Noten Bayern 4 Klasse

Hallo

ich hatte heute Elterngespraech mit der Lehrerin meiner Tochter.

Das Thema Notengebung laesst mich nicht in Ruh.

Die Note 3 wird gegeben wenn der in der Schule durchgenommene Stoff perfekt beherrscht wird. Eine 2 wenn alle Übertragundaufgaben gelöst werden. Eine 1 gibt es nur für absolute Ueberflieger.

Meine Tochter hatte in der letzten matheprobe eine 3. Dies war auch die Durchschnittsnote. Rd 10 von 40 Punkten waren so Übertragungsaufgaben. Sprich sie haben diese Aufgaben so nie in der Schule erarbeitet sondern sie mussten sie sich selbst erschließen. Es war eine Nachschreibearbeit direkt nach den Herbstfreien und davor 2 WOCHEN Lungenentzündung. Das was sie zum nacharbeiten bekam, sprich der aktuelle Stoff kam irgendwie gar nicht dran.

Aufsatz gab es auch eine 3. Sie hat alle Vorgaben lt Lehrerin beachtet. Aber die Geschichte wäre nicht ganz rund gewesen. Eine 3 im Aufsatz wäre wie eine 2 in den sonstigen Fächern.

Finde nur ich das total übertrieben oder ist es das auch?

Theresa

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Wenn ich so eine schrottige Notengebung lese, dann bin ich froh, dass mein Sohn bis zur 6. Klasse keine Noten bekommt.

Ich finde die Bewertung viel zu streng. Mit ETWAS Fleiß (nicht zu viel) sollte eine 1 erreichbar sein - alles andere ist Druck ausüben ohne Ende.

Und wofür? Um gute Lerner zu erschaffen? Wo bleibt da der Spaß, die Kreativität und Entwicklung der Persönlichkeit?

Ich bin immer noch fest überzeugt, dass Notengebung, und die von dir beschriebene Skala erst recht, mehr Schulverlierer als Gewinner produziert #zitter.

Im Leben geht es um viel mehr, als perfekte Leistungen zu erbringen. Und genau deshalb würde ich mein Kind bald möglichst woanders hin schicken, denn DAS ist nicht gesund.

LG
monkiwi

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Ich hab langsam auch das Gefühl dass meine Tochter ein absoluter Schulversager ist, obwohl sie relativ intelligent ist. Aber nicht schulkompatibel

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Wie gesagt, es ist zum Glück nicht in jeder Schule so.

Ihr müsst ja bald die weiterführende Schule aussuchen. Vielleicht habt Ihr Glück und bei euch in der Nähe gibt es eine Schule mit einem alternativen Lernkonzept. Da könnte Deine Tochter sich dann auch etwas erholen und Selbstvertrauen aufbauen.

Ich stelle es mir sehr schwer vor, wenn man maximal eine 3 erreichen kann #zitter.

Das mit den Übertragungsaufgaben muss auch geübt werden - was bringt es, das nicht zu üben und dann können die Kinder es nicht.

Es ist völlig banane, was in einem Test ran kommt. Viel wichtiger ist, dass die Kinder es KÖNNEN!

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Mathe: Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was Übertragungsaufgaben sind. In der Grundschule werden doch nur die Grundrechenarten mit ganzen Zahlen bis zur Million durchgenommen, auch in Bayern. Oder? In welcher Form man dann addiert/subtrahiert/multipliziert oder dividiert, kann doch so unterschiedlich gar nicht sein. Schriftliches Rechnen funktioniert doch immer nach dem gleichen Schema. Geht es eher um Textaufgaben oder Sachrechnen?

Aufsatz: Hat sie denn viele Rechtschreibfehler gemacht? Wie findest du die Geschichte?

Generell habe ich den Eindruck, dass in Bayern oft strenger benotet wird, weil die Auslese in Richtung Gymnasium strenger ist. Hier in NRW gibt es oft bei 90% richtig noch eine 1(-).

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Eine Übertragungsaufgabe ist z B

Meine Zahl liegt zwischen 200 UND 300. Ist durch 30 teilbar mit einem rest von 10. Und durch 40 mit einem Rest von 20. Keine Ahnung ob die jetzt loesbar ist ich hab einfach zahlen genommen. Da muss man verschiedene Rechenarten kombinieren und ausprobieren. Das wurde so abee nie gelernt sonder die Kinder sollen alleine einen Weg finden. Das können auch einzelne aber nie eine Mehrheit.

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Es gab auch eine Aufgabe in der mit komma multipliziert werden sollte, zwar mit 10 und man musste nir komma versetzen. Aber vorher nie angesprochen.

