Hochbegabtenklasse 30 km entfernt

Hallo,

unser Sohn möchte gerne in der 5.Klasse auf ein Gymnasium mit einer Begabtenklasse gehen. Die Schule ist knapp 30 km entfernt, d.h. eine Stunde Fahrt mit dem Bus für einen Weg.
Eine Fahrt pro Tag könnten wir mit dem PKW abdecken. Ich finde aber, dass es für ein Kind schon eine ziemliche Gurkerei ist. Auch Freundschaften werden sich eher schwierig gestalten.
Bin hin und hergerissen.

Wie seht Ihr das?

Vielen Dank

Tica

1

Hallo!

Ich würde die Entfernung dann in Kauf nehmen, wenn ich wüsste, dass das Kind in der Klasse dort wesentlich besser aufgehoben ist, als in einer normalen Klasse.

Wenn du den Eindruck hast, dass dein (hochbegabtes?) Kind momentan in einer "normalen" Klasse keine Probleme hat - sofern es im Augenblick in einer solchen unterrichtet wird, würde ich es auch in einer Regelklassen an der weiterführenden Schule versuchen, zumal du mehr oder weniger schreibst, dass die Freunde auch in der Schule vor Ort sein werden.

Bestünde nicht auch die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt in die Hochbegabtenklasse zu wechseln, also in der 6. oder 7. Klasse? So könnte dem Kind wenigstens zunächst die zusätzliche Zeitbelastung genommen werden. Dann wird sich auch herauskristallisieren, ob das Kind überhaupt Bedarf eines Wechsels hat oder in der bestehenden Klasse glücklich ist und gefördert wird.

LG
Ulrike

3

Danke für Deine Antwort. Er hat in seiner jetzigen Klasse nur 2 Freunde, die aber nicht aufs Gymnasium gehen werden. Ansonsten wird er leider sehr viel geärgert. Dabei ist er nicht so ein sozial auffälliger Nerd, sondern sehr sozial. Er möchte auch gerne Freunde haben.

LG

6

Ich denke, das spricht auf jeden Fall für die Begabtenklasse.

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2

Hallo,

Ich würde jederzeit wieder eine hochbegabten Klasse, eine normalen Klasse für solch ein Kind vorziehen.
Wir hatten allerdings Glück und sie ist bei uns in der Nähe.

Unser Großer ist nahezu aufgeblüht und hatte ab da auch viel mehr Freundschaften.
.

Gruss

4

Danke!
Das deckt sich mit meiner Einschätzung.

LG

5

Hallo!

Wenn Dein Sohn das WILL, dann würde ich es ermöglichen, hätte allerdings im Hinterkopf folgendes, was Dein Sohn ganz sicher (noch) nicht überreißt:
- Mama-Taxi ist bei einem - sagen wir mal - 15-jährigen irgendwie uncool, aber vielleicht gibt es dann eine Möglichkeit, dass er den ganzen Weg selbstverantwortlich über die Öffis bestreiten kann. So ein Pubi hätte gern auch ein bisschen Organisationsautonomie und Spontaneität.
- Freundschaften werden mit zunehmendem Alter eher Chemie-abhängig und nicht mehr so abhängig von räumlicher Entfernung. Freundschaft überwindet Raum und Zeit ....Das ist aber auch von Deinem Sohn individuell abhängig: ob er sich eher gerne ständig mit Schnellkapierern umgibt, mit denen er sich über bestimmte Themen fachsimpelt und dann voraussichtlich seine wertvollen Freunde in der Schule findet, oder mit den lokalen Boltzplatz-Freunden um die Ecken zieht. Und wenn er voraussichtlich eher seine Freunde in der Schule finden wird, dann haben dort all seine Kumpels dasselbe "Problem" und es wird sich finden. Außerdem ist es so, dass ab der Pubertät man wirklich nicht mehr "draußen tobt". Da trifft man sich nach der Schule beim einen oder anderen, oder chattet und whatsappt.

Mit diesen Dingen im Kopf behalte im Hinterkopf die Möglichkeit, dass er doch mal die Schule wechseln will. Ich denke so ein Wechsel auf das nähere Gym wird sich nicht sonderlich schwer gestalten.

LG, I.

7

Danke!

Am Liebsten wäre er "normal" und integriert, d.h. mit den Bolzplatzkumpeln draußen spielen. Aber die ärgern ihn nur.
Daher hat er sich selbst diese Alternative gesucht.

LG

16

Danke!

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Genau vor dieser Frage werden wir nächstes Jahr stehen, bzw. habe ich eine ähnliche Frage auch schon im Forum gestellt.

Bei uns ist es so, dass es sich um ein spezielles MINT-Gymnasium handelt, welches mit 45 Minuten Wegzeit einfache Strecke zu erreichen ist.

Letzte Woche war Tag der offenen Tür und wir sind die Strecke gleich mal mit Bus / Bahn abgefahren, schon damit er weiß, was auf ihn zukäme.

Das Gymi hat ihm erwartungsgemäß super gefallen und er ist nun noch mehr bestärkt, dahingehen zu wollen. Er ist einfach ein Naturwissenschaftler durch und durch und will schon seit er 4 Jahre alt ist, Wissenschaftler werden.

Die Fahrtzeit an sich hat ihn nicht gestört, wobei ich ihm schon zu denken gegeben habe, dass er das dann 5 Tage die Woche hat und nicht immer ist jemand zum Quatschen dabei.

