Kind soll erste Klasse wiederholen

Hi alle zusammen,

ich war hier vor Ewigkeiten schon mal angemeldet, da waren meine Steppkes noch winzig klein :) Schön, wieder hier zu sein!

Ich denke, ich bräuchte mal ein paar Meinungen. Es geht um meinen Sohnemann. Flo ist 7 und in der ersten Klasse. Sein Problem ist, dass er schriftlich kaum mitarbeitet. Bei Mathe sind ihm die Aufgabenstellungen oft zu verschwurbelt gestellt, sodass auch ich immer erstmal ein ganzes Weilchen brauche, um zu verstehen, was die da von ihm wollen. Wir sind einfach Geradeausdenker. Heißt die Aufgabe: Rechne die Plus-Aufgaben, jedes Ergebnis hat eine Farbe (siehe Tabelle), male die Piraten in der entsprechenden Farbe an. Bingo. So erklärt versteht Flo das. Die Aufgabe lautet aber beispielsweise "Jeweils zwei Piraten stammen aus einer Familie. Rechne und male!" Wir beide: HÄÄÄÄÄ?????
Also entweder zu verschwurbelte Aufgabenstellungen oder ihm sind die Aufgaben schlicht und ergreifend zu langweilig. Besonders in Deutsch. Er mag einfach nicht zwei Zeilen lang "Elefant" schreiben. Er KANN es auch nicht.

Er guckt, schreibt das E, guckt 3 Minuten Löcher in die Luft, guckt zum Beispiel, schreibt das l, guckt drei Minuten Löcher in die Luft etc.

Geb ich ihm ein leeres Blatt Papier mit Schreibschriftlinierung und sage "Schreib mal 'Elefant'.", steht 10 Sekunden später 'Elefant' in einer wunderschönen Schreibschrift auf dem Blatt.

Ebenso beim Lesen, da passt er sich den Texten an. Bei uns gibt es Lesekurse. Also ein DIN A5 Blatt. Die ersten beiden Zeilen bestehen nur aus Silben, dann folgen 2-3 Zeilen einzelne Wörter, dann weitere 5 Zeilen kurze Sätze. Er liest ohne Probleme, aber wortweise. Zu Hause lesen wir richtige Bücher. Hier liest er schon recht flüssig und vor allem auch sehr viele fremde Wörter und fast alles mit guter Betonung. Einzig Stimme senken zum Satzende vergisst er noch oft.

Laut Lehrerin ist er, was ich bestätigen kann, ziemlich verspielt und verpeilt und hat so gut wie gar keine Konzentration. Letzteres aber eben nur, wenn ihn Aufgaben langweilen. "Spielt" er mit mir rechnen - also er schreibt Aufgaben auf ein Blatt Papier und ich soll sie lösen (hier ist die einzige Bedingung, dass er meine Lösung überprüfen können muss. In der Schule Zahlenraum bis 10, zu Hause bis 20), kann das durchaus mal 30-60 Minuten so gehen und anschließend will er noch Galgenraten spielen (er gibt die Wörter vor, ich sag die Buchstaben).

Die Lehrerin überprüft mittels kleiner Tests und Lernprogramme am Computer den Wissensstand, hierbei liefert Flo gute bis sehr gute Leistungen. Auch in den anderen Fächern: mündliche Mitarbeit top, sehr gutes Allgemeingewissen, aber die schriftliche Mitarbeit fehlt.

Wäre das für euch ein Grund, die erste Klasse komplett zu wiederholen?

LG, Susanne

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Es klingt auf jeden Fall so, als wäre dein Sohn nicht schultauglich. Vom intellekt her schon, aber von der sozialen Reife her überhaupt nicht.

Ich finde es aber auch total alarmierend, dass du ihn da scheinbar darin bestärkst, indem du ja selbst sagst, die Aufgaben sind zu verwurbelt oder so. Es tut mir ja leid, aber das muss dein Sohn lernen! Er muss Aufgabenstellungen verstehen und umsetzen können! Und zwar noch bis zum Schulabschluss! Die Aufgaben werden ja nicht sinniger ;) und du als Mutter darfst ihn in seiner Abwehrhaltung nicht unterstützen!

