Wie „streng“ sind bei euch die Lehrer bei der Bewertung der „äußeren Form“ auf dem Gymnasium?

Huhu,

ich weiß, dass es natürlich überall anders ist. Mich interessiert dennoch ein Blitzlicht aus verschiedenen Ecken.

Mein Sohn ist jetzt in der 5. Klasse und hat in den Fächern wie Bio, Erdkunde, Politik ganz genaue Vorschriften zur Pflege der Schnellhefter bekommen.
Seitenzahl unten *rechts*, Überschrift *mittig* und *zweimal* unterstreichen, Unterüberschrift *einmal* unterstreichen, eigene Notizen werden nummeriert, Zwischendeckblätter dürfen nicht in die Nummerierung einfließen, Linien in Grafiken mit Bleistift, Beschriftung innerhalb der Grafiken aber mit Füller, etc.

Ich frage mich nun, ob das eher als Hilfe für die Kinder gedacht ist (so müssen sie nicht selbst überlegen, wo und wie sie die Überschrift platzieren sollen und lernen strukturiertes Arbeiten), oder eher als Einschränkung (wer es anders macht wird in Bezug auf Heftführung schlechter benotet).

Wurden bei euch auch so strikte Vorgaben gemacht? Und wurde auch danach bewertet?

LG

Hanna

1

Hallo!
2 KInder auf dem Gymnasium 6 und 9 Klasse.

Nein, sie haben nicht solche "strengen" Vorgaben. Mappenführung wird auch benotet, auf Vollständikeit, Inhaltsverzeichnes, ordentlich. Wer zusätzlich Material hat, bekommt evtl ein PLus.
Das war es.

Lg Sportskanone

2

Gute Frage!! Da der Große ein absoluter Selbstläufer ist, kriege ich da so gut wie gar nichts mit. Ich werde ihn aber Fragen :-)

Ich weiß aber, dass das Bioheft in der 5. und das Geschichtsheft in der 6. 2-3 Mal eingesammelt wurden und auch eine Note dafür gab, samt Bemerkungen, was man verbessern sollte.

Gestern hat er auch gemeinsam mit dem Kleinen Hausaufgaben am großen Esstisch gemacht (kam noch nie vor) und ich war sehr positiv überrascht über sein Matheheft. Super, super ordentlich!!! Dabei werden in Mathe, soweit ich weiß, die Hefter nicht kontrolliert....

LG,
Natalia

3

Hallo
Völlig unabhängig von der Schulform, ich habe die Erfahrung gemacht das gewisse Dinge ziemlich Lehrerabhängig sind. Wie sinnvoll das ist, ist natürlich manchmal fragwürdig.
Generell finde ich es gar nicht schlecht wenn es gewisse Vorgaben gibt. Insbesondere weil es Kinder gibt die es nicht selbst hinbekommen einen funken Ordnung in ihre Aufzeichnungen zu bekommen. Jedoch finde ich auch das es etwas Spielraum geben sollte, Überschriften in der mitte finde ich persönlich normal/logisch. Aber warum zweimal unterstreichen #kratz
Meine Tochter hatte ohne Witz in der 12 Klasse (!!!) einen Lehrer der darauf bestand das ausschließlich auf karierten Blättern geschrieben wird. Er schreckte auch nicht davor zurück einem Schüler kurz vor Schuljahresende eine Strafarbeit aufzugeben weil er gemerkt hat das am ersten Schultag nach den Sommerferien,wo der Stundenplan unbekannt war, auf ein liniertes Blatt geschrieben wurde #schock
Der besagte Lehrer war generell sehr streng mit seinen Vorgaben. Bei Schülern deshalb (erstmal) oft nicht sonderlich beliebt aber am Schuljahresende hatten seine Schüler fast immer die besten Ergebnisse.Natürlich eine andere Nummer als in der 5 Klasse aber die strikten Vorgaben und Regeln hatten sicher ihren Teil am Erfolg..

LG

4

Hallo,

mein Sohn ist seit einigen Wochen in der 5. und in vielen Fächern bekommt er auch diese strikten Vorgaben. In Politik war die erste Handlung des Lehrers, einen 7-Satz langen Text abzuschreiben "wie führe ich meinen Politikhefter richtig" #augen

Am "besten" ist aber die Vorgabe in Bio.. immer 4 karierte und 3 Blancoblätter dabei zu haben.. und die MÜSSEN eingeheftet sein, sonst gibts einen Hausaufgabenstrich.. (wie gut das man auf eingehefteten Blättern, ganz hinten im Hefter, so wunderbar schreiben kann *ironieoff* ).

lg

5

Meiner natürlich rein subjektiven Erfahrung nach machen einige Lehrer in der Unterstufe sehr strenge Vorgaben, um den Kindern das strukturierte Arbeiten zu erleichtern. Vieles macht ja auch Sinn, z.B. die Platzierung der Seitenzahl unten rechts, Deckblätter nicht zu nummerieren oder Zeichnungen mit Bleistift anzufertigen. Auch Überschriften hervorheben kann ganz praktisch sein.

