Hallo
Mein Sohn hat ja schon länger Probleme in der Schule, zum einen sozial, weil er in seiner Klasse einfach nicht richtig ankommt. Im Kindergarten hatte er da nie Probleme und er ist ein sehr offenes Kind, dass nicht schüchtern ist. Allerdings gehen seine Interessen von denen seiner Klassenkameraden sehr auseinander, die Jungs sind alle Fußballer, er findet eher Wissenschaft und Natur interessant. Weil er nicht so sportlich ist und sehr lang und dünn wird er deswegen viel gehänselt. Wir machen viel Sport um das zu ändern. Er hat außerhalb der Schule auch Freunde, aber in seiner Klasse halt nicht.
Außerdem kommt er im Unterricht nicht gut mit, hat da mittlerweile auch Versagensängste und eine Lehrerin, die leider viel negatives Feedback gibt (arbeitet nicht gut mit, ist unorganisiert etc).
Wir sind in Ergotherapie und warten auf einen Termin im SPZ oder beim Kinderpsychiater (wer zuerst einen Termin für uns hat, bekommt den Zuschlag).
Was aber kann ich tun, wenn mein Kind morgens schon weint, weil die Ferien vorbei sind, und er wieder in die Schule muss? Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Grüße
S.
Umgang mit Schulangst?
Welche Fächer bereiten ihm denn Schwierigkeiten?
Ich würde den Stoff zu Hause mit ihm erarbeiten und dann noch vorlernen, wenn möglich ! Dann kann er zumindest schulisch mithalten und auch mal glänzen.
In welche Klasse geht er?
Er geht in die zweite Klasse und hat vor allem Probleme in Rechtschreibung. Lesen und Rechnen klappt ganz gut, obwohl er auch da in der Schule hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt. Er hat so viel auf die letzte Mathearbeit gelernt und es richtig gut gemacht. Im Test hatte er dann nur 9 von 21 Punkten. Er hat eine Aufgabe völlig falsch verstanden und war derart verunsichert, dass er die zweiten Hälfte der Arbeit gar nicht mehr bearbeitet hat. So ist das oft: zu Hause klappt es gut (SChrift schön, weniger Rechtschreibfehler), in der Schule ist es eine Katastrophe. Er träumt sich dann oft weg oder macht einfach gar nicht mehr mit.
Das tut mir so Leid das zu lesen 
Ich nehme an ein Gespräch mir der Lehrerin hast du schon gesucht?
SPZ und Psychiater sind schon mal ein guter Ansatz, wobei die auch nicht immer ein Kind richtig einschätzen. Dennoch würde ich auf alle Fälle schauen, dass Dein Sohn eine Weile ergo- oder psychotherapeutisch begleitet wird, damit er wieder mehr Vertrauen in sich selbst bekommt.
Was ich an Deiner Stelle auf jeden Fall machen würde, wäre ihm Hobbys zu suchen, in denen er stark ist und vielleicht auch Gleichgesinnte(!!!) trifft. In manchen Städten gibt es Kurse für an Natur- und Wissenschaft bgeisterte Grundschulkinder. In größeren Städten auch Kinderunis, vielleicht würde er sich für so eine Vorlesung begeistern?
Es ist gut, wenn ihr an seinen Schwächen arbeitet, aber damit sein Selbstbewusstsein steigt, sollte er auch Positiverlebnisse mit seinen Stärken machen. Das ist das, was starke Kinder stark macht: dass sie immer wieder Bestätigung ihrer Stärke bekommen.
Hallo
Danke für deine lieben Worte. Ich haben ihn schon hier im Vorort bei den Naturforschern vom BUND angemeldet da ist er leider im Moment noch auf der Warteliste. Wir wohnen in einem eher strukturschwachen Vorort so dass es außer Fußballverein oder Sport nicht viele andere Aktiviäten gibt. Wir haben uns jetzt noch einen Garten gepachtet, damit er dort seiner Forscherbegeisterung nachgehen kann, aber da sind natürlich keine anderen Kinder dabei. Ich werde mich aber weiterhin genau darum bemühen, dass er ein Hobby macht, bei dem er Gleichgesinnte treffen kann, die eventuell nicht am anderen Ende der Stadt wohnen. Aber der tägliche Gang in die Schule und der Umgang mit den Kindern, die ihn pisacken, bleibt ihm dann leider trotzdem nicht erspart.... Wir haben sogar schon überlegt, ob wir ihn die 2. Klasse wiederholen lassen, weil er der Jüngste ist (August-Kind). Vielleicht kommt er mit den kleineren besser aus. Vielleicht langweilt er sich dann aber auch. Keine Ahnung, ist wirklich schwer so was zu entscheiden, weil man ja im Voraus nicht weiß, ob es funktioniert oder nicht...