Zumal in der 1. Klasse immer in der Schule besprochen wird, wenn ein neuer aufgabentyp kommt. Er müsste also wissen, was gefordert ist, wenn er in der Schule aufpasst.

Wenn du keine Möglichkeit hast, eine Alternative Schule wie Montessori abzusehen, dann würde ich ganz dringend mit der Schulpsychologin sprechen und mal deren Rat hören, wie ihr ihn helfen könnt. Noch ist ein halbes Jahr Zeit und evtl machtver ja den nötigen entwicklungsschritt

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Hallo Julinde,

danke für deine Meinung :) Genau das ist es ja, er passt in der Schule nicht auf. Er lebt in seiner eigenen Welt und hat grundsätzlich keinen Plan, was er gerade machen soll. Und wenn er es dann doch mal weiß, dann langweilen ihn die Aufgaben so sehr, dass er sie aus diesem Grunde nicht macht.

Nein, ich bestärke ihn darin nicht - nur ganz heimlich, still und leise für mich. Mit ihm gehe ich die Aufgabenstellungen durch und versuche, ihn allein auf die Lösung kommen zu lassen, was auch immer öfter funktioniert. Aber eben auch nur zu Hause bei der 1:1 Betreuung oder bei der Ergo (wegen Konzentrationsstörungen (aber nur, wenn er etwas langweilig findet) und feinmotorische Defizite (nahezu vollständig beseitigt). Im Unterricht geht eben wie gesagt gar nichts.

Bei der Schulpsychologin war ich mit meinem ältesten Sohn vor Jahren wegen recht ähnlicher Probleme. Er hat sich nicht gelangweilt, sondern hat einfach seine Arbeitsmaterialien zur Seite gelegt, wenn er der Meinung war, den Stoff zu beherrschen und auf Übungen nicht mehr angewiesen zu sein. Irgendwas mach ich in der Erziehung wohl grundlegend verkehrt :-(

Sie meinte jedenfalls damals, dass es ihm doch frei stünde, mitzuarbeiten. Und wenn er nicht mitarbeitet, dann lautet die Konsequenz eben eine 6 in Mitarbeit. Wenn er die nicht will, muss ER etwas dagegen tun. Selbiges, wenn er einen Test verhaut, weil er eben doch nicht alles wüsste. Bevor ER aber nicht die Konsequenzen spürt und von sich aus den Wunsch entwickelt, mitzumachen, können wir nichts dagegen tun.
Tests wurden damals auch gemacht, er lag bei allen leicht bis stark über dem Durchschnitt. Damals war er in der 3. Klasse. Mittlerweile absolviert er eine Lehre als Einzelhandelskaufmann.

Meinst du, es lohnt sich, da noch eine weitere Meinung einzuholen?

LG, Susanne

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"Meinst du, es lohnt sich, da noch eine weitere Meinung einzuholen?"

Ich denke schon.
Weil für meine Begriffe die Aussage zu deinem großen Sohn so verkehrt nicht war!
Meine Tochter war auch so.
Nicht gelernt, nicht mitgeübt (das 100ste Mal).

Ich habe damals der Direktorin mein Leid geklagt (Grundschule) und sie hat GENAU das Gleiche gesagt.
Rückblickend betrachtet hatte sie recht.

Aber die Lage bei deinem Kleinen ist ja eine ganz andere.
Sprich einfach nochmal mit der Schulpsychologin. Zu verlieren hast du nichts.

Und sprich mal mit der Kinderärztin.

Grüße

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Hi,

hat die Lehrerin denn gesagt, dass er die erste Klasse wiederholen soll?

LG

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Hi du,

jep, hat sie. Beim Elterngespräch mit meinem Mann vor zwei Monaten und jetzt stehts auch auf dem Halbjahreszeugnis.

