Sohn (6) weint in der Schule und will immer zu Mama

Hallo mein Sohn ist 6 Jahre alt und wurde vor 1,5 Wochen eingeschult. Er ist in der Vorschulklasse. Direkt am ersten Tag hat er geweint nachdem ich den Klassenraum verlassen habe. Er sagte aber das hat dann ganz schnell aufgehört. Als ich ihn dann zu Hause gefragt habe wieso er weint sagte er, er wollte, dass ich da bleibe. Am nächsten Tag das selbe Spiel. Am Montag dann erzählte er mir er habe in der Pause geweint, weil Jungs aus der 4.Klasse ihn gefragt haben wie er heißt und er ihnen nett geantwortet hatte diese ihn mit seinem Namen ansprachen und ganz schlimm geschimpften. Der Lehrer hat die Schüler bestraft und mein Sohn bat den Lehrer mich anzurufen, da er geärgert wurde. Der Lehrer sagte das ginge nicht und darauf hin weinte er noch mehr. Später beruhigte er sich wieder. Nach der Schule geht er zur Betreuung. In der Betreuung dann hat er beim Mittagessen geweint, weil er zu mir wollte. Am Dienstag dann hat er wieder in der Betreuung geweint, weil er zu mir wollte. Ich redete mit ihm, sagte dass ich ihn doch immer abhole, versuchte ihn zu beruhigen und auch viel Zeit mit ihm zu verbringen. Am Mittwoch und Donnerstag hat er wohl nicht geweint. Am Freitag holte ich ihn aus der Betreuung und er sagte alles sei okay. Auf die Frage was er gemacht hat sagte er nur er hat sich im Leseraum ausgeruht und auf mich gewartet aber ohne Tränen. Er wäre aber alleine vom Klassenraum zur Betreuung (aus dem Schulhof raus, auf dem Bürgersteig ca. 20 m in die nächste Tür) gelaufen, weil er ja groß sei. Heute erzählte er mir zufällig er sollte ja mit einem Mädchen seiner Klasse in die Betreuung gehen, aber diese wollte lieber nur mit ihrer Freundin gehen und sei von ihm weggerannt und sagte "Geh alleine!". Er ist noch hinterhergerannt und sie hat ihn geschubst. Er ist aufgestanden und alleine zur Betreuung gelaufen. Dieses Mädchen hat vorher in der Klasse "Krikelkrakel" auf sein Aufgabenblatt gemacht und der Lehrer dachte erst das wäre er gewesen, bis er sagte das war das Mädchen. Daraufhin durfte er auch ihr Blatt zerkritzeln. In der Betreuung dann hat er sich einsam gefühlt, weil seine Freunde Freitags früher abgeholt wurde und hatte kurz geweint, weil er zu mir wollte.

Ich bin echt ratlos und weiß nicht weiter. Er weint oft und er sagt immer "meine Tränen kommen von alleine" und dass er gar nicht weinen will. Wir versuchen ihn zu stärken und sagen er soll sich wehren. Das schlimme für ihn ist die Ablehnung von anderen. Er ist ein netter, höflicher und herzlicher Junge. Er geht auf andere Kinder zu und möchte mit ihnen spielen. Er erwartet einfach nicht, dass andere Kinder so böse und gemein sind.

Wie kann ich ihn ermutigen selbstbewusster zu sein? Wie verhindert man es nicht ausgestoßen zu werden?

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Hallo

Es ist einfach zuviel für Deinen Sohn.
Nimm ihn aus der Betreuung.

Ja, ich habe gelesen das Du Vollzeit arbeitest und dein Mann auch was sicher gut klappt wenn er in der Betreuung ist.

Aber manchmal funktioniert es nicht so wie man das gerne hätte mit einem Kind und man muß was ändern damit es dem Kind gut geht.

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Es ist zu viel für ihn, ja. Aber es ist keine Lösung ihn aus der Betreuung zu nehmen. Die Schule endet um 11.05 Uhr und als arbeitender Mensch kann man sein Kind nicht nach 3 Stunden aus der Schule holen. Zumal die Ärgereien ja nicht nur in der Betreuung statt finden. Er mag es eigentlich auch in der Betreuung außer dass er mich vermisst. Ich denke es würde auch falsch rüber kommen wenn er als "Schwächere" gehen muss und die "Stärkeren" bleiben dürfen und sich noch stärker werden. Das ist absolut nicht das was ich ihm vermitteln will und das macht ihn sicher nicht stärker.

