Tochter rastet ständig aus

Hi ihr lieben ich brauche von euch mal einen Rat oder einfach nur Erfahrungsberichte.

meine Tochter ist etwas über 6,5 Jahre alt.
geht seit September zur schule.
hatte im kiga immer viele Freunde hatte keine Probleme in der Gruppe etc. sie konnte nur oft nicht still sitzen und redete immer dazwischen. das waren so die einzigen negativen Sachen die es gab. seit sie zur schule geht ist die ein völlig anderes Kind.
sie hatte richtige Start Schwierigkeiten in der schule. macht oft nur total gelangweilt ihre Aufgaben im Unterricht wobei sie die mit links kann.
alles halb so wild in meinen Augen.
was mich nur zur zeit echt zum verzweifeln bringt ist. sie hört einfach nicht hält sich an keine Regeln kann dann ihre Strafen nix akzeptieren etc.
ein beispiel
gerade eben sollte sie Zähne putzen wie jeden abend jeden tag immer und immer wieder das gleiche.
sie kaut auf der bürste Rum anstelle zu putzen während ich die kleinere putze. ich sag einmal hör auf und Putz ordentlich. sie putzt für ganze zehn Sekunden und wieder kaut sie auf dem ende Rum. ich also wieder Putz ordentlich.

das gleiche.

beim dritten mal hole ich ihr die bürste ab sage ok dann Putz halt nicht und lass die Zähne faul werden. ich mag nicht immer alles zehn mal sagen. nicht laut aber bestimmt
daraufhin wirft sie sich zu Boden fängt an hysterisch zu weinen will an die bürste gelangen ich sage Nein Chance vertan.geh schon mal hoch ins Bett ich komme gleich.
sie noch mehr hysterisch geweint geschrien wirft sich im Flur auf den Boden tritt mit den beiden Füßen gegen den Schrank. meine Geduld endet. ich werde laut und sage geh sofort hoch und hör auf. schreit sie noch panischer und nein und will Zähne putzen. dann sage ich so jetzt reicht du gehst heute in dein Bett und zwar sofort sie steigert sich dann so da rein daß sie vor Aufregung sogar schon mehr als einmal gebrochen hat.

ich werde immer lauter genau wie sie. ich schreie und schimpfe etc hab sogar dann vor Wut gesagt daß Christkind bringt dir gar nix dieses jahr dafür Sorge ich.

das ist aber nicht nur heute so. es wird immer öfter daß aus total banalen Sachen wo ich mich manchmal schon gar nicht an den Ursprung erinnern kann so heftige Streit werden

ich weiß mir keinen Rat mehr. mein mann meint er sei wieder nur eine Phase. aber die hält mir schon zu lange an.
ich sitze dann da abends und weine und denke mir warum lasse ich mich so provozieren daß ich so schreie und schimpfe und drohe etc.
ihr scheint das alles völlig egal zu sein denn kaum wach geht das gleiche beim Frühstück wieder los.

was mache ich falsch? kennt sowas jemand? was tut ihr in solchen Momenten um euch wieder runter zu bringen damit solche Streits nicht so enden?

ich hasse es, aber sie fällt momentan überall auf durch ihr Verhalten. ich bin meistens nur noch genervt von ihr und habe auch kaum Schöne Momente mit ihr. jeden tag kommt was anderes ich nehme mir so oft vor heute bleibst du cool und ruhig doch das gelingt mir die wenigste Zeit.sie schafft es immer wieder mich auf die Palme zu bringen.

1

Ihr nehmt euch beide nix. Abends sind meine Kinder auch oft müde und machen schneller Dinge, die ich nicht möchte. Wenn das Zähne putzen nicht klappt, dann putze ich ihnen eben schnell die Zähne - weniger Stress für uns alle und die meisten Kinder putzen mit sechs Jahren auch noch überhaupt nicht gründlich genug, um es dauerhaft alleine zu machen.

Sie ist ERST sechs, auch wenn sie in eurer Familie die Große ist.

lg

2

nachputzen tue ich ja eh das ist klar, aber ich erwarte halt von ihr egal ob es jetzt ums Zähne putzen geht oder ums am Tisch mal ruhig sitzen bleiben oder sonst was. es sind wirklich immer so alltägliche Dinge.

sie akzeptiert momentan halt echt absolut keine Regeln widersetzt sich allem und jedem und wenn sie dann eine Strafe bekommt wird das auch ewig diskutiert und geweint und und und.

auf Dauer geht mir das wirklich an die substanz.
wir tun alles für Sie, sie hat ziemlich viele Freiheiten da sie normal ziemlich zuverlässig War für ihr Alter.

es nervt momentan halt echt! und ich weiß mir keinen Rat mehr.
nehme ich sie ruhig zur Seite und will etwas klären kommt es nicht an. schimpfe ich und Strafe sie, ist es für den Moment zwar gut doch am nächsten tag wieder das gleiche Drama.

und ja sie erst sechs, und da,so bin ich und mein Mann erzogen worden, hat man erwachsenen gegenüber Respekt zu zeigen und zu tun was verlangt wird ohne wenn und aber.
ich kenne das aus meiner Kindheit nicht. mit sicherheit hab ich auch mal meine Grenzen ausgetestet aber an solche Situationen wie wir sie derzeit erleben kann ich mich nicht erinnern. das hätte ich mich gar nicht getraut so mit meinen Eltern zu sprechen oder mich denen so zu widersetzen

3

Hallo!

