Hallo zusammen,
Heute habe ich bei der U7a etwas erlebt, dass mich immer noch fassungslos macht.
Vorab: Ich gehöre zu den sehr ruhigen Personen, die selten den Mund aufmachen, wenn Ihnen etwas nicht passt. Mir ist der Stress den Nutzen meistens nicht wert.
Aber heute habe ich etwas erlebt, da konnte ich nicht mehr ruhig bleiben:
Also U7a. Arzthelferin stellt vorab ein paar Fragen und will dann zum Messen übergehen. Dafür sollte ich Ihn ausziehen. Problem war: Er war noch nicht "angekommen" so schnell und hatte Angst. Wollte seine Kleidung nicht ausziehen. Ich sollte es trotzdem machen.
Das ging mir zwar schon gegen den Strich, habe trotzdem versucht dem jetzt schon schreienden und um sich schlagenden Kind die Klamotten auszuziehen.
Mein Sohn meinte dann, aber nicht das Unterhemd. Ich denk mir ok, wenn er dann mitmacht, soll er das Unterhemd anlassen, die 10g machen nichts.
Nein, sie bestand darauf, dass das Unterhemd ausgezogen wird. Als ich das gemacht habe, war mein Sohn nur noch panisch am schreien und hat sich mit aller Kraft gewährt.
In dem Zustand sollte er dann auf die Waage. Seine Kooperationsbereitschaft war wie man sich denken kann =0.
das hatte zur Konsequenz, dass sie versucht hat das Kind gewaltsam auf der Waage festzuhalten. Sie hockte auf dem Boden und hatte ihn an den Fußgelenken gepackt und die immer versucht nebeneinander auf die Waage zu stellen. Ich sollte den Oberkörper festhalten.
Ihr könnt euch vorstellen wie das abläuft, wenn rund 17 Kg mit aller Kraft versuchen da raus zu kommen. Kinder entwickeln dann wirklich enorme Kräfte.
Nach gefühlten 10 Minuten (die warscheinlich nur 1 war) hab ich das abgebrochen und ihn da raus gehoben und aus dem Festhalten befreit.
Wenn Blicke töten könnten, wäre ich auf der Stelle umgefallen.
Ich hab es dann noch versucht mit Unterhemd anziehen, aber der Zug war abgefahren. Er war überhaupt nicht zugänglich und panisch am schreien.
Die Dame ist beleidigt aus dem Zimmer raus und ich hab ihn erstmal auf den Arm genommen zum Trösten. Dann war auch innerhalb von 1-2 Minuten Ruhe. Er hatte sich wieder beruhigt.
Dann kam der Arzt rein und meinte nur hier wäre es ja jetzt so ruhig, was ich ihm versprochen hätte. Nichts, er wird nur nicht mehr gewaltsam festgehalten.
Dann hat der Arzt seinen Teil der Untersuchung gemacht und ist dabei auch aufs Kind eingegangen. Natürlich hat mein Sohn dann alles (!) problemlos mitgemacht. Überhaupt keine Probleme.
Habe am Schluss dann noch gesagt, dass ich das mit der Waage nicht in Ordnung fand und das wegen 10g Unterhemd nun wirklich nicht hätte sein müssen.
Da sagte sie nur eingeschnappt, dass er das Theater auch mit Unterhemd gemacht hätte. Worauf ich nur erwiederte, dass ich mein Kind wohl besser kenne als sie.
Der Arzt hat sich dann noch entschuldigt und meinte nur ja, manchmal läuft es etwas blöd. Hätte nicht sein müssen.
Ich habe die Praxis schon mal wegen dem unfähigen Personal gewechselt (verschlampte Termine, 2 Stunden warten lassen mit 8 Wochen altem Säigling etc). Aber letztlich bin ich doch wieder zurück, weil ich mit dem Arzt eigentlich zufrieden war und dachte ich stehe da drüber.
Eigentlich wollte ich mich jetzt nur mal darüber aufregen, in der Hoffnung, dass es mir dann besser geht. Das ist schon 3 Stunden her und ich habe immer noch einen Knoten im Magen. Nehme mir sowas immer zu sehr zu Herzen
Langer Text für etwas, was sich in 60-120 Sekunden angespielt hat.
Und es ging hier nur ums Wiegen. Es war keine medizisch notwendige Versorgung wo man durch muss.
(Zumal mir schleierhaft ist, wie man ernsthaft der Meinung sein kann bei einem sich derart wehrenden Kind ein Meßergebnis bekommen zu können. So sehr kannst es doch gar nicht festhalten).
Hätte man das einfach sein gelassen und hätte ihm im Anschluss wo alles schön mitgemacht wurde noch mal gesagt und jetzt ab auf die Waage hätte das 100%ig funktioniert.
Hättet ihr das denn auch wie ich abgebrochen und gesagt, dass das nicht ok ist? Oder hätte ihr euer Kind weiter mit großem Kraftaufwand fixieren lassen?
