Linkshänder - vor der Schule einen Kurs zum richtigen Schreiben nötig ??

Hallo !

Mein Kleiner kommt dieses Jahr zur Schule ist scheinbar Linkshänder. Ein Test bei der Ergotherapie war zwar nicht zu 100 % eindeutig (eher 80 %), aber da er mit links schreibt und schneidet, gehen wir davon aus.

Er hat generell noch einige Probleme mit dem Schreiben / Malen, was aber in letzter Zeit etwas besser geworden ist.

Beim Test der Händigkeit meinte die Dame, dass es für Linkshänderkinder generell sinnvoll sei, vor Schulbeginn eine Art Kurs zu machen, bei dem die Kinder lernen, wie das Blatt zu liegen hat und wie sie schreiben sollen, um diese "Klauenhandhaltung" zu vermeiden. Da gibt es ja scheinbar einiges zu beachten. Außerdem bekommt man als Eltern Tips, was für Material sinnvollerweise besorgt werden kann.

Nun habe ich mit einer andere Ergotherapiepraxis Kontakt aufgenommen und nachgefragt und auch sie haben mir bestätigt, dass das sinnvoll ist. Jedoch bräuchte man dafür ein Rezept vom Kinderarzt.

Dieses Rezept bekomme ich aber nicht, weil der keinen Handlungsbedarf sieht und Linkshändigkeit keine Therapie in dem Sinne erfordert. Was mache ich nun ?

Ich würde ja das Ganze auch privat zahlen, aber das scheint nicht zu gehen.

Ich denke, man bekommt sicher auch im Internet einige Tips / Videos, die man sich zu Gemüte führen kann. Es gibt ja auch diese Schreibunterlagen, die helfen sollen, das das Blatt richtig liegt, aber reicht das auch auch, wie gesagt, er ist eh nicht der große Feinmotoriker und noch sehr verkrampft.

Was meint Ihr - haben Eure Linkshänderkinder vor der Schule so einen Kurs gemacht ?

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Ich halte das auch für sinnvoll und würde den Kinderarzt wechseln!

Gruß

Manavgat

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Hallo,

ich finde es auf jeden Fall auch sinnvoll direkt von Anfang an auf eine entspannte Schreibhaltung zu achten. Meine Tochter z. B. hat eine schlechte Handhaltung, schreibt ungerne - trotzdem bekomme ich die falsche Haltung nicht mehr aus ihr heraus.

Hier bekommst du auch hilfreiche Tipps: www.linkshaenderforum.org

LG jokie

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Hallo,

als ich die Überschrift las, befürchtete ich, dass Deinem Kind ein Kurs zum Umgewöhnen auf die rechte Hand verschrieben werden sollte. #zitter#klatsch

In eurem Fall würde ich aber auch den Kinderarzt wechseln!

LG
Karin

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Unsere Tochter hat solch einen Kurs nicht besucht.
Sie schreibt prima mit links.
Sie schreibt auch viel und gern. Auch basteln,malen,schneiden ist Null Problem.

Sie hat ledigl. eine Schere für Linkshänder und einen Tintenroller.
Mehr nicht.

LG Loonis

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Hallo !

Danke für Deine Antwort.

Wenn mein Sohnemann so drauf wäre wie seine Zwillingsschwester, die wirklich sehr gut malt und auch nie Probleme mit der Feinmotorik hatte (ist wohl typisch Mädel), sähe ich da ja auch wirklich keinen Grund für so einen Kurs.

Aber er tut sich halt bisschen schwer und alles wirkt sehr verkrampft. Ob es an der Händigkeit liegt ... keine Ahnung.

Durch so einen Kurs würde ich mir erhoffen, dass er vielleicht Tips bekommt, lockerer zu werden. Vielleicht hat er sich ja irgendwas schon falsch angewöhnt.

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Ich kann nur von uns berichten. Unser Sohn ist im Gegensatz zu unserer Tochter Rechtshänder.

Aber bis zur Einschulung war nicht wirkl. 100%ig klar ,ob er Rechts/ -oder Linkshänder ist.
Es ergab sich dann einfach von selbst.
Er kann aber bis heute nicht ordentl. mit der Schere schneiden (7.Kl. Gymnas.),nicht wirkl. gut basteln/malen. Verkrampft wirkt es bei ihm nicht ,aber er kann es eben nicht gut.

LG Loonis

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hallo!
bei uns achten die grundschullehrer auf stifthaltung, handhaltung, wie das papier liegen soll etc - bei rechts- aber auch natürlich bei linkshändigkeit.

vg

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Das finde ich mal gut und sinnvoll! Hier an der Grundschule wurde dem leider keine Beachtung geschenkt.

LG jokie

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Also, ob das nun für Linkshänder generell sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Für die Kursanbieter ist das sinnvoll, ja, sie verdienen damit ihr Geld... ;-)
Aber ansonsten halte ich das "generell" eher für Humbug.
Nun sagst du ja, dein Sohn hat aber motorisch Probleme. Kann das in der Ergo nicht weiterhin gezielt bearbeitet werden?

Ich bin umgeben von Linkshändern, die allesamt keinen Vorbereitungskurs gebraucht haben - mich eingeschlossen.

Aber wir alle hier haben auch keine motorischen Schwierigkeiten. Bis auf meinen Sohn, der ist allerdings Rechtshänder und wäre bei einem Linkshänderkurs falsch aufgehoben. :-D

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Hallo !

Danke auch Dir für Deine Antwort.

