6 jährige seit etwa 6 Monaten wesensverändert

Hallo ihr lieben,


ich hoffe mir kann jemand helfen. Meine Leonie ist 6 Jahre ist dies Jahr zur Schule gekommen.
Sie ist ein sehr aufgewecktes Kind aber auch sehr sehr sozial.

Jetzt zu meinem Problem, sie Nässt immernoch ein Nachts trägt Windeln. Wir haben alles schon probiert vom wach machen bis hin zum klingelhöschen.

Auch in der schule macht sie seit ein paar Tagen Probleme das sie immer wieder negativ auffällt. Ich weiß einfach nicht was mit ihr los ist im Moment. Wir dachten erst das es an ihrer kleinen Schwester liegt die vor 3 Monaten kam. Aber die Probleme mit der Nacht haben wir ja immer schon und das auffallen in der Schule ist erst seit dieser Woche.
Wenn ich sie frage ob sie was bedrückt oder ich ihr bei irgendwas helfen kann, verneint sie das. Ihr gehe es gut. Wenn ich sie frage warum sie dann auffällt kommt nur: macht Spaß! Sie fängt auch uns als Eltern an auszulassen wenn wir ernsthaft mit ihr reden wollen.

Ich bin Ratlos!

LG Steffi

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Hallo Steffi,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass vieles mit Ihrer kleinen Schwester zusammenhängt. Da kam doch sehr viel Neues in relativ kurzer Zeit auf sie zu: Schule, Hausaufgaben, Geschwisterkind.
Vielleicht realisiert sie auch erst jetzt erst richtig, dass dieses kleine Baby unheimlich viel Aufmerksameit bekommt/ braucht. In den ersten Monaten war das ja wahrscheinlich noch 'weniger', weil das Baby viel mehr geschlafen hat.
Wenn Ihr ausschließen könnt, dass nichts wirklich Schlimmes ihrem Verhalten stecken könnte (meine Gedanken gehen da in Richtung Mobbing oder Missbrauch), dann würde ich ganz gezielt versuchen, mir besondere Zeit mit ihr alleine - ohne Baby - zu nehmen. Regelmäßig.
Und dazu auch andere enge Personen (Papa, Oma&Opa, Tante, ...) aktivieren.

Kleine süße Babys ziehen schnell alle Aufmerksamkeit von Erwachsenen auf sich. Da werden Geschwisterkinder schnell eifersüchtig. Zu Recht.

Alles Gute!

2

Ich kenne bestimmt 4 Kinder im Bekanntenkreis, die mit 6 und älter nachts noch Unfälle haben.

Der Urinaltrakt ist erst mit 12-15 (!) völlig ausgereift. Ich würde ihr so lange wie nötig Windelhosen anziehen und später, wenn nur noch gelegentlich Unfälle passieren, halt die Bettwäsche wechseln, ohne großes Kommentieren.

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Hallo,

was das nächtliche einnässen angeht, solltet weitere Schritte unternehmen. Sind organische Ursachen ausgeschlossen? Wenn ja, ist es evtl. so, dass sie das Hormon, was dafür sorgt dass man nachts wach wird wenn man pullern muss nicht alleine bilden kann. Hier kann eine medikamentöse Therapie Abhilfe schaffen. Sprecht doch mal mit dem Kinderarzt oder einem Urologen.

Was das andere angeht, kann es durchaus an der kleinen Schwester liegen. Sie merkt sicher auch, dass das Baby größer wird und andere Aufmerksamkeit braucht. bei uns war es auch so und oft macht man das ja auch als Eltern unbewußt, also dem Baby wenn es z.B. was neues kann mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn ihr ernsthaft mit ihr reden wollt und sie es ins lächerliche zieht, würde ich das Gespräch abbrechen. Wenn sie dann etwas von euch möchte, kannst du das ja auch mal ins lachhafte ziehen, mal sehen wie sie das findet.

Wie genau fällt sie denn negativ in der Schule auf?

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Vielen lieben Dank für all eure Nachrichten.

Das Thema mit der Nacht haben wir bereits organisch beim Urologen untersuchen lassen, da war nichts festzustellen.

