Hausaufgaben - totale Verweigerung bei Deutsch

Guten Mittag!

Meine Große (6) fühlt sich derzeit ungerecht behandelt... und zwar von ihren Hausaufgaben ;-)

Spaß beiseite. Sie macht nicht gerne Deutsch. Die Lehrerin sagte beim Elternsprechtag, dass sie das durchaus könne, aber eher der mathematisch/sachliche Typ sei und eben halt weder gerne lese noch schreibe. In der Schule macht sie zwar mit, zuhause haben wir aber Probleme. Sie verweigert grundsätzlich die Lesehausaufgaben (laut vorlesen), beim schreiben macht sie das, was sie nur "abschreiben" muss (die haben Einsterns Schwester als Schreibheft). Sobald sie diktierte Wörter oder frei schreiben soll, kommt ein "hab keine Lust, mach ich nicht".

Das geht aber nun bis zum absoluten Höhepunkt. Sie hat kein Problem damit, sich schreiend auf den Boden zu werfen und danach erst Recht keine Deutsch HA zu machen. Mathe, Religion, Sachkunde... alles kein Thema. Deutsch - nein.

Jetzt hatten wir Elternsprechtag und ihre Lehrerin schlug zwei Lösungen vor: Entweder wir lassen sie regelmäßig auflaufen und sie muss sich dann in der Schule mit ihr auseinandersetzen, oder wir führen ein Belohnungssystem ein. Bisher macht sie nach der Schule Hausaufgaben, wenn sie gegessen hat. Ich "zwinge" sie auch dazu, ihren Deutschkram zu erledigen. Was ich nicht mache, so wie es das Konzept der Schule vorsieht: Ich korrigiere nicht herum.

Mittlerweile sind wir von sämtlichen gut gemeinten Ratschlägen umzingelt: Schimpfen, TV Verbot, Hausarrest, so lange sitzen bis es fertig ist, ins Bett schicken (Opa.... die Generation landete wohl dauernd wegen allem zur Strafe im Bett).

Die Lehrerin hält sie für stur. Sie hat die ersten "Diktate" aber alle prima geschrieben und wenn sie lesen WILL dann kann sie das auch.

Hat jemand einen Rat? Weil.... Hausaufgaben müssen halt nunmal sein.

LG

Rosi

P.S.: Das ist seit Einschulung so. Nicht erst kürzlich, falls die Info wichtig ist :-)

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bei uns hat es geholfen, wenn es "von der Lehrerin aus ging" --- also Belohnung von der Lehrerin, wenn in Deutsch gut mitgearbeitet wurde (bei uns war es allerdings eine Kombination aus Konzentrationsschwäche und Faulheit plus Linkshänderschwierigkeiten).

die Lehrerin vergibt Smileys ins Mitteilungsheft und er fühlt sich so beobachtet -- und das zieht anscheinend .... ...

In eurem Fall eben: wenn Deutsch sauber gemacht wurde, -- oder eben bei den Schreibaufgaben vollständig...

von mir gibt es eine Belohnung, wenn genug Smileys im Heft sind ... alle anderen Konsequenzen, die nicht genau damit in Zusammenhang stehen, finde ich Schwachsinn (Fernsehverbot usw...)

also bei meinem hats gezogen. ---

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Warum gibst du dir den Stress? ich würde es genauso machen, wie die Lehrerin angeboten hat: Sie in der Schule auflaufen lassen, sprich ohne Hausaufgaben gehen lassen.

Ich denke eine Lehrerin hat zum einen andere Methoden und Mittel und ist dann auch nochmal eine ganz andere Respektsperson, bei den Eltern heißt es ja oft schon aus Prinzip NEIN ;-)

Klar bin ich prinzipiell bei dir, wenn es heißt, dass Hausaufgaben sein müssen, aber ihr kämpft ja diesen Kampf nun schon seit Monaten erfolglos...daher lass ihn jetzt erst mal jemand anderes führen und schau ob es dann besser läuft!

LG

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Ich hab irgendwie Schiss, dass das dann auf mich/uns zurückfällt... wir bemühen uns ja zuhause und setzen uns mit ihr hin. Sie kann ja nicht dauernd ohne gehen...

