Grundschule wechseln

Hallo zusammen,

Seit einigen Wochen mache ich mir Gedanken darüber, ob mein Sohn die Grundschule wechseln soll.

Da ich extrem schlecht darin bin, Entscheidungen zu treffen, würde ich mich total freuen, einige Meinungen zu hören.

Mein Sohn ist seit August in der ersten Klasse. Wir sind 1 1/2 Jahre zuvor umgezogen. Bis zur Einschulung blieb er im alten Kiga , der 11km von unserem jetzigen neuen Zuhause entfernt ist. Wir wohnen hier sehr dörflich, sind raus aus dem Tal. Mein Sohn ist dann alleine auf eine katholische Grundschule hier. Damit tat er sich sehr sehr schwer. Richtig angekommen ist er noch nicht. Das ist jetzt aber erstmal zweitrangig
Ich habe eher das Problem damit, dass in der Klasse 18 Mädchen und nur 7 Jungs sind.
Darüber hinaus kommen nur 2 !!!! Kinder hier aus unserem direkten Einzugsgebiet. Die anderen kommen aus allen Himmelsrichtungen zu dieser Schule.

Wir hatten uns so auf die Schule gefreut, da wir damit auch gehofft haben, dass wir hier nun alle Anschluss finden. Pustekuchen.
Alle Kinder aus dem Ortsteil besuchen hier die städtische Grundschule. Egal wo wir sind und einen Stall Talk halten, sind die Kinder auf der städtischen Schule und nicht auf der katholischen.

Es laufen hier so viele Kinder rum und keinen davon kennt mein Sohn. Auch beim Turnen sind alle auf der städtischen Grundschule.

Wir würden uns so wünschen, dass er mehr Kinder hier kennenlernt, die er auch mal spontan auf dem Spielplatz oder Bolzplatz treffen kann. Diese ewige Wochen im voraus Verabredereien mögen wir ja nicht so.

Hinzu kommt das bei den paar Jungs in seiner Klasse gar nicht so viele zu ihm passen. Meiner liebt es draußen rumzustreunern, egal ob Regen oder Sonne. Die Kids die mal hier waren, sind lieber die ganze Zeit drinnen.... Ach ich weiß auch nicht.
Wir sind halt total enttäuscht.... So wie es jetzt ist, wird weder mein Sohn noch wir hier in der Dorfgemeinschaft richtig ankommen. Die alten Kontakte werden natürlich auch weniger. Habe schon Angst, dass wir hier nachher versauern.
Wäre das für euch ein Grund die Grundschule zu wechseln?????
Vom Weg her ist es egal. Beide sind für meinen Sohn fussläufig zu erreichen. Er ist ja auch in der jetzigen Klasse der einzige , der alleine zur Schule geht und alleine nach Hause kommt.

Ansonsten ist die Schule oke. Ist halt katholisch, schon sehr streng und konsevativ. Wäre für mich aber auszuhalten, wenn halt die anderen Rahmenbedingungen stimmen würden.

Was würdet ihr machen??

Bisher hat er noch nicht in der Klasse die riesigen Kontakte. In der Pause spielt er immer mit zwei, drei Jungs, aber groß mit verabreden ist da nix. Zum Glück hat er einen Kumpel auf der Straße, aber der kommt diesen Sommer in die Schule und geht natürlich auf die städtische. Ansonsten fahren wir noch oft in die " alte Heimat" , damit er dort mit Freunden spielen kann. Das kostet mich allerdings immer 50 min Fahrweg. Das kann ja nicht ewig so weitergehen.
Was meint ihr? Schulwechsel?

Danke fürs lesen! Feue mich über Antworten.

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Ähm. Konntet ihr euch aber vorher nicht informieren, wo die Kids zur Schule gehen ?

Was sagt das Kind selbst dazu ?

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Hallo,

nein, das wäre für mich kein Grund zu wechseln. Ihr werdet ja auch einen Grund gehabt haben genau diese Schule zu wählen.

Mein Sohn geht bewusst auf eine katholische Schule. Alle Kinder aus der Siedlung gehen aber auf eine andere Grundschule. Nur sein bester Freund wohnt in der Nähe und wird erst diesen Sommer eingeschult.

Seine KIassenkameraden wohnen auch alle etwas weiter weg. Seine Fussballkameraden verteilen sich sogar auf mindestens vier Grundschulen ;-)

Er kannte zwar vorher ein paar Kinder, allerdings ist er mit denen nicht befreundet, eher im Gegenteil. So richtig warm geworden ist er mit den anderen noch nciht, aber ich denke das wird noch kommen. Mit ein paar spielt er oft in der pause, vielleicht entwickelt sich da was.

Selbst wenn dein Sohn wechseln würde wäre es ja keine Garantie das er gleich Freunde findet. Zumal man ja auch auf dem Spielplatz Freunde finden kann.