Ich will ihn stärken und zeigen, dass es nicht besser wird wenn er weint.

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Hallo

Du erkennst das es zuviel für Dein Kind ist und handelst nicht?

Sprich mit deinem Chef das du z.Z eben weniger arbeiten kannst.

Was ist Dir Dein Kind wert?

Was ist wichtiger? Geld oder Dein Kind

Ich hab mich für mein Kind entschieden

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Guten morgen,

Um in der Gruppe besser klar zu kommen hilft Kampfsport z.B. Karate oder Judo. Das stärkt das Selbstbewusstsein.

Auch gut wäre ein Sozialkompetenztraining. Das wird bei der Ergotherapie angeboten.

Zum Trennungsschmerz : Er ist ja gerade erst eingeschult worden. Zusätzlich geht er in den Hort, das ist einfach viel neues auf einmal und manche Kinder brauchen etwas länger um anzukommen.

Viele Grüße

Julia

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Hallo

das liest sich so als wäre dein Kind vorher gar nicht im Kiga gewesen. Als wäre er völlig fremd bei diesen Kindern. Vielleicht ist ihm das alles etwas zu viel. Knapp zwei Wochen ist ja auch noch keine lange Zeit und da hat man sich noch nicht an alles gewöhnt.

Habt ihr schon mit dem Lehrer gesprochen? Ich habe immer wenn meine Kinder Schwierigkeiten hatten die Lehrer mit ins Boot geholt. War immer hilfreich, wobei ich betonen möchte das ich nur komme wenn es absolut nötig ist oder wenn ich einfach mal die andere Sichtweise hören möchte. Kinder verschweigen gerne auch mal ihren Anteil an einem Vorfall.

Ansonsten ist der Vorschlag mit einer Kampfsportart bestimmt nicht schlecht.

LG
Corinna

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Er war vorher 3 Jahre im Kindergarten. Nur leider gehen alle seine Freunde in eine andere Grundschule und er und noch ein Junge (1.Klasse) aus seinem Kiga gehen in diese Gesamtschule, da sie zum Einzugsgebiet gehören. Es wurde mir geraten ihn in die Vorschulklasse zu schicken, da er dort besser aufgehoben wäre. Er hat damals leider auch beim Schnuppertag geweint, weil er zu mir wollte.

Ich arbeite Vollzeit und die meiste Zeit wurde er von seinen Großeltern in den Kiga gebracht und abgeholt. Er wollte auch immer, dass ich ihn abhole. Mein Mann geht auch Vollzeit arbeiten, nach dem verlangt er aber nie. Auch zu Hause will er alles mit mir machen und dass nur ich ihn ins Bett lege. Im Kiga war er manchmal traurig und hat geweint, die Erzieher hat ihn dann immer auf den Arm genommen und er sagte immer nur er vermisst Mama. Sie hat ihn an sich gekuschelt und dann war es gut. Letztens meinte er auch, dass er diese Erzieherin vermisst, weshalb er in der Betreuung traurig war.

Er ist ein Junge, der nicht weint wenn er hinfällt oder sich wehtut. Er steht auf und läuft weiter. Er weint nur wenn er seelisch verletzt wurde. So ist er schon als 1 Jähriger gewesen.

Zum Karate gehen wir ab nächster Woche. Sein Papa bringt ihm auch immer neue Kampftechniken und Abwehrmethoden bei. Wir spielen auch Konflikte in der Schule zu Hause nach und da wärt er sich. Er sagte auch dass er paar Mal gehauen wurde und zurückgeboxt hat. Das Problem liegt nicht in der körperlichen Gewalt. Ich habe das Gefühl er kann sich gegen psychischen Schmerz nicht wehren.

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Hallo! War dein Sohn im Kindergarten? Wie war es da mit dem Trennungsschmerz? Ist eine Vorklasse bei euch obligatorisch?
Ich denke, dass viele Kinder Anfang Schwierigkeiten haben. Hast du mit der Lehrerin und der Betreuung gesprochen? Wie lange bleibt er in der Betreuung?
Nicht alle Kinder kommen mit der Betreuung zu -recht. Mein Großer wäre am liebsten immer bis 16 Uhr geblieben, mein kleiner Sohn würde am liebsten gar nicht gehen, aber das geht nicht.