Und das negative auffallen in der schule darüber habe ich heute mit einigen Eltern gesprochen und gestern abend nochmal mit meiner Tochter.
Ich war total erschrocken als so Worte fielen wie: kotzt mich an, keine Lust mehr drauf.... Nach mehrmaligem nachfragen kamen dann so einige Sachen ans Licht die mir auch sauer aufstoßen. Die Probleme bestehen im Hort. Leone sagte: Mama früh in der schule sind wir still und passen auf dann geht es zum mittag dann sollen wir auch still sein, danach gehen wir hoch und ruhen 1h wieder still sein. Wenn wir aufstehen ist Hausaufgaben und Vesper zeit wieder stille und danach wird bis 15:45 vorgelesen wieder stille.
Mir selber ist es auch sehr oft aufgefallen das egal wann ich sie abhole ( 14:30-16:00 ) das alle anderen Hortgruppe draußen toben mir unsere sitzen bis 16 uhr in ihren Klassenraum was gleichzeitig hortraum ist.

Meine Tochter rennt irgendwann gegen die Wand wenn sie nur in der Bude hockt.

Lg

5

Hallo,

wegen des Einnässens würde ich mal zum Urologen gehen. Vielleicht hat das organische Ursachen.

Viele Schulkinder werden erstmal aufmüpfiger als sie es im Kindergarten waren. Da gibt es jede Menge neue Eindrücke und große Kinder auf dem Schulhof, die sich ganz anders geben, als die Kleinen im Kindergarten. Eventuell gibt es Kinder in ihrer Klasse, die im Unterricht Mist bauen und andere auslachen, die Eure Tochter gerade spannend findet und nachahmt. (Leider nehmen sich Kinder nicht unbedingt die Kinder zum Vorbild, bei denen man das als Eltern gerne hätte.)
Eventuell fährt Eure Tochter auch gerade die Ellenbogen aus, um sich in der Klassengemeinschaft zu behaupten. Da gibt es nämlich diverse "Kämpfe" bis jeder seinen Platz gefunden hat. (Im Gymnasium geht das dann wieder von vorne los. Das beobachte ich gerade bei unserer Großen.)
Vielleicht findet sie die Schule mit den Hausaufgaben, die Klasse und die Schwester zusammen auch gerade etwas stressig. Das können die Kinder in dem Alter aber noch nicht wirklich in Worte fassen.

Dass neue Verhaltensweisen an den Eltern getestet werden, ist ja überhaupt nichts neues. ;-)

Ich würde noch eine Weile abwarten. Wenn sich das Verhalten verfestigt, würde ich mal mit der Lehrerin sprechen, ob sie den Eindruck hat, dass Deine Tochter ihren Platz in der Klasse gefunden hat, oder ob sie sich vielleicht an schlechten Vorbildern orientiert.

LG

Heike

6

Ich finde nicht davon besonders ungewöhnlich. Wegen dem Einnässen würde ich Mal mit dem Kinderarzt sprechen, wenn ihr Mal da seid, um abzuklären ob es nicht ne organische Ursachen hat. Ansonsten gebt ihr halt Zeit, einen möglichst verlässlichen Alltag und die übliche Konsequenz und sie wird sich eingewöhnen. Ich meine es ist doch ganz klar, dass Schule + Baby sehr große Veränderungen sind. Das ist so wie als wenn Du eine neue Arbeit hast und die Umstellung vom glücklichen Zusammensein als Paar auf ein Familiesein mit Kind. Das war für dich sicher auch nicht alles nach drei Monaten schon Alltag. Für sie ist das eine ganze Menge was sie da bewältigen muss. Das läuft allerdings auch viel unterbewusst ab. Versucht einfach euer bestes, verschafft ihr ab und an Auszeiten mit einem von euch, wo man Mal zusammen runter kommen kann von Baby und Schule und Co. und dann wird sich das bestimmt wieder einrenken.

7

Hatte sie nachts mal eine Phase in der sie trocken war?
Wenn ja, würde ich hinterfragen, was jetzt anders ist.

Wenn nein, sie also noch nie eine Phase hatte, dann würde ich keinen Stress machen. Zwar mit dem Kinderarzt besprechen, Hormone und Blasengröße testen lassen, aber sonst den Stress rausnehmen!
Nachts kann es bei manchen Kindern länger dauern, bis sie reif genug sind. Das abchecken lassen ist einfach sinnvoll, um organische/andere Ursachen auszuschließen - um sozusagen nichts zu übersehen.

Ich kenne viele Kinder, die zwischen 5 und 10 Jahren nachts trocken wurden. Vorne rum, waren sie es angeblich fast alle schon mit 2,5 Jahren und DIE Vorzeigekinder. Unter vier Augen kam raus, dass viele das gleiche "Problem" haben.