LG, Susanne

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Bundesland?
Für deinen Sohn wäre die Schuleingangsphase etwas. Das ist für die, die etwas länger brauchen...
Dann würde ich vorsichtshalber auch prüfen, ob eine Konzentrationsstörung vorliegt.
Langeweile ist keine Entschuldigung dafür, Aufgaben nicht zu bearbeiten. Manche Sachen muss man halt üben und die Feinmotorik ist schon wichtig. Wenn er jetzt nicht lernt, mehrere Zeilen am Stück zu schreiben, wie soll er dann Aufsätze schreiben?

Nach einem halben Jahr erste Klasse schreibt er "wunderschöne Schreibschrift"? Ächt? Das wundert mich sehr.

Naja, auf jeden Fall muss er in der Schule schon schriftlich mitarbeiten. Es kann ja anders nicht funktionieren. Zuhause nacharbeiten geht auf Dauer nicht. Ich denke, die Lehrerin sieht die Gefahr, dass er den Anschluss verliert.

Vielleicht ist er wirklich einfach noch nicht so weit...

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Hallo Hanni,

Sachsen-Anhalt. Wir haben diese Schuleingangsphase, was aber bei unserer Schule praktisch heißt: erste Klasse wiederholen, wieder bei 0 beginnen (A wie Apfel, B wie Banane etc.). Und genau deswegen hab ich damit Probleme. Er kann das ja alles, er macht nur nicht mit.

Eine Konzentrationsstörung konnte bei der Ergotherapie nicht festgestellt werden. In der Feinmotorik gibt es ebenfalls keine Defizite mehr. Die Lehrerin bemängelt zwar die Stifthaltung, die lt. Ergotherapie aber sehr (!) gut ist (O-Ton Therapeut nach nur 6 Wochen Schule), ebenso bemängelt die Lehrerin, dass er sich beim schreiben nicht immer an die vorgegebene Schreibführung hält, was aber ebenfalls lt. Ergotherapeut nicht sinnig ist, da Flo Linkshänder ist. Zählt in den Augen der Lehrerin aber nicht.

Und ja, er hat tatsächlich eine wunderschöne Schreibschrift :) Siehe oben, in Sachen Feinmotorik gibt es keinerlei Defizite mehr, seit er im Sommer festgestellt hat, dass malen ja eigentlich gar nicht so schwer ist. Seitdem malt er mit Begeisterung, weshalb ihm das Buchstaben "malen" keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Er übt im Arbeitsheft einen Buchstaben eine Zeile lang, kann ihn dann tatsächlich "für immer", kann auch sofort umsetzen, wie der Buchstabe im Wort "angeschlossen" wird und deshalb wars das dann für ihn. Fortan schreibt er diesen Buchstaben nur noch in selbst erdachten oder diktierten Wörtern und Sätzen, nicht aber in der Fließbandarbeit im Arbeitsheft.

Dort ist er oft den Tränen nahe und nach spätestens einer Zeile eines Wortes geht gar nichts mehr. Weder mit "Na komm, das macht doch richtig Spaß und du schreibst das soooo toll!", noch mit "Los, einmal fix die Zeilen schreiben und dann können wir schreiben, was DU magst." oder "Ich mach jetzt mal fix die Buchführung und du deine Hausaufgaben und wenn wir fertig sind, spielen wir Mau-Mau." Und mit Druck kann ich Flo erst recht nicht kommen, dann macht er total dicht.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Lehrerin Angst hat, dass Flo den Anschluss verliert. Aber ihn deswegen die erste Klasse wiederholen lassen, weil er mit dieser Art in der 3. Klasse eventuell (!) nicht mehr mitkommt? Ich weiß man nicht, was daran sinnig sein soll.

LG, Susanne

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In der Schule gilt eine sehr einfache Regel: Man muss erstmal zeigen, dass man es kann. Dann ist für die Lehrkraft klar, dass das Kind den Stoff grundsätzlich beherrscht.