Eventuell wären auch Gruppen wie die Pfadfinder etwas für ihn? Da wird sehr großer Wert auf Gemeinschaft gelegt und in der Natur sind sie auch viel.
Wenn es in der Schule nicht läuft (sozial), dann ist es umso wichtiger, außerhalb der Schule für positive soziale Erlebnisse zu sorgen.
Wenn es nur immer so einfach wäre, dass man automatisch die richtige Entscheidung trifft... An Deiner Stelle würde ich alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, auch die, die Klasse oder die Schule zu wechseln. Manche Kinder blühen bei einem anderen Lehrer auf, manche in einer ganz anderen Klassengemeinschaft. Leider sind erst weiterführende Schulen so diversifiziert, dass sie auf Stärken von Kindern eingehen (in Form von Profilen).
Hallo,
wir hatten wirklich sehr viele Probleme mit unserem Sohn, der eine schwere LRS hatte und auch autistisch ist.
Wir waren bei zwei sogenannten Psychologen und es war jedes Mal ein Griff ins Klo. Davon kann ich einfach nur abraten. Wenn Du Pech hast, dann bescheinigen sie dir auf Grundlage von Aussagen der Schule, dass Dein Sohn einfach nur dumm ist. So war es bei uns. Die Schule wird immer in die Diagnostik einbezogen, es gibt keine unabhängige Bewertung. Die Psychologen orientieren sich an den Aussagen der Schule und natürlich an den Vorgaben, die man als Eltern macht. Die Auswertung der Testung las sich bei unserem Sohn wie ein schlechtes Horoskop. Nichts von dem ist eingetroffen und das ist auch gut so. Nie wieder. 
Nichtsdestotrotz haben wir es alleine hinbekommen und er hat mittlerweile auch gute Noten und ist akzeptiert. Die von den Psychologen erstellten Gutachten haben uns sehr viele Probleme eingebracht. Sie waren zu keiner Zeit freigegeben und wurden dennoch an die Schule übermittelt mit dem Ergebnis, dass man unseren Sohn einfach nur loswerden wollte.
Wenn ihr was für Euren Sohn tun wollt, dann stärkt sein Selbstbewusstsein. Unser Sohn ist schon seit Jahren beim Kampfsport und hat ein sehr gutes Selbstbewusstsein. Er ist sprachlich sehr fit und kann dadurch eine Menge ausgleichen. Anders sein, ist keine Krankheit, es kann auch ein Vorteil sein.
Wenn es gar nicht läuft, sollte man auch über einen Schulwechsel nachdenken.
LG
Carola
Hallo,
habt ihr mal über einen Schulwechsel nachgedacht? Vielleicht auch eine Schule mit anderem Konzept?
Ich denke, es passt einfach nicht jeder in jede Gruppe oder Umfeld.
Es ist sicherlich nicht leicht für ihn, sich auf das Schulische zu konzentrieren, wenn er sich generell in der Klassengemeinschaft unwohl fühlt und viel. sowieso schon unter Versagensängsten leidet.
Meine Tochter hat auch sehr oft Probleme Aufgabenstellungen so zu verstehen, wie sie gemeint sein sollen. Sie sieht ganz oft mehrere Möglichkeiten, wie etwas zu verstehen ist oder was gemeint sein könnte, was sie dann auch oft sehr verunsichert.
LG jokie
Das tut mir leid, dass Deinem Sohn die Schule so Bauchschmerzen bereitet. Meiner hatte auch so eine Lehrerin, die in meinem Sohn immer nur den unorganisierten, rebellischen Störenfried sah - er fühlte sich in der Klasse nicht sonderlich wohl und hatte vor allem wirklich Angst vor der Lehrerin, die ein strenges Regiment führte und wenig Empathie besaß.
Uns hat der KJP schon gut geholfen, unseren Sohn besser zu verstehen, und der fühlte sich vom Psychologen auch sehr ernst genommen und wertgeschätzt. Die Schule war bei uns leider sehr unkooperativ und hatte gar kein Interesse an einem wirklichen Austausch und der Suche danach, wie es unserem Sohn besser gehen könnte. Die Probleme fingen erst später, in der dritten Klasse, so richtig an, aber er hat dann doch die Zeit bis zu Pensionierung der Lehrerin in der vierten Klasse durchgehalten.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eurem Sohn außerschulisch viel Selbstbewusstsein geben könnt und die Ergotherapie ihm vielleicht Mittel aufzeigt, sich nicht so verunsichern zu lassen.
GLG
Anja
Hallo,
einen wirklichen Tipp habe ich für dich (noch) nicht. Meine Tochter hat aber ebenfalls eine Schulangst. Sie ist in der 5. Klasse. Die Grundschule verlief problemlos. Da hatte sie ihre "Lieblingsfreundin". Seitdem diese aufs Gymnasium gewechselt ist und meine Tochter auf die Realschule hat meine Tochter keine Freude mehr an der Schule.
