Realschule oder Gesamtschule?

Hallo!

Mein Sohn ist nun in der 4. Klasse und langsam machen wir uns Gedanken um die weiterführende Schule. Gymnasium schließe ich aus. Denke, das Tempo ist da zu schnell für ihn und das würde nur zu Stress führen. Er ist ein ganz guter Schüler, weder sehr gut noch schlecht. Besonders ehrgeizig ist er nicht, aber er ist zuverlässig und macht seine Sachen in der Schule.

Zur Wahl steht jetzt eine Gesamtschule oder Realschule. Was sind da die Vorteile und Nachteile? Bei der Gesamtschule kann man natürlich das Abitur machen. Die Realschule endet mit der Mittleren Reife. Hier ist es aber so, dass es ein berufliches Gymnasium und auch mehrere FOS gibt, wo man das Abi bzw. Fachabi erwerben kann. Nach der 10. Klasse soll also durchaus nicht Schluss sein, aber dann ist er wohl alt genug, um zu wissen wie es für ihn weitergehen soll.

Beide Schulen werden natürlich noch angeschaut.

Gerne auch Meinung von Lehrern, wenn es hier welche gibt.

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Hallo
Meine Tochter war erst auf der Realschule und dann auf einer beruflichen Schule auf der man die Fachhochschulreife und die allgemeine Hochschulreife machen kann.
Das würde ich immer wieder so machen, ich sage es ganz ehrlich: das Konzept von Gesamtschulen sagt mir nicht wirklich zu. Zumindest nicht von denen die ich hier näher kenne.
Mit der Realschule waren wir super zufrieden. Toll ist natürlich auch das man sich, wenn man weiter zur Schule will, danach schon für einen Zweig entscheiden kann wenn man schon weiß in welche Richtung man will (sozial,kaufmännisch,..). Die Intensität auf solchen Schulen ist was das angeht nämlich wirklich nicht mi "normalen" Schulen zu vergleichen.

LG

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Schön, dass deine Tochter erfolgreich ihren Weg gegangen ist.

Ich weiß selber nicht, wie ich das Konzept der Gesamtschule finden soll. Letztendlich muss Sohn mit der Schulwahl glücklich werden.

LG

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Da hast du natürlich recht!
Ich würde mir einfach mal beides mit ihm anschauen, ich habe die Erfahrung gemacht das auch Kinder ganz schnell wissen was zu ihnen passt und was nicht.

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hallo,

ich bin damals nach der realschule auf ein sogenanntes gymnasium mit aufbaustufe gegangen (berlin).. der sprung auf ein normales gymnasium war für mich einfach nur horror....
bis zur 10. klasse bin ich ohne groß etwas zu tun mit noten zwischen 1-2 durch gekommen...
in der 11. dann bin ich teilweise von 1auf 5 abgerutscht (beispiel mathe physik...)mit ach und krach bin ich dann zum probejahr auf 4 gekommen...
ich musste eine ehrenrunde drehen und habe mein abi am ende mit 3,6 gemacht...(in der 10. klasse war mein durchschnitt 1,6) es war einfach nur horror...
ob diese beruflichen gymnasien da anders sind kann ich nicht beurteilen.
liebe grüße

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Das ist nicht so schön zu hören. Der Sprung von Realschule auf ein Gymnasium ist nicht zu unterschätzen, da mache ich mir keine Illusionen. Wir haben hier Zentralabitur, also gehe ich davon aus, dass das sogenannte berufliche Gymnasium auch daran teilnimmt. Ich frage mich, wie hoch das Niveau in den verschiedenen Kursen der Gesamtschulen sind. Hat der schwerste Kurs wirklich Gymnasialniveau? Deine Antwort würde eher für die GS sprechen, jedenfalls in der Theorie.

LG

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Hab vorgestern mit einer Mutter gesprochen, die eins ihrer Kinder auf einem örtlichen Gymnasium und das andere Kind auf der örtlichen Gesamtschule und sie meint, sie kann sich nicht vorstellen, wie sich das Niveau bis zur Oberstufe auch nur annäherungsweise angleichen soll. Sie ist generell sehr zufrieden mit der Gesamtschule, sagt das also nicht, weil sie die Schule doof findet oder so. Nur das Niveau ist halt sehr unterschiedlich.

Ich persönlich denke, dass in der Oberstufe in der Gesamtschule richtig gepowert wird. Trotz den 13 Schuljahren haben die ja nachmittags sehr lang Unterricht hier bei uns.. also auch mal locker bis 17/18 Uhr. Ich vermute mal, dass der fehlende Stoff tatsächlich erst ab der 11 aufgeholt wird. Am Ende müssen ja auch die Gesamtschüler dasselbe Abi schreiben, wie die Gymnasiasten.