Sobald der Schritt erledigt ist, sind Lehrer*innen in aller Regel sehr gern bereit mit sich reden zu lassen, was weiterführendes Arbeitsmaterial angeht. Mein Großer hatte immer irgendwelchen Kram mit in der Schule, die er lesen durfte, wenn die Aufgaben erledigt waren. Die Lehrerin war zufrieden und das Kind auch. Das ist jetzt in der 4. Klasse immernoch so. Er erledigt seine Aufgaben und hat dann weitere Arbeitshefte und Bücher in seinem Fach, mit denen er sich ruhig beschäftigen kann, wenn er mal nicht so große Lust drauf hat Hilfslehrer zu spielen.
Dafür muss das Kind aber zeigen, dass es willens ist auch Aufgaben zu erledigen, auf die es keinen Bock hat. Und dabei ist es eben egal, ob das daran liegt, dass es die Aufgaben nicht beherrscht oder daran, dass sie gefühlt stinklangweilig sind.

lG, Kathrin

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Wenn er den Stoff kann ist wiederholen quatsch. Davon wird es auch nicht besser.

Er muss aber lernen schriftlich mit zu arbeiten.

Vielleicht ein Konzentrationstraining bei der Ergotherapie?

Wenn sich mein Sohn sehr schwer tat (Schreiblehrgang) habe ich ihn auch schonmal für einzelne Seiten bezahlt. Hat prima geklappt.

Wenn es an den Aufgabenstellungen noch hapert, die Hefte von Mathe Stars sind sehr vielfältig. Die decken eigentlich alles ab.

Viele Grüße

Julia

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Hallo Julia,

ich könnt dich gerade knuddeln und wuddeln. Nach drei Sekunden in mich gehen, hab ich entschieden: Doch, Erpressung mit Geld kann durchaus gerechtfertigt sein^^

Flo wünscht sich ganz dringend Lego Minecraft, hat aber leider erst im Sommer Geburtstag. Also habe ich mit ihm gehandelt: für jede Seite im Rechenarbeitsheft sowie im Schreibschriftarbeitsheft, die er fertig stellt, bekommt er von mir 50 Cent.

Der Hintergrund ist der, dass er im Unterricht so wenig mitarbeitet, dass wir das zu Hause gar nicht nachholen können. Hausaufgaben muss er ja auch noch machen und freiwillig lernen will er auch noch. Ergo sind seine Arbeitshefte doch reichlich leer, was die Lehrerin permanent bemängelt.

Innerhalb von einer Stunde war ich 2 Euro für Deutsch los :-D Jetzt ist er im Bett und glücklich, dass er nun auch Geld verdienen kann.

"Aber mit dir rechnen und schreiben spielen darf ich dann trotzdem noch, oder Mama?" Hach, ist der süß!

Wegen Mathestars muss ich mal gucken, das kommt mir nämlich gerade richtig bekannt vor. Ich glaub, Nr. 3 hat damit gearbeitet. Das dürfte auch reichlich leer sein - aber nur, weil diese Lehrerin die Kinder lieber mit Kopien erschlagen hat, statt die AH zu nutzen. Oder war das Tigertrainer? Oder beides? Hm.

Konzentrieren kann er sich wie gesagt, wenn er Spaß an etwas hat. Da bringt ihn nichts aus der Ruhe. Hat er eh schon keine Lust, lenkt ihn schon eine Fluse auf der Tischdecke ab.

Aber wenn ich Glück habe, bleibt er bei der Sache mit dem Geld dran. Weil das auch gilt, wenn sie in der Schule arbeiten. Dann bekommt er 75 ct. pro im Unterricht fertig gestellte Seite/Aufgabe, was ja eh meist das selbe ist. Flo hat auch direkt begriffen, dass er dann wohl lieber in der Schule mitarbeitet. Mal schauen. Ich hoffe, das funktioniert.