Du schreibst, dass deine Tochter ohne wenn und aber das tun soll, was von ihr verlangt wird.
In vielen Situationen sehe ich das auch so. Aber trotzdem muss ein Kind auch lernen, "Nein" zu sagen und erfahren, dass ihr "Nein" akzeptiert wird. Wenn andere Kinder etwas von ihr verlangen, was sie gar nicht möchte bzw. was vielleicht sogar wirklich verboten oder gefährlich ist, muss sie auch "Nein" sagen können und dazu stehen. Und wo kann sie das besser üben als bei den Eltern, deren Liebe sie sich Gewiss ist!

Natürlich sind solche Bockanfälle nicht okay und sie muss lernen, ihre Wut irgendwie anders zu kanalisieren. Aber überdenke, ob der ein oder andere Streit nicht vielleicht unnötig ist und von vornherein vermieden werden kann.

Wenn das Zähne putzen ein häufiges Konfliktthema ist, lasse sie abends gar nicht mehr putzen und mach es direkt selber. Ewige Aufforderungen haben bisher nichts gebracht. Warum sollte sich das plötzlich ändern? Zumal sie doch so wunderbar Aufmerksamkeit bekommt und du dich nicht nur auf das Geschwisterchen konzentrieren kannst.
Wenn es noch andere Dauerkonflikte gibt, überlege, wie du dich in vergleichbaren Situationen anders verhalten kannst um einen Konflikt zu vermeiden. Ich weiß ja nicht, um welche Situationen es sich bei euch handelt, aber manchmal helfen kleine Veränderungen seitens der Eltern, so dass beide (!) zufrieden sind.

LG Silvia

weitere Kommentare laden
4

Mein 1.Klässler ist ziemlich genau so drauf.

Ich glaube das Schule eben doch eine riesen Umstellung ist.
Beim Großen war das nicht so krass da seine Klasse bis auf 1 Kind nur aus Kindern seines Kindergartens bestand. Da hatte jeder schon seinen Platz in der Gruppe.

Beim Kleinen ist das jetzt aber nicht so. Es sind schon einige aus seinem KiGa und zum Glück auch sein engster Freund. Aber es sind eben auch einige Kinder die sich vorher nicht kannten und so muss das ganze Gruppengefüge sich neu bilden.

Dann die Umstellung Lernen, konzentriert zuhören usw. im Gegenzug zu spielen usw.

Sie waren das letzte Jahr die Großen, zu denen alle aufgesehen haben.....und jetzt sind sie wieder die oft belächelten Kleinen.

Im letzten Kindergarten waren sie es die bestimmten wer draußen mit Kicken durfte, jetzt stehen sie am Rand und betteln bei den Großen "Dürfen wir mitmachen". Das frustriert, vor allem wenn dann öfter mal ein Nein kommt. Und diesen Frust bekommen wir ab.

Bei uns hilft Konsequenz mit einem Schuss Verständnis.

Also die Zahnputzsituation haben wir 1:1 auch, dann putze ich ihm eben die Zähne. (Wobei das auch wieder Gejaule zur Folge hat weil er kann das doch!)
Bei anderem wenn er nicht hört folgen natürlich auch schon mal Konsequenzen. Die ziehe ich dann aber auch durch, ohne wenn und aber. Denn auch das gibt Sicherheit. Was Mama sagt passiert auch, immer. Auf Dauer wird es besser. So wie er als Kleinkind gelernt hat das auch das lauteste Geheule nicht dazu führt das er bei jedem Einkauf eine Tafel Schokolade oder sonst was bekommt merkt er auch jetzt das er so nicht ans Ziel kommt. Im Gegenzug erlaube ich aber dann auch mal 10Minuten mehr TV oder 20 Minuten länger beim Freund bleiben wenn er z.B den ganzen Tag kein Theater gemacht hat oder am Vorabend zügig und ohne Maulen und zicken ins Bett gegangen ist.

