Rechtschreibung in der 4. Klasse

Hallo ihr Lieben,

Ich habe einmal eine Frage, was die Rechtschreibung eurer Viertklässler angeht. Heute kam das erste unangekündigte Diktat mit einer 4 heim und meine Tochter war richtig down, weil es die erste 4 war. Sie hätte ja nicht dafür lernen können...

Ich finde das aber ganz sinnvoll, nicht nur geübte Texte zu schreiben, nur so sieht man doch ganz authentisch, wie die Kenntnisse sind.

Nun wimmelte es wirklich von Fehlern und ganz oft waren die Nomen noch klein geschrieben, dafür aber wieder Moos grün, statt moosgrün und Schnee weiß statt schneeweiß etc. Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter zweisprachig erzogen ist und auf einer deutschen Schule im Ausland ist, mit 5 Wochenstunden Englisch. Nun gibt es ja im Englischen keine großgeschriebenen Nomen - vielleicht fällt es ihr deshalb schwer? Sie liest mehr Deutsch als Englisch und zwar richtig viel, sollte der Groschen da nicht mal fallen?

Wie sehen die Diktate bei euren Viertklässlern aus, übt ihr immer wieder mal die Rechtschreibung mit den Kindern? Ich scheue mich wirklich, neben den HA noch zusätzlichen Lernstoff rauszuholen, wenn oft genug auch noch für Arbeiten gelernt werden muss. Das bringt mich zur zweiten Frage :-): Lernen eure schon selbständig oder müsst ihr noch drängeln und anleiten?

Liebe Grüße,
#winke
Watte

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Hi,

ich habe mich immer gewundert, warum es bei uns nie Lernwörter gab oder Diktattexte die man vorher zu Hause üben konnte.
Alle haben davon immer bei Urbia drüber geschrieben, bis hin zu Lernwörter-Karteikasten....

Jetzt weiß ich warum...Kinder müssen verstehen, was sie lernen, wie Nomen geschrieben werden, zusammengesetzte Wörter, etc und mit diesen Regeln, können sie sich viel besser über Wasser halten, als stures Lernen von vorgegebenen Wörtern.

Lass sie reden, geht die Texte aus der Schule nochmals durch und erarbeitet Euch die dahinterstehenden Regeln.
Ansonsten kauf Bärenstark Übungshefte, wo sie vieles nachlernen kann. Das machen meine Kids freiwillig, wenn schlechtes Wetter ist oder sie sich mal tierisch langweilen. Oftmals auch besser als Musikinstrument zu üben#rofl#rofl#rofl....soll mir auch recht sein.
Lesen ist auch wichtig .....

Meine Kids lernen zu 95% selbständig. Wenn ich merke, es hapert bei einem Thema, dann gibt es eine Übungseinheit oder wir besprechen die Hausaufgaben intensiver. Da ich die Hausaufgaben immer prüfe, merke ich es recht schnell, bzw. wenn mal korrigierte Schulhefte zurück kommen.....was leider recht selten ist.

Bei umfangreichen Themen, z.B. Bereich Wetter, frage ich nicht das erlernte Wissen ab, sondern stelle eher Transfer- oder Reinfallaufgaben, damit sie lernen, das Wissen auch anzuwenden und nicht nur runter zu rattern.

Ich kenne aber auch Familien, da begleitet die Mutter jeden Tag komplett die Hausaufgaben, lernt jeden Tag mit den Kindern zusammen....das wäre nix für mich und meinen Kindern. Die einen Kids akzeptieren das und andere rebellieren irgendwann gewaltig.

Viel Glück
lisa

2

Hallo,

"Ich finde das aber ganz sinnvoll, nicht nur geübte Texte zu schreiben, nur so sieht man doch ganz authentisch, wie die Kenntnisse sind."

Ich bin da völlig deiner Meinung.
Bei meinem Sohn wurden von Anfang an keine geübten Diktate geschrieben, was meiner Ansicht nach auch völlig sinnlos gewesen wäre.
Bei einem geübten Diktat lernen die Kinder die Rechtschreibung der einzelnen Wörter auswendig, das bringt sehr wenig.
Die Kinder müssen Rechtschreibstrategien lernen und diese anwenden können.