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Warum denkst du das? Die Lehrerin hat es ja angeboten, und ihr habt zuhause ja schon alles probiert!
Es ihr zu überlassen, heißt ja nicht, dass deine Tochter nun bergeweise Strafen bekommt, die Lehrer heutzutage arbeiten ja auch viel mit diversen Belohnungssystemen, die evtl. mehr bringen, wie alles was ihr zuhause machen könnt.

Und, so verfahren wie die Situation schon ist....was hast du zu verlieren?

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hallo,
hm, also beim laut vorlesen würde ich persönlich das laut weglassen und dann soll sie halt leise lesen und Dir erzählen, was da passiert ist.
Ich finde laut lesen überbewertet.

(auch wenn ich neulich festgestellt habe, dass ein grossteil meiner neuntklässler keinen satz mehr fehlerfrei vorlesen kann#schock die verhaspeln sich andauernd und stolpern über zahlreiche wörter)
ich finde auflaufen lassen doof.
und strafen meistens unproduktiv. (wobei ich die ins bett gehen müssen methode gar nicht so schlecht finde. wobei ich es nicht als strafe empfinden würde#rofl. fernsehverbot finde ich zb. in ordnung)
ich bin zwar nicht der meinung, dass man alles zum spiel macht aber ein wenig hilft ja manchmal. demnach mein vorschlag:
Wie wäre es, wenn ihr ein spiel draus macht.... zb erst diktiert sie Dir die Wörter(die Du natürlich in schönster Schreibschrift abliefern musst) (somit hat sie auch gleich vorgelesen) und dann umgekehrt..... wobei vielleicht eher umgekehrt.... erst diktierst Du ihr ein Wort... dann darf sie zur Belohnung... ist wahrscheinlich besser.
beim korrigieren würde ich es auch eher umdrehen.... und zwar, dass Du sowas sagst wie: Oh den fehler findest Du nieeeee!!! da ist sie wahrscheinlich angespornt...
bei abschreib geschichten lass ich es oft auch auf einen Wettlauf hinauslaufen: in etwa" ich wette Du schaffst das nie im leben, das schneller abzuschreiben als ich".....

Und dann musst Du Dich mit großem Ernst und absolut schönster Schönschrift ans Werk machen und Buchstaben für Buchstabe (langsam !!! also so dass sie gut mithalten kann) abmalen. ggf kannst Du ja dem Gewinner ein Leckerli in Aussicht stellen (und wenn sie verweigert isst Du es halt ganz ganz fies vor ihren augen genüsslich auf)

ansonsten stellt sich immer die Frage:
Fällt ihr schreiben (also die motorische Fähigkeit) per se schwer??? vielleicht liegts ja auch daran??? (bei meinem sohn ist das definitiv so.)
wenn ja, dann muss man ev. da ein wenig gucken,...
grüsse a

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Das Problem ist, dass sie hier sitzt und schon den Kaffee auf hat, wenn ich nur frage was denn an Hausaufgaben überhaupt auf ist. Alleine diese Frage scheint sie an das verhasste Fach zu erinnern und das Theater geht los.

Am liebsten würde sie den ganzen Tag spielen und vor sich hin träumen. Es fällt ihr schwer sich nach der Schule noch hinzusetzen. Mathe, wie gesagt, kein Ding. Bei allem anderen kann ich noch so fröhlich und spielerisch sein... sie bockt.

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Hallo,

sprichst du von meiner Tochter?

Genau das gleiche haben wir hier auch. Alles was mit Schreiben und Lesen zu tun hat, wird total verweigert. Dabei hatte sie sich so darauf gefreut lesen zu lernen um endlich ihre heißgeliebten Bücher selbst lesen zu können.

Bei uns wird auch mit Einstern Schwester Lola gearbeitet. Wir haben weiterhin die Flex-Klasse (1. und 2. Klasse zusammen) und ich habe auch den Eindruck, dass die Einstellung der Schule ist - die Kinder haben 3 Jahre Zeit die 1. und 2. Klasse zu schaffen. Hausaufgaben gibt es keine, dafür 3 Übungsstunden in der Woche, welche direkt in die Unterrichtszeit integriert sind. Hier gibt es einen Wochenplan / Übungsblätter, welche abzuarbeiten sind. Was die Kinder davon nicht schaffen ist die Hausaufgabe für das Wochenende. Ganz klar, welche Arbeitsblätter noch nicht bearbeitet worden sind - Deutsch!!!!