5

Hallo,
wie wäre es, wenn du dir diese 3 Minuten Zeit nimmst und dich auf sie konzentrierst, wenn sie putzt, genauso wie du das bei der Kleinen tust? Deine Große scheint Aufmerksamkeit zu benötigen - und holt sie sich bei dir in Form von Wut (DEINER kindischen Wut)! Sie ist 6 und braucht dich auch. Nachputzen sollte sowieso noch erfolgen in dem Alter - und sie scheint dich zu brauchen, z.B. beim Zähneputzen. Probiere es mal aus :-).
VG

7

Guten morgen,

Es gibt einen Film "Wege aus der Brüllfalle". Schau ihn Dir an. Er ist sehr hilfreich. Man kann ihn für 5 Euro ausleihen. Am besten schaust Du bei Google, ich glaube Frauenwerk oder Frauennetzwerk heißt der Anbieter.
Viele Grüße Julia

8

Zuerst mal finde ich es nicht so schlimm, wenn ein Kind nicht zügig putzt sondern eben immer wieder auf der Bürste kaut. Das ist eigentlich kein Grund für Grundsatzdiskussionen. Aber natürlich, man redet sich leicht, wenn man entspannt bei einer Tasse Tee am Frühstückstisch sitzt;-).

Hast du schon mal versucht sie einfach nicht mehr zu beachten, wenn sie herum schreit? In dem Moment, in dem sie brüllend am Boden liegt, gehst du und bringst das kleine Kind ins Bett. Vielleicht beruhigt sie sich ohne Puplikum schneller, zumindest aber könnt ihr euch nicht gegenseitig hochschaukeln, und dich belastet das ganze so sicher auch weniger.
Und nach ein paar Minuten Brüllen (schreien hilft ja auch dabei Wut abzubauen), kannst du ja vielleicht wieder ganz normal mit ihr reden und alles zu einem guten Ende bringen?

9

Hallo,

mein Sohn ist gleich alt und würde beim Zähne putzen gleich reagieren.
Deine Argumentation ist allerdings auch nicht altersgerecht sondern ihr scheint da beide auf eine Ebene zu rutschen, was nicht funktionieren kann.

Gerade das Thema Zähne putzen wird bei uns so gehandhabt:
Ich putze prinzipiell noch nach, je weniger gescheit er vorher geputzt hat, desto gründlicher muss ich putzen...
Wenn er so ein Theater macht, dass ich kaum putzen kann, kann er halt am nächsten Tag auch keine Süßigkeiten essen - ICH lasse nämlich nicht zu, dass die Zähne faul werden...die Weitsicht hat ein 6jähriger einfach noch nicht.

Ich mag außerdem das Wort Strafen nicht - hier gibt es nur logische Konsequenzen.
Z.B. - wer beim Babysitter nicht hört und z.B. den Fernseher nicht ausmacht, wenn die abgesprochene Zeit erreicht ist, der hat beim nächsten Mal keine Fernbedienung und kann gar nicht gucken...
Wer sein Zimmer nicht aufräumt (bzw. dabei hilft), kann halt keine Freunde einladen (ist ja kein Platz zum Spielen).
Wer seine Hausaufgaben noch nicht fertig hat, kann noch nicht spielen gehen...usw.

Was Regeln in der SChule angeht, so würde Dir doch die Lehrerin eine entsprechende Rückmeldung geben, wenn sie da querschießen würde, oder?
Die Schule ist auch erstmal nicht Deine Verantwortlichkeit - Du bist ja nicht dabei.
Sollte es dort Probleme geben, wird sicher die Lehrerin das Gespräch suchen.

Ich brause auch manchmal auf mit meinen 2 Rabauken aber ich habe auch gelernt, den Jungs authentisch zu spiegeln, dass sie mich gerade auf die Palme bringen und dann kurz aus der Situation zu gehen, eben weil ich auf solche Eskalationen keine Lust habe und wir dann alle frustriert und genervt sind. Wenn alle wieder beruhigter sind, besprechen wir nochmal, was wir das nächste Mal anders machen können - oft haben die Kinder da auch gute Ideen. Vielleicht wäre das für Dich und Deine Tochter auch was?

Bei uns hat es immer ganz gut geholfen, Verantwortlichkeiten anders zu verteilen.
So machte z.B. mein Großer morgens immer Terz, weil er nicht Zähne putzen wollte und generell nicht in den Quark kam...jetzt ist er morgens "Zeitmanager" und plötzlich läuft es und ich habe keinen Stress mehr. Er achtet ganz genau darauf, wann wir losmüssen und meistens ist er sogar ein paar Minuten früher dran;-)

Was das "auf die Palme bringen" angeht:
Eine Mutter von 2jährigen 4Lingen wurde gefilmt, wie sie ihren Kids, die gerade den Inbhalt ihrer Trinkbecher fröhlich alle nacheinander auf dem Boden verteilt hatten, Wischtücher in die Hand drückte und dabei ganz ruhig blieb.
Auf die Frage, wie sie denn so ruhig bleiben könne, sagte sie:
"Ich habe nur 100% Energie am Tag zur Verfügung - wenn ich die für solche Kleinigkeiten aufbrauche, habe ich für den Rest des Tages nichts mehr übrig..."