LG, Susanne

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Hallo,
ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster, ich bezweifle, dass eure Probleme sich mit der Belohnungstaktik auflösen werden.

Vermutlich benötigt dein Sohn noch Zeit. Die Entscheidung einer Versetzung oder nicht, solltet ihr erst im Mai/ Juni treffen.
Gruß

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"Wäre das für euch ein Grund, die erste Klasse komplett zu wiederholen?"

Nein, aber es wäre für mich ein Grund die Schule zu wechseln.

Mein Jüngster hätte sich an der Grundschule hier echt gelangweilt und einige Kinder in seiner Klasse auch.
In seiner Klasse sind Kinder die die Lies Mal Hefte gerade beenden und dann mit den Klasse 2 Heften beginnen und es gibt Kinder die bereits vor dem Halbjahr mit den Heften Klasse 3 begonnen haben.
Er lernt in einem sehr netten Klassenteam.
Unser Sohn besucht eine Schule mit Montessoriteil

Viele Kinder verlieren ihre Freude am Lernen, weil sie dauernd gegen Wände rennen, wenn sie nicht entsprechend und ansprechend gefördert werden.

Und nein, dass heutige Schulsystem war noch nie gut um allen Kindern gerecht zu werden.
Da sind schon immer eigendlich kluge Kinder daran zerbrochen und tun es immer noch.
Unser Schulsystem ist gut um Arbeiter zu schaffen, aber nicht um jedes Kind individuell zu fördern und zu fordern.

Dazu kommt, dass sich zwar die Erziehung aber das Schulsystem nicht geändert haben.
Lt Erziehungsstil werden die Kinder als Individuum gefördert und gefordert in der Schule haben sie wie jedes andere Kind die gleichen unterrichts- und Lernmittel wie jedes andere Kind, obwohl sie eben andere Lerntypen sind und unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten.

ABER es gibt Lehrer die es tatsächlich schaffen individuell auf "ihre" Kinder einzugehen.
Die eben Elemente aus der Montessoripädagogik übernehmen, die auf das Kind schauen und wissen wie sie sie motivieren.

Mein Rat ist, wechsel die Schule

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Hallo,
ich kann grad so gut mitfühlen. Wir schulten Jonathan letztes Jahr ein. Er konnte alles, also den Stoff an sich. War aber recht langsam, unsicher, trotz übens. Lesen war echt schlecht - Ende der 1. Klasse, er rechnete auch noch mit Fingern und von der Konzentration her - er vergaß immer mal wieder Heft/Buch für Hausaufgaben. Ich überlegte echt: wiederholen oder nicht. Er war schließlich einer der Jüngsten, wenn auch Größten.

Lehrerin meinte dann, wie warten bis Allerheiligen. Dummerweise, wurde die Klasse dann geteilt u. er bekam neue Lehrerin. Ich schilderte ihr meine Sichtweise: ich will ihn nicht mitziehen lassen, lieber wiederholen. Doch sie meinte: wir warten bis Weihnachten. Hatte Ende der 1. Klasse echt zweifel, ob er Schreibschrift packen würde (hatte er schon Mühe in die 1. Klasszeilen zu schreiben).