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Unterschiedliche Anforderungsbereiche sollten in der 4.Klasse eigentlich in allen Fächern in allen Bundesländern Anwendung finden. So ungewöhnlich ist das also nicht. Dabei sollten Arbeiten so gestaltet sein, dass mit dem Anforderungdbereich I eine 3 erreicht werden kann. In der weiterführenden Schule geht man da übrigens von ner 4 aus:
Der Anforderungsbereich I umfasst die Wiedergabe von Sachverhalten aus einem begrenzten Gebiet und im gelernten Zusammenhang sowie die Verwendung gelernter und geübter Arbeitstechniken und Methoden.
Der Anforderungsbereich II umfasst das selbstständige Bearbeiten, Ordnen und Erklären bekannter Sachverhalte sowie das angemessene Anwenden gelernter Inhalte und Methoden auf andere Sachverhalte.
Der Anforderungsbereich III umfasst den reflexiven Umgang mit neuen Problemstellungen sowie das selbstständige Anwenden von Methoden
mit dem Ziel, zu Begründungen, Deutungen, Wertungen und Beurteilungen zu gelangen.

In Mathe sieht das dann beispielsweise so aus:
AB 1: Berechne!
AB 2: Sach-/Textaufgaben. Lisa denkt sich eine Zahl aus und verdoppelt deren Nachfolger. Sie erhält 8. Welche Zahl hat sie sich ausgedacht?
AB 3: Welches Ergebnis erhält man, wenn man die Zahl zuerst verdoppelt und dann den Nachfolger bestimmt. Vergleiche und Begründe!

Anforderungen in einem Aufsatz erfüllt heißt: Einleitung, Hauptteil und Schluss und es passt tatsächlich zum vorgegebenen Thema. Ne 2 gibt's wenn das Verhältnis der Abschnitte zueinander stimmt und sprachlich und grammatisch wirklich alles passt. Also nicht bei der Beschreibung vom Nudeln kochen "Und dann... und dann ... und dann" steht. Die 1 gibt's, wenn es Spaß macht den Text zu lesen.

Aufgabenbereich 2 und 3 kommen genau den Kindern entgegen, die den Stoff nicht nur reproduzieren, sondern ihn auch anwenden können. Das ist genau der kreative Umgang mit dem Stoff. Aber genau dafür muss man ihn eben auch erstmal beherrschen - im Sinne von verstanden haben...

Das finde ich jetzt ehrlich gesagt nicht so wahnsinnig anspruchsvoll. Zumal der Stoff in der Grundschule es auch nicht hergibt, dass da wahnsinnig komplexe Rechnungen oder seitenlange Texte notwendig wären, um die Anforderungen zu erfüllen.

Grüße aus dem Bundesland mit den strengeren Vorgaben für den Übergang...

Kathrin

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Also findest du es in Ordnung wenn 25 % der Aufgaben im AB 3 liegen und bis auf ein paar wenigen Kinder nicht lösbar sind?

Aufsatz: die Lehrerin hat wortwörtlich gesagr, das alle Vorgaben erfüllt waren nur der Text noch ein paar kanten hatte und nicht ganz rund zum lesen war.

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-Also findest du es in Ordnung wenn 25 % der Aufgaben im AB 3 liegen und bis auf ein paar wenigen Kinder nicht lösbar sind?-

Ich finde das in Ordnung.
Warum soll sich immer alles nach dem Durchschnitt richten?
Warum soll man für durchschnittliche Leistungen exzellente Noten bekommen?
Die Kriterien für die Note 1 lauten u.a.
-hervorragende Befähigung im Bereich des problemlösenden Denkens-

Hervorragend ist nicht durchschnittlich und wenn 25% der Kinder diese Aufgaben bei euch lösen können, ist das schon viel.

Sehr gute Noten werden inflationär vergeben und den Ansatz eurer Lehrerin halte ich für richtig.

Lass dein Kind doch einfach Kind sein, mit Freude lernen und lass es in Ruhe leisten, was es zu leisten vermag.
Du baust doch Druck auf, indem du eine 3 abwertest und deinem Kind vermittelst, dass Leistungen in diesem Bereich unzulänglich wären.

Überflieger sind keine besseren, wertvolleren Menschen, aber sie haben auch das Recht auf angemessene Bestätigung für ihre Leistungen.

Ich hab meinen superschlauen Klassenkameraden ihre guten Noten immer aus vollem Herzen gegönnt, jedenfalls denen, die wirklich was drauf hatten.