Außerdem haben wir einige Überflieger-Kinder (konnten mit der Einschulung schon lesen und schreiben). Und das ist für meine Tochter auch auch ein Problem - andere können das schon und sind viel weiter. (Wir haben vor der Schule auf ihren Wunsch hin auch schon einige Sachen gemacht und sie hatte auch Spaß daran. Wir wollten es nur nicht überteiben.)

Von ihr kommt nur - ich kann das nicht - ich verstehe das nicht - da brauch ich gar nicht weitermachen. Oder: Ach Mama - Deutsch ist doof - können wir nicht lieber Mathe machen. Und diese Sprüche kamen schon nach der 3. Schulwoche.

In Mathesachaufgaben ist sie gemäß Lehrerin eine der Besten.

Zwischendurch war sie eine Woche krank. Da haben wir den Wochenbuchstaben am Wochenende zu Hause bearbeitet. Da musste sie durch, da sie ja nicht weiter zurückfallen wollte. (O.k. ich habe sie mit einen Wunschfilm geködert.) Dieser Buchstabe sitzt bei Ihr. Find ich schon merkwürdig.

Motivieren ist schwierig. Selbst eine Belohnung wie Fersehen wird mittlerweile abgelehnt und Verbote ziehen auch nicht (was soll man einem Kind auch verbieten, was seine liebsten Interessen in Dingen hat die gut fürs Kind sind). Und ich will hier kein megagefrustetes Kind haben, was nur ungern zur Schule geht.

Elterngespräch kommt erst im Januar. Mal sehen, was uns da so erzählt wird. Glücklich sind wir alle nicht mit der Situation, weder meine Tochter noch wir.

Leider konnte ich nicht wirklich weiterhelfen, aber dein Tread hat mir zumindest klar gemacht, dass nicht nur wir mit einer solchen Situation zu kämpfen haben.

Liebe Grüße
Conny

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Ich habe zugegeben keine Lust mehr, Dinge die gemacht werden MÜSSEN irgendwie zu ködern oder belohnen. Heute war es wirklich der absolute Gipfel, wo sie lautstark meinte, sie würde die Spielsachen ihrer Schwester alle wegwerfen wenn sie deutsch machen müsste. Ergebnis: heulende kleine Schwester und ein motzendes großes Kind.

Bei uns gibt es viel Freiarbeit in der Schule, einige Kinder sind schon bei der vierten Lola usw. Das scheint sie weiterhin zu frustrieren, weil die das einfach können und machen.

Jetzt sitzt sie oben mit ihrer Lola und motzt nach jeder Aufgabe fluchend... Aber jetzt gebe ich nicht nach

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hallo,
also ich vermute, es liegt an der freiarbeit.
ich kenne das durchaus auch,.... meine tochter kann damit ganz gut umgehen ... mein sohn macht da komplett dicht. für ihn ist freiarbeit das letzte.... also er formuliert das nicht so, aber er braucht wesentlich mehr struktur, klare aufgaben und ziele.

Also ich verstehe, dass Du keine Lust hast, zu ködern oder zu belohnen.... aber ich finde das gehört halt zum Eltern job dazu... und wohl noch ne ganze weile.
Auf verständnis hoffen, dass sie das versteht.... ist gänzlich nutzlos...

Und in diesem Sinne finde ich auflaufen lassen auch doof.

Auflaufen lassen macht keine Einsicht. Es beschämt. Dass durch Scham mehr Motivation entsteht ist eher unwahrscheinlich. Vielleicht macht sie dann die Hausaufgaben.... aber Lust darauf wird sie erst recht nicht entwickeln.... und das ist denke ich die Sache wo man ansetzen sollte.... dass sie spaß dran entwickelt. Weil sonst muss sie sich noch viele viele jahre mit Deutsch quälen.... und Du Dich auch.
also ich finde den Weg diesbezüglich verlockender, es zumindest zu versuchen, dass sie Freude dran entwickelt.
Es ist nicht garantiert, dass es klappt. Aber ich denke es kann sich lohnen, genau daran zu arbeiten.
grüsse a

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Hallo aus Österreich! Das gleiche Problem habe ich bei meinen Sohn auch er geht 3.VS und verweigert auch deutsch komplett. Hab auch keine Idee warum das so ist hatten das Problem in der 2 Klasse nicht LG