Lg wirbelwinds.mama

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>> So wie es jetzt ist, wird weder mein Sohn noch wir hier in der Dorfgemeinschaft richtig ankommen. Die alten Kontakte werden natürlich auch weniger. Habe schon Angst, dass wir hier nachher versauern. <<

Das ist definitiv die falsche Motivation. Das Söhnchen Freunde findet ist das Eine - ihr Eltern müsst Euch Eure schon selber suchen. Ich finde es ein wenig viel von einem Kind verlangt, der Door-Opener für das gesellschaftliche Leben seiner Eltern zu sein.

Und Söhnchen wird vermutlich auch anders Freunde finden: Bei uns gibt es neben der staatlichen Grundschule auch eine Waldorfschule - die Kinder spielen nachmittags gänzlich schulunabhängig miteinander. Weil sie sich aus den Vereinen, aus der Nachbarschaft kennen. Die aktuell besuchte Schule spielt da wirklich keine Rolle.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

Wenn der Schulwechsel bei euch machbar ist (abgebende und aufnehmende Schule sind einverstanden) und wenn dein Sohn nicht unbedingt in der alten Schule bleiben möchte, dann würde ich ihn die Schule wechseln lassen. Klingt ja auch nicht so, als wäre die Schule, die er derzeit besucht, das Nonplusultra.

LG
Delfinchen

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Nun ja für mich wäre der Wechsel unsinnig, meine Kinder haben viele ihrer Freunde gerade nicht in der Schule gefunden, sondern beim Sport, man muss halt gucken mit wen die Kinder da gerne spielen und dann Kontakte austauschen.
Meine 9 Jährige, hat 2 beste Freundinnen eine wohnt 250km entfernt, alte Heimat und die andere wohnt 20km, kennen sich von Sport und treffen sich seid 2 Jahren auch außerhalb des Sportes .
Freundschaften entwickeln sich mit der Zeit, und wenn er in der Schule Kinder hat mit denen die Pausen lustig sind ist doch alles gut.

Zum anderen wird verabreden und spielen überbewertet.

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Und wie oft wollt Ihr die Schule wechseln, bis Dein Sohn Kinder in der Klasse hat, die zu ihm passen? Dein Sohn wird sich einleben, aber bei einem Schulwechsel wird es sicher nicht einfacher.

LG

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Wenn bei euch so viele Kinder rumlaufen, dann schick dein Kind doch einfach mit raus! "Hallo, ich bin der Willi, darf ich mit euch Fußball spielen?" und schon lernt er die anderen Kinder kennen.

Melde ihn beim örtlichen Fußballverein an, bei den Pfadfindern, im Schwimmverein oder was es auch bei euch geben mag, dann kann er auch Kinder kennen lernen.

lg

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Liebe Ostseewoman,

es dauert lang, irgendwo anzukommen. Manchmal sehr lang. Manchmal Jahre. Besonders, wenn man irgendwo auf einem Dorf landet, wo die meisten sich bereits ewig kennen, viele nicht aufgeschlossen gegenüber neuen sind. Ich möchte Dir einfach den Tipp geben, gib nicht auf. Irgendwann taucht vielleicht doch jemand auf, mit dem man sich versteht. Sprich mit Deinem Sohn. Ermutige ihn, die Kinder, die er in der Schule kennt zu sich einzuladen. Vielleicht auch mal ein Mädchen. Vielleicht auch mal zum drinnen spielen. Oder vielleicht gibt es andere Möglichkeiten Spielkameraden zu finden, in der Nachbarschaft, Sportverein, Kirche, Bastelgruppe. Wichtig ist auch, dass Du selbst jemanden findest, mit dem Du Dich verstehst. Ich glaube ein Schulwechsel wird nicht unbedingt das Problem lösen, es sei denn, Dein Sohn fühlt sich komplett unwohl dort.
Viel Glück!

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Hallo!

Klar könnt ihr die Schule wechseln, wenn ihr das so wollt, aber es muss doch irgendwelche Gründe gegeben haben, das Kind gerade auf diese Schule zu schicken und eben nicht auf die städtische Schule. Noch unkomplizierter wird der Wechsel, wenn es sich bei der Kath. Schule um eine private Schule handelt. Die städtische Schule MUSS ihn dann aufnehmen.

ABER ich glaube Du machst Dir da zu viele Hoffnungen, wenn Du meinst, dass er in der neuen Klasse ganz sicher mehr Freunde haben wird. Wenn er unter 7 Jungs in seiner Klasse KEINEN findet dann wird er sich bei 10 Jungs in einer anderen Klasse nun nicht automatisch wesentlich einfacher tun. - DAS wäre also für mich kein Grund für einen Schulwechsel.

Übrigens mein Sohn 1 war mit 5 weiteren Jungs in der GS und hatte davon 3 enge Freunde. Mit einem von ihnen ist er ins Gym gewechselt in eine Klasse mit 22 Jungs und 4 Mädchen. Bei überwältigender Auswahl hat er nur noch 1 weiteren Freund gefunden und 3-5 weiter Kumpels.
Sohn 2 findet eher auch schlecht Kontakt und hat KEINEN besten Freund, aber diverse Kumpels - immer ca. 4, trotz Klassenwechsel, Schulwechsel, etc.

LG, I.