Nächste Woche haben wir Zwischengespräch von der 2. Klasse: Fazit ......Lesen klappt besser, aber er versteht den Sinn vom Text häufig nicht, Rechnen klappt - wenn es nach Schema F geht, wenn was neues oder altes dazwischen kommt -> er schafft es nicht. Anfang des Schuljahres sah ich in Deutsch u. Mathe echt Probleme. Schreibschrift bekommt er super hin, hätte ich nicht gedacht! Doch nun verhaut er beinahe jede Lernzielkontrolle, HSU kürzlich noch super (wahrscheinlich eine 2 gewesen), kam er diese Woche mit einer 5 (es gibt ja noch keine Noten, aber von den Punkten her) ....Musik auch 5 .....Deutsch Leseprobe: 5, Grammatikprobe: 5 .........Mathe schrieb er gestern: sicherlich 4 oder schlechter (schätze ich). Das Problem ist nun: er freut sich total, dass sie jetzt Schreibschrift schreiben u. nach den Faschingsferien dann endlich mit Füller .............er ist wirklich motiviert, in kleinen Schritten kommt er mit, brauch etwas länger (als im Vorjahr seine Schwester, die auch jetzt in der 3. Klasse nur 1er u. 2er mit heimbringt - ohne großartig zu üben), es geht noch vorwärts, wenn auch in kleinen Schritten ..........und er will auch partout nicht zurück in 1. Klasse. So dass ich jetzt sage: ok, dann wiederholt er halt die 2. Klasse - wenn es so bleibt, wenn es besser wird: dann geht er in die 3. Klasse! Es war auch in der 1. Klasse schon so, Stoff kam neu, wir übten, er verstand es noch nicht ganz, nur ein bisschen, dann kam die Probe u. er hatte schlechte Arbeit .....und wir übten u. dann konnte er es, wäre dann die Probe gekommen, hätte er wesentl. besser abgeschnitten. Konzentration ist sein Hauptproblem! Das hätte sich aber nicht geändert, wenn ich ihn jetzt zurück in die 1. Klasse getan hätte .................somit üben wir daran u. ich übe mit ihm daheim weiter, dass er die Dinge richtig versteht. Und ehrlich: wer fragt später mal nach den Noten in der 2. oder 3. Klasse? Wichtig ist, dass er es kann!
Also würde ich sagen, wenn er es kann: dann weiter lassen! Aber letztlich ist das jedem seine Entscheidung, und die macht man sich echt nicht leicht!!!
Lg Judith

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Hallo liebe Susanne,

wenn ich deinen Text lese, dann geht mir folgendes durch den Kopf

- wird Flo von Zuhause - in guter Absicht - zu viel/falsch gefördert?

Wie komme ich darauf:

- Schreibschrift(können das bei Euch Erstklässler schon)
- betontes lesen ( sind da alle schon so weit? )

Fazit daraus:

er hat sich Deinen Stil angeeignt und findet jetzt alles in der Schule langweilig

Ist nur ein Gedankengang!

Ich würde folgendes machen:

deutlich ansprechen, dass Du Flo in die zweite Klasse geben möchtest mit der Bitte um eine Chance bis zum zweiten Halbkjahr - sollte es nicht besser werden, dann die Rückstufung in die erste Klasse vornehmen. Dann sind die Erstklässler auch schon weiter im Stoff und Flo kann sich komplett auf sich konzentrieren, hat einen kleinen Vorsprung im Wissen (aber das ist laut Dir ja TOP)

Was ich jetzt machen würde: Mit ihm die Aufgabenstellungen besprechen und ihn auffordern (von mir aus mit Bestechung Minecraft) in der schule zügig seine aufgaben zu erledigen und es mir von der Lehrerin bestätigen lassen.

Auch würde ich mir nicht anmerken lassen, dass ich die Lehrkraft "doof" finde.

Ich hatte folgendes Problem: In Mathe (hatte und habe da einen Überflieger) wollte Kind nicht *verliebt in die 10 rechen* - er hat also bei 7*+5 = 12 gerechnet und nicht 7+3 +2= 12 - sah er keinen Sinn darin - bei einer Klassenarbeit kam einmal nur die hälfte der Punktzahl heim. weil er nur das Ergebnis hin geschreiben hat - Die Lehrerin hat mir deutlich gesagt; Kind muss sich an die Regeln halten und irgendwann kommt der Zeitpunkt: rechne Deinen Weg und bis dato muss es so gemachten werden...GRUND: die Gefahr ist zu groß, dass Kind den Bereich auswenig kennt und dann später dieses Hilsmittel im 100/1000/Millionenbereich nicht angewendet werden kann, da nicht behrerrscht - außerdem muss in Mathe der Rechneweg klar sein - okay, seidem macht er es so und alle im grünen Bereich.