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Hallo,
ich finde, es sind bei Schulen immer mehrere Aspekte wichtig.

1. die Größe ... es mag ja der Trend zu den 1200 Schülern-Schulen gehen, aber nach 200/300 Schülern in der Grundschule ist das wohl eher ein Schock. Optimale Lernbedingungen sind das nicht.
2. die Entfernung zur heimischen Wohnung ... ja, ich weiß, es ist im Grunde egal - aber bei 6-8 Jahren Schule, sollte man das vielleicht ins Auge fassen. Nicht jedes Kind findet es über eine so lange Zeit toll ewig in Bus/Bahn zu sitzen und dann vielleicht noch mehrmals umsteigen zu müssen. Darunter leidet die Schulleistung gewaltig.

Logisch muss man wissen, welche Schulart überhaupt in Frage kommt. Ich würde hier klar die Realschule wählen. Ich bin gegen diese Zusammenführung aller Schularten unter ein Dach. Da leidet meistens die Haupt- und die Realschule. Nur die Gymnasiasten werden wirklich gefördert. Toll welche Angebote die alle bekommen. Für die Haupt- und Realschüler gibt es nichts. Da mal richtig hinschauen!
Ich bin damals nach meinem Realschulabschluss in einer einfachen Realschule auf ein berufliches Gymnasium gewechselt und habe in 3 Jahren mein Abi gemacht. Bei uns hat man immer gesagt ungefähr 1 Note schlechter als der Realschulabschluss wird das Abizeugnis. Das hat auch gepasst. Wenn dein Kind diesen Weg mit der Option Abitur gehen will, ist er allerdings ziemlich eingeschränkt in der Fächerwahl. Günstig wäre das gleich zu Beginn zu fragen, ob das wirklich in der Realschule überhaupt möglich ist.

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Mit dem Schulweg kann ich dir absolut zustimmen. Ich musste als Landkind immer irre weit fahren und zu Teenagerzeiten, wenn das Schlafbedürfnis sowieso erhöht ist, war es richtig scheiße anstrengend. Ich bin nicht selten zu Hause nach der Schule erst mal eingepennt, weil ich fix und fertig war.

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Die Entfernung von beiden Schulen sind machbar und bei uns schon berücksichtigt.

Die eine Schule ist größer als die andere. Aber Ich glaube die Umstellung auf eine Schule mit viel mehr Schülern würde er ganz gut verkraften. Und die kleinere Schule ist auch keine kleine schnuckelige Schule.

"Ich bin gegen diese Zusammenführung aller Schularten unter ein Dach. Da leidet meistens die Haupt- und die Realschule. Nur die Gymnasiasten werden wirklich gefördert. Toll welche Angebote die alle bekommen. Für die Haupt- und Realschüler gibt es nichts. Da mal richtig hinschauen!! Das habe ich nicht richtig verstanden. Meinst Du die Haupt- und Realschüler in den leichteren Kursen der Gesamtschule?

"Wenn dein Kind diesen Weg mit der Option Abitur gehen will, ist er allerdings ziemlich eingeschränkt in der Fächerwahl. Günstig wäre das gleich zu Beginn zu fragen, ob das wirklich in der Realschule überhaupt möglich ist." Das habe ich auch nicht so richtig verstanden. Was fragen, ob das in der Realschule möglich ist. Das berufliche Gymnasium fängt mit der 11. Klasse an, und da können sich Gymnasiasten, Realschüler mit bestimmten Schnitt, etc. anmelden.

LG

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Hi,

ich selbst ging auf eine Gesamtschule (bis zur 10. Klasse, in der 11. dann Wechsel auf reines Gymnasium mit Bundeslandwechsel) und das Konzept in Hessen ist sehr gut und gewachsen. Wir hatten auf dem Gymnasium die gleichen Angebote wie Real- oder Hauptschüler und es sind auch viele zwischen den Zweigen gewechselt - idR erfolgreich.

Gesamtschulen, die von jetzt auf gleich entstehen, weil der gesetzgeber das so will, können das meist gar nicht so schnell gut und richtig umsetzen. Man muss sich die Schule einfach anschauen. Wie so oft steht und fällt es mit der Motivation.

Ich empfinde die Gesamtschulen - wie ich sie kenne - als sehr vorteilhaft. Zum einen, was die Felxibilität und Durchlässigkeit des Systems betrifft aber auch unter dem Aspekt der Schulfreunde. Ich war eine der wenigen aus meinem Freundeskreis, die das Gymnasium besucht haben. Und trotz allem haben wir uns auf dem Schulhof und auch nach der Schule getroffen und die Freundschaften erhalten können. Viele sogar nach der Schulzeit. Auch Hausaufgaben waren nie ein Problem - die haben mir idR Freunde aus der Realschule gebracht, wenn ich krank war.

