Ganztagsschule 1. Klasse? bitte Erfahrungen

Hallo,

im März ist bei uns Schulanmeldung. Bis dahin müssen wir meines Wissens angeben, zu welchen Zeiten wir Betreuung für unser Kind benötigen. Ich arbeite an 3 Tagen pro Woche.

Bei uns gibt es die Möglichkeit an 3 Tagen die Ganztagsschule bis 15 Uhr zu wählen, oder an 4 oder allen Tagen. Üblich ist glaube ich bei uns an 4 Tagen (Mo.-Do.) bis 15 Uhr und Fr. bis 12.30 Uhr. Man kann auch bis 17 Uhr an 3 Tagen oder an allen 5 Tagen dazu buchen, das ist dann aber nicht Ganztagsschule sondern wird vom städtischen Schulamt organisiert und soweit ich gehört habe machen das keine qualifizierten Personen. Am liebsten wäre es mir, wenn unser Sohn nur an 3 Tagen bis 15 Uhr in die Schule gehen würde und z.B. am Do. und Fr. nur bis 12.30 Uhr. Dies wäre im 1. Schuljahr noch möglich, danach stellt die Schule das Konzept um, sodass es dann nur noch 4x pro Woche bis 15 Uhr möglich ist .

Aber bei dieser Variante würde unser Kind evtl. benachteiligt werden und käme evtl. in eine Klasse, in der nur Kinder sind, die bereits jeden Tag um 12.30 Uhr nach Hause gehen (was für uns nicht machbar ist). Der Rektor ist ein großer Verfechter der Ganztagsschule. Am liebsten hätte er eine zwingende Ganztagsschule! Am Telefon hat er mir sogar verschwiegen, dass es die Möglichkeit gibt, das Kind nur 3x die Woche bis 15 Uhr in die Ganztagsschule zu schicken....

Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht? Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Kinder nicht so einfach ist so lange in der Schule zu sein. Bei uns endet um 12.30 Uhr die Schule, dann ist Mittagessen mit Betreuuern, dann ein kurzes Freispiel, dann 45 min. Hausaufgabenbetreuung (soll aber nicht so doll sein), dann noch 45 min. eine AG (soll gut sein). Dann ist 15 Uhr und Abholung.

Unser Sohn ist zwar schon in einem Ganztageskindergarten und da gefälllt es ihm auch super und wenn ich ihn um 16 Uhr abhole, ist er manchmal stinkig weil ich "schon" komme....
Oder weiss jemand ob man sich überhaupt schon festlegen muss im März?
Ach so: wir haben auch eine Oma in der Nähe, die auch mal einspringen könnte bzw. sich um unseren Sohn kümmern könnte, aber ob sie die Hausaufgabenbetreuung übernehmen würde, weiss ich nicht. Denn unser Sohn ist ein extremer Dickkopf und die Oma sehr gutmütig.... Keine perfekte Kombination...

Viele Grüße

1

Hallo,

meine Antworten zu diesem Thema sind hier immer relativ "radikal" ;-)

Das liegt aber im Wesentlichen daran, dass in der Region, in der ich lebe, eine Ganztagsbetreuung ab dem 2. Lebensjahr absolut "normal" und "die Norm" ist...

Sieh es doch mal so: Dein Sohn liebt die Betreuung (im Kindergarten) und kommt von 8/9 Uhr (?) bis 16 Uhr super ohne dich klar. Logisch, das muss in der Schulbetreuung nicht so bleiben, aber die Chance gibt es auf jeden Fall. Denn dein Sohn ist eine "Ganztagsbetreuung" schon gewöhnt.

Damit fallen über die Hälfte aller hier ins Feld geführten Argumente gegen eine Betreuung (aaaarmeeees Kind, den GAAANZZEN Tag zwischen lauter anderen lauten Kindern... #augen) schonmal ins Leere...

Nehmen wir die Hausaufgabenbetreuung. Natürlich ist die nicht optimal, nirgendwo. Auch bei uns nicht und unsere Kinder kennen nichts anderes als Ganztag. Da gab es mal dieses und mal jenes Konzept und alles war nur bedingt tauglich. Hin und wieder hat es dazu geführt, dass wir Hausaufgabenbetreuung um 20 Uhr an der Backe hatten, wo definitiv keine sein sollte. Das waren aber die Ausnahmen. Lies dir mal hier die "Hilfe, Hausaufgaben" Threads durch (in denen allesamt die Mütter die Hausaufgaben ihrer Kinder betreuen) und du weißt: Definitiv ist die eigene Mutter auch nicht DIE Hausaufgabenbetreuung. Im Zweifelsfall zerstört eine solche Mutter den Schulwillen des Kindes...

Jeden Tag eine AG, wie cool!!!! Sowas wünschen sich meine Kids, werden es in dem Umfang wohl aber erst auf der weiterführenden Schule bekommen!

Ich an deiner Stelle würde mein Kind 4 Tage die Woche in den Ganztag gehen lassen!

2

Hallo,

ich wolltr Dir nur kurz eines sagen:

Wenn du noch nie ein Kind in der Schule hattest, würde ich mich auch (unabhängig davon) nicht von dem leiten lassen, wie alles super ist, selbst wenn dem so wäre.