Ab ca. der 8. Klasse war es bei meinen Töchtern aber z.B. egal, ob sie die Überschriften durch unterstreichen, bunt schreiben oder sonstige Arten hervorheben. Hauptsache es wird im ganzen Heft gleich gemacht. :-)

6

Komischerweise darf mein Sohn Diagramme nur mit dem Füller zeichnen. So ne Vorgabe finde ich schon wieder unsinnig..

Für den Rest hab ich ja noch halbwegs Verständnis, vor allem wenn man dann für die Klausuren lernen muss und der Lehrer ganz einfach sagen kann: "Von Kapitel 1 bis...xyz lernen bitte" :-)

lg

8

Echt? Das kenne ich so gar nicht.:-)

Ich hatte meine Kinder jetzt auf 6 verschiedenen weiterführenden Schulen und Zeichnungen waren immer mit Bleistift. War auch in meiner Schulzeit schon so. In Erdkunde schnell ein Diagramm geht wohl auch mit Füller, aber wenn ich da an die Graphiken aus dem Mateunterricht meiner Großen denke, macht ein sehr spitzer Bleistift schon Sinn. Zumindest ihre Füller schreiben/malen viel zu breit für exakte Zeichnungen mit Schnittpunkten, Tangenten und Co. Und wenn der Zirkel ins Spiel kommt, zeichnet der ja auch mit Bleistift. Das hat für mich bisher immer Sinn gemacht.

7

Meine Jungs (6. / 7. Klasse Gymnasium) haben ähnlich strikte Vorgaben und halten sich kein Stück dran. Mappenführung ist bei ihnen mit dem Abheften erledigt - und selbst das nur, wenn ich nerve.

Ich habe bisher nur 2 Lehrerinnen erlebt, die sich dafür explizit interessierten. Allerdings könnte die nicht vorhandene Mappenführung der Grund sein, warum meine Jungs es im Arbeitsverhalten überaus selten mal auf eine 2 schaffen. Ausdrücklich angemeckert wurde es aber nie.

Allerdings kenne ich andere Gymnasien, die auf die äussere Form sehr grossen Wert legen.

Grüsse
BiDi

10

Hier gibts Hausaufgabenstriche für fehlende Deckblätter/Inhaltsverzeichnisse etc.... jede fehlende Hausaufgabe wird im Diary (sowas wie ein Schülerkalender) eingetragen. Das Diary müssen wir Eltern (während der Erprobungsstufe, sprich 5. + 6. Klasse ein mal pro Woche unterschreiben) und ab 3 mal ohne Hausaufgaben dürfen wir Eltern in der Schule antanzen.

9

Solche Mappen gibt es bei uns überhaupt nicht, es werden hefte geführt oder in den höheren Klassen Ordner.
Wie die Hefte geführt werden, ist den Kindern eigentlich selbst überlassen, Heftnoten gibt es nicht, was ja auch gut so ist.
Wenn allerdings die Hefte zu unordentlich sind und der Lehrer merkt das, kann es durchaus passieren, dass das Heft nochmals geschrieben werden muss. Das ist meinem Sohn schon mehrmals passiert (selbst schuld...). Hier bin ich voll auf der Seite der Lehrer;-).

11

hi,

kenne ich von meinen beiden großen überhaupt nicht! ab und an wird mal hecktisch der schnellhefter sortiert bei angekündigter prüfung und ab und zu war mal ein inhaltsverzeichnis gefragt...aber sonst kenne ich das nicht.

lg

12

Moin!

Ich rede von der örtlichen Realschule.
Hier gibts für jedes Fach ein Heft sowie einen Ordner.
Während das Heft zum Schreiben genutzt wird, sammelt man im Ordner Arbeitsblätter.

Hefte haben kein Inhaltsverzeichnis, Odner hingegen schon.

Ordner haben Inhaltsverzeichnis mit Datumsangabe, Thema, Seitenzahl.
Ordner müssen Deckblätter haben (gezeichnet), am besten noch vor jedem neuen Thema ein neues Deckblatt.

Vor jedem Zeugnis wird der Ordner eingesammelt und benotet auf Vollständigkeit, Sauberkeit, Seitenzahlen, Datumsangaben, Deckblätter. Fließt alles in die Note ein und kann auch schon mal den Ausschlag geben.

Ich finds gut, so lernen sie Struktur, können schneller nachschlagen und haben so die Chance, die Note noch positiv zu beeinflussen. Wenn man zwischen zwei Noten steht, dann kann eine tolle Mappe schon was reißen.

Meine Tochter findet es auch gut, führt alles ohne Aufforerung, weil sie Spaß an Struktur und guten Noten hat.

Denmächst steht höchstwahrscheinlich ein Wechsel zu Gymnasium an (8. KLasse). Und wenn es da keine speziellen Vorgaben zur Heft- und Ordnerführung gibt, dann wird sie das erlernte Muster beibehalten.

Mit Gruß
vom Klos