Haben die Kinder denn bei euch an der Schule gezielte Übungen für die Groß- und Kleinschreibung gemacht und die Wortarten bestimmt?
Bei meinem Sohn wurde das ziemlich ausführlich geübt, in der 4. Klasse mussten sie bspw. Wortarten wie Pronomen, Numerale, etc. bestimmen.
Meinem Sohn sind die Grammatikübungen und Rechtschreibstrategien immer sehr leicht gefallen, dafür hat er sich bei der Umsetzung schwerer getan. Er musste seine Texte (Diktat, Aufsatz) hinterher immer noch einmal gezielt durchschauen, dann hat er immer noch viele Fehler gefunden, die ihm beim Schreiben nicht aufgefallen sind.
Mein Sohn wächst auch zweisprachig und in seiner anderen Sprache werden Nomen auch klein geschrieben, aber diese Unterschiede haben ihn eher noch sensibler für die "Problematik" gemacht.

An deiner Stelle würde ich schauen: Kann deine Tochter die Theorie sicher (Wortarten bestimmen für die Groß- und Kleinschreibung)? Wenn nicht, würde ich das gezielt mit ihr üben. Wenn ja, dann würde ich sie die eigenen Texte noch einmal gezielt durchlesen lassen und auf Groß- und Kleinschreibung, etc. achten lassen.

Zu deiner anderen Frage zum selbständigen Lernen, bei meinem Sohn war es letztes Jahr in der 4. (und dieses Jahr in der 5. auch noch) so, dass er genau wusste, wann und was er lernen muss bzw. ob er sich sicher fühlt und gar nicht lernen muss. Drängen mussten wir da nie. Allerdings kann er noch nicht wirklich alleine Lernen, d. h., er braucht immer jemanden zum Abfragen oder dem er den gelernten Stoff "erklären" kann. Oder er bittet mich, gezielte Übungen rauszusuchen.
Gerade jetzt auf dem Gymnasium ist es so, dass sie jeden Tag "vorbereitet" sein müssen, da jederzeit eine Ex geschrieben werden kann, da müssen sich die Kinder noch dran gewöhnen, deshalb braucht mein Sohn zur Zeit jemanden, der ihn kurz Englischvokabeln abfragt oder dem er den Geo-Stoff kurz erzählen kann. Aber das sind zum Glück momentan nur 5 Minuten.

LG

3

Bei uns (4. KL) werden leider noch bekannte Diktate geschrieben und ich weiß, dass einige Kinder in der Klasse noch Probleme in der Rechtschreibung haben.Mein Sohn schreibt intuitiv seit der 1. Klasse alles richtig.Keine Ahnung warum er hört und spürt das sagt er.Hilft dir also nicht wirklich weiter ich weiß.Sein Freund hat aber Probleme mit der Rechtschreibung und da übt seine Mutter mit ihm.Es gibt Bücher mit Übungsdiktaten und auch tolle Lük Hefte zur Rechtschreibung.Auch bei abfrager.de kann man gut üben sagt sie.
Ich würde also schon was tun an der Rechtschreibung deiner Tochter.Meist reichen ja schon 10 Minuten am Tag.
Was das selbständig üben betrifft.Wenn mein Sohn üben will haben wir Hefte da oder ich drucke Aufgaben aus.Die löst er dann allein und ich kontrolliere.Die Initiative dazu geht aber (wenn überhaupt) von ihm aus.Ich schaue nur ob er Probleme bei Hausaufgaben o.ä. hat und wenn nicht ist alles gut und ich nerve ihn nicht weiter.
Bei seinem Freund sind 10 Minuten üben am Tag Pflicht. Finde ich in dem Fall auch richtig.Das muss man ja immer individuell vom Kind und den Leistungen abhängig machen.
LG

4

Hallo,

die Rechtschreibung festigt sich am besten, wenn man viel liest. Wir haben garnicht viel üben müssen, nur lesen, lesen, lesen.

LG

6

diese These ist durch Studien widerlegt

Richtig ist: Kinder die gut Schreiben, lesen in aller Regel auch recht gern. Heißt: man hat ein Phänomen: Kind liest. Ein weiteres: Kind hat gute Rechtschreibung. Und daraus zieht man den induktiven Schluss: Lesen fördert die Rechtschreibleistung.

ein Irrtum.

Gruß

Manavgat

7

Jetzt mal realitätsbezogen....je mehr ich lese, desto öfter kommen mir Wörter unter, die ich mir enpräge, somit auch, wie sie geschrieben werden.
Unsere Klassenlehrerin hat immer gesagt, viel lesen wirkt sich positiv auf die Rechtschreibung aus. In unserem Fall hatte sie recht und in vielen, anderen Fällen auch. Meine Tochter mag keine Bücher, sie liest viel in Zeitschriften, im Internet, Dinge, die sie eben interessieren, die Dinge prägen sich doch ein.