Was ich wichtig finde - das Kind muss es unbedingt wollen und wenn die Schule perfekt passt, warum nicht ?

Mein Neffe geht auf ein Sportgymnasium, was auch mit einem langen Weg verbunden ist und ist auch glücklich.

Ach ja - bei uns ist es so, dass mein Großer in der Freizeit eigentlich nichts hat, was danach zurückstehen müsste. Schach-AG und Sport gibt es am Gymnasium.

Auch sind die Freundschaften eher locker, also auch von der Seite her nichts, was er vermissen könnte.

Dafür hat er in der Schule aber dann hoffentlich den Anspruch, den er möchte und Kindern, die auch seine Interessen teilen.

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Hallo,

was ist MINT? Möglichkeit an der Uni zu studieren?
Dein Sohn scheint es aber irgendwie leichter zu haben, da er glücklich mit seinen Neigungen ist.

LG

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Wenn ich mich nicht ire, steht es für Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik

Oder so ähnlich :-)

Auf jedem Fall so ein extra Angebot für begabte/interessierte Kinder in Sachen Naturwissenschaft.

Bei meinem Sohn war letztes Jahr Bio, dieses Jahr Chemie.

LG,
Natalia

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Hallo

Mein hb Kind ist als sehr junges Kind auf einem normalen Gymnasium (7. Klasse) direkt im Ort.

Schulisch ist es oft zu einfach. Sie lernt sehr gerne und wäre zu viel mehr fähig. So gesehen tut es mir manchmal leid, dass wir ihr da nicht eine interessantere und anspruchsvollere Schule ermöglichen.

Auf der anderen Seite ist sie in ihrem Sozialverhalten relativ "normal". Sie ist in eine Sportmannschaft gut integriert und hat auch ansonsten ein sehr selbstständig organisiertes und aktives Freizeitverhalten.

Sprich ihr geht es gut, sie hat Freundinnen und ist glücklich.

Ich kenne ein anderes hb Kind, das vermutlich in einem speziellen Hb Zweig besser aufgehoben wäre als an einem normalen Gymnasium. Sie ist so ein bisschen "typisch" hb, tut sich mit Freundschaften extrem schwer und eckt irgendwie überall an, ohne dass man als Erwachsener von außen unterstützen könnte...

Sie ist in ihrer Art total unsicher, vermutlich auch weil sie einfach kein Pendant findet. Dabei ist sie grundsätzlich nicht verkehrt.

Ich halte Freundschaften für extrem wichtig zum Glücklichsein. Wäre das zweite Kind meins, würde ich definitiv mehr alltäglichen Aufwand für eine besondere Schulform in Kauf nehmen. In der Hoffnung, dass sie dort ihr ähnlichere Kinder trifft.

LG kleinjano

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Ich glaube, so wie Ihr es macht ist es optimal. Ein glückliches Kind ist das Wichtigste! Leider hat mein Sohn nur wenig Anschluss.

LG

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es gibt schlimmeres ..wichtig ist das das Kind an der Schule spass hat die Fahrzeit kann man in kauf nehmen

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Hallo
Nächstes Jahr stehen wir in einer ähnliche Situation, ich bin mir auch noch nicht sicher wie wir entscheiden werden.
Meine Tochter hat eine Klasse übersprungen und ist mit extra Aufgaben schulisch jetzt recht zufrieden. Aber vorallem: sie ist endlich mit ihren älteren Freunden zusammen und sozial klappt alles super.
Wir decken privat einiges ab und im Moment klappt es gut.
Problem ist auch das der hochbegabtenzug weiter weg wäre, wenn sie es noch etwas außerschulisch machen würde oder lang Schule hätte könnten wir Ihre Hobbies hier vergessen und das will sie/wir nicht..
Mein Mann ist Amerikaner also überlegen wir jetzt ob eine internationale Schule eine gute Alternative wäre da es dort einige Dinge gibt die wir auf deutschen Schulen nicht haben.
Ich denke aber wenn das Kind will wäre es einen Versuch wert, wichtig ist halt das es (auch wenn es lange dauert) möglich ist den Weg mit den öffentlichen zu bewältigen denn du kannst nicht garantieren das du in all den Jahren immer fahren könntest.
Zur Not könntet ihr immer noch auf ein Gymnasium in der Nähe wechseln

LG

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Hi,

mein Sohn ist auch erst 8!

Ist Deine Tochter bei den Großen interiert?

LG

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Ja total, sie kannt sie eh schon vorher und ihre beste Freunde sind in der Klasse. Hat von Anfang an super gepasst!

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Ist es eine wirkliche(Hoch) Begabtenklasse oder nur eine LUBK? Hier gibt es nur diese LUBK, für eine reine Begabtenklasse würde mein Kind auch 30km täglich in kauf nehmen.
lg

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Was ist LUBK?

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<Leistungs und Begabungsklassen>, was früher die "Schnellläuferklassen" waren, hat aber nicht das geringste mit Förderung der Begabungen der Kinder zu tun(leider) der Rest der Kinder wechselt hier erst zur 7. klasse
lg

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Lass ihn da hin gehen. Während der Fahrt kann er sein Hirn lüften, was auch nicht schadet!

Zum Thema Freunde: das ist eher schwierig, wenn er nicht wirklich zu den anderen Kindern passt.

Und

Lernen mit Hochbegabung ist in einer Regelschule oft eine Tortur.

Gruß

Manavgat