Nachsitzen 1. Klasse

Hallo,

heute Mittag rief die Lehrerin meiner Tochter, 1. Klasse, an: Sie müsse eine Stunde länger bleiben, da sie die Hausaufgaben nicht vollständig hatte, wohl zum wiederholten Male.
Meine Tochter war gestern, da ich arbeiten musste, bis zum späten Nachmittag im Hort. Danach haben wir gestern nicht mehr in den Ranzen geschaut....es war einfach ein voller Tag.

Tja, und dann das . Ich habe der Lehrerin gesagt, dass ich das nicht in Ordnung finde, da ich wirklich nicht wusste, dass sie Hausaufgaben mal nicht hatte! Die allerdings fand, ich übertreibe und nähme das alles zu ernst. Die Kinder wüssten, dass sie "dran" wären....
Meine Tochter jedenfalls war sehr geknickt und ist sich keiner Schuld bewusst. Im Hort wäre keine Zeit mehr für die Hausaufgaben gewesen. Ist keine Seltenheit, dass sie über eine Stunde dran hockt (in der 1. Klasse!!!). Auf meine Frage, ob sie denn wirklich schon öfter Hausaufgaben vergessen hätte, sagte sie eindeutig: Nein.

Es ging tatsächlich um eine Deutsch-Hausaufgabe, meine Tochter ist in Deutsch eine der Besten (im Rechnen ist sie nur Durchschnitt). Die Lehrerin wortwörtlich: "Kaum ist man sich sicher, dass man das eh alles kann wird man schluderig und denkt, man müsse nix mehr arbeiten." Als würde mein Kind das per Intention einfach NICHT machen.

Zum Glück bin ich im Elternbeirat und nächste Woche erzähl ich dem Schulleiter davon. Mehrere andere Mütter finden es auch unmöglich und wegen der Hausaufgabenflut in der 1. und 2. Klasse (gemischte Klasse) beschweren sich ständig Eltern. Mein Sohn ist in der 3. und der braucht nur 20 Minuten am Tag für die Hausaufgaben....meine Kleine hockt immer länger.
Ätzend das alles. Was haltet ihr davon...?

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Hi,

sicherlich ist es blöde gelaufen aber ich würde einfach das persönliche Gespräch mit der Lehrerin suchen und nicht gleich zur Schulleitung laufen!

Eine Std. Hausaufgaben war in der 1./2. Klasse bei uns normal, in Bayern gibt es zeitlich nur ein Richtwert, mehr nicht. In der 3./4. Klasse war es zeitlich um einiges weniger.

Bei Urbia habe ich oft mitbekommen, das das Hausaufgabenheft gegengezeichnet werden muss, gab es bei uns auch nicht. Klare Ansage zum Kind, beim deitten Mal Vergessen oder nicht Vollständigkeit wird nachgesessen. Die Eltern kennnen die Regel vom Elternabend und fertig.

Naja oftmals sind viele Kinder sich keiner Schuld bewusst#rofl, daher hin und wieder mal den Ball flach halten.

lg
lisa

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Hallo,

ich finde, dass das 2 verschiedene Sachen sind. Das eine ist die Länge der HA. die sollte man ansprechen, wenn die kinder ständig länger als eine Stunde dran sitzen und es bei anderen Kindern das selbe ist.
Das andere sind die nicht gemachten HA. Kinder sollten lernen, dass sie für nicht gemachte HA die Verantwortung tragen. von daher finde ich es grundsätzlich in Ordnung, wenn die Lehrerin sie nachsitzen lässt. Allerdings muss das natürlich auch in den Zeitplan der Eltern passen. Wenn du jetzt einen wichtigen Termin mit ihr hättest wahrnehmen müssen, dann hättest du den verschieben sollen, oder wie stellt sie sich das vor? Ich bin der Meinung, dass sie hätte fragen müssen, ob das für euch in Ordnung ist bzw euch das zeitlich passt. aber einfach festlegen, das geht mE nicht.

vg, m.

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Hallo,

ich verstehe das nicht ganz. Du hast Dich aufgeregt bei der Lehrerin, weil Du nicht wusstest, dass sie die Hausaufgaben nicht ganz hat? Da finde ich, hat die Lehrerin recht, dass Du übertreibst. Deine Tochter wusste wohl was Hausaufgaben waren und dass sie die im Hort nicht geschafft hat oder? Dann hätte sie es Dir sagen müssen und Du entscheiden, was zu tun ist.