Ich mag und bewundere sehr intelligente Menschen und finde es absolut wichtig, ihnen schulische Herausforderungen zu ermöglichen, die eben nicht von der Masse zu lösen sind.

Die super ehrgeizigen Streber, die ordentlich büffelten und sich dann über
unfaire KlassenarbeitsAufgaben beschwerten, weil sie nicht in der Lage waren
mal EIGENSTÄNDIG zu denken,
gingen mir immer mächtig auf den Keks.

Wenn meine Tochter, die über ein durchschnittliches Leistungsvermögen verfügt, mit einer 3 nach Hause kommt, muß ich sie neuerdings immer trösten!:-[
Blödsinn!
Das ist vollkommen in Ordnung, mein Kind ist trotzdem toll, auch noch bei einer 4, das bedeutet nämlich
ausreichend (und reicht mir auch:-)).

Noten sollten endlich wieder gerecht und dem wirklich dahinterstehenden Leistungsvermögen entsprechend
vergeben werden!

lg
(und mein Beitrag ist nicht böse gemeint#winke)

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Ist bei uns auch so. Bei uns gibt es jetzt auch Viertel Punkte. Also, kann Kind locker um ein Viertel Punkte an der bessern Note vorbei sein.

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Meine Tochter ist auch in Bayern in der 4 Klasse und ich finde nicht, dass nur Überflieger gute Noten schreiben. Sie ist sicher nicht hochbegabt, doch sie hat eigentlich bisher immer nur 1 oder 2 seit sie an der Grundschule ist. Letztes Jahr hatte sie im gesamten Jahr vielleicht 3 oder 4 Mal eine 3. Das war für mich in Ordnung, sie hatte eben Fehler gemacht.
Mein Neffe ich in der 4 Klasse in NRW und auch bei ihm ist es so, dass auch bei ihm einigermaßen streng bewertet wird. Das finde ich in Ordnung. Mann muss doch die besseren Kindern von den anderen unterscheiden. Wie soll man sonst Unterschiede machen bei der Leistung? Und wenn ich mir die ganzen Studien ansehe, dass die deutschen Kinder mehr in internationalen Studien absinken, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier so streng zugeht.
Bei uns wird jetzt schon sehr viel Panik vor dem örtlichen Gymnasium gemacht. Von wegen es ist so schwer und so streng und viel zu lernen. Nunja, wir werden sehen. Doch ich sehe die 4 Klasse schon als richtungsgebend, deswegen zieht das Tempo an. Um zu sehen wer das Tempo mit gehen kann und wer nicht.

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Liebe Theresa,

ich habe deinen Beitrag gelesen und muss mich etwas wundern. Zum Hintergrund: Ich war selbst mal Lehrerin, wenn auch am Gymnasium und nicht für die von dir genannten Fächer, dennoch kenne ich mich mit Notengebung auch aus.

Was du zum einen schreibst ist richtig (vergessen wir für einen Moment die Punktvergabe): Die Notenstufen werden von Eltern oft missverstanden, da für viele Eltern die 3 als schlechte Note gilt. Hierbei wird vergessen, dass die 3 per definitionem eine Leistung beschreibt, die den Anforderungen entspricht. Die Note 2 wird erteilt, wenn die Leistung den Anforderungen voll entspricht - also rechtlich gesehen fehlerfrei ist. Die Note 1 wird vergeben, wenn die Leistung den Anforderungen im besonderen Maße entspricht - das bedeutet "Überflieger" mit viel Fleiß, Kreativität und Originalität.

Was ich zum anderen nicht verstehen kann (ich kenne mich auch mit bayerischer Notengebung nicht aus) ist, wie die Punkte im Falle deiner Tochter zustandekommen, da eine fehlerfreie Leistung, z.B. beim Rechnen, nach allgemeinem Konsens als perfekt angesehen werden muss und mit einer 1 bewertet werden sollte - allein schon aus Gründen der Motivation. Im Falle des Aufsatzes kann ich leider nicht Stichhaltiges sagen, da ich zwar Aufsätze korrigiert habe, aber in der Fremdsprache. Tatsächlich ist es so, dass manche Schülerarbeit als subjektiv gut erscheint, aber nach Kriterien eben nicht ganz rund ist - wo hier die Trennlinie zwischen 2 und 3 liegt muss die Lehrkraft auch in Hinblick auf den vorangegangenen Unterricht und den individuellen Leistungsstand der Kinder entscheiden - das vermag ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen.