Schau dir beide Schulen an, schau dir das Konzept an, höre dich vor Ort um - und vor allem, lass Deinen Sohn mit entscheiden. Er muss die Schule viele Jahre besuchen und sollte sich dort wohl fühlen. Die perfekte Schule gibt es mMn sowieso nicht.

Gruß
Kim

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Hallo Kim,

danke für deinen Erfahrungsbericht. Sohn darf natürlich mitentscheiden, aber die Vorauswahl mache ich, das Recht nehme ich mir heraus. ;-)

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Hallo
Woher kommst Du denn?

B'ei uns gibt es die KGS und die IGS.

KGS = Da sind die Schulen einfach nur unter einem Dach bzw nebeneinander.

IGS = Intregierte Gesamtscxhule

Ich war gegen die IGS und eigentlich war mir immer klar das mein Sohn auf eine Realschule geht oder ein Gymnasium.

IAls er in der 4. Klasse war habe ich mich dann mal richtig informiert über die IGS und das Konzept gefiel mir. Ich kam also mit meiner Meinung ins wanken und dachte naja mal sehn was nach dem Halbjahrszeugnis die Klassenlehrerinnen für eine Meinung haben wo es denn hingehen soll.
Sie meinten beide IGS wäre für mein Kind das beste.

Gut also IGS und es standen mehrere zur Auswahl und die zweite hat ihm so gut gefallen das er mir sagte hier möchte ich hin.

Nun ist er in der 6. Klasse und ich bin sehr zufrieden und er auch.

Hier gibt es das Zentralabitur also ist es kein Unterschied ob er das Abi auf einem normalen Gymnasium macht oder einer IGS.
Meine Freundin sagte mir letztens wenn ich sehe was mein Sohn lernen muss und wie entspannt es bei Deinem ist und beide das gleiche Abi machen können .....
Bei uns wird fast alles in der Schule gemacht außer Vokabeln. Sie haben dafür extra Stunden.

Sitzen bleiben können sie die ersten 3 Jahre nicht, es gibt auch keine klassischen Noten und das klassische Zeugnis gibt es auch nicht sondern ein Lernentwicklungsbogen der aus 14 Seiten besteht..

Da müssen die Lehrer richtig dran arbeiten und ich stelle mir es viel schwieriger vor als einfach eine Note hinzuschreiben.
Mein Sohn ist viel entspannter er ist gut und es läuft.
Für uns war IGS die richtige Entscheidung

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Hallo,

es wäre eine IGS und ich glaube, hier gibt es nur IGS. Realschulen gibt es eigentlich so nicht mehr. Nur in kirchlicher Trägerschaft, wenn ich mich nicht irre. Danke für deinen Erfahrungsbericht.

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Wenn ihr freie Schulwahl habt, dann würde ich mich gar nicht einmischen sondern mich daran richten was mein Kind möchte, es ist sein Weg und ich es nur unterstützen, deshalb würde ich dem Kind alle Schulen vorstellen auch das Gymnasium, denn wenn ein Kind es will dies Probieren, warum muss man sich dem in den weg stellen, runter gehts immer, wenn es dann doch zu schwer ist.
Zum anderen würde ich das Kind auch nicht zwingen die Schule die ich gut finde zu besuchen, wenn es das nicht möchte.
In dem Alter von 10 können Kinder schon bestens selber entscheiden und haben oft Vorstellungen die wir uns gar nicht ausmalen können.

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Wenn ihr freie Schulwahl habt, dann würde ich mich gar nicht einmischen sondern mich daran richten was mein Kind möchte, es ist sein Weg und ich es nur unterstützen, deshalb würde ich dem Kind alle Schulen vorstellen auch das Gymnasium, denn wenn ein Kind es will dies Probieren, warum muss man sich dem in den weg stellen, runter gehts immer, wenn es dann doch zu schwer ist.
Zum anderen würde ich das Kind auch nicht zwingen die Schule die ich gut finde zu besuchen, wenn es das nicht möchte.
In dem Alter von 10 können Kinder schon bestens selber entscheiden und haben oft Vorstellungen die wir uns gar nicht ausmalen können.