Kinder können leider grausam sein. Ich hoffe nicht, dass er schon den Ruf der Heulsuse in der Klasse bekommen hat.
Lg Basket

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Wir haben sehr gte Erfahrungen gemacht ebennicht in solche komischen Einzelsportarten wie Karat, Judo etc. zu stecken. was ist den der Sinn, soll ich er sich dann Prügeln?

Versucht es mit Mannschaftssportarten wie z.B. Fußball, Hockey oder Handball, Sportarten mit einer großen Gruppendynamik, Verhalten un Körperkontakt. In Gruppen lernt man sich durchzusetzten und nicht mit Handkantenschlägen.

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Genau, die Kinder werden beim Judo und Karate ja auch stets ermuntert, die gelernten Techniken in Streitsituationen oder auch gerne aus heiterem Himmel an anderen Kindern anzuwenden. Das weiß doch wirklich jeder!

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Hallo,

ich denke, dass die Probleme hier nicht nur beim Kind liegen.

Ich finde es erschreckend, dass du nach 1,5 Wochen in der ersten Klasse (!!!) schon von Ausgrenzung und Schwächere/Stärkere Kinder sprichst. Sorry, die Kids sind doch GERADE mal eingeschult, die sind doch noch überhaupt kein bisschen im Schulalltag, geschweige denn in der Klassengemeinschaft angekommen.

Und selbst wenn ein Mädel sowas gesagt hat, ist das kein Weltuntergang. Er ist nicht direkt ein Außenseiter. Grad die Mädels sind oft viel reifer und auch zickiger in dem Alter und da sollte er lernen, um einiges selbstbewusster zu werden.

Und grad eingeschulte Kinder DÜRFEN auch noch weinen, das ist genauso wenig ein Weltuntergang.

Wieso bringst du ihn morgens eigentlich bis in die Klasse? Bei den meisten Schulen ist das mittlerweile untersagt.. auch in den ersten Schulwochen.

Und wie hier schon jemand schrieb. Ich halte Mannschaftssport, wo er sich durchsetzen muss für wesentlich sinnvoller.

lg

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Oh....Ich denke da kommt ganz schön viel zusammen.

Zum einen ist da im Vorfeld vielleicht einiges schon nicht optimal gelaufen. Ihr könntet seine Sensibilität und sein Verlangen nach Stabilität und trotzdem geht er ohne seine Freunde in eine andere Schule in der noch zu allem Überfluss nur bis 11 Uhr Unterricht ist.

Das Kind ist von der mega langen Zeit in der Schule einfach komplett überfordert. Klar dass er da weint! Für ein Kind können zwei Stunden schon mega lang sein wenn es auf seine Mama wartet.
Fremde Kinder, Schule statt Kita und dann noch Ganztag. Heftig für ein sensibles Kind.
Kannst Du denn nicht wenigstens etwas Urlaub nehmen oder auch vier Wochen unbezahlten Urlaub oder so,dass er sich erstmal zwei Wochen an die Schule gewöhnen kann und Du ihn dann erstmal aus der Betreuung nimmst?
Oder gibt es nicht doch eine Möglichkeit etwas anders zu arbeiten? Teilzeit oder so? Ich glaube ich würde alle Hebel in Bewegung setzen um mein Kind aus der Situation mit der Ganztagsbetreung zu bekommen! Kann er nicht vielleicht zwei Tage die Woche nachmittags zu Oma? Oder kann er nachmittags zu einer Art Tagesmutter oder besser noch eine Art Kinderfrau die zu Euch kommt,dass er seine vertrauten vier Wände hat???
Lg

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Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe schon drei Mal bei der Arbeit einen Antrag auf Teilzeit gestellt und dieser wurde nicht bewilligt, weil wir seit Jahren "viel Arbeit" haben und ich nach der Elternzeit einen Anspruch auf die alte Vollzeitstelle hatte. Neue Arbeit in Teilzeit suche ich schon länger nur leider sind die Arbeitszeiten da meistens sehr doof und man müsste auch am WE arbeiten wo mein Sohn mich noch weniger sehen würde.