In der 4. Klasse meines Kindes gab es für das Schullandheim einen Zettel. Neben den üblichen Fragen wie Medikamente und co, war auch die Frage, ob das Kind nachts manchmal noch einnässt und diskrete Hilfe bei der Entsorgung am Morgen braucht.

Ich selbst hatte in dem Alter zwar keine Windel mehr, weiß aber, dass ich wegen eines schlechten Traums eingenässt hatte. Andere in meinem Alter bekamen regelmäßig Probleme zu Hause. Letztlich wurden sie nachts auch trocken. Nur bis dahin eben mit Schlägen oder Beschimpfungen.

Soll heißen: gib deinem Kind Zeit.
Jetzt in der Schulumstellungszeit noch eher. Da ist noch so vieles anderes neu.
Meine schlief in der Zeit sehr viel unruhiger.

Wenn es "erst" seit einer Woche ist mit der Veränderung, würde ich
1. beobachten
2. Notizen machen (mit Datum)
3. mit der Lehrerin sprechen (einfach mal fragen was los ist / ob was los ist)
4. an andere Entwicklungsschübe denken: wie war es da?
5. wenn es nicht besser wird oder die Veränderung sie beeinträchtigt oder sich zu festigen droht,dann mal Rücksprache mit dem Kinderarzt halten


Die Frage, ob sie was bedrückt oder wie man ihr helfen kann, könnte sie vielleicht auch überfordern.
Hilfreich ist bei meiner nach sachlichen Sachen zu fragen. Z.B. was gab es in der Mensa zu essen? Dann erzählt sie, was es gab und nach und nach kommen dann auch die sozialen Interaktionen dazu. Wer hat wem was abgegeben und warum, wer mochte das Essen nicht.
Auch: welches Fach hattet ihr in der ersten Stunde?
Frage ich jedoch: welche Fächer hattet ihr heute, ist das zu umfangreich ;-)

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Hallo

Dein Kind ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wesensverändert - sondern sie entwickelt sich.
Auch denke ich, dass das "Problem" mit dem einnässen nachts und die aktuelle Problematik nichts miteinander zu tun haben. Sie ist einfach noch nicht trocken und du würdest staunen, wie viele das in dem Alter noch nicht sind. Setz kein Druck auf.

Dass sie in der Schule negariv auffällt ist ggf. noch eine Reaktion auf die Ankunft des Geschwisterkindes und ist somit verständlich und okay. Oder sie versucht einfach mal, das "böse" Kind zu sein und probiert diese Rolle aus. Da gibst du etwas gegensteuer, redest mit ihr und die Phase ist bald vorüber.
Hält sie an, ist es ggf. einfach ein neuer Wesenszug. Ich denke, auch die "bösen" Kinder kommen nicht so auf die Welt sondern werden irgendwann dazu. Die waren ggf. auch einfach mal sehr soziale Kinder und entwickeln sich eben. Da muss man mit Lehrerschaft und Geduld und guten Gesprächen dagegen halten. Und durchs vorleben.

Bei der Grossen ist ja schon viel passiert - das Geschwister, der Schulstart, bei dem die erste Freude nun verflogen sein dürfte und sie merkt, dass da Konkurrenz ist, dass sie ggf. nicht so locker mitkommt, dass sie nicht daheim ist während das Baby die Mami exklusiv hat... das verändert das Wesen eines Menschen. Das alles hat uns selber ja auch zu dem gemacht, was wir heute sind, hat uns geprägt. Man bleibt nicht immer das unschuldige, quickende Baby...
Dein Job ist es nun, deine Grosse zu einem liebenswerten, empatischen, selbstbewussten Kind zu erziehen. Und das ist tägliche Arbeit. Und man kann das nicht übers Knie brechen. Es gibt Phasen (Nein- Phase, Gaggi-Phase, Trotz-Phase) die würde man gerne überspringen . . . aber mit Liebe, Zeit, Gelassenheit und Vorleben meistert man das eigentlich schon. Und formt so tagtäglich ein kleines Menschlein mit - aber wir können es nur formen. Es ist schon da - hat Elemente in sich die wir lieben und solche, die wir nicht so toll finden - aber es ist alles schon da.

Deinem Kind und dir viel Spass am Grosserden und Begleiten.