VG
Grinsekatze
...mit U Heft wo bei Gewichjt jetzt "verweigert" steht.
Beim Kinderarzt...
Oh je. Das sollte im Kindergartenalter landen. Kann das verschoben werden?
Hallo, da musst du an dir selbst auch noch arbeiten, denn du hast es auch zugelassen, dass sich die Situation so zugespitzt hat. Eine klarer Satz deinerseits hätte helfen können - meinst du nicht, dass die Assistentin auch ganz schön unter Stress stand? Mein Kind festhalten darf niemand, wenn es nicht medizinisch absolut notwendig ist!
Als Tipp für die Zukunft: stell dich zusammen mit dem Kind auf dem Arm auf die Waage und danach einmal ohne Kind - die Differenz ist dann das Gewicht deines Kindes 
Mein kleinerer Sohn braucht auch manchmal ein wenig ....
VG
B
Hallo,
Es kommt einem bei dem langen Text vielleicht nicht so vor, aber es geht hier insgesamt nur um 1-2 Minuten.
Viel schneller hätte ich nicht reagieren können. Ich musste ja auch erst erkennen, wohin das gerade führt.
Aber das mit dem zusammen wiegen ist ne super Idee. Darauf bin ich gar nicht gekommen. Manchmal ist es so einfach.
Werd ich mir für die U8 merken :)
VG
Grinsekatze
Sowas würde ich nicht mitmachen. Mein Sohn wollte bei der letzten U auch nicht wirklich mitmachen. Er braucht auch immer seine Zeit bis er warm wird und lässt sich nicht gern von fremden anfassen. Also hab ich die Messlatte eingestellt und ihn allein gewogen (wobei sie sich da bei unserem KiA auch immer nur Hose und Pulli ausziehen, auf die paar Gramm Unterwäsche kommt es in dem Alter ja nun echt nicht mehr an). Auch zum Sprachtest saß er bei mir auf dem Schoß, ich hatte die Bildchen in der Hand und der KiA hat mir vorher gesagt was er gerne hören würde. Man muss mit so einer Untersuchung ja nun wirklich kein Trauma provozieren
So stelle ich mir das auch vor. Wenn ein Kind nun mal gerade Angst hat, ist das aus Erwachsenensicht nicht immer logisch, aber dennoch muss man dann eine adäquate Lösung finden.
Ich hätte das Wiegen z. B. Hinterher gemacht.
Oder wie eine andere Userin oben schrieb, mit mir zusammen und mich Wiegen und dann Differenz bilden. So simpel....aber kam ich in der Situation gar nicht drauf.
VG
Grinsekatze
Völlig fehlbesetzte Assistentin. Gerade die U7a ist dafür bekannt, dass die meisten Kinder irgendwann irgendwo bocken, war bei uns auch bei beiden Kindern ein Theater, beim ersten Kind denkt man noch, es liegt am Kind oder an dir, beim 2. weißt du (und auch von den Erzählungen anderer) dass das in dem Alter eher die Regel als die Ausnahme ist. Mein Sohn wollte damals auch nicht auf die Waage und hat ein riesiges Drama gemacht, bei meiner Tochter habe ich dann vorher Zuhause schon geübt und bin mit ihr alles durchgegangen, was die da so machen werden, da klappte es dann besser, weil sie nicht überrumpelt wurde. Aber mit Gewalt geht gar nicht, und wenn die bei jede Kind, das da bockt, böse guckt, gibt das ganz schnell tiefe Stirnfalten, denn da hat sie dann viel zu tun. 
Ich bereite meine Kinder auc immer darauf vor, was gemacht wird. Kenne die Prozedur ja auch schon immer vom großen.
Er wusste ja auch dass er gewogen und gemessen wird, mit Ball spielen muss, etc.
Nur habe ich nicht daran gedacht ihm zu erzählen, dass man sich zum wiegen auch auszieht. Daran habe ich nicht gedacht.
Man kann ja auch nicht an alles denken. Meine Tochter machte dann Theater, weil sie den Kopfhörer vom Hörtest partout nicht aufsetzen wollte, damit hatte ich auch nicht gerechnet, weil ihr das Zuhause auch nichts ausgemacht hatte, sich z.B. am CD-Player mit Kopfhörer ihre Musik anzuhören. Aber das ist halt bei Kindern in dem Alter so und darauf sollten gerade Kiderärzte samt Personal auch entsprechend vorbereitet und eingestellt sein. Ich finde es unmöglich, wenn einem dann durch Blicke oder Kommentare das Gefühl gegeben wird, dass mit deinem Kind was nicht stimmt in deren Augen.
Hallo!
Natürlich ist es jetzt einfach Ratschläge zu geben. Manchmal ist man in solchen Momenten einfach zu "langsam".
