"Die letzten Kinder von Schewenborn" - wird das noch gelesen?

Guten Morgen zusammen,

gestern Abend liefen ja einige Dokus über das Tschernobyl Unglück und auch die Verfilmung von "Die Wolke".

Dabei habe ich mich an meine Schulzeit erinnert und an die enstprechende Lektüre, die wir dazu durchgenommen haben.
"Die Wolke" haben wir nicht gelesen, aber "Die letzten Kinder von Schewenborn" von der gleichen Autorin.
Wir haben auch andere, inhaltlich schwerer zu verdauende Bücher gelesen, wie z,B. "Damals war es Friedrich" über die Judenverfolgung, aber keines davon hat mir so nachhaltig zugesetzt, wie Pausewangs Lektüre.

Einige Bücher sind mir trotz der Thematik inhaltlich sogar in recht "guter" Erinnerung geblieben, aber ich erinnere mich noch daran, dass ich nach "Die letzten Kinder von Schewenborn" wirklich wochenlang heftige Alpträume, Angst und auch oft danach wirklich ganz komische Gefühle hatte.
Ich war in der 8. Klasse, 13 Jahre als wir das Buch durchgenommen haben.
Auch anderen Schülern erging es so. Das Buch hat mich mehr mitgenommen, als es eine Verfilmung je gekonnt hätte. Ich war damals schon eine große Leseratte und habe sehr viele, auch sehr anspruchsvolle Bücher gelesen. Aber da war irgendwie Schluss. Besonders bei gewissen sehr drastischen Schilderungen und als der Vater das neugeborene Baby tötet.

Gestern habe ich mich dann gefragt, ob diese Bücher immer noch gelesen werden? Gerade Pausewang.
Immerhin finden heutzutage manche Eltern Grimms Märchen schon zu grausam. #schwitz ;-)
Stehen diese Lektüren noch auf dem Lehrplan? Meine Kinder sind altersmäßig noch nicht soweit.
Die Frage ist einfach reines Interesse.

Danke für Antworten.

LG

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Ich gucke "Die Wolke" im Politikunterricht, in der 11. Klasse, Thema Ökologie und Ökonomie. Das haut immer ganz schön rein. Schwer verdaulich, aber effektiv.

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"Schwer verdaulich, aber effektiv. "

Effektiv in welchem Sinne? Gehen die danach nach Hause und drängen darauf, dass die Eltern auf Ökostrom umstellen?

Etwas anderes "Effektives" kann ich mir nicht vorstellen.

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Hallo,

ich kenne keines dieser Bücher und es wurde in den Schulen meiner Neffen und Nichten (zwischen 1994 und 2000 geboren) nicht gelesen.

Meine Tochter hatte in der 5. und in der 6. Klasse eine Lektüre, aber auch keines von denen.

GLG

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An die Wolke erinnere ich mich noch grob, aber durchgenommen haben wir es nicht. Ich irgendwann später mal den Film gesehen, aber nicht im Unterricht. Als die Kinder von Schewenborn erschienen, war ich schon nicht mehr in der Schule.

Wesentlich eindrucksvoller als Bücher und Filme sind mir noch die abgesperrten Spielplätze in Erinnerung, die Unsicherheit und Angst, die uns alle damals begleitet hat. Darf man das und das essen? Von einem Jahr aufs andere gingen wir nicht mehr Pilze sammeln. Passiert mir etwas, wenn ich draußen etwas anfasse?

Ob es heute noch irgendwo gelesen wird, weiß ich nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass inzwischen andere Themen in den Blickpunkt gerückt sind.

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Hallo,

im Rahmen einer Mottowoche zum Thema haben die Kinder aller Jahrgänge 5-10 zu eben diesen Büchern Gruppenarbeiten gefertigt, jahrgangsübergreifend, inkl.eines kleinen Theaterstückes und mit einer Kinovorstellung von "Die Wolke".

Da waren noch mehr Bücher .... "Als die erste Atombombe fiel" hieß das eine glaube ich....

Die Kinder haben sich sehr ernsthaft, und engagiert mit den Büchern auseinandergesetzt, das war wirklich toll.

Mein Sohn war in der "Pausewang- Schewenborn" Gruppe, und er war völlig fasziniert von dem Buch...auch die Jüngeren sind, wie er sagte,supwr klargekommen...

Man muss den Kindern eben auch mal etwas zutrauen.

Die Schrecken von Tschernobyl sind schließlich nicht nur ein Buch und höchst real.....

Von daher- ja, wurde hier just vor ein paar Wochen gelesen :-)

Viele Grüße,

Lulu #winke

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Hallo
Das von dir genannte Buch wurde bei meiner Tochter nicht gelesen, jedoch wurden andere Dinge durchgenommen die von der Thematik her "schwerer" sind.

LG

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Puh, also ich habe Schewenborn damals in der 6. Klasse auf dem Gym in NRW gelesen und habe auch große Probleme damit gehabt. Versteh mich nicht falsch, ich habe das Buch danach noch oft gelesen und finde es nach wie vor "toll", aber 6. Klasse fand ich doch arg früh...

Wir haben in der 8. Annas Geschichte und in der 9, Die Nachtstimme gelesen. Beides ebenfalls nicht ohne...

Wir hatten das Thema gestern beim Abendbrot (Tschernobyl) und ich habe kurz überlegt, ob ich das Buch unserem 10jährigen gebe. Aber ich denke, dass er dafür einfach noch zu klein ist. Vielleicht in 3 Jahren...

LG
Jenx

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Huhu,

Ich habe keine Ahnung, ob man das heute noch liest, aber mir ging es genauso, dass ich das Buch damals zwar interessiert und auch freiwillig gelesen hatte, es mich aber danach mit Angst und Albträumen verfolgt hat, und zwar sehr lange und nachhaltig.

LG

Hanna

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Hi,

wir brauchten das nicht lesen... wir haben die Folgen des Unfalls zu spüren bekommen. Damals war ich 14 und habe in Nord-Osthessen gewohnt.

Es gab damals die Info, dass wir bei Regen nicht mehr draußen spielen sollen, uns bei Regen generell besser drin aufhalten sollten, es durften keine im Wald & Feld gesammelten Pilze mehr gegessen werden, etc.

Thematisiert wurde es in der Schule aber nicht besonders intensiv. Es wurde zwar über Verstrahlung & die Folgen gesprochen, aber das war es auch schon. Wir kannten ja auch die Folgen des 2. Weltkrieges in Hiroschima & Nagasaki.

Gruß
Kim

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Meine Tochter hat letztes Jahr mit 11 in der 6.Klasse "Damals war es Friedrich gelesenen . Die anderen Bücher hat sie noch nicht gelesen.