Ich gebe als recht wenig auf Studien, sondern habe meine eigene "Studie" zu Hause sitzen. #cool Nix für ungut

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Ganz ehrlich?

wenn Du keine Empfehlung für die weiterführende Schule brauchst, dann mach einen Haken dahinter.

Schreiben nach Gehör ist keine Rechtschreibleistung, sondern hat auch viel mit Begabung zu tun. Hinzu kommt, dass die Bedingungen für Diktate oft mangelhaft sind, z. B. LehrerIn spricht mit Akzent/dialekter Einfärbung, die Klasse ist unruhig, das Kind hat eine Hyperakusis oder gar ein Hörproblem. Das ist auch der Grund dafür, dass es Bundesländer gibt, in denen keine Diktate mehr geschrieben werden.

Wichtig wäre für mich, dass sie richtig schreibt, wenn sie selbst Texte verfasst und dass sie die Grammatik beherrscht und zwar in der Anwendung und nicht im Aufsagen von Regeln. Wenn sie erkennt, dass schneeweiß ein Adjektiv ist, welches von einem Nomen abgeleitet wurde, dann ist alles gut.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

bei uns wurden schon lange keine Diktate mehr geschrieben aber wenn, werden die noch vorgeübt und fallen daher eigentlich gut aus.
Würde bei uns ein ungeübtes Diktat geschrieben, käme mein 9jähriger mit einer 6 nach Hause. Er macht die gleichen Fehler, wie Du bei Deiner Tochter beschreibst und das ohne zweisprachige Erziehung. Er hat 3 Wochenstunden Englisch.

Was das Lernen angeht - nein, hier geht nichts ohne "drängeln und anleiten". Mein Sohn würde schlicht und ergreifend nichts tun und dann auch noch heulend hier sitzen, weil er ach so schlecht in der Schule ist. Von allein würde es nicht "klick" machen - und das kann ich in der Grundschule noch nicht machen, ihn da völlig allein lassen...sonst fehlen ihm in der weiterführenden Schule bereits die "Basics", ohne die er nicht mal selbst entscheiden kann, ob es ihm das Lernen wert ist...

Rechtschreibung übe ich mit ihm nicht, nur bei den Hausaufgaben weise ich darauf hin. Ich wundere mich ohnehin immer, dass die Rechtschreibung so schlecht ist, obwohl er Unmengen von Büchern verschlingt (wie ich früher und meine Rechtschreibung war ziemlich gut...auch ohne dass jemand mit mir geübt hätte...aber ich glaube, Mädchen ticken da eh anders)...

LG

a79

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wow - endlich mal jemand, bei dem nicht alles wie von selbst klappt. Ich dachte schon, ich sei hier die einzige, die mit ihrem Sohn übt, ihn auch mal drängt, damit er nicht schon in der 3. Klasse den Anschluss verpasst. Und damit er auch ne Chance auf gute Noten hat :-)

LG, Cherish

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Hi,

war die 4 denn ein Ausrutscher oder schreibt Deine Tochter regelmäßig schlechte Arbeiten? Wenn Ausrutscher, würde ich locker bleiben und ganz bestimmt keine weiteren Aufgaben mit ihr durchgehen. Ist sie regelmäßig so schlecht in Diktaten, hilft wohl nur professionelle Hilfe.

Mein Sohn ist jetzt in der 3. Klasse und nein, selbstständig lernen kann er noch nicht. Ich lerne mit ihm zusammen und versuche ihm beizubringen, dass man das Lernen lernen kann.....

LG, Cherish

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Danke für eure Antworten - von "professionelle Hilfe ist erforderlich" bis "alles gut" war ja alles dabei... #rofl Die Kinder sind eben doch alle sehr unterschiedlich und ich denke gerade in diesem Alter stehen alle in der Entwicklung woanders.

Den Tipp mit Abfrager.de werde ich definitiv berücksichtigen, denn alles, was am Computer geübt wird, macht anscheinend viel mehr Spaß - und was Spaß macht, bleibt m.M.n. eher hängen.

Ich habe meiner Tochter erklärt, dass die Klassenarbeiten nun mal dafür da sind, um einem zu zeigen, wo man noch üben muss - ich denke, das treibt dann auch eher den Ehrgeiz an, mal selbst was zu tun.

Danke nochmals und alles Gute!
#winke
Watte