Grundschüler, die noch nicht auf der Stufe des abstrakten Denkens angelangt sind, Aufgaben selbst erschließen zu lassen, halte ich persönlich für kritisch - hier kenne ich jedoch auch die Anforderungen nicht. Zusatzstoff sollte jedoch nicht zum Gegenstand von Arbeiten gemacht werden, da jeder Schüler die Chance haben muss, unter gleichen Bedingungen zu arbeiten und das kann nur im Unterricht Festgehaltenes gewährleisten.

Ich kann dein Unverständnis nachvollziehen, v.a. da es für deine Tochter demotivierend sein muss, diese Noten in Empfang zu nehmen. Gebt nicht auf und bleibt einfach dran, versucht so gut wie möglich die gestellten Anforderungen zu erfüllen und euch Mut zu machen. Auf rechtlichem Weg werdet ihr keine Chance haben - wenn der formale Rahmen erfüllt ist, gibt es keine Handhabe in diesem Fall.

Ich hoffe, dass meine offenen Worte euch etwas weiterhelfen und wünsche euch viel Kraft für den weiteren Schulweg - alles Liebe #blume

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Ich bin mit ihrer Leistung zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass sie 2 Wochen Unterricht komplett verpasst hat. Mich ärgert nur die Aufgabenstellung, die mit dem was sie zum nacharbeiten bekommen hatte, absolut nichts zu tun hatte.

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Ich finde das überhaupt nicht übertrieben.
Wenn Deine Tochter in Mathe nur den geübten Stoff beherrscht, dann hat sie auswendig gelernt, aber nicht verstanden. Sonst wäre die Transferleistungen kein Problem und zumindest eine 2 durchaus möglich. Das muss sie einfach besser üben und braucht vielleicht etwas Hilfe/Anleitungen beim Verstehen. Das hätte dann auch den Effekt, das es Wurscht ist, wann die Arbeit geschrieben wird: ist der Stoff verstanden und verankert, kann ich ihn einfach immer abrufen. Das sollte doch das Ziel sein. Sonst nützt doch die ganze Lernerei nichts, wenn es am Ende wieder vergessen wird.
Ein Aufsatz, der nicht "rund" ist, ist halt keine 1, und wenn noch die Rechtschreibung nicht passt, dann auch keine 2. Auch das kann man üben. Dazu gehört auch, dass man immer auf die Rechtschreibung achtet, und nicht nur wenn man muss. Wie soll denn der wirklich perfekte Aufsatz ohne Rechtschreib- und Formfehler mit besonders gelungener Formulierung von anderen Schülern bewertet werden?
Eine gewisse Abstufung muss es schon geben.
Hilf ihr einfach dabei, besser zu üben/lernen und bestärken sie darin, auch Mal im Unterricht nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstanden hat.

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Kommt mir bekannt vor.

In den Grundschulen wird ganz unterschiedlich bewertet, es gibt nunmal Grundschulen, bei denen etliche Schüler einen 1,0 Schnitt schaffen und anderen in denen auch die besten Schüler nicht über 1,6 oder 2,0 kommen.

Das Problem dabei ist ja nicht unbedingt, dass das Kind einen 3er schreibt. Damit kann man leben, ja sogar zufrieden sein, eine befriedigende Leistung ist ja eigentlich okay (wenn befriedigend wörtlich genommen wird). Das Dumme ist nur, dass in Bayern ja einzig und alleine der Schnitt beim Übertritt zählt (wenn man mal ehrlich ist) und ab 3,0 . heißt das Hauptschule. Das heißt, mit einen nicht Kind, dem nicht alles zufällt, wird es hart, selbst wenn es vielleicht sogar oberer Durchschnitt ist.
Man munkelt ja , dass das mit den schlechten Noten vorallem in Grundschulen mit angeschlossener Mittelschule der Fall ist...#schein

Meine Tochter war auf so einer Schule und stand leider in allen 3 Fächern zwischen 2 und 3. Mit viel Üben und ein paar Tricks hat sie zum Glück gerade noch den passenden Schnitt für die Realschule erreicht.

Allerdings haben die schlechten Noten auf der Grundschule den Vorteil, dass meine Tochter sich im Vergleich zur Grundschule auf der RS nur verbessert hat. Kinder aus anderen Grunschulen sind dagegen abgesackt. Außerdem bricht für die Kinder nicht gleich eine Welt zusammen, wenn da mal ein 4er steht.

Also mein Tipp: Reg dich nicht auf, bald hast du die Grundschule hinter dir. Und wenn der Übertritt erstmal geschafft ist, hat die strenge Notengebung eigentlich nur Vorteile;-).