Auch wenn ich einen Überflieger habe, achte ich und auch die Schule penibel daruaf, dass nicht vorgearbeit wird - sondern differneziert das Thema erschwert wird.

Liebe Grüße

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Noch was, zu deinem Regelkonform. Ich verstehe dich, nur besteht das ganze Leben in der Gesellschaft aus Regeln. Meine große bekam jetzt die Beurteilung für die weiterführende Schule. "Regelneinhalten teilweise" war da angekreuzt. Ich fuchsteufelswild. Weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass sie dieses nur teilweise tut. Lehrerin angesprochen. Manchmal würde sie 30 Minuten vor dem leeren Arbeitsblatt sitzen und träumen. Warum auch immer, ich weiß es nicht. Zu langweilig? Eine Möglichkeit! Es gehört in unserer Gesellschaft einfach dazu manchmal gewisse Dinge zu machen die einem keinen Spaß machen. Wenn es alle in der Klasse machen, bis auf mein Kind, ist es ein Regelverstoß. Ich hoffe auf dem Gymnasium wird es besser....

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Hallo Susanne,

ich kann Julinde nur beipflichten. Sozial-emotional scheint er noch garnicht schulfähig. Ist jetzt auch nicht böse gemeint. Zur schulfähigkeit gehört auch Dinge zu machen die man vielleicht unsinnig findet oder zu einfach findet.

Habe hier einen ähnlichen Fall gehabt. Meine große, heute 4. Klasse. Glänzte im 1. Schuljahr mehr mit Desinteresse, als mit guten Leistungen. Zum Glück erkannte unsere ????????? schnell dass sie sehr pfiffig ist. Nur ist sie durch ihr Verhalten angeeckt und einmal einen Stempel, bekommt man ihn schwer wieder weg. Manchmal hätte ich mir gewünscht sie hätte ein Jahr wiederholen können, aber dafür waren ihre Leistungen noch zu gut. Die Lehrerin sagte auch, sie ist vom Verhalten noch zu jung. Trotz dass sie erst mit 6,5 Jahren in die Schule kam. Man merkte das richtig. 2. Klasse wurde besser, 3. noch besser und in der 4. Klasse nochmal nen Sprung. Sie hat einen sehr hohen IQ, aber ein Jahr später aufs Gymnasium wäre vermutlich besser. Vielleicht tut es deinem Sohn gut, oder er blockt noch mehr?! Vielleicht mal an Ergotherapie gedacht? Vielleicht kann man ihm zusätzliche Aufgaben geben. Er kann ja in der 2. Klasse auch noch zurückgesetzt werden. Sucht ein vernünftiges Gespräch mit der Lehrerin, ob man nicht erst noch Alternativen versuchen kann?

Älter ist nicht alles. Meine Zwillingsfrühchen, 8 Wochen zu früh geboren, kamen aufgrund der Frühgeburt letztes Jahr in die 1. Klasse. Knapp am Stichtag geboren, sonst wären sie erst dieses Jahr reingekommen. Gerade bei einer hatte ich arge Bedenken. Auch gerade wegen der sozialen-emotionalität. Zu unserem Erstaunen macht auch sie es bisher sehr gut. Liest auch mittlerweile sehr flüssig, war in der Klasse eine der ersten die erste Wörter geschrieben hat u.s.w. . Macht super mit. Braucht nur manchmal vielleicht etwas länger, aber da ist sie nicht die einzige.

Vielleicht solltest du auch nur Klassenangepasste Übungen mit ihm machen. Gibt Übungshefte die an dem Schulbuch angelehnt ist. Vielleicht ist er mit der Aufgabenstellung überfordert? Wie ist die Wortverarbeitung im Hinblick auf komplexere Aufgabenstellungen?

Aus Erfahrung kann ich sagen, erstmal müssen wir den Druck rausnehmen und entspannen. ????

