Ich hab etwas Angst vorm Elternsprechtag 1. Klasse

Hallo

Meine Maus ist 7 und geht seit letztem August in die 1. Klasse.

Beim letzten Elternsprechtag, Ende letzten Jahres, sagte ihre Lehrerin:

- lässt sich leicht ablenken
- quatscht gerne
- ist zu langsam

Sie ist nicht dumm, aber auch keine Überfliegerin.

Sie schreibt/malt die Buchstaben und ist dadurch langsamer als die Kinder, die das alles schnell schreiben/nur hinschmieren. Dadurch wird sie oft in der angegebenen Zeit nicht fertig und muss nacharbeiten.

Am meisten Sorge bereitet mir Mathe. Bei der Subtraktion stellt sie sich echt schwer an.
Sie benutzt einfach ihre Finger oder andere Rechenhilfen nicht und versucht es im Kopf.

Ich zeige ihr immer wieder wie sie das schnell und einfach mit den Fingern rechnen kann, aber sie nimmt es nicht an. Und Kopfrechnen ist dann oft nur raten...

Bin schon total aufgeregt wegen dem Elterngespräch und habe etwas Angst, das die Lehrerin mal zu mir sagt, dass sie so nicht mitkommt und eine Klasse wiederholen muss.

LG Mel

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Hallo Mel,

und wenn du jetzt einfach mal vom schlimmsten Fall ausgehst, dass deine Tochter die Klasse wiederholen muss. Dann ist das so, und deine Tochter braucht einfach noch ein Jahr. --- Davon geht die Welt doch nicht unter.

Ansonsten kennst du doch die Baustellen deiner Tochter gut. Ideal für den Elternsprechtag.

Seh die Lehrerin nicht gleich als Gegner sondern als jemand der deinem Kind etwas beibringen möchte. Wenn du größeren Gesprächsbedarf siehst, würde ich allerdings in die Sprechstunde der Lehrerin gehen, da hat sie wesentlich mehr Zeit. Beim Elternsprechtag haben die Lehrer meist nicht mal 10 Min Zeit pro Kind.

lg
Silvia

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na, das wird schon nicht so schlimm werden, oder?
dein kind ist sicherlich nicht die erste, die etwas anlaufzeit braucht, bis das tempo stimmt.

das mit dem rechenen lässt sich relativ leicht lösen, wenn man mit ihr die zahlen bis zehn immer wieder zerlegt, bis sie es auswendig kann. wir rechnen das ja auch nichtalles aus, sondern können das kleine ein-mal-eins halt auswendig.

lg!

3

Huhu,

unsere Tochter ist mit 5,5 eingeschult worden und hat ähnliche Probleme gehabt, wie deine Tochter jetzt. Ich habe teilweise echt Blut und Wasser geschwitzt, weil sie gewisse Dinge einfach nicht verstand. Wir haben Ewigkeiten lang kontinuierlich geübt und gemacht und getan. Und irgendwann zeigte es Erfolg. Jetzt ist sie in der dritten Klasse, ist 8 und eine sichere 2er Kandidatin. Sie hat auch öfter mal eine 1 und manchmal eine 3, aber das ist eher die Ausnahme.

Wenn ich damals die Lehrerin auf meiner Seite gehabt hätte, dann hätte ich unsere Tochter da rausgenommen und sie wiederholen lassen. Das geht natürlich in der ersten Klasse nicht, aber wenn eure Tochter bis zu den Herbstferien der 2. immer noch Probleme hat, dann würde ich dir dazu raten. Wir haben täglich wirklich lange geübt, damit sie überhaupt mitkam und nicht völlig untergeht. Dazu kamen die Aufgaben, die sie in der Schule nicht geschafft hat und nacharbeiten musste. War für keinen der Beteiligten schön, wobei unsere Tochter unglaublichen Ehrgeiz hat und dementsprechend mit Biss dabei war. Ansonsten wäre das ein totaler Horrortrip geworden. Wir saßen teilweise bis 19 Uhr an den Aufgaben #zitter

Insofern: Mach dir erstmal keine Sorgen. Es gibt so viele Kinder, die ein Jahr brauchen, um anzukommen. Aber wenn du den Eindruck hast, dass sie darunter wirklich leidet und sich quält, dann würde ich immer für eine Rückstufung plädieren.