Bei uns ist es dann völlig in Ordnung, wenn die Eltern einen Zettel mitgeben, auf dem man kurz begründet, warum die Hausaufgaben nicht geschafft worden sind. Unserer Lehrerin ist es sehr wichtig zu wissen, wenn es manche Kinder einfach nicht schaffen. Wenn es dann alle Eltern so machen, dann weiß sie auch, dass es einfach zu viele Aufgaben sind.

Und ich bin mir ganz sicher, wenn Deine Tochter so einen Zettel von Dir mitgebracht hätte, dann hätte sie auch nicht nachsitzen müssen, weil Du entschieden hättest, dass sie die Hausaufgaben nicht fertig machen muss. Dafür kann sie Dein Kind schlecht bestrafen. Wenn Deine Tochter die Hausaufgaben aber einfach nicht macht, ist es ganz normal, dass sie mit einer Strafe rechnen muss.

Da gleich zum Schulleiter zu rennen, finde ich echt übertrieben und wird dem Verhältnis zwischen Deiner Tochter, Dir und der Lehrerin sicher auch nicht gut tun. Ich würde da lieber konstruktiv noch einmal versuchen mit der Lehrerin das Gespräch zur Hausaufgabenmenge zu suchen und die Eltern mitnehmen, die es auch so sehen. Da zeigt sich dann schnell, ob es wirklich zu viele Hausaufgaben sind und was die Lehrerin dazu sagt.

Viele liebe Grüße
Svala

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Hallo Bokatis,

ich bin ganz ehrlich:

Nachsitzen kommt nicht von heute auf morgen - Ist bei uns auch üblich, aber einer bestimmten Zahl versäumter Hausaufgaben diese in der Schule nachzuholen.

Auch ist es deine Aufgabe am Anfang (die ersten Schuljahre) die Hausaufgaben zu prüfen - auch mir ist das schon durchgeflutscht (Schreibst ja, der Tag war voll) - aber ich sehe das schon als Elternpflicht an.

Ich würde da jetzt auch keinen Aufstand machen und ich denke, dass war deiner Tochter eine Lehre.Und so eine Strafe soll ja auch erwirken, dass sie etwas besser aufpasst.

Was würde ich machen:

Klar mit dem Hort sprechen, dass nach 30 min. Hausaufgaben beendet sind ( das sind ja auch Empfehlungen) Die Lehrerin ansprechen, ob es tatsächlich gewünscht wird, dass Kinder über eine Stunde an den Hausaufgaben sitzen müssen.

Das würde ich vorab klären, bevor ich auf den Schulleiter zugehen würde.

Grüße

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Hallo!

Deine Anregung mit dem Hort zu sprechen, finde ich gut. Ich finde es wichtig, dass die Eltern auch einen Überblick haben, wie lange die Kids für die Hausaufgaben brauchen. Das ist natürlich bei Hortkindern und Ganztagskindern etwas schwierig, und wenn es da Probleme gibt, sollte man das als Mutter / Vater mitbekommen (und zwar rechtzeitig).

Und was das prüfen der Hausaufgaben angeht: Ich würde mir bei uns auch wünschen, dass die Lehrerin einen Vermerk ins Hausaufgabenheft machen würde, wenn Hausaufgaben nicht gemacht sind, bekomme es aber selber auch immer nur dadurch mit, dass mir mehr oder weniger zufällig ein loses Arbeitsblatt in die Hände fällt. Die Bücher bleiben normalerweise in der Schule, wenn darin keine Aufgaben zu machen sind, da fällt würde ich so etwas u.U. erst Tage oder sogar Wochen später sehen. Ich hab gerade heute überlegt, dass ich einmal mit der Klassenlehrerin wegen der nicht gemachten Hausaufgaben sprechen müsste - in letzter Zeit ist das ein paar Mal vorgekommen. Bei uns liegt es aber dann auch daran, dass die Hausaufgaben nicht korrekt aufgeschrieben wurden oder das Arbeitsheft / Buch in der Schule vergessen wurde #aerger. Da kann ich natürlich abends nicht mehr richten, aber ich würde auf jeden Fall dafür sorgen, dass vergessene Hausaufgaben umgehend nachgeholt werden.

LG

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Hallo,

wegen einmal nicht Hausaufgaben komplett gemacht (sie hatte ja welche gemacht anscheinend, bloß nicht ALLE, im Hort gab es da eben Probleme...) finde ich das Nachsitzen seltsam. Und dass sie sonst öfter mal Hausaufgaben nicht hatte, ist mir völlig neu. Auch das Kind selber sagt, das wäre nicht der Fall gewesen.