Für den erstklässler ist die Schule eine enorme Umstellung. Jeder reagiert da anders.

Der eindeutige Nachteil einer Ganztagsschule ist der verplfichtende Charakter daher wenn schon, dann am Anfang eher vorsichtig sein undcweniger tun und wenn es dem Kind gut tut, dann ausbauen.

Hatte meine Tochter im ersten Halbjahr ersten Klasse nur einmal die Woche etwas am Nahcmittag, kann jetzt jetzt prsktisch jeden Tag irgendwo hin, weil sie nelastbarer wirde.

Warum ich es sage : Bei meinem Sohn läuft es unfreiwillig auf verlässliche Halbtagsschule. Und er kann AGs bis 16 Uhr haben, ich würde aber verpflichtend gaaaanz zum Anfang nur bis 14 buchen und einfsch warten, wie er sich entwickelt und mein Kind ist jetzt auch seeehr lange im Kiga. Aber Kiga ist nicht Schule.

#winke

3

Unser Sohn ist jetzt in der zweiten Klasse und er geht vom ersten Schuljahr an sowohl in die Frühbetreuung um 7.30 Uhr als auch in die OGS am Nachmittag bis 15.00 Uhr.

Ich habe ihm nun freigestellt ob er im nächsten Jahr noch in die OGS möchte, denn er ist 1.sehr selbständig, wir haben 2. Oma und Opa hier wohnen und 3. hat mein Mann Freitags frei. Wir würden die es definitiv auch ohne OGS schaffen. Er hat sich nun entschieden, dass er in der OGS bleiben möchte. Ihm gefällt es da.

Wer weiß, vielleicht ist das bei deinem Sohn ja auch so.

4

Danke für Eure Antworten. Das baut mich ja auf.
Unser Sohn ist allerdings sehr oft abends schon völlig k.o.

D.h. es kommt oft vor, dass er bereits um 19 Uhr im Bett liegt und dann auch kurz darauf einschläft.... Dann wacht er gegen 7 Uhr am nächsten Tag auf.
Was ich sagen will: hausaufgaben brauchen wir gegen 18 Uhr oder später ÜBERHAUPT nicht mehr zu machen. Er ist nicht so lange aufnahmefähig (wobei er meiner Meinung nach schon schlau ist, also es soll nicht heissen, dass er zu nichts zu gebrauchen ist).
Er nimmt einfach tagsüber sehr sehr viel auf, sieht alles, will alles wissen und irgendwann ist der Akku leer....
Aber na ja, 15 Uhr wäre ja nicht so spät, dass er danach keine Hausaufgaben mehr machen könnte.

Und weiss das jemand ob man im März schon definitiv sagen muss von wann bis wann man eine Betreuung in der Schule braucht oder ob das noch Zeit hat, wenn man also sagt, dass man mind. 3x pro Woche bis 15 Uhr braucht, ggfs. auch mehr?

Viele Grüße

7

wenn dein Kind 8h in der Schule war, wird es keine energie für Hausis haben

13

Hallo,

dem muss ich wiedersprechen. Das Kind hat ja keine 8 Stunden Unterricht. Es ist freies Spielen und Mittagessen danach. Jedes Kind ist auch anders. Für manche sind schon 4 Stunden Schule viel und sie sind platt. Finja hat bis Mittags Schule und dann OGS. Da hat sie um halb zwei Hausaufgabenbetreuung und das klappt bei uns super.
lg
viwi

weiteren Kommentar laden
5

Naja eine offene Ganztagschule mit schlechter Hausaufgaben Betreuung wird Probleme bringen , am Nachmittag ist kein Kind was schon viel Aktion hatte in der Lage zu lernen..meine Kinder machen ihre Hausis immer direkt nach der Schule.
Bis wann brauchst du denn Betreuung, vielleicht wäre eine Tagesmutter eine Alternative...das wäre flexibel und da ist oft gute Hausaufgabenbetreung,

16

Hm, Tagesmutter wäre auch eine Idee. Was zahlt man denn da so pro Stunde? Muss man diese auch bei einer Unfallversicherung anmelden?
Viele Grüße

6

Bei uns uns gibt es sog. "verlässliche Grundschule".