Der Start in die 5. Klasse verlief gut, aber irgendwann fühlte sie sich so unwohl, hatte nur noch Bauch- und Kopfschmerzen, fand keine richtigen Freunde (weil die Cliquen schon vorgegeben waren und nur sie als "fremdes" Mädchen dazu kam), sie konnte nicht schlafen, fühlte sich ständig krank. Die Schule war auch nicht wirklich kooperativ bzw. auf eine sehr unangemessene Art und Weise. Sie hat meine Tochter in meiner Anwesenheit ausgefragt nach ihren Beschwerden und warum sie die Schule nicht mag, bestimmte Lehrer und Fächer nicht mag, sodass sie heulend neben mir saß und ich mir vorkam, als wären wir vor Gericht. Mir wurde, nachdem meine Tochter wieder in ihr Klassenzimmer geschickt wurde, gesagt, dass ich meine Tochter viel mehr strafen müsste, Hobbys streichen müsste usw., damit sie sich in der Schule mehr bemüht. Nach diesem Gespräch war ich mir dann ziemlich sicher, dass wir die Schule wechseln werden. Das haben wir jetzt auch gemacht. Sie geht jetzt auf eine Werkrealschule und ich hoffe sie findet sich dort einigermaßen schnell ein.
Meine Tochter ist auch jemand, die kein typisches Mädchen ist. Sie hält nichts von Pflege (schon das Haare kämmen und Zähne putzen gibt jedes Mal Diskussionen...) oder von irgendwelchen Castingshows usw. Sie ist noch sehr verspielt, schaut lieber Trickfilme, mag jüngere Kinder, ist aber auch sehr verantwortungsbewusst gegenüber kleineren Kindern und Tieren. Tiere sind überhaupt ihre Stärke, weshalb wir Haustiere haben und sie 1x die Woche auf den Reiterhof geht zum Aushelfen und Reiten. Man sollte wirklich die Interessen, die die Kinder haben, stärken anstatt (wie von einigen Leuten vorgeschlagen wird) alles mögliche interessante als Druckmittel benutzen, nur um einen Schulerfolg zu erzielen. Es gibt wichtigeres als gute Noten und zwar ein glückliches Kind.
Achso: Beim Kinderpsychiater waren wir auch schon. Hat uns aber nicht weiter gebracht. Wir sind auch dabei verblieben, dass mein Kind "dumm" ist (so drückt er es natürlich nicht aus, er hat uns aber auch nicht wirklich weitergeholfen). Beim SPZ waren wir auch zum Erstgespräch. Da lief die Tendenz eher in Richtung "generelle Ängste". Eine genauere Untersuchung folgt. Ich würde an deiner Stelle eher auf einen Termin beim SPZ warten. Solltest du beim Kinder- und Jugendpsychologen nicht weiter kommen, wäre dies ohnehin die nächste Anlaufstelle. Dann lieber gleich richtig.
LG
LG
Guten Morgen,
meine Tochter ist 10 Jahre alt und hat seit ein paar Tagen extreme Schulangst. Sie hatte das schon mal in der Grundschule. Da haben wir es mit der Kinderärztin, notfallglobuli, Gruppentherapie und kinderpsychologin ganz gut in den Griff bekommen. Seit dem letzten Wochenende ist Land unter. Sie ist gut in der Schule hat aber viel zu hohe Ansprüche an sich selbst. Da sie jetzt 2 x krank war hat sie zwei exen verpasst und hat jetzt höllisch Angst vor einer Abfrage. Diese Woche hat sie sich schon drei mal im Sekretariat befreien lassen. Gestern war ich wieder in der Schule und habe mit den Schulpsychologen gesprochen. Meine Tochter war auch bei dem Gespräch dabei. Es war ein sehr gutes Gespräch. Die Lehrer werden jetzt involviert und auch die Damen im Sekretariat. Selbstverständlich alles in einem verschwiegenen Rahmen. Bevor sie jetzt nach Hause gelassen wird, redet man ihr gut zu und zeigt Verständnis. Im schlimmen Fall findet auch ein Motivationsgespräch statt. Dann erst hole ich sie ab. Durch Vermeidung wird aber alles nur schlimmer. Under Ziel ist es das meine Tochter trotz Angst und Bauchkrämpfen in der Schule bleibt!
Heute morgen ging es mit Weinen schon wieder im Bus los. Ich bin einfa mit meinen Nerven am Ende. Kennt jemand das Gefühl wenn man nicht weiß wie es weitergehen soll?! Würde mich über Kontakte und Erfahrungsaustausch sehr freuen....