Ich hätte das wiegen mit der Helferin auch abgebrochen. Wenn sie auf ohne Unterhemd besteht, dann soll sie bitte solange den Raum verlassen.
U-Untersuchungen waren hier auch immer schwierig, da meine Kids auch immer ihre Zeit zum Warm werden brauchten.
Ganz ätzend war auch die Schuluntersuchung. Mein 5jähriger sollte sich zum Wiegen ausziehen, der Bereich war auch nur spärlich durch einen Vorhang vom restlichen Raum (in dem andere Kinder/Eltern/Helfer Übungen machten) abgetrennt und mein Sohn wollte nicht. Da habe ich die doch sehr zickige Helferin rausgeschickt und ihn selbst gewogen. Ich kann jawohl meinem Kind schlecht erklären das sein Körper "ihm gehört", aber vor einem wildfremden Menschen soll er sich gefälligst ausziehen.
LG
Tja...Ratschläge für die Situation haste ja nun bekommen...auch wenn sie nix mehr nützen...
Grundsätzlich kenne ich das Problem, ich bin auch schon von einem fachlich sehr guten Arzt weg, weil das Personal nicht zu ertragen war...ich hatte keine Lust mehr auf den Nervenkrieg.
Inzwischen sind Jahre vergangen, die Schwestern haben gewechselt, ich bin wieder da. So ein bissel wichtig ist mir meine Gesundheit ja doch...
Aber es ist schwierig...
Heute würde ich mit dem Arzt das Gespräch suchen. Freundlich und sachlich unter vier Augen.
Vielleicht weiß er gar nicht, was da wirklich abgeht...? Hat somit keine Chance, es zu ändern.
Den Arzt wechseln kann man dann ja immer noch, falls es nötig ist.
Du hast schließlich nichts zu verlieren. Freundlich gestimmt ist dir die Schwester sicher nicht, wenn sie erfährt, dass der Anschiss vom Chef durch dich verursacht wurde...aber freundlich gestimmt ist sie doch jetzt schon nicht...
huhu,
das finde ich auch unmöglich und es ist gut, dass du das nochmal rückgemeldet hast!
hier wollte sich mittelsohn bei der u11 nicht die unterhose ausziehen--musste er dann auch nicht! der doc hat lediglich gesagt, dass wir halt irgendwann mal die vorhaut kontrollieren müssen...
lg
Nur wegen Wiegen...
Unsere U7a hat auch nicht wirklich geklappt, aber nicht wegen solcher Aktionen. Wenn die Helferin das Kind festhebt, dann ist das Ergebnis stark verfälscht.
Mein Kleiner hat im U-Heft bei der U7a stehen, dass er sehr eigenwillig ist. Er hat alles außer dem Hörtest verweigert. Er wollte nicht auf der Linie gehen, nicht hüpfen und reden wollte er auch nicht. Ok er hat zu dem Zeitpunkt noch nicht viel gesprochen, aber selbst das wollte er nicht. Er ist ein kleine Dickkopf.
Aber das Verhalten der Helferin geht gar nicht, vor allem, da es nicht lebensnotwendig war.
Hallo
Nix für ungut aber ich hätte das von Anfang an nicht mit gemacht
Ich hätte mein Kind nicht mit Gewalt fest gehalten und auch das Unterhemd nicht ausgezogen in dieser Situation
Und ganz ehrlich, ich persönlich würde mich wohl über mich selber viel mehr ärgern als über die Arzthelferin, wenn ich an deiner Stelle wäre
Versuch mal ein bisschen resoluter zu werden
Du bist ein erwachsener Mensch, man muss nicht alles mit machen
Man kann durchaus auch mal dagegen sein und sich vor sein Kind stellen
Du solltest lernen, den Mund eher aufzumachen
Manchmal ist es ja gut wenn man diplomatisch ruhig ist aber eben nicht immer
LG Silke
Du hast Recht, im Nachhinein sage ich auch ich hätte ihn am besten gar nicht erst ausgezogen. Im Nachhinein weiß ich aber auch wie sich das entwickelt hat.
Wenn du in der Situation bist, siehst du das noch nicht kommen.
Sobald ich gemerkt habe wohin das führt, habe ich ja rumgerudert. Zu dem frühen Zeitpunkt habe ich das noch nicht kommen sehen.
Prinzipiell bin ich eher diplomatisch unterwegs. Ich bin der Überzeugung, dass man damit weiter kommt als wenn man sich wie die Axt im Walde aufführt, überspitzt gesagt.
Im Grunde habe ich ja richtig gehandelt. Sobald ich gemerkt habe wohin das führt, habe ich durchgegriffen und im Nachhinein noch mal konkret angesprochen, dass das so nicht in Ordnung war.
Mit kommen halt im Nachhinein immer nur Zweifel ob ich nicht doch zu sehr besagte Axt war oder ob ich das doch diplomatischer hätte lösen können.