Ist ja auch alles egal, die Lehrerin wird man nicht mehr umerziehen und auch der Schulleiter weiß sicherlich längst, wie es bei ihr so abläuft.

Ich finde es schlicht und einfach nicht gut, dass das Nachsitzen einfach so ad hoc passiert. Wenn sie zB mit nem Zettel heimkäme, dass sie am Freitag länger bleiben soll, okay. Sie ist, wohlgemerkt, in der 1. Klasse. Und bei allen Gesprächen bisher hat die Lehrerin nie etwas von Hausaufgaben etc erwähnt, im Gegenteil sie immer gelobt. Also ich bin einfach sauer...

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Hallo,

bei uns in der 1. Klasse gibt es auch oft 60 Minuten + Hausaufgaben. Ist mein Kind an dem Tag nicht so motiviert, können schnell zwei Stunden daraus werden.

Ich würde mich da nicht einmischen. Schule ist primär der Job meiner Kinder. Meinen Job sehe ich schon darin, den Ranzen und die Aufgaben zu kontrollieren und sicherzustellen, dass das Kind immer alle benötigten Materialien dabei hat.

Wenn die Lehrerin Nachsitzen anordnet, würde ich mich da erst nicht einmischen. Ich finde es immer schwierig, wenn man als Eltern in das Beziehunsfeld Lehrer - Schüler eingreift. Prinzipiell finde ich hier, dass die Lehrerin Recht hat.

Meine Tochter (jetzt 8. Klasse) hatte eine sehr strenge Grundschule und war wirklich gewöhnt, Aufgaben immer und ohne Ausnahmen zu machen (auch wenn mittags Kindergeburtstag war, das Blatt vergessen wurde, etc.) und das macht sich in der 8. Klassen bezahlt. Sie macht die Aufgaben einfach komplett, auch wenn sie mitten in der Pubertät ist.

GLG
Miss Mary

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Und es schein üblich zu sein, dass beim Erstklässler einfach mal so um 12 entschieden wird, dass er bis 13 Uhr bleiben muss...ich finde das schlimm. Und sie hat die Hausaufgaben ja nicht mit Absicht nicht komplett gemacht.

Bei meinem Sohn in der 3. Klasse gibt es so ein Hausaufgabenblatt, wenn da vier Abschnitte abgeschnitten sind heisst das Nachsitzen (also viermal nicht gemacht). Da haben Eltern und Kinder den Überblick. Bei der Lehrerin aber wird willkürlich entschieden, so heute wird nachgesessen. In der ersten Klasse geht das für mich einfach gar nicht.
Aber so ist es nunmal.
In 2 Jahren hat sie zum Glück eine neue Lehrerin...

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Hallo,

ich weiß nicht, ob das mit Willkür zu tun hat, oder einfach mit zeitnaher Strafe. Hat sie sie denn die vergessenen Aufgaben beim Nachsitzen nacharbeiten lassen?

Bei Hausaufgaben muss man als Lehrer vermutlich eine "no tolerance" Linie fahren. Wenn einer nur die Hälfte macht ... wie bestraft man den dann im Verhältnis, zu dem, der nur ein Viertel hat?

Klar kann man sagen, dass es für Erstklässler eine sehr strenge Strafe ist. Such doch mal das Gespräch und frage, ob es wirklich das erste Mal war. Ansonsten würde es wirklich als Rückmeldung für das Kind sehen, es gibt einfach keinen Grund, Hausaufgaben nicht zu machen - das liegt nicht im Ermessen des Kindes. Wird im Hort getrödelt, muss es mit den Konsequenzen leben.

GLG
Miss Mary

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Nachsitzen im Sinne von eine Stunde länger in der Schule bleiben, kenne ich aus meiner Schulzeit nicht, das kannt ich nur aus diesen amerikanischen Serien. Bei uns gab es bei Mehrfach-Tätern Strafarbeiten im Sinne von Mehrarbeit als zusätzliche Hausaufgabe. Später in der weiterführenden Schule gab es dann Referate und Aufsätze zum Thema... Bei uns wurde mit Stempeln gearbeitet, wenn man es super gemacht hat lachendes Gesicht, wenn vergessen dann weinendes Gesicht.

