlerisch und musikalisch. Das wünscht sich unsere Tochter. Die kurzen Tage enden um 13:45Uhr und es sind dann schon alle Hausaufgaben in der Lernzeit erledigt, was ich persönlich sehr entspannend finde.

Wir haben arbeitsbedingt schon in der Grundschule den offenen Ganztag gewählt und beide großen Kinder sind an zwei Tagen bis 16:30 Uhr dort und sonst bis 15 Uhr. Auch dort sind alle Hausaufgaben gemacht und da sie nur 5 Min. Fußweg nach Hause haben, ist ab spätestens 15:15 Freunde treffen und Hobby angesagt. Passt bei uns prima.

Mir ist ganz wichtig, dass mit den Kindern über alle diese Punkte gesprochen wird, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder, sondern auch die von uns Eltern. Eine Schule, die unsere Tochter absolut toll fand und auf die auch zahlreiche Ihrer Freunde gehen werden, mussten wir ausschließen, da wir als Eltern das logistisch nicht hinbekommen würden, da wir morgens und nachmittags keinen Taxidienst in dem Ausmaß bieten können, wie das zahlreiche der nicht erwerbstätigen Elternteile leisten können. Leider gibt es hier auch keine Kultur der "Fahrgemeinschaften" , da fahren drei Eltern aus der gleichen Straße zur gleichen Zeit den gleichen Weg... Hintereinander...😟

Man hat da schon einiges zu überdenken. Leicht ist es echt nicht, die richtige Entscheidung zu treffen...

Liebe Grüße

Judith

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Hallo jenny133,
die Frage, welche Schule, wird Dir niemand beantworten können. Jede Schule steht und fällt mit den Lehrern.
Mein Kind ging auf eine Gesamtschule, da war der Mittelschulabschluß oder der Wechsel nach der mittleren Reife aufs Gymnasium möglich. Fürs Gymnasium mußten aber die A- Kurse besucht werden, für die mittlere Reife die B- Kurse, oder aber, man machte den Hauptschulabschluß.
Ich hatte die größten Bedenken, weil die Schule einen schlechten Ruf hatte. Mein Kind besuchte den B-Kurs und machte die mittlere Reife, das war die beste Entscheidung, die möglich war. Im B-Kurs waren die Lehrer prima, die Kinder wurden gefördert, ein anständiger Unterricht gemacht.
Im A-Kurs waren die Lehrer besch...eiden. Es wurde nur Druck gemacht, die Noten gedrückt, weil die Schüler ja in die Elite, aufs Gymnasium, wollten.
Mein Kind ging nachher, genau wie die A-Kurs Kinder, aufs Gymnasium.Er hatte aber eine viel angenehmere Schulzeit mit wohlmeinenden Lehrern.

Man kann also nicht sagen, die Schule ist gut und die ist schlecht. Man müßte auch zwischen den Lehrern differenzieren, und da wird es schwierig, weil man die ja nicht kennt.
In meinem Fall war also Gesamtschule B-Kurs die optimale Entscheidung, das hatte noch den Vorteil, dass ja alle Möglichkeiten offen standen, der Druck aber lange nicht so groß war, wie bei den Gymnasiumanwärtern.


Gruß Bernd

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Das finde ich recht interessant. Es wird hier immer behauptet, auf der Gesamtschule würde kein Druck ausgeübt werden....und ich bekomme auch mit, dass man dann sehr überrascht ist, was in der 10. Klasse zu absolvieren ist und das man neidisch auf die Gymnasiasten schaut, die ja nur chillen würden....
Ich glaube nicht, dass hier die Kids vom Gymnasium chillen. Ich glaube aber schon, dass sie sich an den Leistungsdruck in den Jahren der Unterstufe gewöhnt haben und die 10. nicht unbedingt stressiger erleben und Eltern auf dem Gymi sorgen sich eher darum, dass die Noten stimmen bzgl. der Versetzung und nicht des A-B oder C Kurses.

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Ich finde es schon wichtig, dass man auf der "nächsten" Schule schon Freunde hat. Deshalb ist die Entscheidung von deinem Sohn dahin zu gehen, wo auch sein Freund hingeht erstmal garnicht so falsch.

Ich bin derzeit auch in der Situation, dass meine Tochter zum Sommer zur weiterführenden Schule gehen wird. Und bei mir ist es ganz klar die Schule, zu der auch ihre beste Freundin geht (habe da schon mit der Mutter länger drüber gesprochen).

Das wäre sicher anders, wenn die Frage Gymnasium oder Realschule gewesen wäre, bei uns ist es aber auch die Wahl zwischen Realschule und Sekundarschule. Beide Schulen überzeugen mit ihrem Konzept, deshalb ist die Freundin ausschlaggebend.