Das ist mir sehr nachdrücklich in Erinnerung geblieben - sie hat ja sooo Recht;-)

LG und ruhig Blut!

a79

11

Ich denke, solltest du dir für jedes Kind einzeln Zeit nehmen. Also nicht die Kinder gleichzeitig putzen lassen, sondern erst dem Jüngeren helfen und dann der Großen. Vielleicht braucht sie da noch mehr Zeit von dir, und ihr Verhalten könnte ein Zeichen sein, dass sie auch von dir Hilfe haben möchte, bzw. Zuwendung. Wenn du dir Zeit für sie nimmst, dann kannst du ihr ja auch sagen wie und was sie nun putzen soll (innen, außen, Kaufläche oben, unten).

und überleg mal, ob ne elektrische Zahnbürste was für sie wäre.

12

Hallo,

zum Thema Zähne putzen....ich würde mir Internetberichte über faule Zähne zusammen suchen und die dann dem Kind mal geschlossen präsentieren. Dann würde ich eine elektrische Zahnbürste kaufen, ist wirklich schwer, darauf herum zu beißen.
Was heißt, sie schläft dann in ihrem Bett, schläft sie sonst bei Euch? Das würde ich abschaffen, wenn es so ist.

Vielleicht würde ich beide Kinder getrennt ins Bad lassen.
Bleib einfach ruhig, ist manchmal schwer, aber gerade früh braucht kein Mensch Geschrei und schon garnicht doppelt.

LG

14

Hallo,

wenn ich das so lese, sind Deine Tochter und Du Euch nicht so unähnlich.
Ich habe hier auch so ein Exemplar von Tochter (8,5). Kinder kommen halt selten auf fremde Leute. ;-)

Das Problem ist, dass man natürlich konsequent sein muss, aber man muss Fingerspitzengefühl walten lassen, damit es nicht total eskaliert. Bei uns klappt das in letzter Zeit auch nicht so gut, aber unsere Tochter hat schon so ein richtiges Teenager-Gehabe drauf. Vermutlich ist sie in der Vorpubertät. Mit 6,5 ging das noch besser.

Bei dem Beispiel mit dem Zähne putzen würde ich mal probieren, was passiert, wenn Du nachgibst, wenn sie es denn endlich will. Vermutlich wird sie dann putzen.

Dann sprichst Du in einer ruhigen Minute nochmal mit ihr und fragst sie, warum sie so ein Theater beim Zähne putzen macht. Entweder bekommst Du dann eine Antwort, mit der Du arbeiten kannst, oder es kommt nur "weiß ich auch nicht". In letzterem Fall sagst Du ihr ruhig, dass Du keine Lust auf so ein Getue hast und dass sie sich dann nicht wundern muss, wenn es zum Streit kommt, und ob sie das denn gut findet. Du kannst sie auch fragen, was sie an Deiner Stelle machen würde.

Ich habe mir schon angewöhnt, mich nicht über alles aufzuregen, als unsere Tochter ein sehr bockiges Kleinkind war. Sonst kommt man aus dem Aufregen nämlich gar nicht mehr raus, wie Du zur Zeit. #schwitz

Einfach mal Dinge, die nicht so wichtig sind, laufen lassen oder nachgeben.

Wenn unsere Tochter in Fahrt ist, braucht man mit ihr gar nicht mehr zu diskutieren. Da schaukelt sich alles nur erst recht hoch. Ihr sind in dem Moment alle Straf-Androhungen egal. Da hilft nur, sie alleine in ihr Zimmer zu schicken bis sie wieder runter kommt. Danach kann man reden.
Dann kommt man selbst auch nicht mehr an den Punkt, wo man so blöde Ansagen macht wie, dass Weihnachten für das Kind ausfällt usw.

Unsere Tochter findet es übrigens ganz toll, wenn ihr Bruder mal nicht da ist, und sie mit mir alleine ist.
Vielleicht könnt Ihr auch mal solche Mama-Tochter-Nachmittage machen.

LG

Heike

18

Hallo,

ich kann mich Heike nur anschließen.

So brav und liebenswert meine Tochter (8) bei anderen ist, so bockig kann sie bei mir sein. Oft ohne Grund, einfach nur um bockig zu sein. ---- mittlerweile nehme ich es immer gelassener und mit Humor. An irgendwen muss sie sich ja reiben können ;-) und im Grunde ist meine recht vernüftig und selbstständig für ihr Alter.

Mich gruselts nur ein bischen vor der Puppertät #schwitz#cool

lg
Silvia