Das heißt von morgens 7.00 Uhr bis Schulbeginn - 1. Klasse 8.25 Uhr ab Klasse 2 7.40 Uhr - und von Schulschluss - 12.05 Uhr bzw. 12.50 Uhr bis 14.00 Uhr gibt es Betreuung mit Mittagessen. Zusätzlich wird jeden Tag noch Hausaufgabenbetreuung von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr angeboten.
Auch AG´s gibt es zusätzlich.
Meine Tochter geht mittags bis 14.00 Uhr in die Betreuung und zweimal zusätzlich in die Hausaufgabenbetreuung.
In der Betreuung basteln sie, machen Brettspiele, Puzzle, etc. und gehen auch viel und oft raus - eigentlich immer, wenn das Wetter es einigermaßen zulässt.
Ob die Betreuuerinnen dahingehend "ausgebildet" sind, weiß ich nicht - aber sie machen einen tollen Job. Meine Tochter geht sehr gerne hin.,
Die Hausaufgaben werden mit Wochenplänen gemacht. Also immer am Montag gibt es Aufgaben für die ganze Woche. Das Pensum ist relativ hoch, wenn man es nicht vernünftig einteilt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Tochter in der Hausaufgabenbetreuung sehr viel Hausaufgaben macht. Macht sie Aufgaben zuhause, muss ich ihr jeden Buchstaben, jede Matheaufgabe "ins Heft quatschen" und wir brauchen eeeeewig. Letzte Woche fast 2 h für 7!!! Zeilen. Ist sie in der HA-Betreuung macht sie in 1,5 h 2 Seiten Matheaufgaben und fast die komplette Schreibarbeit, weil in der HA-Betreuung keinerlei Ablenkung stattfindet.
Wir mussten in der ersten Schulwoche angeben, welche Betreuungszeiten wir wählen (und können diese auch schriftlich jederzeit ändern). Am Preis ändert sich nix. Betreuung kostet - egal ob morgens, mittags ob mit oder ohne HA ob 1 Tag die Woche oder alle Tage die Woche - monatlich 13 Euro. Dazu noch 2,90 Euro pro Mittagessen.

8

Hallo,

du musst das machen, was für euch am besten funktioniert. Jedes Kind und auch jede Familie tickt da anders und manchmal muss mal auch ausprobieren, wie es am besten läuft.

Nur am Rande: In unserer Stadt (knapp 100.000 Einwohner, NRW) wird dazu geraten, dass man jetzt schon möglich viele Betreuungsstunden bucht, damit man auch sicher einen Platz in der Ganztagsbetreuung bekommt.

Das ist hier nicht selbstverständlich, denn mittlerweile werden mehr Kinder in der OGS angemeldet als es Plätze gibt. Es gibt eine Auswahl nach sozialen Kriterien wie im Kindergarten, bevorzugt werden Kinder von Alleinerziehenden, mit Migrationshintergrund, Kinder aus sozial auffälligen Familien. Dies führte schon dazu, dass manche Familien mit zwei berufstätigen Elternteilen tatsächlichen keinen Betreuungsplatz für ihr Schulkind in der OGS bekommen haben und eine Tagesmutter für ihr 6-jähriges Kind suchen mussten. Was übrigens auch nicht so einfach ist, denn die Plätze bei Tagesmüttern sind hier meist schon mit den ganz Kleinen belegt.

Viele Grüße,
lilavogel

9

wenn du an drei tagen die woche arbeitest, würde ich ihn an drei tagen die woche in die ganztagsbetreuung geben, aber nicht mehr.

meine grosse war nach der kita immer noch fit wie ein turnschuh, nach der schule sieht das anders aus. sie ist über jeden tag froh, den sie nicht in den hort muss, obwohl sie sich da sehr wohlfühlt und im ersten halben jahr kaum nach hause wollte.

hausaufgaben stehen ohnehin früher oder später auch zu hause an, weil du nicht erwarten kannst, dass dort ein diktat geübt oder ein gedicht gelernt wird. das kleine 1x1 abfragen funktioniert da auch nicht wie zu hause...
wenn um 15 uhr schluss ist, würde das aber sicherlich auch noch um 16 oder 17 uhr zu hause gehen, wenn es nötig ist. wat mut, dat mut...

eine oma würde ich nicht prinzipiell einplanen, weil das auf dauer eine überlastung wäre. schön, wenn sie im notfall einspringt, aber sich prinzipiell drauf zu verlassen käme für mich nicht in frage.

natürlich ist jedes kind anders, aber meine tochter hat einen gewissen ehrgeiz in der schule, da ist es schon sehr viel anstrengender als kita. kinder, die da nur vor sich hinträumen, sind natürlich nachmittags länger fit ;-) und dann hängt es auch noch vom stundenplan ab: habt ihr öfter zur zweiten und könnt länger schlafen, dann ist die anstrengung natürlich auch geringer als wenn man täglich um 6:30 Uhr aufstehen muss...

also zähl dein kind und eure bedingungen zusammen, dann kannst du vermutungen anstellen, wie es bei euch laufen könnte. wie es sich tatsächlich entwickelt, weiss niemand.

17

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Das klingt alles sehr sinnig!
Wegen der Oma: die würden wir nur an dem 1 Tag für den Notfall einplanen, an dem ich eigentlich frei hätte, aber evtl. hin und wieder (selten) doch mal arbeiten müsste. Die Alternative wäre die Ganztagsschule auch an diesem Tag zu buchen um eine Regelmäßigkeit zu haben, aber ich denke es wird schon besser sein, das nicht zu machen.
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich denke Du hast auch recht, dass man die Hausaufgaben trotz Hausaufgabenbetreuung nochmal daheim durchmachen/anschauen muss.
LG

10

Die Ganztagsschulen leiden an mangelnder Qualität. Jedes Kind, das ein schönes Zuhause hat, ist da besser aufgehoben.

Gruß

Manavgat