Wir hatten in unserer Klasse zwei Kinder, die bis Ende 2. Klasse "durchgeschliffen" wurden, Förderunterricht in Mathe und Deutsch bekamen und es dann trotzdem nicht geschafft haben, mitzuhalten. Von beiden Elternpaaren habe ich gehört, wie gut es allen jetzt geht, wo sie die Klasse wiederholen. Glückliche Eltern, glückliche Kinder.

LG
Jenx

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Hallo,

der letzte Elternsprechtag klang doch gar nicht soo extrem schlimm. #kratz
Die Lehrerin hat nicht gesagt, dass Deine Tochter fachlich nicht mithalten kann, sondern nur, dass sie langsam ist und häufig unaufmerksam.

Die Punkte, die Du aufzählst, treffen auf viele Kinder zu, gerade im 1. Schuljahr. Da sind die Kinder noch den Kindergarten gewohnt, wo man sich nicht so lange am Stück konzentrieren muss.
Kinder, die konzentriert und zügig arbeiten, gibt es gerade im 1. Schuljahr selten. Meistens sind sie entweder zu langsam, aber sorgfältig, oder sie arbeiten nicht sorgfältig und bauen deswegen Fehler ein, und/oder kein Mensch kann ihre Schrift lesen.

Ich sage mal so, die beiden Klassenbesten bei unserer Tochter in der 3. Klasse sind unsere Tochter und ihre Freundin und beide bekamen schon immer als einzigen Minus-Punkt beim Elternsprechtag gesagt, dass sie schneller arbeiten müssen.
Jetzt im 3. Schuljahr haben wir mal Klartext mit unserer Tochter geredet, nämlich dass sie auf dem Gymnasium (wofür sie aller Voraussicht nach eine Empfehlung bekommen wird) in Klassenarbeiten schlechte Noten bekommen wird, nur weil sie es nicht schafft, das, was sie weiß, rechtzeitig zu Papier zu bringen. Seitdem gibt sie sich Mühe, Gas zu geben, und es ist auch schon merklich besser geworden.
Also, das heißt nicht, dass Deine Tochter ewig langsam bleibt.

Das Quatschen kann die Lehrerin beeinflussen, indem sie Deine Tochter neben Kinder setzt, mit denen sie nicht quatschen möchte. ;-)

Rechnen übt unsere Tochter am liebsten am PC, obwohl der auch nichts anderes tut, als ihr Aufgaben zu stellen (also ohne große Animation usw.).
Vielleicht ist das bei Eurer Tochter genauso.

Ich würde an Eurer Stelle nochmal alle Rechenwege durchgehen, die sie bisher hatten. Vielleicht ist doch einer dabei, mit dem sie sich anfreunden kann. Eventuell sind ihr irgendwelche Münzen, Plättchen o.ä. lieber zum Rechnen als die Finger.
Vielleicht hat sie auch grundsätzlich noch nicht so ganz verstanden, was Subtrahieren bedeutet. Meine Patentochter hat sich da anfangs ebenfalls sehr schwer getan. Irgendwann ging ihr ein Licht auf und plötzlich lief es.

Die Kinder, die bei unserer Tochter in der Klasse sitzen geblieben sind, kamen wirklich gar nicht klar und zwar weder in Mathe, noch in Deutsch. Sie haben von der Lehrerin diverse Zusatzhefte bekommen, mit denen sie den Stoff zu Hause üben sollten, bevor sie beschlossen hat, dass sie besser ein Jahr wiederholen sollten.
Aber ich glaube, die Eltern dieser Kinder haben beim Elternsprechtag andere Sachen zu hören bekommen als Ihr.