LG
Jacqueline

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Hallo Mädels,

danke für eure Antworten! Auf die Idee, ihn mitten in der 2. Klasse zurückstufen zu lassen, sollte es nicht besser werden, bin ich gar nicht gekommen! In einer Woche hab ich einen Gesprächstermin mit der Lehrerin, darauf werde ich sie mal ansprechen.

Es ist bei Flo tatsächlich so, dass wenn er sich Aufgaben aus seinen Arbeitsheften selbst durchliest, diese meist versteht und mündlich auch gut lösen kann. Das betrifft auch Aufgaben, die weiter hinten in den Arbeitsheften zu finden sind, die also komplett neu für ihn sind.

Ebenso hat er Interesse am schreiben, kann es sehr gut, ist aber natürlich aufgrund fehlender Übung langsamer, als er sein sollte, dafür schreibt er sehr schön - solange er keine Abschreibübungen machen soll. Dann ist es ein abmalen und es sieht scheußlich aus.

Nur die Übungen schriftlich zu lösen, stellt ein riesengroßes Problem dar.

Ich bring ihm so an sich daheim nichts bei, nur die Rechtschreibung. Weil er darauf besteht. Weil es ihm anfangs so zuwider war, überhaupt irgendetwas zu schreiben, weil er partout nicht falsch schreiben wollte. Also war der Deal: Flo schreibt, wie er es hört, anschließend sage ich ihm, wie das Wort richtig geschrieben wird. Daraus leitet er für sich real existierende Regeln ab.

Neulich: "Tom hackt Unkraut." Flo schreibt, überlegt kurz, schreibt weiter. Heraus kam: "Tom hackt UnKraut." Schaut mich danach fragend an: "Mama, stimmt das, dass wenn ein Königsbuchstabe kurz ausgesprochen wird und danach ein k kommt, dass dann da ein ck steht und wenn der Königsbuchstabe lang ausgesprochen wird, steht da nur ein k?"

Danach gefragt, wie er darauf kommt, nannte er mir so einige Wörter, auf die das tatsächlich zutraf.

Diese Regel scheint also zu existieren? Ich verwies ihn auf seine Lehrerin, die hat das studiert und weiß das sicherlich besser, als ich. Er fragt sie aber garantiert nicht danach, ich kenn ihn doch.

Ergo bekommt er schon, die beiden Therapeuten können aber nicht nachvollziehen, warum Flo im Unterricht solche Probleme hat, da er bei der Ergo super mitmacht, neue Spiele und Übungen auf Anhieb begreift, sich über diese 45 Minuten hinweg auch sehr gut konzentrieren kann etc.

Üben gegen Bezahlung klappt übrigens zuhause meist gut, im Schulalltag hat das keinen Effekt. Gestern kam er wieder mit nahezu leeren Seiten nach Hause. "Die Stunde war zu schnell vorbei." Es waren Abschreibübungen, nur 8 Zeilen. Das war so langweilig, dass selbst Geld ihn nicht locken konnte. Nachdem er dann knapp 2,5 Stunden vor der leeren Seite gesessen und ins Aquarium geguckt hat, hat er irgendwann dann doch mal seinen Stift in die Hand genommen und innerhalb von 5 Minuten diese Zeilen gefüllt. Die einzelnen Schreibbuchstaben waren nur so dahingeschmiert. Die Wörter und Sätze sahen dann schon wesentlich besser aus.

Ich schau mal, was ich im Gespräch mit der Lehrerin erreichen kann, ob sie noch Ideen hat.

LG, Susanne

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Hallo,

vielleicht wäre eine andere "ART" von lernen etwas für deinen Sohn.

Bei RTL gab es diesen Bericht:

http://www.rtl-hessen.de/video/15736/grundschule-schimmeldewog-fuer-preis-nominiert/

Ich glaube nicht, dass dein Sohn den Schulstoff nicht versteht.

Vielleicht gibt es bei euch auch Grundschulen, die anders den Stoff vermitteln.

#winke