Mein Sohnemann hat zwar einige feinmotorische Probleme, wie ich finde, aber lt. Kinderarzt sind die wohl nicht gravierend genug, um eine Ergotherapie nötig zu machen. Es wurde dann auch extra noch ein Entwicklungstest gemacht, der u.A. auch die Feinmotorik abprüft, da ist er nur in einem Bereich sehr schlecht ausgefallen.

Wir hatten also noch nie Ergo. Ich war nur einmal auf eigene Kosten bei einem Händigkeitstest (da war er schon 6), weil er noch oft gewechselt hat. Dort sagte man mir, dass seine Händigkeit wohl nicht eindeutig sei und es Sinn machen würde, da nochmal genauer zu schauen, ob möglicherweise irgendwelche Blockaden bestehen. Sie meinte dann in dem Zusammenhang auch, dass ein Kurs vor der Schule Sinn machen würden, obwohl sie wusste, dass ich diesen Kurs wenn, dann nicht bei ihr machen würde, wegen des Weges.

Aber wie gesagt, ich konnte das Ganze nicht weiterverfolgen, da eben kein Rezept.

Ich glaube, ich lasse es wirklich erstmal so weiterlaufen und schaue, dass ich evtl. bisschen Material bekomme, mit dem er schonmal bisschen üben kann, dass es dann zum Schulstart alles etwas leichter von der Hand geht.

Er neigt nämlich auch sehr dazu, schnell aufzugeben und will alles ganz perfekt machen. Wenn er dann schon bisschen Vorlauf hat, tut ihm das sicher gut.

Ines

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Hallo, also mein Sohn ist Linkshänder und hat feinmotorische Schwächen (Tremor in den Händen).

Wir haben zur Vorbereitung Linkshändermaterial besorgt, Schwungblätter, Schreibtischunterlage für Linkshänder (die hilft, das Blatt richtig hinzulegen), Linkshänderstifte ....

Und es hat NICHTS genutzt. Unser Sohn ist beratungsresistent, was die nach Ansicht der Experten korrekte Stiftehaltung angeht und auch wie das Blatt am besten zu liegen hat. Es interessiert ihn nicht die Bohne, am liebsten schreibt er mit einem stinknormalen Bleistift ohne jegliche Mulden etc.. Und ja, für mich sieht es irgendwie krampfig aus, aber ich schreibe ja auch nicht mit links.

Er ist jetzt in der 2. Klasse und das Schriftbild wird besser, aber wohl auch, weil ich ihn mehr üben lasse als andere.

VG
B

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Danke für Deine Antwort.

Das mit dem Material klingt gut - das wäre wohl auch eine Option. Vielleicht hilft ihm das ja auch bisschen für einen guten Schulstart.

Ich hoffe und denke, dass er nicht so beratungsresistent ist ;-) - bei seiner Zwillingsschwester sähe das wohl anders aus, die will sich auch nichts sagen lassen.

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Es war bspw. das Heft Schwungübungen für Linkshänder - Johanna Sattler und die Schreibtischunterlage nach Johanna Sattler.

Ansonsten haben wir natürlich noch eine Linkshänderschere gekauft.

LG
Bettina

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Hallo,

bei uns lief es folgendermaßen: Meine Tochter ist Rechtshänderin, mein Sohn Linkshänder. Bevor unsere Tochter vor einigen Jahren eingeschult wurde, merkte ich schon, dass sie den Stift sehr verkrampft hielt beim Malen usw. Ich bin also auf Anraten der Kinderärztin mit ihr zur Ergotherapie gegangen. Sie wurde dann ein halbes Jahr später eingeschult und siehe da: sie hielt den Stift genauso verkorkst wie vor der Ergo. Wir stellten dann fest, dass diese komische Handhaltung einfach ihre "Wohlfühl-Stifthaltung" ist und dass sie einfach immer den Stift so halten würde, wie sie es für richtig hält. Und sie schreibt tatsächlich schöner so, als wenn sie den Stift "richtig" hält ;-).

Unser Sohn hatte interessanterweise trotz Linkshändigkeit eine richtig schöne Schrift. Er legt sich das Heft automatisch so, wie es sich gut und richtig anfühlt und ich war sehr erstaunt, wie ordentlich er von Anfang an schrieb, da es ja oft heisst, dass Linkshänder nicht schön schreiben.

Es schadet ja nicht, zur Ergo zu gehen, aber in unserem Fall hat sich (wie schon sehr oft) gezeigt, dass man manchmal einfach abwarten muss und sehen, wie es läuft.

LG
Katja

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Hallo,

ich bin selbst Linkshänderin und fand es damals schrecklich, dass meine Eltern so einen riesigen Hype gemacht haben. Ich kam mir so "unnormal" vor.

Ansonsten haben sich meine Eltern wenig gekümmert .... ich bekam keine Linkshänderschere, konnte mit links nicht schneiden und habe dann gelernt, mit rechts zu schneiden. Genau beim Stricken/ Häkeln. Alles andere mache ich links.

Ich halte den Stift auch "komisch". Weil meine Eltern so eine schreckliche Panik hatten, dass ich krakelig schreibe und weil ich als Kind meine Eltern auf jeden Fall zufriedenstellen wollte habe ich eine wirklich lesbare Handschrift entwickelt.

Ich würde es vielleicht erst mal auf einen zukommen lassen und dann schauen. Wie gesagt, ich komme ohne all diese Hilfsmittel gut aus.

GLG
Miss Mary