LG

Heike

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Ach da mußt du keine Angst haben. So schlimm wird das schon nicht werden. Dein Kind macht das bestimmt toll. Und natürlich wird es immer langsamere und schnellere Kids geben.

6

Ich finde zwar, dass der letzte Elternsprechtag eigentlich positiv war, aber das ist wohl Ansichtssache.

Was ich dir sagen wollte, ist etwas anderes. Manchmal muss sich die Schule dem Kind anpassen - und nicht anders herum. Mein jüngster Sohn hat einen IQ von 50. wir haben alle erwartet, dass er in der Schule (er besucht eine Regelgrundschule) nicht mitkommt, aber er hatte in Deutsch überhaupt keine Schwierigkeiten. Dabei konnte er bei seiner Einschulung noch nicht einmal sprechen. In Mathe hatte er dagegen richtige Schwierigkeiten. Das Auffüllen hat er nie verstanden, Addition im Zehnerraum...da hing er bis Mitte der 2. Klasse fest ohne nennenswerte Fortschritte zu machen. Irgendwann kam seine Lehrerin auf die Idee, dass seine Stärken eigentlich im Auswendiglernen liegen, also schrieb sie ihm kleine Kärtchen mit jeder möglichen Additionsaufgabe im Zehnerbereich. Die hat er auswendig gelernt. Seitdem kann er addieren - im Kopf, in JEDEM Bereich.
Natürlich wird diese Strategie nicht bei deiner Tochter funktionieren, aber wenn sie doch das Kopfrechenen FORDERT, warum zwingst du sie zu der "1.-Klasse-Rechenart" des Fingerrechnens? Sie hat doch schon den richtigen Anspruch an sich.

7

Hi,

erster Elternabend - Kind ist 5 Jahre alt -

folgendes hörten wir:

verträumt,
zu langsam, braucht ja sooooooo lange..........dafür aber ordentlich aber muss das sein...
findet seine Sachen nicht
spricht sehr undeutlich
kann nicht gut mit Schere etc umgehen....

ich als Mutter hatte das Gefühl, total versagt zu haben und nur das Sozialverhalten war 1a

Fazit heute

könnte Klasse überspringen
ist noch immer ruhig aber nicht mehr langsam nur wenn es gewollt ist....
findet seine Sachen dann, wenn er sie braucht....
spricht gut und deutlich

bastelt immer noch nicht gerne...

also cool down.....
übrigens die schnellen Kinder sind alle nicht auf dem Gymnasium gelandet - hatten keine Gymnasium-Empfehlung denn man muss irgendwann auch Fragen gründlich lesen können und die Fragestellung begreifen und nicht nur irgendwas hinschmieren.

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Also ich habe einen Sohn der jetzt auch 1. Klasse ist allerdings hat er schon in der Kita unheimlich gerne gerechnet und konnte auch schon in Druckschrift schreiben. Wir haben das nie mit ihm geübt, dass kam von ganz alleine.

In der Schule wurde es dann richtig schwierig. Er hatte sich so blöd angewöhnt alles z.B. immer nur in Großbuchstaben zu schreiben und auch nicht alle Buchstaben so in der richtigen Reihenfolge wie man es richtig macht. Also beim P z.B. fing er immer von unten an den Strich zu machen und so. Da hat natürlich der Füller gekratzt und er war frustriert ;-)

Als dann Schreibschrift kam im 2. Halbjahr hatte er gar keine Lust mehr auf Schule...alles war total doof und es hat und viel Mühe gekostet ihn davon zu überzeugen das sowas wichtig ist.

Er schreibt mittlerweile sehr ordentlich und richtig aber auch sehr langsam. Seine Lehrerin sieht das aber ganz entspannt denn sie sagt mit der Routine kommt auch die Geschwindigkeit.

Mach dir also nicht zu viele Gedanken. Jedes Kind braucht sein eigenens Tempo und für die erste Klasse ist es doch alles gut :-)

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Lieben Dank euch allen.

Das beruhigt mich doch etwas. Hoffe ich kann der Sache gleich entspannt entgegen treten.

LG Mel