Nun zu der Sache wieso er in eine Schule geht wo er keinen kennt. Nun dazu wieso er in eine Schule geht wo er niemanden aus seinem Kiga hat. Wir wohnen quasi an der Grenze. Er gehörte zum Einzugsgebiet diesen Kindergartens aber bei der Schule zählt er zu einem anderen Einzugsgebietes. Alles etwas blöd von der Gemeinde geregelt. Meine Nichte, Kinder von Verwandten und die Tochter meiner Arbeitskollegin gehen auch auf diese Schule. Also er kennt ein paar Kinder. Er will aber auch neue Kinder kennenlernen. Er hat auch schon ein paar Freunde gefunden, nur ist er natürlich nicht andauernd bei denen.

Ich werde mit der Betreuung und dem Lehrer sprechen um eine Lösung zu finden. Ich glaube daran, dass mein Sohn das schaffen wird.

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Hallo,
mein Sohn hat bei der Einschulung auch die ersten 6 Monate immer wieder geweint. Teilweise hat er es selber erzählt, mehrfach hatte wir auch einen Zettel von der Klassenlehrerin in der Postmappe, wenn es besonders schlimm war. Wir hatten ihm ein kleines Kuscheltier mitgegeben, damit konnte er sich ein wenig trösten. Und in Absprache mit der Klassenlehrerin durfte er dann was malen - das lenkt ihn super ab und im Unterricht war er eh einer der Besseren. In der Betreuung gab es von Anfang an kein Problem, aber eben in der Stille und Langeweile des Unterrichtes... Er hat wohl auch dann leise vor sich hin geweint, so daß es nur seinen direkten Sitznachbarn 'gestört' hat (sein bester Freund aus der Schule, dem nehme ich es heute noch übel, daß ihn das genervt hat...) Und es waren 10 Kinder aus der Kita in seiner Klasse. Aber bereits die Eingewöhnung in der Kita war lang und schwierig, ein sehr sensibles Kind, daß aber nicht von anderen geärgert wurde.
Ich denke, das Weinen wird mit der Zeit besser, er braucht mehr Zeit für die Eingewöhnung als andere. Such mit ihm zusammen Ablenkungen, in Absprache mit der Lehrerin, ein kleines Kuscheltier mit einem Clip am Gürtel zum Beispiel. Dann hat er was in der Hand und andere Kinder bekommen das nicht mit.

Aber wenn andere Kinder anfangen ihn zu mobben, wäre ich vorsichtig. Handeln würde ich aber erst, wenn er selber das so empfindet. Das die größeren Kinder die kleineren mal beschimpfen und schubsen, ist an jeder Schule so - es darf nur nicht immer das selbe Kind treffen. Und ich würde es auch nciht groß thematisieren - zwar IMMER fragen, wie war der Tag, was war besonders schön, was hat ihn gestört. Aber nicht täglich nachbohren, welches Kind hat was gesagt und wie lange hast Du geweint. So sensibilisierst Du ihn nur eher, daß er ein Problem hat. Lass ihm Zeit - bei uns war es erst nach den Weihnachtsferien wirklich gut. Inzwischen geht mein Großer in die 4. Klasse, ist beliebt und integriert und freut sich auf den nächsten Schulwechsel - ich bin gespannt, wie da die Eingewöhnung wird. Aber wir wissen, er braucht vielleicht seine Zeit, aber macht seinen Weg.
Nutz die Zeit mit ihm besonders intensiv als gemeinsame Zeit, nicht zuviel Action. Wir könnten hier auch nicht mal eben die Arbeitszeiten reduzieren und nach 1,5 Wochen wäre das für mich auch noch keine ernsthafte Überlegung. Wie lang brauchst Du, bis Du auf einer neuen Arbeitsstelle 'angekommen' bist? Ich brauch so 3 Monate....

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Vielen Dank für deine tolle Antwort. Diese Antwort hat mir sehr geholfen. Gut zu sehen, dass man nicht alleine ist. Er wurde heute direkt nach dem Unterricht von Opa und Oma abgeholt und es ist nur positives passiert. "Gute Note gekriegt" (Sternchen), das Mädchen hat ihn in Ruhe gelassen, er hat in der Pause mit seinem neuen Freund gespielt und es gab nur positives zu berichten. Morgen möchte er wieder in die Betreuung und ich soll ihn von da abholen. Er freut sich schon.

Ich glaube auch, dass er etwas Zeit braucht. Danke noch Mal!