Naja, schaden wird die Nachsitz-Stunde auch nicht. Vielleicht merkt sie sich das und macht immer ihre Hausaufgaben, aber ich finde man sollte schon vorher mal mit den Eltern sprechen bevor so etwas schon in der 1. Klasse praktiziert wird. Genauso könnte man vom Hort auch die Info bekommen, dass sie nicht fertig geworden ist mit den HA. Dann hättet ihr euch bestimmt auch noch etwas Zeit genommen für die restlichen HA. Es ist ein Unterschied ob man bei einem vollen Tag davon weiß oder nicht.

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So viel Lärm um nix.

Sie hat ihren Job nicht erledigt und fertig.

Dafür gabs die Konsequenz - wenn du ihr dabei helfen würdest das SO zu akzeptieren seid ihr beide einen Schritt weiter.

Weiß sie das wird sie das nächste Mal ihre Hausaufgaben pünktlich haben.
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Das der Hort die Hausaufgabenbetreuung ernst nimmt - das klär mit dem Hort.

PS: Die Hausaufgaben sind auch nicht DEINE Hausaufgabe - das musste meine Tochter zB. sehr schnell lernen.

Die Kinder haben Sorge dafür zu tragen das alles vollständig ist - vom Material bis zur Hausaufgabe.

Versuch das ordentlich mit ihr zu erlernen - das Pflichtbewusstsein muss hier definitiv gesteigert werden.

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Huhu,

ich finde ehrlich gesagt, dass du dich da zu sehr einmischst... DU findest es unfair, weil dU nicht vorher wusstest, dass sie die Hausaufgaben mal nicht hatte? Sie hatte die Hausaufgaben nicht, nicht du. Und sie wusste ganz sicher, dass sie die Hausaufgaben nicht vollständig hatte. Wie sie sich da keiner Schuld bewusst war, kann ich nicht ganz verstehen. Wer die Aufgaben nicht im Hort schafft, der muss natürlich zu Hause weiter machen. Auch wenn das blöd ist und oft den ganzen Tag sprengt.

Und warum du die Aussage deiner Tochter, dass es das erste Mal gewesen sei, über die der Lehrerin stellst, obwohl sich deine Tochter ja auch dieses Mal absolut keiner Schuld bewusst war, verstehe ich auch nicht ganz.

Dass sie eine der Besten ist, ist doch auch keine Entschuldigung dafür. Ganz im Gegenteil. Wenn sie so gut in Deutsch ist, dann müsste sie eigentlich doch recht zügig fertig sein. Erfahrungsgemäß braucht unsere Tochter auch sehr lange für die Hausaufgaben, aber sie ist wirklich ziemlich langsam. Wenn selbst deine Tochter über eine Stunde braucht, wären die Aufgaben für ein Kind, das in Deutsch Schwierigkeiten hat, gar nicht mehr zu schaffen.

Das ist gar nicht böse gemeint, aber vielleicht bist du da ein wenig zu sehr involviert. Was aber vor allem auffällt: Du vertraust der Lehrerin überhaupt nicht. Das finde ich sehr schade. Wie anstrengend muss es für eine Lehrerin sein, wenn ständig Kinder ihre Hausaufgaben nicht haben (ich rede hier NICHT von deiner Tochter) und sie nichts dagegen machen kann, weil sie ständig und wegen allem hinterfragt wird. Dazu noch die Eltern, die sich ständig erkundigen, warum die Parallelklasse schon weiter im Stoff ist und wie der Lehrplan eingehalten werden kann, die Eltern, die sich beschweren, weil zu viele Hausaufgaben aufgegeben werden, die Eltern, die fragen, wie ihre Kinder denn besonders gefördert werden... Es geht endlos weiter...Für mich ist gerade Grundschullehrer, wo die Eltern ja noch weit mehr involviert sind als in der Oberschule, echt ein Horrorjob. #zitter

Fakt ist: Deine Tochter hat ihre Hausaufgaben nicht komplett erledigt und musste deshalb länger bleiben und nacharbeiten. Das ist doch, wenn man den ganzen persönlichen Kram weglässt, erstmal gar nicht verkehrt. Ob das bei deiner Tochter im speziellen jetzt "mit Kanonen auf Spatzen schießen" war, ist doch in dem Moment egal. Sie hat für sich sicher etwas daraus mitgenommen, es sei denn, du nimmst ihr den Lerneffekt und redest ihr ein, wie unfair das war. Wenn du weißt: Normalerweise hat das Kind die HA zuverlässig! dann habt ihr doch weiter nichts zu befürchten.

LG
Jenx