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Ich verstehe was Du meinst, trotzdem bin ich da persönlich anderer Meinung. Ich finde nicht, dass 9- oder 10-jährige schon alles wissen oder genau wissen, was am besten für sie ist. Natürlich soll das Kind sich die Schule selbst aussuchen. Trotzdem zeige ich nur eine Auswahl von Schulen, die meiner Meinung nach in Betracht kommen. Gymnasium ist nicht ganz raus, aber eher unwahrscheinlich. Was bringt mit ein überfordertes Kind auf dem Gymnasium? Hier gibt es G8 und ich halte das Tempo zu schnell für mein Kind. Letztens hat er sich noch rumgejammert, dass die Lehrerin so viele Hausaufgaben gibt. Er hat nicht den Wunsch unbedingt auf's Gymnasium zu gehen. Zur weiterführenden Schule hat er aber noch keine richtige Meinung. Bei vielen Freunden steht es noch nicht fest, welche Schule es sein wird. Bei zweien schon, eins auf dem Gymnasium, eins auf die Gesamtschule.

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Warum schließt du das Gymnasium so kategorisch aus?
Ich frage nur,weil du das gleich so deutlich erwähnt hast,obwohl dein Sohn in der Schule im guten Mittelfeld liegt.

Schule wird immer nur auf den vermeintlichen Erfolg reduziert,den man durch gute Noten unter Beweis stellt.
Auf den Gymnasien gibt es immer mehr Kinder,die früher da wahrscheinlich nicht gelandet wären,aber heute gut klarkommen.
WENN man aufhört die armen Kinder immer so auf Leistung zu trimmen.
Diejenigen die am lautesten über das Pensum ihrer Kinder klagen,sind auch oft die,welche außer guten Noten nichts akzeptieren.

Aber Bildung hat doch auch einen Wert an sich.
Sie erweitert den Geist,regt die Kinder zum Weiterdenken an und bietet den besten Schutz gegen Manipulation.

Die Anregung wird in der Regel auf dem Gymnasium am größten sein.
Und desto früher Kinder gezwungen sind,sich mit komplexeren Problemstellungen auseinanderzusetzen,desto leichter wird ihnen dieses dann später auch in der Oberstufe fallen.
Du siehst im Gymnasium nur den Stressfaktor, ich würde immer die bessere Anregung sehen :-).

Meine Tochter ist keine besonders gute Schülerin,aber sie kommt auf dem Gymnasium zurecht,hat ihre Lieblingsfächer und fühlt sich in einer Atmosphäre,die noch geprägt ist von der Lust auf Wissenserwerb, einfach wohl.

Das schreibe ich nur,weil du ja als Endzeil schon das Abitur anvisierst und dann wäre doch das Gymnasium immer noch die erste Wahl.

(Damit wollte ich aber nun keineswegs die anderen Schulformen abwerten!)

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Also gutes Mittelfeld ist relativ. Ich weiß nicht, was für dich gutes Mittelfeld ist. Hier ist für die Empfehlung (die nicht bindend ist), ein Durchschnitt von 2,33 in Deutsch und Mathe notwendig, d.h. in beiden Fächern muss man mindestens eine 2 und eine 3 haben. Auf dem Halbjahreszeugnis hatte er noch 2 in Deutsch und Mathe, auf dem Jahreszeugnis aber eine 2 und eine 3, d.h. hat sich verschlechtert. Die anderen Noten sind alle in Ordnung, 2 und 1, aber das spielt (für mich auch zu Recht) keine Rolle. Wie das Zeugnis der 4. Klasse sein wird, wissen wir natürlich nicht, weil das Schuljahr erst angefangen hat. Aber wenn man von den letzten Noten ausgeht, wäre die Gymnasialempfehlung (knapp) realistisch. Nur was bringt mir das, wenn das Tempo auf dem Gymnasium (hier G8) zu schnell ist? Da heißt es nur noch lernen, lernen, Nachmittagsaktivitäten gehen flöten (z.Zt. 3x die Woche). Wenn man kein Überflieger ist, muss man aber lernen, sonst kommt man nicht mit. Aber Sohn jammert jetzt schon, wenn er für Arbeiten lernen soll oder wenn er viele Hausaufgaben hat. Ich möchte nicht, dass die Schule in Stress ausartet. Jetzt geht er noch zufrieden und glücklich in die Schule und möchte, dass es auch weiter so bleibt.

Und von wegen runter geht immer. Ich möchte einen Schulwechsel möglichst vermeiden. Das finde ich eher demotivierend, wenn auch kein Weltuntergang.

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Mit den Noten würden in HH 90 Prozent der Eltern ihr Kind auf das Gymnasium schicken :-)

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Hallo

Vielleicht findest du in unserem Club noch Meinungen dazu:

http://www.urbia.de/club/schulanf%E4nger+2013

LG

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Vielen Dank für deine Einladung. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Wenn ich dort frage, bekomme ich wahrscheinlich viele Antworten, aber ich suche eher nach Erfahrungsberichten von Eltern, ehemaligen Schülern und Lehrern. Aber ich melde mich trotzdem gerne an. ;-)